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Warum ist Arbeit immer so "gleich"?

Schau-Steller

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Registriert
7. Dezember 2020
Beiträge
543
Hallo,

ich arbeite nicht mal auf dem offiziellen Arbeitsmarkt.
Ich arbeite im geschützten Rahmen in einem kleinen Tante Emma Laden.
Aber die Arbeit da ist total langweilig. Immer das Gleiche machen.
Muss Arbeit immer langweilig sein? Geht es den Menschen auf der Arbeit immer nur ums Schnelle Geld?
Wenn Minijobs es heute noch gibt, warum werden dann die Mitarbeiter ausgebeutet?
Von Geld verdienen kann keine Rede sein. Ich darf, wegen meinen Amtkosten, nur 100 Euro im Monat dazu verdienen. Zum Glück kriege ich noch Kindergeld, weil ich noch keine Ausbildung habe und krank bin.
Aber kann oder SOLL ich meine Sachen nicht selber bezahlen? Warum kriegt man immer alles bezahlt ?
Soll man im Interesse des Staates so klein bleiben?
Ich finde das ist unverschämt mir gegenüber. Ich habe das Recht, eine Arbeit zu finden, die einem Spaß macht.
Warum ist die Arbeit immer so einfaltig? Ich bin sehr feinfühlig, und sensibel. Da kann ich schwer mit Druck arbeiten. Aber auf der Arbeit ist Druck immer so hoch. Wie kann ich meinen Druck erhöhen?
Manchmal frage ich mich, ob Arbeit in der Gesellschaft nur das Oberflächige Betrachten lässt.
Die Gesellschaft arbeitet sich tot. Kriegt den Kopf kaum noch frei davon, da merkt man wie illusorisch Zeit ist.

Mfg
DenkNorm
 
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Arbeite doch nur so viele Stunden, wie die 100 Euro hergeben. Bei ca. 10 Euro Mindestlohn wären das 10 Stunden im Monat oder - für unsere Comirnaties schnell im Kopf ausgerechnet - knapp 2,5 Stunden pro Woche.
 
Jenes Schema kann man hier so nicht anwenden. Die Arbeit im geschützten Rahmen ist rechtlich keine Arbeit sondern eine therapeutische Maßnahme.
Die Betroffenen erhalten auch keinen Lohn sondern ein Taschengeld - und das ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich, und bewegt sich im Rahmen
von 100 Euro (Spannweite etwa 50-150) monatlich. Da sie eben keinen Lohn erhalten, sich daran in der Regel nichts ändern wird, sie nicht schuldhaft ohne
Einkommen und somit nicht selbsterhaltungsfähig sind, haben sie Anspruch auf diverse soziale Geldleistungen, wie beispielsweise Familienbeihilfe. Die Betroffenen
wollen aber oft etwas Sinvolles tun und ihren Beitrag leisen, so wie DenkNorn hier auch aussagt. Zusätzlich bietet die Tätigkeit eine Tagesstruktur. Man hat also
Grund, morgens aufzustehen und einen "normalen" Tagesablauf zu haben.
Da die Betroffenen in der Regel so eine Behinderung aufweisen, dass sie am ersten Arbeitsmarkt nicht vermittelbar sind, sind sie zumeist nur zu einfachen Tätigkeit
fähig. Diese haben es in der Regel eben an sich, eintönig zu sein. Dagegen wird man eher wenig tun können, denn wenn ein Betroffener fähig wäre eine anspruchsvollere
Tätigkeit auszuüben, wäre es am ersten Arbeitsmarkt vermittelbar und würde somit aus dem Programm fallen.

Was aber sehr wohl wert wäre anzudenken, wäre die Tätigkeit auch rechtlich üblicher Erwerbsarbeit mehr anzugleichen. Sodass sie sich selbst sozialversichern können,
sich einen Pensionsanspruch erarbeiten können, und sich als vollwertigeres Mitglied der Gesellschaft fühlen können als es die aktuelle Situation ermöglicht. Ich denke da
an den Status der "begünstigten Behinderten". Das sind jene Behinderte, die am ersten Arbeitsmarkt vermittelbar sind. Arbeitgeber ab eine gewissen Größe müssen
entweder eine gewisse Quote an begünstigten Behinderten einstellen oder aber eine Ausgleichszahlung leisten. Das heißt, ihnen kommt ggf. ein begünstigt Behinderter lohnmäßig
günstiger als ein nicht behinderter Arbeitnehmer. Dies soll die zu erwartenden geringfügigen Leistungsnachteile oder aber Kosten für behindertengerechte Infrastruktur
abdecken. Mit den Betroffenen auf deinem Programm könnte man es ähnlich machen, nur eben in intensiverer Weise.

Daher, DenkNorm, es ehrt dich, dass du arbeiten und dich nicht in der sozialen Hängematte zurücklegen willst, was dir rein rechtlich durchaus offen stünde. Ganz im Gegensatz
zu den Querulanten hier, die gerne ihre "Freiheiten" auf Kosten des Gesellschaft ausleben wollen und dabei noch auf die Gesellschaft spucken.
Ich hoffe, dein Anliegen stößt bald auf die grünen Regierungsohren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Muss Arbeit immer langweilig sein?

Die besten Jobs sind die, bei der keine Langeweile aufkommen kann, weil man permanent alle Hände voll zu tun hat. Jobs, bei denen man sich überlegen muss, wie man die Zeit rumbringen kann, sind meines Erachtens schlimmer als Arbeitslosigkeit. Also: Arbeit muss nicht langweilig sein. Es kommt auf die jeweilige Arbeitsstelle an. Im weiten Feld der Gastronomie gibt es viele Jobs, bei denen so gut wie nie Langweile aufkommt, eben weil immer Action ist. Und in diesen Jobs kann man auch immer wieder vieles dazulernen, wenn man länger an einem Ort arbeitet und dadurch wird die Tätigkeit mit der Zeit immer abwechslungsreicher, aber:

Ich bin sehr feinfühlig, und sensibel. Da kann ich schwer mit Druck arbeiten.

Druck gibt es da natürlich, aber diesen Druck kannst du zu deinem Freund machen.

Wie kann ich meinen Druck erhöhen?

Du meinst wohl eher, wie kannst du deine Sensibilität gegenüber dem Druck senken? Das geht nur langsam und schrittweise. Aber es geht.
 
Bei mir ist es gerade so, dass ich versuche daran zu arbeiten weniger als 16 Stunden im nicht liegenden Zustand zu verbringen.
Auf ausflüge lasse ich mich aber ungern ein, weil danach kommt das Totalversagen in Form des 3 Stunden KOs.
Immer wieder merkwürdig wie Leute glauben man würde Körperkraft mit Geistesreichtum gleichsetzen können, wenn man Menschen korrekt einschätzen will.
 
Es gibt keine geistige Weisheit ohne körperliche Betätigung denn der Weise weiß wie wichtig Bewegung für das Leben ist.
Arbeit ist immer das Gleiche, das sagt auch die physikalische Formel Kraft mal Weg aus, es wird mit einer Energie ein Körper eine bestimmte Strecke bewegt, immer das Gleiche.
Ob diese Verrichtung bezahlt wird oder nicht ändert am Tun nichts, nur das Eine ist Lebenserhaltung direkt und das Andere ist Leben über Geld. Ethisch macht das einen Unterschied.
Arbeite ich, um mein Leben in Gang zu halten und die nötigen Gelder kommen woanders her ist es optimal, die meisten Menschen müssen für Geld arbeiten, weil sie sonst keins bekommen.
Arbeitstherapie ist so eine sinnvolle Tätigkeit ohne Hamsterrad aber es ist immer dasselbe, Kraft mal Weg. Erst kreative Arbeit hat den schöpferischen Aspekt und Kraft mal Weg wird so gestaltet, dass es immer wieder neu ist.
Dafür ist jedoch eine Weisheit nötig, mit der man erkennen kann wie sich neue Dinge aus der Menge produktiv schöpfen lassen und sie dann für die Menschen einen ideellen Nutzen haben.
Spinnen allein reicht bei der Arbeit nicht aus, es braucht ein praktisches Ergebnis.
 
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Schreiben/Lesen ist auch nur so eine Faulheits-Krücke, eine die (mir) auf Dauer keine Freude macht ... :brav: :saugen::schaf:

Musik/Tanzen gibt (mir) da mehr Kraft ... :blume2: :tanzen:
 
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