AW: Warum hat Gott uns geschaffen???
Zitat von Raphael:
Das mag ja sein, doch was war mit den Menschen, auf die Kain nach dem Brudermord gestoßen ist, auf seinem rastlosen Weg durch die Welt?!
Bruderhass (Motiv) Texte aus Wikipedia:
Das Motiv des Bruderhasses, auch »Bruderkonflikt« oder Motiv der »verfeindeten Brüder«, ist eines der ältesten Motive in der Literatur; es bezieht seinen Reiz aus dem Antagonismus von Brüderlichkeit und Feindschaft.
Abkömmlinge derselben Eltern werden oft in eine sakral anmutende Nähe zueinander gesetzt. Gerade Brüder und noch deutlicher Zwillingsbrüder stehen oft für »Menschlichkeit« oder »Nächstenliebe«, Ausdrücke, für die synonym auch »Brüderlichkeit« stehen kann. (vgl. Frenzel). Die »Blutsbrüderschaft«, die dies Verhältnis zu einem Menschen, zu dem keine biologischen Bande der Verwandtschaft bestehen, herstellen möchte, lädt diese Brüderschaft als Wahlverwandtschaft mit dem emphatischen Bezug zum Blut auf, der wiederum pleonastisch auf die Verwandtschaft verweist: Dass »Blut dicker« sei »als Wasser« hebt hierauf in ähnlicher Weise ab.
Während psychologisch nun der Grund für den Konflikt gerade in der betonten Innigkeit gesehen werden kann, die an Intimität lediglich von der Mutter-Kind-Dyade und vielleicht noch der Partnerschaft überboten wird, bieten die Stoffe der Mythen und der Literatur aber oft äußere Anlässe für die Entfremdung. So kann der Konflikt durch das Schicksal (fatum) prädisponiert sein, wie es sich in aller Unausweichlichkeit bei Polyneikes und Eteokles findet. Schlichtere menschliche Gründe können aber auch in familiären oder sozialen Konstellationen gegeben sein. Der Kampf um das Erbe des Vaters, die Zuneigung der Mutter, ja sogar den phantasierten oder ausgeführten Beischlaf mit der Schwester (vgl. Daemmrich) können zu Entfremdung und Hass führen. Noch einfacher aber wird das Motiv des Bruderhasses verständlich, wenn es sich im Fall einer für dieselbe Frau empfundenen Liebe mit dem Motiv der Eifersucht verschränkt. Eine Variante hierzu, die die Liebe zur Frau mit der zur Gottheit vertauscht, bietet die biblische Erzählung von Kain und Abel.
Im A. T.:
Die Geschichte von Kain und Abel findet sich Genesis 4, 1–16. Kain und Abel sind die Söhne des Adam und der Eva. Ab Vers 3 wird die Tötung des Abel wiedergegeben:
(3) Es begab sich aber nach geraumer Zeit, dass Kain von den Früchten des Ackers dem Herrn ein Opfer brachte. (4) Und auch Abel brachte von den Erstlingen seiner Schafe dar und von ihrem Fette. Und der Herr sah wohlgefällig auf Abel und sein Opfer, (5) auf Kain und sein Opfer aber sah er nicht. Da ergrimmte Kain gar sehr und blickte finster. (6) Und der Herr sprach zu Kain: Warum ergrimmst du, und warum blickst du so finster? (7) Ist's nicht also? Wenn du recht handelst, darfst du frei aufschauen; handelst du aber nicht recht, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir steht ihre Begierde; du aber sollst Herr werden über sie! (8) Darauf sprach Kain zu seinem Bruder Abel: Lass uns aufs Feld gehen! Und als sie auf dem Felde waren, erhob sich Kain wider seinen Bruder Abel und schlug ihn tot. (Text nach der Zürcher Bibel (1987) )
Die Sünde, die auch personifiziert als wildes Tier oder Dämon verstanden werden kann (Duhm), wird von einem unmotiviert auftretenden »Herrn« hier prospektiv als Erklärungsmodell angeboten. Die Tat selbst scheint lediglich aus dem abgelehnten Opfer zu entspringen. Die Ausführung, den Abel an einer entlegenen Stelle und bar jeder Hilfe auf dem Acker zu erschlagen, weist aber nicht nur auf eine Berechnung, denn der Konflikt zwischen dem sich der Landwirtschaft widmenden Kain und dem Kleinvieh-Nomaden Abel wird gerne als Widerhall der Konflikte um die Sesshaftwerdung der israelitischen Stämme interpretiert. Der Acker als Symbol der Landwirtschaft scheint geschändet, wenn das an ihm haftende Blut des Erschlagenen in Gen 4,10 es selbst ist, das den Mund auftut und zu Gott ruft, die Greueltat aufzudecken. Aus dem Schicksal des entwickelt sich dann das Motiv des Geächteten, der mit einem Stigma versehen (Gen 4,15) wird, dass ihn die (bis dahin nicht erwähnten) irdischen Mitbewohner nicht töten. Dem Elternpaar Adam und Eva aber wird kompensatorisch der Sohn Seth geboren.
Während des Bruderstreits zwischen Kain und Abel das Motiv der Eifersucht zugrunde zu liegen scheint, entwickelt sich in 2. Samuel 13 aus der inzestuösen Schändung der Thamar durch ihren Bruder Amnon zwischen Amnon und Absalom, einem weiteren Bruder, eine Feindschaft, die das Motiv der Rache transportiert.
Brudermythos im Altaegyptischen:
Horus und Seth – Der Kampf zwischen Zeit und Chaos Eine Analyse und symbolische Betrachtung der altägyptischen Göttergeschichte in Bezug auf die menschliche Wahrnehmung und Interpretationsfähigkeit sowie als Analogie zum Verlust der Ganzheit des Selbst von © Jonathan Dilas, 2002 Im alten Ägypten gab es verschiedene Götter und Halbgötter, die vermutlich vom Volk erschaffen wurden, um kollektive Charaktere und Kräfte zu personifizieren. Andere wiederum sprechen von Kontakten zu Außerirdischen oder gar von Wesen aus dem Jenseits, mit denen die alten Ägypter in Kontakt gestanden haben sollen. Dies ist jedoch noch völlig ungeklärt und man kann nichts Genaues sagen. Der Mythos Seth war ein ägyptischer Gott mit schlechtem Ruf und hatte seinen Bruder Osiris getötet, um seinen Thron zu erhalten. Dieser „Mord“ wird jedoch so dargestellt, dass Seth Osiris in sechzehn Stücke riss und ihn über das Land verteilte. Obwohl Seth stets als böser Gott dargestellt wurde und noch immer wird, gibt es doppeldeutige Aussagen über seine Boshaftigkeit während seiner Herrschaft. Man sagte ihm noch nichtmals den Hang zum Chaos nach, das durch seine Regierung hätte ausgelöst werden können, denn selbst die böse Apophisschlange, eine seltsame Kreatur mit unlauteren Absichten, wurde von Seth besiegt und er rettete damit das ägyptische Volk. Das Volk lag ihm also nahe, denn was ist ein Herrscher ohne dasselbe? Horus, der Sohn von Osiris und Isis, schwor jedoch sich an Seth für seine Tat zu rächen als er vom Tode seines Vaters hörte. Als er erwachsen war, jagte er Seth vom Thron und übernahm die Regierung über das Volk. Der Kampf zwischen Seth und Horus war sehr bitterlich und lang. Zum Ende des langen Kampfes gewann Horus und zerteilte Seth ebenso und verteilte ihn über das ganze Land. Doch Horus ging nicht ohne Verletzungen aus diesem Kampf heraus, denn Seth hatte sein linkes Auge gestohlen und in der Einöde versteckt. Horus fand sein Auge nie wieder und von diesem Moment an wurde dieses Auge vom Volk verehrt und Teil vieler Legenden und taucht immer wieder auf Tafeln und Papyrusrollen auf. Auch die Freimaurer tragen dieses Auge in ihrem Logo sowie der 1-Dollarschein der amerikanischen Regierung. Kurze Bedeutungsübersicht Horus gilt im Allgemeinen in seiner Bedeutung als der „in jedem König fleischgewordene Gott“. Jeder folgende König erhielt den Namen Horus in seinem Titel. Seth steht in seiner Bedeutung als der Gott des Chaos, der Dunkelheit und aller nichtägyptischer Länder und als jener, „der der dunklen Seite angehört und über den man nicht gern spricht“. Das linke Auge des Horus wird auch „Mondauge“ oder „Traumauge“ genannt. Isis hingegen wird des Öfteren als Mutterdargestellt, die Horus in ihren Armen hält. Osiris wird in seiner Bedeutung als „Sitz des Auges“ übersetzt. Isis wird auch als „Zauberin“ oder „Die Zauberreiche“ genannt. Diese Bedeutungen sind definitiv recherchiert.
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LG Kultus Maximus