Auch eine Anleitung zum Unglücklich sein
„Wenn die Lösung das Problem ist“ meint Paul Watzlawik (und in dieser Situation sind wir) ja dann bedarf es eines radikal anderen Denkens. - Aber zu diesem ist die abendländische Politik nicht bereit, und das mit Absicht.
Wir brauchen nicht mehr Dialog mit dem Islam, wir müssen die Drahtzieher des Terrorismus hinter Gitter bringen und der Hetze ein Ende machen.
Es wird Zeit, dass man den Terrorismus von den Religionen trennt, denn Terrorismus kennt keine religiösen Schranken. Z.B. aus L. Napoleonis „Die Ökonomie des Terrors:
Am Morgen des 20. Januars riegelten palästinensische Kommandos und christliche Milizionäre das Geschäftsviertel von Beirut ab. Mit Nachdruck forderten sie Bankangestellte ind Botschaftsbeamte auf, nach Hause zu gehen und erst in 2 Tagen wieder zu kommen. Gegen Mittag war der Bezirk geräumt. Dann drangen die PLO-Kämpfer und die Maronitischen Falangisten , die einander sonst bis aufs Messer bekämpften in die katholische Kapuzinerkirche ein und durchbrachen mit Äxten und Pickeln die Wand zum benachbarten Tresorraum der Britischen Bank of the Middle East. Als sie endlich zu den Panzerschränken vorgedrungen waren, mussten sie vor den dicken Stahlplatten kapitulieren. In ihrer Not flogen sie Sprengstoffexperten der Korsischen Mafia ein, die mit viel Dynamit die Tresore knackten. Es dauerte weitere 2 Tage, bis Lastwägen alle Goldbarren, Juwelen und Geldsäcke fortgeschafft hatten. Die Beute wurde unter den Räubern aufgeteilt.
…
Für den Krieg gegen die sovietischen Invasoren [in Afghanistan]übernahm der pakistanische Geheimdienst Waffen Geld und Munition von der CIA und brachte sie zu den Mudschaheddin nach Afghanistan. Finanziert wurde die Schmuggelware durch die afghanische Opiumwirtschaft.
Dann haben (hatten?) wir noch den Terror in Nordirland, im Baskenland, in den verschiedensten Regionen Lateinamerikas, Afrika, in den verschiedenen Gebieten der ehemaligen UdSSR. Und noch einmal: das Pogrom gegen die Marokkaner in Andalusien war christlicher Terror, ebenso jener gegen die Bosnier damals.
Überall ergeben sich die allerseltsamsten Allianzen. Trotzdem gilt Terrorismus in der medialen Öffentlichkeit praktisch ausschließlich als muslimisch und dies, obwohl Frau Napoleonis nahe gelegt hat, dass da bei weitem mehr involviert ist.
Aber wir wissen auch vom Mafia Terror, den italienischen (mit Umfeld) und dem US-amerikanischen, dass es zur Ausbildung des Terrorismus nicht nur der kriminellen Energie einiger Spitzenleute braucht, sondern auch ein entsprechendes soziales Umfeld. Wenn dem Terrorismus das soziale Umfeld entzogen wird, dann wird man auch der Spitzen leichter habhaft, brutale Gewalt alleine verstärkt ihn. Die Gefängnisindustrie ist der am stärksten wachsende Sektor in den USA.
Gerade das Beispiel Irak hat gezeigt, wie Terror aus dem Nichts aufblühen kann, wenn ihm das entsprechende Umfeld geboten wird.
Je mehr man versucht die "guten" Muslime hier zu "beschützen", desto mehr zementiert man die Idee, daß der Terror etwas mit dem Islam zu tun hat.
zeugt aber von einer unheimlichen Vorurteilsbereitschaft. Aber es stimmt, je mehr man versucht, ein Vorurteil zu bekämpfen, desto mehr verhärtet es sich. Und das in unserem aufgeklärten Abendland??? Da ist die islamische Seite noch rationaler! Je vehementer aller Terrorismus verdächtigt wird islamische Wurzeln zu haben, desto weniger können normale Muslime diese Berechtigung einsehen, da sie ja eine andere Realität kennen, desto mehr müssen sie daher vermuten, dass es dabei um anderes geht, desto mehr fühlen sie sich zur Solidarität mit allen den Bedrängten gezwungen.
„Wenn die Lösung das Problem ist“ meint Paul Watzlawik, dann bedarf es eines radikal anderen Denkens. Aber nicht zuerst bei den anderen!!
lg diethelm