Ja. Soweit waren wir schon. Mitgeschwebter Geist ins Jetzige Dortige deiner Wahl: Ich frage nach den Auswahlkriterien der Reihenfolge: Welt, Wille, Vorstellung. Was war Zuerst: Huhn oder Ei? Oder ist die Fragestellung und die Reihenfolge der Denkfehler von Logik allgemein und dir/mir nicht insbesondere?
Unlängst las ich ein Buch eines akademischen Wissenschaftsphilosophen mit dem Titel "Zur philosophischen Interpretation der Physik".
In den Schwerpunkten behandelt es die Relativitätstheorie, die Quantenphysik, die Stringtheorie, die Chaostheorie u.a.
Man meint immer, die Philosophie habe die Auseinandersetzung mit den Naturwissenschaften aufgegeben, ja ignorierte sie geradezu. Dieser Autor nahm den Fehdehandschuh jedenfalls auf, wobei er als Philosoph den Naturwissenschaftlern, die sich an der Philosophie versuchen, erst einmal ordentlich den Kopf wäscht.
Aus der Quantenphysik lässt sich der Schluss ziehen, dass es den Mond nicht gäbe, wenn niemand da wäre, der ihn betrachtet.
In der Physik gibt es 19 Naturkonstanten: Werte, die sich durch die Mathematik nicht weiter auflösen lassen und nur durch Messung ermittelt werden können. Es lässt sich zeigen, dass es uns nicht gäbe, wären sie auch nur geringfügig anders. Mal gäbe keine Atome, mal wäre das Universum schon nach wenigen Millionen Jahren wieder in sich zusammengefallen, mal wäre das Universum sich ewig ausdehnend, aber nur lauwarm usw. usf.
Warum haben die Naturkonstanten also genau die richtigen Werte?
Der Nobelpreisträger Richard Feynman entwarf dazu das sog. anthropozentrische Modell:
Nur
weil unser Universum die richtigen Werte hat, kann es überhaupt uns
geben, um das Universum zu betrachten. Es könnte aber auch unendlich viele (vielleicht aber auch nur max. 10.500) Universen geben, wo dies nicht der Fall ist.
Dem anthropozentrischen Modell kann man aber auch vorwerfen, dass es sich um einen Zirkelschluss handelt - und damit ohne Beweiskraft.
Paralleluniversen lassen sich mit unserer Physik nicht beweisen, die Stringtheorie auch nicht, derzeit jedenfalls nicht.
Sie müssen sich daher vorwerfen lassen, es handle sich möglicherweise um reine Zahlenspielereien, reine Mathematik, eine schöne Mathematik zwar, aber ohne physikalische Bedeutung.
Genauso, wie Pi eine irrationale Zahl darstellt, die unendlich viele Stellen hat und man schon viele Millionen Stellen von Pi berechnet hat. Jenseits der 65. Stelle ist Pi aber ohne physikalische Bedeutung (denn dann beschreibt man einen Kreis mit dem Durchmesser des sichtbaren Universums mit der Genauigkeit der Planck-Länge).
Am Ende zieht der Philosoph des o.g. Buchs das folgende philosophische Fazit:
1. Das Universum ist gut.
2. Das Universum ist gewollt.
Das ist doch auch schon mal was.