Selbstverständlich ist es das.
Es wird in Doppelblindstudien an einer Gruppe von Versuchspersonen ein Medikament oder Verfahren ausprobiert von denen man annimmt, sie hätten eine spezifische Wirkung. Um das zu kontrollieren erhält eine ebenfalls doppelt verblindete (weder Behandler noch Testperson weiß, wer was bekommt) Gruppe ein Scheinmedikament oder eine Scheinmethode, die keinen Effekt auf das ausübt, was man untersucht.
Dabei haben sich zig Stränge heraus kristallisiert, die den nichtpharmakologischen oder therapeutisch spezifischen Bereich beeinflussen: Die Dareichungsform, der Preis, wer das Mittel verabreicht (die Pflegepraktikantin oder der Professor) und vieles mehr.
Was bei wem, in welcher Intensität wirkt hat aber auch mit der Persönlichkeit des Einzelnen zu tun.
Noceboeffekte kann man ebenfalls experimentell untersuchen, etwa dadurch, dass man jemandem ein potentes Schmerzmittel oder reine Kochsalzlösung injiziert und gleichzeitig einen Schmerzreiz setzt, dessen Intensität der Patient bewerten muss. Die berühmte Schmerzskala von 0 bis 10. Mal sagt man dem Patienten er bekäme jetzt Kochsalz (einmal stimmt es, ein anderes mal erhält er ein Opioid), mal sagt man ihm, er bekäme jetzt das Opiod (einmal stimmt es, ein anderes mal erhält er Kochsalz) und die Wirkung der Information/Erwartung ist so groß, dass sie die Wirkung eines Opioids komplett auflöst. Das ist einigermaßen erstaunlich, aber experimentell erwiesen.