AW: Warum hat Gott uns geschaffen???
Natürlich hat man sich hier verallgemeinernd über "die schlechten Menschen" geäußert.
Da wurde zuerst von "einem schiefgelaufenen Experiment" gesprochen, dann von "Schaden" und einem "Haufen Mist", dann von Gott als " hinterhältige Bestie, die sich an unseren Erbärmlichkeiten erfreut", vom Menschen, der "dafür sorgt, dass das Werk weniger bewundernswert bleibt".
Das sind keine Äußerungen, die zugestehen, dass der Mensch zu Grausamkeiten fähig ist, sondern eine eindeutige Aburteilung des Menschen als Spezies.
Warum stellt sich der Mensch gerade gegen die eigene Spezies, findet sie dermaßen wertlos?
Grausam sind auch Tiere, ja sogar Pflanzen. Grausamkeit ist ja nun wohl keine Spezialität des Menschen.
Was den Menschen auszeichnet, ist vielmehr, dass er anderen Menschen hilft, wenn er kann, auch ihm unbekannten, und das aus sich heraus, ganz freiwillig.
DAS macht kein Tier und keine Pflanze.
Inwiefern ist also der Mensch der Schandfleck der Schöpfung?
Hallo joan, möchte Dir nur schnell auf den Teil Deines Beitrages antworten, der mich betrifft: "Haufen Mist"
Zunächst war das nur eine Polemik, außerdem gebe ich damit nicht der Menschheit die Schuld an dem "Mist", sondern deren "Schöpfer" (falls es denn einen gibt).
Aber im Grundsatz sehe ich das alles völlig anders:
Aggressionen, Eifersucht, Machtgebaren, Xenophobie sind im Tierreich (auch bei unseren nächsten Verwandten weit verbreitet und zum Überleben unverzichtbar). Deshalb haben wir sie auch, denn wir sind aus der Tierwelt hervorgegangen - haben aber etwas außerordentliches
hinzugefügt:
Moral, Zivilisation - nur sind diese noch nicht perfekt. Trotzdem bewundere ich die Menschheit dafür, ja! Du hast in
der Beziehung volkommen Recht.
Wollten wir aber einen Schöpfer-Gott annehmen, müsste man die "Krone der Schöpfung" schon an göttlichen Maßstäben messen. Vor diesem Hintergrund wäre das, was er aus uns gemacht
hätte schon "suboptimal", vulgo: Mist.
Das fängt beim Körper an, der keineswegs optimal auf das Leben als Zweibeiner ausgerichtet ist.
Man frage z.B. mal Frauen, wie schmerzfrei denn eine Geburt verläuft! Bei Säugetieren, die auf allen vieren gehen, "fallen die Kinder einfach so heraus". Hier hat eben die Evolution im Beckenbereich mechanische Kompromisse schließen müssen, um aus dem Säugetier einen Menschen hervorzubringen.
Aber Gott?
Wenn der uns "ex nihilo" gemacht hätte: Wäre das mit der Geburt dann nicht reiner Pfusch?
All die Bemerkungen, die im psychischen, moralischen... Bereich zu machen wären, lassen wir erst mal weg. Das obige Bespiel kann ja als Diskussionsgrundlage zunächst genügen.
Fazit: Der evolutionär entstandene Mensch ist höchlichst zu bewundern ob seiner Leistungen.
Als "krönende Leistung" eines imaginierten Schöpfergottes wäre er aber klar ungenügend!
Lieb Grüße, pispezi