...existierte in Urgesellschaften überhaupt Bedarf am Messen?
Schon lange vor dem Menschen wurde bei räumlichen Dimensionen, Gewichten, Zeitspannen, Gerüchen, Geräuschen, Temperaturen oder Farben gemessen, eingeschätzt, verglichen, es war schlicht überlebensnotwendig.
Bei Bienen etwa, die angeblich seit 90 Mio Jahren existieren, teilen spezielle "Suchbienen" mittels Körpersprache, vielleicht auch Geräuschen oder Duftsignalen, ihrem Volk mit, wo es Nahrung gibt.
Das setzt ja voraus, dass diese Suchbienen ihren Erkundungsflug dreidimensional, auch unter Einbeziehung der Entfernungen und Richtungswechsel, der Zeit, des Sonnestandes, Erdmagnetfeldes oder was auch immer "messen" und sich die Daten merken müssen um dies dann ihrem Volk auch verständlich machen zu können.
Raubtiere messen die Größe möglicher Fressopfer, und lassen von ihm ab wenn es ihnen zu groß, stark und wehrhaft erscheint und das Drumherumschleichen dann nur noch unnötig Energie verbraucht.
Hochgebirgs-Tiere sind in der Lage, Felsstrukturen messen, abschätzen zu können, um beim Begehen nicht abzustürzen.
Vögel messen u.a. die Landestellen aus, sonst würden sie ja ständig daneben landen oder irgendwo gegen prallen.
"Werkzeuge" nutzende Tiere messen/prüfen Größe/Gewicht etwa eines Steines, ob er dazu taugt, die Nussschale zu knacken, oder die Länge und Dicke eines Astes ob er in das Loch passt hinter dem leckere Maden hausen.
Auch Schling- oder Kletterpflanzen, werden wohl auf ihre Art und Weise den Ort messen/sondieren den sie beim Wachsen umschlingen oder daran hochklettern "wollen".
Israelische Forscher haben herausgefunden, dass Blüten das Summen sich ihnen nähernder Bienen messen/wahrnehmen/"hören" können, und daraufhin den Zuckergehalt ihres Nektars um 20 % erhöhen, damit die Biene wiederkommt, bzw. auch nachbarliche Blüten gleicher Sorte aufsucht, weil ihr deren Nektar so gut schmeckt. Die Blüten helfen sich dabei quasi im Team gegenseitig im Bestreben, Bienen anzulocken, damit diese beim Nektarschlürfen mit den dabei an ihren Beinen anhaftenden Samen andere Blüten bestäuben können.
Die Beispielliste würde lang, zeigt aber auch, dass der Mensch nicht nur hier in seiner Annahme irrt, er sei die Krönung der Schöpfung, etwa weil er messen und die Ergebnisse kommunizieren kann und dafür vielfältige z.T. hoch komplizierte Messgeräte und Kommunikations-Mittel erfunden hat.
Dafür muss er aber vorher Schule, Berufsausbildung, Studium absolvieren, für das mindestens 16 bis 25 (und mehr) unproduktive, dennoch Ressourcen verbrauchende Lebensjahre draufgehen, um dann erst mit eigener Kraft überleben und seine Art erhalten zu können.
Zudem braucht er noch Politik um das alles managen und Kultur/Kunst um dass alles ertragen zu können.
Da sind eher Tiere und Pflanzen, ja sogar "frühevolutionäre" Einzeller oder Regenwürmer die Krönung der Schöpfung, denn die brauchen zum Überleben diesen ganzen Firlefanz und Zeitaufwand dieser "über ihnen" stehenden Wesen nicht.
Von daher bringen langwierige evolutionäre Schritte als Anpassungen an geänderte Bedingungen nicht zwangsläufig "Krönungen der Schöpfung" mit dem Potential effektiver Nahrungsaufnahme und besserer Zukunftsperspektiven hervor.
Was am evolutionär "hoch" entwickelten Menschen deutlich wird, der fleißig mindestens auf seine Überflüssigkeit ("KI" oder Robotik) "hin arbeitet", aber die Konsequenz daraus, die Bevölkerung durch weniger Geburten und Einwanderung zu reduzieren, weil der Roboter/Computer wegen viele Menschen, deren Arbeitskraft, nicht mehr gebraucht werden, dies aber Politiker und "Experten" wohl nicht auf dem Schirm haben.
Sie haben bisher sträflich versäumt, "Generationsvertrag" und "Solidarprinzip" zu hinterfragen oder zu unterstützen, indem sie Mehrwert schaffende Maschinen/Computer/Programme Lohnsteuer, Renten- und Krankenversicherungs-Beiträge zahlen lassen.
Es ist gelinde gesagt widersinnig, Geburtenrückgänge zu beklagen und dies durch Einwanderung kompensieren zu wollen. Nur des schnellen Profites wegen bei Paketboten und Handwerkern (Billiglohn-") Stellen zu besetzen, im Hinblick auf ungewisse Zukunftsperspektiven für diese Menschen, weil deren Jobs nach (von "oben" angeordnetem) Ende des kollektiven Konsumrausches und Beseitigung des Wohnungsmangels oder Erfüllung unausgegorener Umweltauflagen (neue konkurrierende Heizungssysteme usw.), genauso schnell wieder wegfallen können, wie sie geschaffen wurden.
Hier ist es unbedacht, ja unverantwortlich, durch mehr Kinder oder Einwanderung die Bevölkerung zu vergrößern und damit die Chancen auf gute Zukunftsperspektiven zu verkleinern.
Aber das hat Menschen noch nie sonderlich gestört, selbst im Kriegzeiten-Elend, gar bei Bombardierungen in Hör- und Sichtweite, haben sie (zwecks Ablenkung, Verdrängung?) gebumst, der kurzfristigen Lustbefriedigung wegen, oder eine Art freudvollem "letzten Akt" vor dem möglichen Bombentod, bei Ausblendung der möglichen Konsequenzen: In Krieg und Elend hinein geborene Kinder die das alles miterleben oder sterben "dürfen".
Ja, die Menschen als selbsternannte "Krönung der Schöpfung", die messen können, sich aber viel zu oft vermessen.