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Heideggers "Wesen"

AW: Heideggers "Wesen"

Hallo Windreiter,

ich weiß garnicht was Du eigentlich willst, genau so und nicht anders funktioniert doch die "Heidegger sense-o-logic 1927"; alles, was man reinwirft, verliert sich als zu Waschendes alsbald im Gewäsch der verwaschenden Beliebigkeit - steht doch ausführlich im Manual! :dreh:

Es grüßt,

Philipp
 
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AW: Heideggers "Wesen"

Hallo Thorsten,

habe mir das Heideggerlied gerade angehört - ein Gaumenschmaus! :rollen:

Meine derzeitige Verfasstheit gegenüber Heideggers spätphilosophischem Geraune ist, dass es sich um einen zwar gut getarnten, aber dennoch nichts desto trotz waschechten Fatalismus handelt.

Es ist vom Menschen die Rede und der soll gefälligst dem "Sein" gehorchen. Er soll lernen, auf das Sein zu hören. Nun, wenn aber der Mensch als Seiender ohnehin Teil des Seinsganzen ist und obendrein vom Sein selbst als Schickung verschickt wurde, er also - in klareren Worten - der große Zeh vom Sein ist, was soll es nützen, wenn dieser Seinszeh nun ein Bewusstsein für den Körper, dessen Teil er ist, entwickelt und sich dann dem fügt, von dem er ohnedies seit je bestimmt wird: nämlich dem Körper als Ganzheit (Sein).

Ich sehe hier die Heideggersche Pointe nicht!

Beste Grüße,

Philipp
 
AW: Heideggers "Wesen"

Hallo Windreiter,

ich weiß garnicht was Du eigentlich willst, genau so und nicht anders funktioniert doch die "Heidegger sense-o-logic 1927"; alles, was man reinwirft, verliert sich als zu Waschendes alsbald im Gewäsch der verwaschenden Beliebigkeit - steht doch ausführlich im Manual! :dreh:

Es grüßt,

Philipp

Hallo Philipp,

Du bleibst auf halber Strecke im Fatalismus einer noch nicht geborenen Interpretation stecken und machst ihm den Vorwurf daß du noch nicht zu Ende gedacht hast, oder daß du zu Ende gedacht hast und dir ein Halburteil gebildet hast wo du hättest weiter denken können? Womit du hier die nicht fertig gewaschene Wäsche deiner Gedanken zum Trocknen aufhängst und dich beschwerst, daß die "Waschmaschine" für deine Neuronenimplantate aus dem Jahre 1927 nicht richtig funktioniert.

Solltest du bei Heidegger nicht weiter kommen, empfehle ich dir den Weischedel mit seiner philosophischen Hintertreppe, oder schlicht den philosophischen Kanal zu für dich leichter verdaulicher Brainware zu wechseln. Mit deinen Interpretationsversuchen gelangst du nämlich auf eine Ebene, die dir bei Heidegger scheinbar mißfällt, die du jedoch ebensowenig zu umschiffen gedenkst, nein, die du dir sogar genüsslich aussuchst um über Heideggers Wörtersee zu schippern. Ahoi.

Ich stehe persönlich nicht so auf vorgekautes Gedankenfutter, will mir lieber nur meinen Appetit anregen lassen durch kurze Gedankensplitter. Was nutzt es mir, wenn ich eine Lösung habe zu der mir das Problem fehlt. Aus diesem Grund verstehe ich dein Problem mit Heidegger nicht. Such dir doch einen anderen Philosophen... oder besuch mal dein Inneres und versuch das mal interpretatorisch zu erfassen und ins Seiende zu integrieren.

Gruß Windreiter
 
AW: Heideggers "Wesen"

Hallo Windreiter,

interessant ist, dass alles, was Heideggerliebhaber an Argumentation zu bieten haben, sich offenbar in der persönlichen Abwertung der Kompetenz des Kritikers erschöpft. Es ist wirklich immer das gleiche Muster, auch das hat Adorno in seinem "Jargon der Eigentlichkeit" schon vor Jahrzehnten angemerkt.

Den Weischedel habe ich einst gelesen, damals fand ich ihn gut, heute nur noch bedingt, da er - wie ich annehme - Heidegger zwar irgendwie toll findet, ihn aber - das ist seinen wenig sagenden und oberflächlich gehaltenen Ausführungen zu entnehmen - selber nicht tiefgreifend verstehen konnte. Er käut nur das wieder, was auch in jedem Lexikaartikel steht.

Ob man tatsächlich jedes Problem endgültig lösen und jede Philosophie zur fertigen/absoluten Interpretation ausfeilen kann - was Du ja zu implizieren scheinst - wage ich doch zu bezweifeln. Wenn Du nicht auf "vorgekautes Gedankenfutter" stehst, dann mach' es doch so wie ich: setz' Dich intensiv mit einem Philosophen Deiner Wahl auseinander und wage es, Deine eigene Meinung im Zuge der Reflexion zu bilden und stehe dann hierzu.

Im Übrigen: es ist mitnichten so, dass ich Heideggers Denken bereits übers Knie gelegt und abgeurteilt habe, vielmehr arbeite ich mich seit nunmehr über acht Monaten tagtäglich daran ab und nichts wäre mir lieber, als dass mir das ganze Gedöns dadurch leichter wäre, indem ich dem endlich etwas an Gehalt abgewinnen könnte.

Beste Grüße,

Philipp
 
AW: Heideggers "Wesen"

Hallo Windreiter,

interessant ist, dass alles, was Heideggerliebhaber an Argumentation zu bieten haben, sich offenbar in der persönlichen Abwertung der Kompetenz des Kritikers erschöpft. Es ist wirklich immer das gleiche Muster, auch das hat Adorno in seinem "Jargon der Eigentlichkeit" schon vor Jahrzehnten angemerkt.

Den Weischedel habe ich einst gelesen, damals fand ich ihn gut, heute nur noch bedingt, da er - wie ich annehme - Heidegger zwar irgendwie toll findet, ihn aber - das ist seinen wenig sagenden und oberflächlich gehaltenen Ausführungen zu entnehmen - selber nicht tiefgreifend verstehen konnte. Er käut nur das wieder, was auch in jedem Lexikaartikel steht.

Ob man tatsächlich jedes Problem endgültig lösen und jede Philosophie zur fertigen/absoluten Interpretation ausfeilen kann - was Du ja zu implizieren scheinst - wage ich doch zu bezweifeln. Wenn Du nicht auf "vorgekautes Gedankenfutter" stehst, dann mach' es doch so wie ich: setz' Dich intensiv mit einem Philosophen Deiner Wahl auseinander und wage es, Deine eigene Meinung im Zuge der Reflexion zu bilden und stehe dann hierzu.

Im Übrigen: es ist mitnichten so, dass ich Heideggers Denken bereits übers Knie gelegt und abgeurteilt habe, vielmehr arbeite ich mich seit nunmehr über acht Monaten tagtäglich daran ab und nichts wäre mir lieber, als dass mir das ganze Gedöns dadurch leichter wäre, indem ich dem endlich etwas an Gehalt abgewinnen könnte.

Beste Grüße,

Philipp

Hallo Philipp,

Zitat: "Ich liebe den Gedankenschweif; das Öffnen hin zur Vielfalt, von Krampfstrukturen abgewandt."

In diesem Kontext gestatte mir ein Schmunzeln. :)

Gruß Windreiter
 
AW: Heideggers "Wesen"

Hallo nochmals Windreiter,

das Schmunzeln sei gewährt, obgleich ich - etwas auf der Leitung stehend - nicht begreife, woher selbiges erwächst.

Vielleicht spielst Du darauf an, dass ich, obwohl ich solchen Denkstrukturen eigentlich "abgewandt" gegenüber stehen wollte, mich dennoch um Heideggers Denken mühe. Womöglich deshalb, weil ich selbst eine einfache Struktur - von äußerlichen Mechanismen abgesehen - bislang nicht vorzufinden vermochte.

Nun ja: "Sprichworte sind meine Sache nicht, deuten sie doch oftmals nur aus einer Sicht und vergessen, dass es deren vieler sind; so bleibt man letztlich gänzlich blind und vergisst die breite Sicht: so nicht!"

Auch ein Sprichwort von mir, evtl. ist es Dir genehmer.

Schönes Wochenende wünscht,

Philipp
 
AW: Heideggers "Wesen"

Hallo nochmals Windreiter,

das Schmunzeln sei gewährt, obgleich ich - etwas auf der Leitung stehend - nicht begreife, woher selbiges erwächst.

Vielleicht spielst Du darauf an, dass ich, obwohl ich solchen Denkstrukturen eigentlich "abgewandt" gegenüber stehen wollte, mich dennoch um Heideggers Denken mühe. Womöglich deshalb, weil ich selbst eine einfache Struktur - von äußerlichen Mechanismen abgesehen - bislang nicht vorzufinden vermochte.

Nun ja: "Sprichworte sind meine Sache nicht, deuten sie doch oftmals nur aus einer Sicht und vergessen, dass es deren vieler sind; so bleibt man letztlich gänzlich blind und vergisst die breite Sicht: so nicht!"

Auch ein Sprichwort von mir, evtl. ist es Dir genehmer.

Schönes Wochenende wünscht,

Philipp

Hallo Philipp,

mein Schmunzeln rührte aus dem Umstand, daß du auf der einen Seite folgendes schreibst:

"Im Übrigen: es ist mitnichten so, dass ich Heideggers Denken bereits übers Knie gelegt und abgeurteilt habe, vielmehr arbeite ich mich seit nunmehr über acht Monaten tagtäglich daran ab und nichts wäre mir lieber, als dass mir das ganze Gedöns dadurch leichter wäre, indem ich dem endlich etwas an Gehalt abgewinnen könnte."

und konträr dazu folgende Aussage in deiner Signatur stehen hast:

"Ich liebe den Gedankenschweif; das Öffnen hin zur Vielfalt, von Krampfstrukturen abgewandt"

Zudem spielst du eine gewissen Ironie hier mit ein, wenn du auf der einen Seite über Heidegger folgendes schreibst:

"... alles, was man reinwirft, verliert sich als zu Waschendes alsbald im Gewäsch der verwaschenden Beliebigkeit..."

und sich wieder konträr dazu folgende Aussage in deiner Signatur befindet:

"Ich liebe den Gedankenschweif; das Öffnen hin zur Vielfalt, von Krampfstrukturen abgewandt"

Ja was denn nun? Beliebigkeit öffnet hin zur Vielfalt. Und du machst daraus Einfalt?

Meine Empfehlung an dich lautete daher:

"... besuch mal dein Inneres und versuch das mal interpretatorisch zu erfassen und ins Seiende zu integrieren"

Mir scheint, du weiß nicht was du (von Heidegger) willst. Ich lese und interpretiere dich mit einer dir innewohnenden Selbstironie, einer unfreiwilligen Ernsthaftigkeit über die du gedanklich stolperst. Ich brauche einen Kontext wenn ich einen Philosophen verstehen will... und dieser Kontext ist mein Leben, mein Selbstverständnis von mir und meiner mich umgebenden Welt. Erst in diesen ganz persönlichen Kontext eingebettet, ergeben für mich die Gedanken der Philosophen einen Sinngehalt und darüber einen Nutzen. Will ich einen Philosophen völlig losgelöst von der persönlichen Wahrnehmung meiner Wirklichkeit begreifen, greife ich ins Leere und die Worte und Gedankengänge sind vielleicht schön zum Zitieren in erlauchtem Kreise, doch für mehr taugen sie dann nicht. Und wenn sie dann aus einer solchen Didaktik entstanden in einer Form wie du sie präsentierst, also ohne die Rückkopplung zum eigenen Selbst, geäußert werden, wird es Selbstironisch. Darüber mußte ich schmunzeln.

Gruß Windreiter
 
AW: Heideggers "Wesen"

Ja was denn nun? Beliebigkeit öffnet hin zur Vielfalt. Und du machst daraus Einfalt?

Meine Empfehlung an dich lautete daher:

"... besuch mal dein Inneres und versuch das mal interpretatorisch zu erfassen und ins Seiende zu integrieren"

Will ich einen Philosophen völlig losgelöst von der persönlichen Wahrnehmung meiner Wirklichkeit begreifen, greife ich ins Leere [...] Und wenn sie dann aus einer solchen Didaktik entstanden in einer Form wie du sie präsentierst, also ohne die Rückkopplung zum eigenen Selbst, geäußert werden, wird es Selbstironisch. Darüber mußte ich schmunzeln.

Gruß Windreiter


Hallo Windreiter,

gerne erlaube ich Dir, anhand eines Sprichwortes mein interpretatorisches Verhältnis gegenüber Heideggers Denken zu deuten, ob das aber nun die Gefahr, interpretatorisch dabei letztlich völlig "ins Leere" zu greifen sinnvoll umschifft, halte ich zumindest für fraglich.

Auch bedenklich finde ich Deine Annahme, dass ich meinen Interpretationsansatz ("Didaktik") überhaupt im Rahmen der wenigen bisher abgefassten Beiträge ausreichend deutlich gemacht habe, um dergestalt weitgreifend darüber zu urteilen, wie Du das unternimmst. Auch das ist dann letztlich mehr Selbstdeutung - Du siehst in mir das, was Du selbst anhand weniger Äußerungen sehen möchtest.

Ich denke - falls Dich meine Meinung hierzu, die Du ja offenbar schon zu kennen meinst, überhaupt noch interessiert - dass "ohne die Rückkopplung zum eigenen Selbst" überhaupt kein Gedankengang machbar ist. Ich vermute, dass Du hier Doxa (Meinung) mit dem, was man als Gesamtheit darstellt, vermengst. Immer werde ich - davon gehe ich zumindest aus - etwas, das ich bspw. lese, mit den mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten aufnehmen und verarbeiten, wobei sowohl meine bisherigen Erfahrungen (Wissen, Gedächtnis) als auch mein Auffassungsvermögen als solches eine bedeutende Rolle spielen. Die Frage ist doch vielmehr die, ob und wie man das Gelesene selbst kritisch reflektiert - wie man also "zum eigenen Selbst" rückkoppelt, um es in Deinen Worten zu sagen.

Ich muss mich mit Heidegger im Rahmen eines Seminars differenziert auseinandersetzen, würde ich - wie Du offenbar vorschlägst - meine eigenen und unreflektierten Leseerfahrungen/Gefühle zur alleinigen Grundlage der Reflexion machen, so wäre ich nicht in der Lage, den mir gesetzten Vorgaben zu genügen. Letztlich weiß ich nicht genau, was Du dir unter einer sinnvollen Selbstrückkoppelung eigentlich vorstellst, ich jedenfalls stelle meine Meinung vorerst nach bester Möglichkeit zurück und versuche das Gelesene grundlegend zu verstehen. Was stellt sich der Autor vor, in welchem Kontext bewegt er sich gedanklich, was für Absichten verfolgt er? etc.

Natürlich ist das mehr oder minder - so muss ich ehrlich zugeben - ein wahnwitziges Unterfangen, denn stets drängt sich mir die eigene Meinung auf; meist viel zu eindringlich und aufdringlich, als mir selbst das lieb wäre. Wichtig finde ich nun, die dann zwangsläufig folgenden Werturteile bewusst zu fällen, also die Perspektive der Textbetrachtung selbstkritisch zu gestalten, sich als Kritiker/Interpret von einem Metastandpunkt aus zu beobachten. So ist es mir gelegentlich möglich, ein vorschnell begangenes Präjudiz zu erkennen und einen Sachverhalt/Wertung nochmals erneut zu reflektieren.

Mein Problem mit Heidegger - gegenüber anderen Philosophen, die ich bisher kennenlernte - ist, dass schon der erste Schritt - der Verstehensversuch - vor großen Schwierigkeiten steht. So kann es geschehen, dass man - sei es aus Frust oder aus purer Kritiklust - zu schnell eine feste Position bezieht. Gerade das habe ich jedoch lange Zeit bewusst vermieden, indem ich mich - entgegen innerer Triebe - immer wieder zur Offenheit gegenüber Heideggers Denken zwang. Nun bin ich der Ansicht, dass man sich mit der Zeit durchaus einen kritischen Standpunkt bilden sollte - jedenfalls sofern man sich während eines Prozesses der fortwährenden Selbstreflexion davon überzeugt hat, dass der Tatbestand des Vorurteils nicht länger gegeben ist. Trotzdem bleibe ich weiter offen und falls ich guten Argumenten begegne, die mir Heideggers Denken plausibler werden lassen, bin ich jederzeit bereit, meine Position - die ja ohnehin in stetem Fluss begriffen ist - grundlegend zu überdenken.


Es grüßt,

Philipp
 
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AW: Heideggers "Wesen"

gerne erlaube ich Dir, anhand eines Sprichwortes mein interpretatorisches Verhältnis gegenüber Heideggers Denken zu deuten, ob das aber nun die Gefahr, interpretatorisch dabei letztlich völlig "ins Leere" zu greifen sinnvoll umschifft, halte ich zumindest für fraglich.

Hallo Philipp,

nicht nur anhand eines Sprichwortes. Dieses hatte ich angeführt um dir eine Diskrepanz(?) aufzuzeigen. Ich lese deine Beiträge so, als würdest du dich selbst darin beschreiben. Ob das jetzt angebracht ist, sei mal dahin gestellt, amüsant ist es allemal, aber auch aufschlußreich und weit davon entfernt "ins Leere" zu greifen. Vielleicht sehe ich aber auch nur "eine logische Eulenspiegelei großen Stils". :)

Daß du 'die Geschichte der Philosophie' studierst ist interessant, ich hoffe in Kombination mit Psychologie, denn ich finde, daß die beiden Fächer unbedingt zusammengehören. Denn es gibt Fragen und Gründe für Fragen, es gibt Antworten und Gründe für Antworten. Auf diesem Erkennen basiert Weisheit... "eigentlich" :) (Eine Frage fragt, eine Antwort antwortet und ein Grund gründet :))

Aber lass dir nicht weiter von mir dazwischenquatschen. Auf dein fachliches Niveau kann ich nicht steigen, fehlt mir dazu ganz einfach die nötige Bildung, die nötige Eloquenz und der Wille zu weiteren rhetorischen Hammelsprüngen (siehe dazu obiges Zitat). :)

Gruß Windreiter
 
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