Verschwörungstheorien

[Chris M]

Die Demokratien wehren sich, mein lieber brauner Freund und Verschwörungstheorienverschlinger, daran wirst du dich gewöhnen müssen.

Nein, mein lieber roter Freund und Tagesschau-Verschlinger, ich halte Löschungen und Zensur für grundsätzlich undemokratisch.

 

[Gottisttot]

Nein, mein lieber roter Freund und Tagesschau-Verschlinger, ich halte Löschungen und Zensur für grundsätzlich undemokratisch.

Im Falle privater Unternehmen wie Google oder Meta ist es nur keine Zensur - die stellen Regeln auf, nach denen sich Benutzer dieser Dienste zu richten haben, tun sie das nicht, fliegen sie eben raus.
Ist wie im Wirtshaus, wenn dem Wirt deine Nase nicht passt gehst du woanders trinken oder essen.

 

[Aporie]

Nein, mein lieber roter Freund und Tagesschau-Verschlinger, ich halte Löschungen und Zensur für grundsätzlich undemokratisch.

Das ist ein schwieriges Thema, vor allem wenn man ins Grundsätzliche geht. Eine Demokratie, die sich nicht gegen Angriffe verteidigt, ist nicht demokratisch, sondern dämlich. Wo aber genau die Grenzen zu ziehen sind, wo das Abwehrrecht seinerseits übergriffig wird, ist eine heikle Frage, die ja auch ständig präsent ist und diskutiert wird. Wo Verschwörungserzählungen eine Art Massenpsychose auszulösen drohen, ist das Abwehrrecht sicher gegeben, ebenso bei autoritären, gewaltverherrlichenden und menschenverachtenden Inhalten.

Grundsätzlich also hat die Demokratie ein Abwehrrecht, auch wenn es strittig ist, wo im Einzelfall die Grenze zu ziehen ist. Dieser Streit ist Teil des demokratischen Prozesses.

 

[Chris M]

Das ist ein schwieriges Thema, vor allem wenn man ins Grundsätzliche geht. Eine Demokratie, die sich nicht gegen Angriffe verteidigt, ist nicht demokratisch, sondern dämlich. Wo aber genau die Grenzen zu ziehen sind, wo das Abwehrrecht seinerseits übergriffig wird, ist eine heikle Frage, die ja auch ständig präsent ist und diskutiert wird. Wo Verschwörungserzählungen eine Art Massenpsychose auszulösen drohen, ist das Abwehrrecht sicher gegeben, ebenso bei autoritären, gewaltverherrlichenden und menschenverachtenden Inhalten.

Grundsätzlich also hat die Demokratie ein Abwehrrecht, auch wenn es strittig ist, wo im Einzelfall die Grenze zu ziehen ist. Dieser Streit ist Teil des demokratischen Prozesses.

Das Thema ist auch noch aus einem anderen Grund schwierig: Politik ist kein Kindergarten und Macht korrumpiert grundsätzlich. Diejenigen, die derzeit vor allem von Zensur, Cancel Culture und Ausgrenzung betroffen sind, also ganz grob gesagt "die Rechten", was alles von nationalistisch über konservativ bis libertär beinhaltet, aber auch sonstige alternative Randgruppen wie Querdenken, würden natürlich, wenn sie politische Macht hätten, diese Macht genau so ausnutzen, um gegen ihre politischen Gegner vorzugehen, wie es jetzt eben das derzeitig eher links geprägte politische Establishment tut. Wenn diejenigen, die jetzt unterdrückt werden, zurecht über Zensur klagen, schwingt implizit oder manchmal auch explizit immer die Behauptung mit, dass man selber ja so etwas niemals tun würde. Das ist eben das klassische Wir sind die Guten Prinzip und das ist immer geheuchelt, egal von welcher Seite. Das ist übrigens der Hauptgrund, warum ich mich selber als unpolitischen Menschen betrachte: Ich kann nicht heucheln. Gleichzeitig verstehe ich aber auch, dass es natürlich politisch betrachtet völlig irrsinnig wäre, zuzugeben, dass man es selber auch nicht anders machen würde, wenn die Rollen vertauscht wären. Und deshalb ist Politik eben vor allem eines: Ein Schauspiel. Aber ein Schauspiel, im dem reale Machtverhältnisse herrschen, und deshalb ist das Schauspiel gleichzeitig dennoch ernst.

 

[Chris M]

Im Falle privater Unternehmen wie Google oder Meta ist es nur keine Zensur - die stellen Regeln auf, nach denen sich Benutzer dieser Dienste zu richten haben, tun sie das nicht, fliegen sie eben raus.
Ist wie im Wirtshaus, wenn dem Wirt deine Nase nicht passt gehst du woanders trinken oder essen.

Die Sperrungen und Löschungen sind meistens die Folge davon, dass Videos "geflagt", also als inakzeptabler Inhalt bei den Betreibern gemeldet werden. Dieses Melden kann ohne Begründung durchgeführt werden. Und deshalb ist es natürlich ein Leichtes, diese Funktion auszunutzen, indem man einfach einen Mob bildet, der jedes Video eines unliebsamen Kanals massenweise mit "Flags" überzieht, bis die Betreiber einknicken, was denen aufgrund ihrer eigenen politischen Gesinnung auch gar nicht schwerfällt. Man muss ja das Video noch nicht mal gesehen haben dafür, ein paar Mausklicks reichen. Das ist eine der zahlreichen Methoden der Cancel Culture.

 

[Gottisttot]

Die Sperrungen und Löschungen sind meistens die Folge davon, dass Videos "geflagt", also als inakzeptabler Inhalt bei den Betreibern gemeldet werden. Dieses Melden kann ohne Begründung durchgeführt werden. Und deshalb ist es natürlich ein Leichtes, diese Funktion auszunutzen, indem man einfach einen Mob bildet, der jedes Video eines unliebsamen Kanals massenweise mit "Flags" überzieht, bis die Betreiber einknicken, was denen aufgrund ihrer eigenen politischen Gesinnung auch gar nicht schwerfällt. Man muss ja das Video noch nicht mal gesehen haben dafür, ein paar Mausklicks reichen. Das ist eine der zahlreichen Methoden der Cancel Culture.

Vollkommen egal wie das abläuft - das sind private Unternehmen, und die haben schlicht das Recht dazu.

Und wenn ich mir anschaue, wer da gekickt oder gesperrt wurde habe ich nicht das geringste Problem damit.

 

[Chris M]

Vollkommen egal wie das abläuft - das sind private Unternehmen, und die haben schlicht das Recht dazu.

Das stimmt natürlich, aber das ist ein Totschlagargument, mit dem man alles rechtfertigen kann.

Ich träume halt von einer politisch neutralen Plattform mit der Reichweite von YouTube, auf der nur strafrechtlich relevante und eindeutig hetzerische Inhalte gelöscht werden. Und auf der auch die beiden politischen Lager in einen Dialog treten, anstatt sich in Echokammern zurückzuziehen. Ich weiß, ich bin naiv.

 

[mirek0511]

Und auf der auch die beiden politischen Lager in einen Dialog treten, anstatt sich in Echokammern zurückzuziehen.

Beide? Nur zwei? Es gibt doch bestimmt 10 Mal mehr politische Lager.

 

[Gottisttot]

Ich träume halt von einer politisch neutralen Plattform mit der Reichweite von YouTube, auf der nur strafrechtlich relevante und eindeutig hetzerische Inhalte gelöscht werden.

Jetzt frage ich mich natürlich, wessen Inhalte gelöscht wurden, auf die das nicht zutrifft, mal abgesehen davon dass offensichtliche Lügen und die Regeln des Unternehmens verletzende Inhalte auch gelöscht wurden.

 

[Chris M]

Beide? Nur zwei? Es gibt doch bestimmt 10 Mal mehr politische Lager.

Ich meine damit grob gesagt die beiden Lager, die man als rechts und links bezeichnet. Symbolisch könnte man sich einen ausführlichen sachlichen Dialog zwischen Alice Weidel und Katrin Göring-Eckardt vorstellen, moderiert von einem unpolitischen Moderator.