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Wenn du morgen sterben würdest ...

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AW: Wenn du morgen sterben würdest ...

Das ist ehrlich gesagt eine schwer zu beantwortende Frage. Weil ich niemanden getötet oder nach seinem Leben getrachtet habe. Ich habe niemanden bestohlen oder betrogen. Ich lasse jeden so leben wie er möchte. Ich glaube das müsste doch reichen um in den Himmel zu kommen oder?
 
AW: Wenn du morgen sterben würdest ...

Das ist ehrlich gesagt eine schwer zu beantwortende Frage. Weil ich niemanden getötet oder nach seinem Leben getrachtet habe. Ich habe niemanden bestohlen oder betrogen. Ich lasse jeden so leben wie er möchte. Ich glaube das müsste doch reichen um in den Himmel zu kommen oder?

Das lob ich mir. Denn toeten und stehlen bleibt mir vorbehalten. :D
 
AW: Wenn du morgen sterben würdest ...

Das ist ehrlich gesagt eine schwer zu beantwortende Frage. Weil ich niemanden getötet oder nach seinem Leben getrachtet habe. Ich habe niemanden bestohlen oder betrogen. Ich lasse jeden so leben wie er möchte. Ich glaube das müsste doch reichen um in den Himmel zu kommen oder?
Ich glaube, jeder kommt in den Himmel. Die Frage ist nur, wie lange er bis dorthin braucht.

Jedenfalls spielt sich dann der zweite Teil der Geschichte vom Bürgermeister so ab:
Zur gleichen Zeit wie der Bürgermeister war auch der Schneider des Ortes gestorben. Er war ein einfacher, armer Mann gewesen, der ob seines unbedeutenden Lebens recht zaghaft zum Tor des Petrus hinschritt.
Der Bürgermeister hatte damals auf dem Weg zum armen Schneider gesagt: "Also du kleine Laus, was bist du denn schon? Du hast bei deinen so kümmerlich geschneiderten Wamsen die Leut nur übers Ohr gehauen. Wirst sehen, die Höll ist dir dafür gewiss."
Dann hatte er den Schneider hinter sich geschoben und war forsch vor den Petrus hingetreten, um seine Belohnung zu empfangen. Der arme Schneider dagegen zitterte am ganzen Leib, und wagte keinen Schritt weiter.
Nachdem Petrus mit dem Bürgermeister fertig war, trat er aufmunternd zum Schneider.
"Mein Sohn, beruhige dich erst einmal", begann er, "sag mir, warum du gar so zitterst und weinst."
"Ach, hoher Herr, ich werd ja nie in den Himmel kommen. Ich hab ja auf der Erd den reichen Leuten zuviel verrechnet."
"Aber für die armen Leut hast du umsonst geschneidert, nicht wahr?"
"Ja, das hab ich schon" antwortete der Scheider bleich, "aber viel viel zu wenig. Ich habe keine großen Taten."
"Keine Angst, die wiegen nämlich viel", lächelte der Hüter des Himmelstores und fügte hinzu: "Willst du einen Blick ins Himmelreich werfen?"
"Ach wenn es nur ginge, einen winzigen Blick."
Da öffnete Petrus weit das Tor und herrlich glänzendes Licht und wundervolle Harmonien drangen hervor und in der Ferne sah unser Schneider, wie sich die Engelschöre in weiten Kreise um Gott im Tanze wiegten. Ganz in Andacht versunken entflohen dem Schneider leise die Worte: "Ach wenn ich nur in der hintersten Reihe auf einem Schemel sitzen und auch Gott betrachten könnte."
"Hier hast du deinen Schemel, und nun such dir einen schönen Platz. Jetzt geh nur, dort wartet schon ein Engel auf dich."
Und danach begab sich Petrus sehr zufrieden wieder zum Himmelstor.

Nachdem der Bürgermeister herausgefunden hatte, dass außerhalb seines Hauses nur schwarze Finsternis war, wandte er sich mit Vergnügen seinen Reichtümern zu. Er erforschte mit Sorgfalt sein weitläufiges, prunkendes Haus und dachte, wie dumm doch der arme Schneider gewesen war. Immer wieder entdeckte er neue Gemälde und andere Prunkstücke. Alles war in Gold gefasst. Er knabberte ein wenig daran, um festzustellen, ob es wirkliches schweres Gold war. Aber es hatte keinen Geschmack. Er konnte zwar nicht herunterbeißen davon. Das brauchte er auch nicht: An seinem Tichleindeckdich ging nie das Essen aus, und zwar vom Feinsten.

Trotzdem, es waren keine Leute im Haus. Die einzige Person, die er sah, war er selber im Spiegel. Und ihrer wurde er langsam überdrüssig. Mit der Zeit bemerkte er, dass ihm aus dem Spiegel ein griesgrämiges, unzufriedenes Gesicht entgegen sah. Und das war es auch: Er hatte keine Freude mehr an seinen Schätzen, an seinem Gold. Immer öfter ging er zum großen Hausportal um nachzusehen, ob sich davor etwas änderte. Es war und blieb draußen immer alles schwarz.

Langsam begann er nach immer neuen Winkeln in seinem Haus zu suchen. Nur - er suchte nicht mehr nach Gold, er hoffte endlich einen Raum zu finden, der nicht mit Gold geschmückt war. Und tatsächlich, nach langer Zeit fand er eines Tages eine graue kleine Kammer ganz oben unter dem Giebel des Hauses. Und dort ging er nun sehr oft hin, um sich sinnend in der Einfachheit zu erholen. Er war trotz der besten Speisen, die ihm nicht mehr schmeckten, sehr hager und eingefallen geworden. Und mehr als einmal sagte er zu sich: "Ach hätt ich mir das alles nur nicht gewünscht."
Und eines Tages entschlüpfte ihm: "Ich wär bloß neugierig, was aus dem Dorfschneider geworden ist."

Wie er nun eines Tages ein seiner einfachen Dachstube saß und über den Schneider nachdachte, sah er auf einmal, wie aus einer winzig kleinen Dachritze im Dach ein Lichstrahl in die Kammer herein kam. Anfangs war er sogar geblendet davon, aber er wollte noch mehr sehn. So holte er Tische und Stühle herbei und stapelte sie bis zum Dach. Da saß er nun, man würde sagen - Tag und Nacht. Und in diesem Licht sah er Wunderbares: Er sah, wie der Schneider auf einem hohen Lichtschemel, ja Lichtthron saß, und an einem Tisch leuchtende Kleider für die Engel nähte. Und dann, wie der Schneider nach getaner Arbeit sich dem Reigen der Engel einfügte.

Da saß er nun, der arme Bürgmeister und war nicht mehr von seiner Lichtritze wegzubringen. Eines Tages entkam es ihm: "Die Welt würd ich geben, könnt ich beim Schneider Gehilfe sein."
Was der Bürgermeister nicht merkte, war in Wirklichkeit ein gewaltiger Ruf aus der Seele. Und nicht lange darauf, pochte es am Portal seines Hauses. Müde begab sich der Bürgermeister hin und Petrus stand in einer hellen Landschaft davor.
"Ach du bists, Petrus", begrüßte der Hausherr seinen Gast matt. "Willst du mir noch mehr Gold schenken? Nein, ich brauche keines mehr."
Petrus lächelte fein. "Und was hättest du jetzt von mir gerne?"
"Ich würde jetzt so gerne auch einen Schemel im Licht haben und mich ein wenig in den Engel-Reigen einfügen dürfen" sagte er seufztend. "Aber das hab ich mir ja vermasselt."
"Komm heraus aus deinem Haus, und geh mit mir", sagte Petrus. "Ich begleite dich zum Schneider im Himmel."
"Aber wenn der Schneider im Himmel ist, wo war ich die ganze Zeit?"
"In der Hölle."
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Wenn du morgen sterben würdest ...

Ich glaube, jeder kommt in den Himmel. Die Frage ist nur, wie lange er bis dorthin braucht.

Jedenfalls spielt sich dann der zweite Teil der Geschichte vom Bürgermeister so ab:
Zur gleichen Zeit wie der Bürgermeister war auch der Schneider des Ortes gestorben. Er war ein einfacher, armer Mann gewesen, der ob seines unbedeutenden Lebens recht zaghaft zum Tor des Petrus hinschritt.
Der Bürgermeister hatte damals auf dem Weg zum armen Schneider gesagt: "Also du kleine Laus, was bist du denn schon? Du hast bei deinen so kümmerlich geschneiderten Wamsen die Leut nur übers Ohr gehauen. Wirst sehen, die Höll ist dir dafür gewiss."
Dann hatte er den Schneider hinter sich geschoben und war forsch vor den Petrus hingetreten, um seine Belohnung zu empfangen. Der arme Schneider dagegen zitterte am ganzen Leib, und wagte keinen Schritt weiter.
Nachdem Petrus mit dem Bürgermeister fertig war, trat er aufmunternd zum Schneider.
"Mein Sohn, beruhige dich erst einmal", begann er, "sag mir, warum du gar so zitterst und weinst."
"Ach, hoher Herr, ich werd ja nie in den Himmel kommen. Ich hab ja auf der Erd den reichen Leuten zuviel verrechnet."
"Aber für die armen Leut hast du umsonst geschneidert, nicht wahr?"
"Ja, das hab ich schon" antwortete der Scheider bleich, "aber viel viel zu wenig. Ich habe keine großen Taten."
"Keine Angst, die wiegen nämlich viel", lächelte der Hüter des Himmelstores und fügte hinzu: "Willst du einen Blick ins Himmelreich werfen?"
"Ach wenn es nur ginge, einen winzigen Blick."
Da öffnete Petrus weit das Tor und herrlich glänzendes Licht und wundervolle Harmonien drangen hervor und in der Ferne sah unser Schneider, wie sich die Engelschöre in weiten Kreise um Gott im Tanze wiegten. Ganz in Andacht versunken entflohen dem Schneider leise die Worte: "Ach wenn ich nur in der hintersten Reihe auf einem Schemel sitzen und auch Gott betrachten könnte."
"Hier hast du deinen Schemel, und nun such dir einen schönen Platz. Jetzt geh nur, dort wartet schon ein Engel auf dich."
Und danach begab sich Petrus sehr zufrieden wieder zum Himmelstor.

Nachdem der Bürgermeister herausgefunden hatte, dass außerhalb seines Hauses nur schwarze Finsternis war, wandte er sich mit Vergnügen seinen Reichtümern zu. Er erforschte mit Sorgfalt sein weitläufiges, prunkendes Haus und dachte, wie dumm doch der arme Schneider gewesen war. Immer wieder entdeckte er neue Gemälde und andere Prunkstücke. Alles war in Gold gefasst. Er knabberte ein wenig daran, um festzustellen, ob es wirkliches schweres Gold war. Aber es hatte keinen Geschmack. Er konnte zwar nicht herunterbeißen davon. Das brauchte er auch nicht: An seinem Tichleindeckdich ging nie das Essen aus, und zwar vom Feinsten.

Trotzdem, es waren keine Leute im Haus. Die einzige Person, die er sah, war er selber im Spiegel. Und ihrer wurde er langsam überdrüssig. Mit der Zeit bemerkte er, dass ihm aus dem Spiegel ein griesgrämiges, unzufriedenes Gesicht entgegen sah. Und das war es auch: Er hatte keine Freude mehr an seinen Schätzen, an seinem Gold. Immer öfter ging er zum großen Hausportal um nachzusehen, ob sich davor etwas änderte. Es war und blieb draußen immer alles schwarz.

Langsam begann er nach immer neuen Winkeln in seinem Haus zu suchen. Nur - er suchte nicht mehr nach Gold, er hoffte endlich einen Raum zu finden, der nicht mit Gold geschmückt war. Und tatsächlich, nach langer Zeit fand er eines Tages eine graue kleine Kammer ganz oben unter dem Giebel des Hauses. Und dort ging er nun sehr oft hin, um sich sinnend in der Einfachheit zu erholen. Er war trotz der besten Speisen, die ihm nicht mehr schmeckten, sehr hager und eingefallen geworden. Und mehr als einmal sagte er zu sich: "Ach hätt ich mir das alles nur nicht gewünscht."
Und eines Tages entschlüpfte ihm: "Ich wär bloß neugierig, was aus dem Dorfschneider geworden ist."

Wie er nun eines Tages ein seiner einfachen Dachstube saß und über den Schneider nachdachte, sah er auf einmal, wie aus einer winzig kleinen Dachritze im Dach ein Lichstrahl in die Kammer herein kam. Anfangs war er sogar geblendet davon, aber er wollte noch mehr sehn. So holte er Tische und Stühle herbei und stapelte sie bis zum Dach. Da saß er nun, man würde sagen - Tag und Nacht. Und in diesem Licht sah er Wunderbares: Er sah, wie der Schneider auf einem hohen Lichtschemel, ja Lichtthron saß, und an einem Tisch leuchtende Kleider für die Engel nähte. Und dann, wie der Schneider nach getaner Arbeit sich dem Reigen der Engel einfügte.

Da saß er nun, der arme Bürgmeister und war nicht mehr von seiner Lichtritze wegzubringen. Eines Tages entkam es ihm: "Die Welt würd ich geben, könnt ich beim Schneider Gehilfe sein."
Was der Bürgermeister nicht merkte, war in Wirklichkeit ein gewaltiger Ruf aus der Seele. Und nicht lange darauf, pochte es am Portal seines Hauses. Müde begab sich der Bürgermeister hin und Petrus stand in einer hellen Landschaft davor.
"Ach du bists, Petrus", begrüßte der Hausherr seinen Gast matt. "Willst du mir noch mehr Gold schenken? Nein, ich brauche keines mehr."
Petrus lächelte fein. "Und was hättest du jetzt von mir gerne?"
"Ich würde jetzt so gerne auch einen Schemel im Licht haben und mich ein wenig in den Engel-Reigen einfügen dürfen" sagte er seufztend. "Aber das hab ich mir ja vermasselt."
"Komm heraus aus deinem Haus, und geh mit mir", sagte Petrus. "Ich begleite dich zum Schneider im Himmel."
"Aber wenn der Schneider im Himmel ist, wo war ich die ganze Zeit?"
"In der Hölle."

In diesen Himmel will ich ja gar nicht. :D
 
AW: Wenn du morgen sterben würdest ...

neulich haben mich 2 Leute auf der Straße angesprochen. Sie waren Mitglieder einer offenen Christlichen Gemeinde (weiß gar nicht mehr wie der genaue Name war :) )

Sie stellten mir ein paar Fragen und eine möchte ich hier posten:

" Wenn du morgen sterben würdest und Gott würde dich fragen, wieso er dich in das Paradies lassen sollte, was würdest du antworten? "

Antwort: Wenn ich Gott treffe, würde ich ihn fragen, ob er wüsste, welcher Hochstapler in seinem Namen, mir eine solche Frage hat stellen dürfen.
 
AW: Wenn du morgen sterben würdest ...

Antwort: Wenn ich Gott treffe, würde ich ihn fragen, ob er wüsste, welcher Hochstapler in seinem Namen, mir eine solche Frage hat stellen dürfen.

:ironie: Wahrscheinlich verschlägt's ihm die Sprache bei dieser Frage ..., was noch mehr gegen die Hochstapler und Theo-(Sülzo)logen spricht ...:D
 
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AW: Wenn du morgen sterben würdest ...

:ironie: Wahrscheinlich verschlägt's ihm die Sprache bei dieser Frage ..., was noch mehr gegen die Hochstapler und Theo-(Sülzo)logen spricht ...:D

Der Gott, der Adam erschaffen hat, ist in theologischem Sinne (nicht Ansicht der Theologen selbst) mit dem Begriff *Satan* zu identifizieren.

Demzufolge müsste die Ausgangsfrage lauten:

" Wenn du morgen sterben würdest und Satan würde dich fragen, wieso er dich in das Paradies lassen sollte, was würdest du antworten? "
 
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