AW: wer profitiert vom krieg?
auf das rechthaberische Geblubber gehe ich nicht dezidiert ein, außer auf den wichtigsten Punkt:
Das ist < einigermaßen > weltfremd und total widersprüchlich von Dir vorgetragen! Erinnere Dich bitte an deinen ersten Satz, den ich hier für Dich wiederhole: " Es liegt in der Natur des Menschen, sich Vorteile erschleichen zu wollen, mit welchen MiItteln auch immer."
Fakt ist: Der Staat als institutionelles Rechtsinstitut der Anwender hat sich im Zeitalter der leichten und seichten Informationverbreitung zu einer gesetzesmonsterschaffenden UNPERSON entwickelt und gerade deshalb brauchen wir in Zukunft so wenig Staat als möglich!
hier war ich wieder einmal unpräzise, das muss ich zugeben und den scheinbaren Widerspruch auflösen, den du listig hineininterpretiert hast, um mich zerfleddern zu können. Wir müssen eine gedankliche Trennung vornehmen zwischen Leuten, die durch ihre gesellschaftliche Position zentrale Macht ausüben können >A< und dem Rest >B<. Das ist wichtig, wenn wir den Grundgedanken der Demokratie ernst nehmen wollen. Ernst genommen wurde er von den Vätern unseres Grundgesetzes, sehr ernst. Sie haben versucht, künftige Kaperungen so schwer, wie möglich zu machen, was auch eine Zeit lang funktioniert hat. Inzwischen hat Block A es geschafft, sich dem Einfluss von B weitegehend zu entziehen und willigt B nur noch zu, was im eigenen Interesse nötig erscheint. So war es aber nicht gedacht.
Vor 30 Jahren sah meine Welt anders aus, als heute. Bauwerke waren nicht mit Jugendhirnschiss verunstaltet, Bahnsitzpolster waren nicht zerfetzt, Bahnfensterscheiben nicht verkratzt. Es zogen keine Banden marodierend durch die Gegend, ich wurde in den Innenstädten nicht permanent angebettelt. Zur Erinnerung: damals war viel weniger Geld im Umlauf und der Staat betrieb wichtige infrastrukturelle Einrichtungsn selbst. Damals hat es funktioniert. Züge fuhren pünktlich über ordentlich instandgehaltene Gleise, Straßen und Brücken waren nicht marode. Die Krankenhäuser waren keine Hühnerställe, auf denen das heillos überfoderte Personal durch die Gänge fegte. Chirurgen bauten keine Murksprothesen ein oder setzten sinnlos Stents. Wir mussten auch keinen ständig wachsenden Anteil aus der eigenen Tasche drauflegen. Wenn jemand ins Krankenhaus musste, wusste er, dass es sein Krankenhaus war, das auch ihm gehörte. Würden heute Jugendliche Züge und Bauwerke beschädigen, wenn sie wüssten, dass sie Miteigentümer sind und die Reinigung/Reparatur mitbezahlen müssen?
Diese Trennung ist eine der Wurzeln allen Übels, aber es ist die falsche. Es ist unsinnig, zwischen Viel- und Wenighabenden zu trennen. Die Trennung zwischen A und B wäre richtig. A dürfte sich nicht selbst kontrollieren, das müsste von B gemacht werden. Und weil B keine eigene Stimme hat, kommt hier der Journalie eine extrem wichtige Bedeutung zu. Inzwischen hat A aber auch sie gekauft und eingebunden, was durch die Konzentration verstärkt wird. Wo bleibt denn der investigative Journalismus früherer Zeiten? Überall werden die selben Pamphlete nachgedruckt, natürlich politisch korrekt verbrämt.
Damit sind wir endlich beim Punkt angekommen. Nur die Masse der Nichtinvolvierten, also der Leute, die nicht davon leben zu herrschen, zu verwalten oder sonstwie überproportional von den selbsterwirkten Änderungen zu profitieren, sollten Stimmrecht bezüglich der Willensbildung haben. Amtierende Politiker gingen bei mir nicht mehr zur Wahlurne, erst recht nicht der Präsident oder Kanzler. Was ist denn das für ein Hohn, wenn sie immer strahlend, vor laufenden Fernsehkameras sich selbst wählen? Es ist peinlich. Dann müsste dafür gesorgt werden, dass Journalisten wieder frei recherchieren und schreiben dürfen. Heute sind sie gedungene Lohnschreiber, kastrierte Arbeitnehmer, wie alle anderen auch. Die Bedeutung der Medien bezüglich des Ausgangs von Wahlen wird meist weit unterschätzt. Dabei liegt die Ursache dafür, dass heute nach 10-jährigem Dilletieren unsere Kanzlerette noch immer ein derart absurdes Maß an Zustimmung zuteil wird. Die Korrumpierung der Presse hat gewaltigen Anteil an der Entmachtung der Bevölkerung, oder genauer: an der Manipulation der vielen Gutgläubigen. Auch das müsste ein ernsthaft interessierter Systemarchitekt berücksichtigen. Es ist ein offenes Tor für Missbrauch, das geschlossen werden sollte. Da dies schwierig ist, bleibt allein
unabhängige Vielfalt als praktikable Alternative
Die Rufe nach weniger Staat hat sich längst als Riesenfehler erwiesen, J. M. Keynes lang richtig, Milton Friedman ist der Architekt des geplanten Niedergangs, des zielsicheren Wegs in Chaos und Krieg. Das hindert zahllose Profiteure und Kaperhirne allerdings nicht, diesen Weg auch weiterhin zu verfolgen.
Wenigstens hast du dich jetzt endlich einmal klar als Verfechter des neoliberalen Lagers geoutet. Das ist ja auch schon etwas. So, jetzt kannst du meinen Gedankenfluss wieder ignorieren und dir Punkt für Punkt vornehmen, um ihn zu widerlegen. Diese Taktik ist nicht neu, aber billig. Sie zeigt, dass gar keine Absicht besteht, mich verstehen zu wollen, sondern nur, mich zu zerlegen. Und als Anhänger der neoliberalen Strömung (Ideologie kann man dieses Rechtfertigungsgebäude zur Ausbeutung von Welt und Mensch nicht nennen) bist du klar mein politischer Gegner.