Nun, da kann man nun viel Theorien entwickeln. Am Ende sollte man sich die wohl berechtigte Frage stellen, warum es zu diesen Problemen kommt und ob das alles "eben so ist".
Zu anderem Thema habe ich bereits gesagt, daß vor allem Deutschland wieder ein Selbstbewußtsein entwickeln und sich darüber klar werden muß, daß die deutsche Geschichte kein Hinderungsgrund für internationale Politik ist. Dies auch und vor allem vor dem Hintergrund, daß man uns diese Büßerrolle nun schon zu lange aufzwingt.
Ich denke, daß Angela da jetzt endlich erste Schritte gemacht hat und bei Bush wie áuch Putin sensible Themen angesprochen hat. Das ist ein Anfang und zeigt, daß man sich wieder um die deutschen Interessen kümmert.
In der Tat sitzen wir mit den USA im selben Boot, jedoch ist das kein Anlaß der US Regierung hörig zu sein und wie Tony mit vorauseilendem Gehorsam die Güte abzukaufen. Auch die USA können so recht nicht ohne Europa und das begründet eine gleichberechtigte Partnerschaft. Und in so einer Partnerschaft haben beide was zu sagen.
Die USA wiederum haben als die führende Weltmacht nicht nur ihre eigenen Interessen zu vertreten, sondern sich auch um die internationalen Interessen zu kümmern. Ein "mit uns oder gegen uns" ist nicht nur authokratisch, undemokratisch sondern auch höchst gefährlich.
Und genau darum geht es. Wer meint, daß die Osama Typen dumm sind, der ist schlecht beraten. Die haben uns und vor allem die USA genau studiert und wissen wo der Stachel sticht. Wenn die USA und ihre Verbündeten nicht wie eine Front agieren können, dann öffnet das die Türe für den Extremismus. Der Irak Krieg war da so eine peinliche Demonstration, die eigentlich nur zur Schwächung der USA geführt hat und zur Motivation der Terroristen.
Deutschland und Europa muß wieder lernen, daß es durchaus auch akzeptable Gründe gibt, nicht jeden ins Land zu lassen und daß dies nicht gleich mit Rassismus zu vergleichen ist. Da kommt dann das Selbstbewußtsein ins Spiel, das wir vor Jahren verloren haben.
Und dann muß man auch Israel mal etwas Dampf machen, denn auch bei bestem Willen ist es bald nicht mehr zu verstehen, warum man in diesem Teil der Welt keine friedliche Regelung hinbekommt. Anstatt immer nach der "international community" zu rufen, sollten sich Israel und Palästina mal dem Druck der "international community" ausgesetzt sehen. Denn uns geht so langsam auch die Geduld aus, zumindest ist das bei mir so.
Und dann gilt: verhüten ist besser als heilen. Wer hat sich denn überhaupt um Afghanistan gekümmert? Man wußte um den Taliban und auch daß Osama dort seine Trainingscamps unterhält. hat irgend jemand ernsthaft einen Dialog begonnen oder sonst etwas? Man hat sogar die Warnungen von Osama nicht ernst genommen bis es zu spät war.
Und dann sollte vor allem die USA einmal reflektieren, wieviel sie eigentlich in Chile, Nicaragua, Korea, Vietnam und all den Ländern erreicht hat, in denen sie den "regime change" beabsichtigt hatte. Das ist so ziemlich alles in die Hose gegangen und hat zigtausenden das Leben gekostet.
Ich kann dir nur sagen: die Chinesen bauen hier in Asien eine "power base" auf, über die man sich in Jahren nur wundern wird. Viele Länder in Asien haben sich bereits so eng an China gebunden, daß die Amerikaner schon lange nicht mehr die politische Zielgruppe sind. Da bildet sich ein enormes Gegengewicht. Und nach chinesischer Kultur wartet man solange bis man die erforderliche Stärke hat.
Die Welt wird komplexer. Wir benötigen konzertierte Aktionen und die Bildung einer globalen Welt. da werden bessere Taktiken benötigt, die weit über Langsteckenraketen hinausgehen. Ansonsten werden wir die Zeit des kalten Krieges noch als harmlose Periode ansehen dürfen.