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Die UN- ein Witzfigurenkabinett?

AW: Die UN- ein Witzfigurenkabinett?

Danke, Andreas61, für Deinen sehr klaren und glaubhaften Beitrag Nr. 10.

Liebe Grüße

Zeili
 
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AW: Die UN- ein Witzfigurenkabinett?

Es ist eine Zeit in der sich die neuen Supermächte festlegen werden.
Und eins ist sicher:Russland und China sind keine freunde der USA.Es wird zum Kampf kommen.Europa muss sich dann für eine Seite entscheiden.
Russland ist momentan keine Bedrohung,wird aber ganz schnell wieder eine.
 
AW: Die UN- ein Witzfigurenkabinett?

Damit wir nicht vom Thema abkommen, ob die UNO eine ernsthafte Kraft ist oder nicht. Ich denke, im humanitären Bereich schon. Was die (Welt)-Sicherheitspolitik anbetrifft, kommt es halt, so lange es das Veto-Recht gibt, sehr auf die rhetorischen Begabungen der einzelnen UNO-Vertreter an, ob diese in der Lage sind, ständigen Querschießern ein Mehrheitsgefühl schmackhaft zu machen.

Die USA sollte viel öfters daran erinnert werden, dass sie ja zu den Initiatoren der UNO gehörten und sich ja immer wieder als Musterland von Demokratie und Freiheit profilieren wollen. Was ist demokratisch daran, wenn man, wie das zum Beispiel bei den Kyoto-Verträgen war, sich der großen Mehrheit der Welt nicht anzuschließen ? Global gesehen ist das nicht demokratisch, sondern hegemonisch. Das gleiche gilt natürlich, wenn nicht verstärkt, im Bereich der Sicherheitspolitik. Wenn es ein Weltgewissen gibt, kann das nur ein Konglomerat aus der Mehrheit aller Moralvorstellungen aller Menschen sein und nicht ein durch Wirtschafts- und Militärstärke bestimmtes.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Die UN- ein Witzfigurenkabinett?

hallo, alle zusammen!

ich denke, die UNO, wie sie jetzt besteht hat ausgedient. in der ausgabe des "Time Magazin" vom October,23 (also der aktuellen) steht ein artikel von einem amerikanischen ex-präsidentenberater. er behauptet, die un sei genauso wie der völkerbund gescheitert, sie wäre nicht mehr lebensfähig, eine völkerverbindende organisation sei von vornherein zum scheitern verurteilt.

das ist nur zum teil richtig. man sollte sie nicht aufgeben, sondern reformieren:

1. kein vetorecht mehr im sicherheitsrat
2. entscheidungen über sanktionen und kriege mit absoluter mehrheit
3. alle mitglieder der uno stimmberechtigt, stimmenanzahl nach wahlschlüssel verteilt
4. entbürokratisierung, bei stärkerer kontrolle der un-organisationen durch generalversammlung
5. überprüfung der un-charta (ggf. korrekturen)
6. stärkere beteiligung der un-organisationen an beschlussfindung und entscheidungen

aber wer sträubt sich gegen solche reformen, richtig, die Vetomächte, v.a. usa. also den "schwarzen peter" nicht der uno und ihrer ideen zuschieben, sondern selber seine haltung überdenken. basta!
 
AW: Die UN- ein Witzfigurenkabinett?

man sollte die UNO auflösen, durch die G8 ersetzen und denen auch die jetzigen UNO- Unterorganisationen (UNESCO, IAEO...) unterstellen

meint Claus

ps
eine Schwatzbude, in der der König von Tonga die gleichen Stimmrechte hat wie der Vertreter eines Milliardenvolkes, ist wirklich ein Witzfigurenkabinett
 
AW: Die UN- ein Witzfigurenkabinett?

man sollte die UNO auflösen, durch die G8 ersetzen und denen auch die jetzigen UNO- Unterorganisationen (UNESCO, IAEO...) unterstellen

meint Claus

ps
eine Schwatzbude, in der der König von Tonga die gleichen Stimmrechte hat wie der Vertreter eines Milliardenvolkes, ist wirklich ein Witzfigurenkabinett

richtig, damit diejenigen, die so schon die macht haben, ihnen noch mehr bekommen. schon mal was vom gedanken des weltbürgertums gehört, claus?

übrigens hatte ich einen schlüssel angesprochen, der den kleineren ländern weniger stimmen zusichert als anderen, so würde ich die staaten in vier gruppen einteilen:

1. die kleinstaaten (z.b. tonga, fidschi, kigisistan,...)
2. die kleinmächte - staaten mit mehr anteil an weltwirtschaft, weltbevölkerung, welt-bsp, un-haushalt und anderen indikatoren als die kleinstaaten (z.b. nepal, kasachstan, angola, vietnam,...)
3. die großmächte - staaten mit noch größeren anteilen an zu bestimmende indikatoren (z.b. thaliland, mexiko, italien, nigeria,...)
4. die weltmächte (z.b. deine G8-staaten, indien, brasilien,...)

über die genaue kategorisierung könnte man ja noch verhandeln.
 
AW: Die UN- ein Witzfigurenkabinett?

Zitat von Claus:
man sollte die UNO auflösen, durch die G8 ersetzen und denen auch die jetzigen UNO- Unterorganisationen (UNESCO, IAEO...) unterstellen


Zitat von psbvbn1:
richtig, damit diejenigen, die so schon die macht haben, ihnen noch mehr bekommen. (...)


Ich muss psbvbn1 zustimmen, Claus.
Die Weltpolitik muss von allen Staaten dieser Welt mitgetragen werden.
Wenn nur noch die G8 für die Weltpolitik verantwortlich ist sehe ich schwarz.

Im übrigen:

Wer ist denn ganz vorne mit dabei wenn es darum geht, sich über die UN hinwegzusetzen und mit Vetos Entscheidungen zu verhindern?
G8- Mitglied USA.

Und wer rennt den Amerikanern hörig und kritiklos hinterher, nur um sich groß zu tun?
G8- Mitglied Großbritannien.

Und wer ist einer der größten Waffenexporteure der Welt und wird auf Dauer auch nur ein geringes Interesse daran haben, dass die Konflikte in der Welt zurückgehen?
G8- Mitglied Deutschland.

Weißt du warum unsere Welt so am Arsch ist? (Man entschuldige die rüde, polemische Ausdrucksweise, aber was soll man anderes sagen, bei tausenden von Menschen, die täglich verhungern, durch Bomben getötet werden oder an Krankheiten sterben, gegen die man vielleicht schon Heilmittel hätte, wenn die Machthaber weltweit ihr Geld lieber in medizinische Forschung stecken würden als in Aufrüstung?)

Unsere Welt ist am Arsch, weil die Politik heutzutage fast nur noch von den Reichen gemacht wird. Von den Wirtschaftsbossen und Lobbyisten, die mit Dollar-, Euro-, oder Rubelzeichen in den Augen ihre Menschlichkeit auf Knopfdruck ausschalten, wenn sie als Belohnung dafür Profite kriegen.

Die G8 ist für mich ein Sinnbild dieser Ausbeutung und dieser Weltherrschaft des Geldes.

Und jetzt willst du die G8-Staaten, die ihren Reichtum nur deshalb halten können, weil sie ihre Wirtschaft auf dem Rücken der ärmeren Länder in der Welt aufgebaut haben, auch noch an die Spitze der Welt setzen?

Nein. So wird unsere Welt nicht besser. Die kleinen Staaten, aber vor allem die ärmeren Staaten müssen ihr Schicksal mitbestimmen können.
Anstatt sie voll und ganz den Wirtschaftsinteressen von USA, UK, Deutschland&Co auszusetzen, muss man ihnen Mittel an die Hand geben sich gegen die Reichen durchsetzen zu können, wenn es um ihr Land geht.

Auch ich finde die hier schon genannte Idee der Abschaffung des Veto-Rechts und die absolute Mehrheit bei UN- Beschlüssen richtig.
Es kann nicht sein, dass einige wenige aus eigenen Interessen mit einem Veto Beschlüsse verhindern.

Was hätte die Welt getan, wenn nicht die USA sondern Tonga einen UN-Beschluss vereitelt hätte?
Ich persönlich glaube, folgendes wäre geschehen:
Man hätte Tonga als einen bösen Schurkenstaat hingestellt und die Regierung unter Druck gesetzt.
Irgendwann hätte Tonga zugestimmt. Denn leider hat Tonga keine Manager und keinen Börsenmarkt, mit dem sie uns unter Druck setzen könnten.

Bei den USA, oder Deutschland oder Kanada sähe es anders aus.

So ist unsere Welt:

Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer.

Ein Königreich für den, der diese Ungerechtigkeit endlich ändert.

Mfg,
Sunnyboy
 
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AW: Die UN- ein Witzfigurenkabinett?

sonnyboy, auf deinen Beitrag könnte ich als Antwort ein buch schreiben (eins mehr zu den vielen, vielen Büchern, die es mit gegenteiligen ansichten zu diesem thema schon gibt),

aber ich will mal nur auf einen Aspekt eingehen und zwei Länder betrachten:

China (hier schon oft exemplarisch erwähnt) hat sich von einem bettelarmen Land in wenigen Jahrzehnten zu dem jetzt bekannten Status entwickelt, ohne Hilfe von außen, sogar gegen Handelsboykotte der Sowjetunion und der USA.

Simbabwe hat sich von der Kornkammer Afrikas zu einem bettelarmen Land entwickelt, die Gründe dafür sind bekannt.

Beide Länder haben vollständig autark gehandelt, haben sich nicht in ihre Wirtschaft hineinreden lassen, da kann man also nicht die "bösen G8" verantwortlich machen.

Also extrem gegenläufige tendenzen, die einen auf der Zielgerade zur Supermacht, die anderen auf dem Weg ins Elend.

Damit will ich sagen:
es ist sehr schmalspurig gedacht, immer nur die anderen für das Übel bei sich selbst verantwortlich zu machen,

und wir sollten denen, die das so gern tun, nicht auch noch alles glauben.

meint Claus
 
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