Nach seinem Sterben kam einst ein hochverdienter Bürgermeister an ein Tor, wo Petrus alle Ankömmlinge zu empfangen pflegte.
Petrus fagte: Wo willst du denn hin?
Der Bürgermeister überlegte nicht lange und antwortete: "In Anbetracht meiner Verdienste ist es wohl rechtens, dass ich ins Paradies komme."
"Ja", antwortete Petrus. "So soll es sein. Und was wünscht du dir als Belohnung im Paradies?"
Der Bürgermeister brauchte nicht lang in seiner Wunschliste zu suchen und sagte: "Mein Begehr ist, dass ich immer das Beste auf den Tisch bekomme, was ich mir immer wünsche."
"Noch etwas dazu?" lud Petrus zum Weiterreden ein.
"Ja freilich", kicherte der Bürgemeister verschmitzt. "Ich möchte ein großes Haus mit vielen in Gold getäfelten Zimmern."
"Sollst du haben", erwiderte auch hierauf der Wächter des Himmelstores und fügte hinzu: "Einen Wunsch hast du noch."
Nun strahlte der Bürgermeister übers ganze Gesicht: "Ja, ich will einen Keller voll mit Golddukaten, die nie ausgehen".
"Sehr gut", lächelte Petrus still und doch ein wenig traurig. Dann nahm der den Bürgermeister an der Hand und führte ihn in ein prachtvolles Haus, in dem alles vor Gold und Prunk glänzte. Dann verließ er stillschweigend den Bürgermeister.
Der, weil er hungrig war, eilte zu einem reich gedeckten Tisch und wünschte sich ein üppiges Mahl mit dem besten Braten, der sich immer erneuerte. Und dann, als er nichts mehr essen konnte, begann er sein Reich zu inspizieren. Nichts fehlte und er schwelgte im Reichtum. Und anschließend ging er zur Haustür, um seinen Garten zu genießen. Doch er hatte sich keinen Garten gewünscht - vor der Tür war es finster, stockdunkle Nacht.
"Ja, wenn es so ist" murmelte er, "dann kann ich mich ja an meinem Wohlstand freuen." Sprachs und kehrte wieder um. --