hallo nandu,
dieses vergangene als vergangenes sein zu lassen, funktioniert nur unter bestimmten bedingungen.
Meine Bedingung lautet diesbezüglich zu akzeptieren, dass ich ungewollt geboren wurde. Das ich als der Säugling, der ich einmal war, dafür nichts kann. Das aber die Tatsache, das ich
"einmal zu heiß gebadet,
mit dem Klammerbeutel gepudert,
schief gewickelt
und
von der Wickelkommode gefallen bin."
heute kein Mensch mehr etwas dafür kann.
Ich aber auf meinem Recht bestehe, darüber noch und immer wieder so lange unglücklich zu sein, bis ich kapiert habe, dass es noch mehr Menschen gibt, denen es ähnlich so geht wie mir und die es ebenso wie ich überlebt haben und jetzt aus dem Rest ihres Lebens das beste machen wollen. Das nenne ich den Beginn des Weltfriedens.
Ich habe also Verständnis dafür, dass diejenigen Menschen, die diesen roten Faden in das Labyrinth der eigenen Vergangenheit nicht fest in der Hand haben, heute immer noch in der Gefahr sind die Vergangenheit mit der Zukunft zu verwechseln und sich die Gegenwart eben so schwierig wie möglich zu gestalten. Das ist dann die Hölle auf Erden und das Jammertal von dem ich gar nicht geglaubt habe, dass es dass gibt.
und zwar müssen sämtliche ungereimtheiten zwischen den handelnden personen ganz und gar ausgeräumt worden sein......derart, dass wirklich nichts mehr zurückbleibt, was sich störend auf den neuen ansatzpunkt auswirken kann.
Muss es das? Ich weiß, dass das Unterbewusstsein, jedem
muss gerne widerspricht und eben seinen eigenen Willen durchsetzen will. Deswegen antwortet mir hier auch keiner, wofür er ist, denn dann könnte er beim Wort genommen werden und seine
unschuldige Freiheit verlieren. Er könnte in die Verantwortung genommen werden und fühlte sich dann nicht mehr frei.
sozusagen müssen alle damals handelnden personen mit den ergebnissen ihrer handlungen und den reaktionen der anderen darauf im reinen sein.
es darf da keine schuldzuweisungen mehr geben und auch keine unaufgearbeiteten emotionen - wie z.b. alter schmerz, nicht raus gelassene wut oder enttäuschung.
Ja dann ist alles gut gelaufen und keiner weiß mehr wie es geht, weil meist nur die ungelösten Aufgaben uns weiter antreiben und herausfordern.
das war natürlich innerhalb des hier im thread vorliegenden beispieles (diskurs zwischen pergola und mir) eine relativ leichte sache:
- unsere beziehung (= kommunikation) war erst sehr kurz.
- die auseinandersetzung nahm niemand von uns persönlich.
- auch war niemand zu keiner zeit darauf aus gewesen, den anderen persönlich zu verletzen oder sonst irgendwie unter die gürtellinie zu gehen (= die diskussion wurde in jeder hinsicht sachlich geführt)
- somit war keine emotionale verfangenheit im spiel.
Ja eine gute Erfahrung um Vertrauen zu schöpfen, wahrzunehmen und zu zulassen.
wie gesagt: eine leichte übung.
in "intimeren", "privateren" fällen, ist das alles weit schwieriger. nicht unmöglich - aber wie-gesagt: schwieriger.
Ja da stellt sich doch die ganz entscheidende Frage, warum ist das gerade in intimeren und privaten Fällen so schwierig? Was ist da schief gelaufen, in diesem christlichen Abendland? Das christliche Gebot lautet doch den Nächsten zu lieben wie sich selbst und der jüngste Tag ist immer heute. Ich kenne keinen jüngeren Tag!
hilfestellung dabei könnten neue therapiemethoden (wie EMO-therapie, familienaufstellung, journey-praxis ...) bieten.
allerdings sollte dabei klar sein, dass sich da ein lösungs-prozess auftut, der auch durchgestanden sein will.
"Warum einfach,
wenn es auch umständlicher geht."
Was ist mit der Liebe zu sich Selbst
und zu seinem Nächsten?
manchmal ist ein solcher prozess allein nicht so gut durchzustehen (je nach schwere des themas)......dann wär sicher begleitende hilfestellung angebracht.......von menschen, zu denen vertrauen besteht - wohlgemerkt.
denn das vertrauen seh ich auch als einen wichtigen schlüssel dabei an.
Zum Schluss ist die Entwicklung und das Vertrauen zu sich selbst angesagt. Und die Erkenntnis, die der Spruch beinhaltet:
"Hilf Dir selbst,
dann hilft Dir Gott."
rg