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Wie entsteht der Glaube an einen Teufel?

AW: Wie entsteht der Glaube an einen Teufel?

Wenn irgend ein Unglück passiert, das niemand sich herbeigewünscht noch unmittelbar verursacht hat, dann "hilft" den Angehörigen der Opfer das Aufhängen eines Sündenbocks?

Wer soll sich dafür denn zur Verfügung stellen?
Welchen Stellenwert hat dann dessen eigenes Leben?

Wenn Herr X, Herr Y und Herr Z ein paar Jahre hinter Gitter müssen, dann wird der Sohn/die Tochter wieder lebendig?

Eine auf IRGEND jemand gerichtete Rache hilft? Wem?
Bei dieserm Unglück sind 155 Menschen gestorben. Joan05, wirfst Du mir jetzt vor, dass ich mich in die (offensichtlich) enttäuschten deutschen Angehörigen von Opfern einfühle ? Ich kann es jedenfalls verstehen, dass sie einen Schuldigen suchen. Wenn es aber (laut Gericht) kein Mensch ist (was ich persönlich nicht teile), so muss es wohl eine höhere (oder tiefere) Macht sein. "Zur Verfügung stellen" wird sich natürlich niemand.

Etwas verwirrt

Zeili
 
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AW: Wie entsteht der Glaube an einen Teufel?

Bei dieserm Unglück sind 155 Menschen gestorben. Joan05, wirfst Du mir jetzt vor, dass ich mich in die (offensichtlich) enttäuschten deutschen Angehörigen von Opfern einfühle ? Ich kann es jedenfalls verstehen, dass sie einen Schuldigen suchen. Wenn es aber (laut Gericht) kein Mensch ist (was ich persönlich nicht teile), so muss es wohl eine höhere (oder tiefere) Macht sein. "Zur Verfügung stellen" wird sich natürlich niemand.

Etwas verwirrt

Zeili

Warum muss an einem Unglück jemand "schuld" sein?

Was liegt diesem für mich recht sonderbaren Denken zugrunde?

Menschen sterben eben, wenn sie irgendwie in eine lebensfeindliche Umgebung geraten.
Das liegt allein daran, dass sie gewissen Dinge wie Atemluft und eine bestimmte Umgebungstemperatur zum Leben brauchen.

Der Unterschied zwischem dem Tod eines Menschen und dem Tod mehrerer oder vieler Menschen erschließt sich mir nicht.

Weil es 155 waren, muss es einen Schuldigen geben?

Hieße das nicht, man dürfte nur noch Transportmittel erlauben, die nicht mehr als eine oder zwei Personen gleichzeitig transportieren, damit man im Unglücksfall von einer Schuldzuweisung absehen kann?

*...ist ebenfalls etwas verwirrt...*
 
AW: Wie entsteht der Glaube an einen Teufel?

Ich kann zwar verstehen, dass man bei so einem Unglück anfangs Rachewünsche hat und einen Schuldigen sucht. Es ist aber bestimmt nicht gut den Teufel als Schuldigen, wenn sonst keiner da ist, anzusehen.
Schließlich soll man dieses Rachgefühl ja überwinden und Frieden mit sich schließen, anstatt es einem Absolutum anzulasten.
 
AW: Wie entsteht der Glaube an einen Teufel?

joan05 und invain: Die Frage lautet: "Wie entsteht der Glaube an einen Teufel" ? Ich habe eine Antwort versucht - sie gefällt Euch nicht, okay, Ihr habt aber auch keine bessere. Ich habe auch keine bessere; fragt einen Bischof oder den Papst selbst !

Zeili
 
AW: Wie entsteht der Glaube an einen Teufel?

Ansonsten halte ich die Entstehungsgeschichte des Teufels, wie sie in der Bibel steht, für recht plausibel. Gott war fad, da schuf er sich die Engel; ein Engel war undankbar und richtete sich gegen ihn. Worin ich von der Bibel abweiche, ist, dass Gott keine Macht über den Teufel hätte; er ist der Einzige, der absolute Macht über den Teufel hat.

Der Teufel hat viele Gestalten, auch abstrakte.

Wenn ich dich richtig verstehe, dann glaubst du ernsthaft, dass es einen Teufel gibt. Stimmt das?

lg Frankie
 
AW: Wie entsteht der Glaube an einen Teufel?

joan05 und invain: Die Frage lautet: "Wie entsteht der Glaube an einen Teufel" ? Ich habe eine Antwort versucht - sie gefällt Euch nicht, okay, Ihr habt aber auch keine bessere. Ich habe auch keine bessere; fragt einen Bischof oder den Papst selbst !

Zeili

Zeilinger,

Willst du nicht, dass man mit dir deine Thesen erörtert?

Du musst keine "besseren" haben, deine eigenen passen schon.

Meinst du, der Papst oder ein Bischof müssten da zwangsläufig mehr wissen?

Und wozu eine Diskussion, wenn man sich nur "wissenschaftlich" erleuchten will?

Diskutieren, Fragen, Hinterfragen - das ist Forum.

Grüße,
Joan
 
AW: Wie entsteht der Glaube an einen Teufel?

Wenn ich dich richtig verstehe, dann glaubst du ernsthaft, dass es einen Teufel gibt. Stimmt das?

lg Frankie
Ich halte es immerhin für möglich.

Deine Zeilen lesen sich immer so, als wolltest Du verbieten, dass irgendjemand an etwas glaubt, woran Du nicht glaubst.

Zeili
 
AW: Wie entsteht der Glaube an einen Teufel?

joan05 und invain: Die Frage lautet: "Wie entsteht der Glaube an einen Teufel" ? Ich habe eine Antwort versucht - sie gefällt Euch nicht, okay, Ihr habt aber auch keine bessere. Ich habe auch keine bessere; fragt einen Bischof oder den Papst selbst !

Zeili

Ich habe meine Meinung schon auf der ersten Seite dargelegt und denke, dass sie ganz zufriedenstellend ist. Ich sehe den Teufel zwar als Verabsolutierung des Bösen, nicht aber als universell Schuldigen, da es ja (zumindest im Christentum) die Schuld der Menschen ist, wenn sie sich "verführen" lassen. Dafür kommen sie zum Teufel, der im Sinne Gottes die Ungläubigen bestraft, weswegen er für mich nicht das Gegenteil Gottes sondern sein Handlanger ist.
Früher war es wohl die Verführungskraft anderer Religionen (der Polytheismen) und als das Christentum zu dominieren anfing, wurde es der systemimmanente Teufel, der verführt und einen ins Verderben stürzt.
Diese Anschauung stimmt auch mit dem Faktum überein, dass die Leute öfter vermuten jemand wäre vom Teufel besessen (ihm verfallen) als dass sie für Unfälle oder dergleichen den Teufel direkt verantwortlich machen. Wenn der Teufel handelt, so meist durch Menschen, die ihm (einfach dem Bösen allgemein) dienen. Damit ist die Schuld auf den Menschen gelenkt, der nicht genug glaubt (denn glauben heißt Gott erkennen und dann kann eigentlich nur mehr gut sein), was ein System relativ immun gegen Angriffe von außen macht und dazu fürhen kann, dass es Jahrtausende übersteht.

Ich habe aber vorhin nicht unbedingt die allgemeine Anschauung kritisiert, der Teufel wäre der potentiell immer Schuldige, sondern eher deinen Wunsch, diese Menschen möchten doch an einen Teufel glauben können, was für mich ein Stehenbleiben in der Trauerarbeit bedeuten würde und auch nicht mit Jesus konform ginge, der die plumpe Rachelogik des alten Testaments transzendiert hat und Vergebung und Liebe als bessere Lösung angesehen hat. Jesus war eben mehr der Meinung, dass Böses böse ist und nicht durch den Zweck zu etwas gutem gemacht werden kann. Deswegen war er dagegen mit dem gleichen zu vergelten, da man dann selbst dem Teufel dienen würde. Vielleicht musste er diese Meinung haben, da er ja ein System umzuwerfen versuchte, dass genau die Immunisierungstendenzen besaß, wie das spätere Christentum.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Wie entsteht der Glaube an einen Teufel?

Hallo,

Ursache eines Teufels oder eines bösen Wesens ist stets Angst, die auf Unwissenheit beruht. Unwissenheit sowohl im intellektuellen Sinne wie auch im Sinne der Unfähigkeit, das eigene Bewusstsein zu verstehen.

Gruss Raffis
 
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AW: Wie entsteht der Glaube an einen Teufel?

Für mich ist die Frage sehr schnell beantwortet: So wie glücklich Verliebte trotzdem über das Leid der Liebe schreiben können, so entsteht neben dem guten Gott ein böser Teufel.
Mir scheint, als sehnen wir uns alle nach "der anderen Seite"; ganz tief in uns liegt der Drang, sich in andere Zustände hineinzufühlen. Ich persönlich glaube weder an einen Gott, noch an einen Teufel. Trotzdem existieren diese beiden "Wesen" in meinem Wortschatz, ich verwende sie ganz unbewusst mehrmals in der Woche. Und dadurch leben sie auch in mir weiter...
 
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