Nein, weil es keinen offenen Konflikt zwischen sinnvollen Weltanschauungen und gefährlichen, populistischen Schrottmeinungen gibt. Schrottmeinungen werden ausgeschlossen und verteufelt, aber viele Menschen verstehen nicht den tieferen Sinn, warum das gemacht wird. Sie glauben, dass die historischen Nazis und Kommunisten etwas Gutes wollten, aber genötigt waren Verbrechen zu begehen, weil sie keine andere Wahl sahen, eine neue Welt aufzubauen.
Cancel-Culture und Sperrmentalität erwecken bei vielen Ahnungslosen den Eindruck, man wolle geheime Wahrheiten unterdrücken, was letztlich das Verbotene umso einladender macht.
Siehe zB. die sogenannte "DDR". Dort wurde die NS-Ideologie einfach verboten, aber ohne dass eine Aufarbeitung stattfand. Als Resultat davon standen plötzlich Legionen von Rechtsextremisten auf der Matte, als dem Ostzonen-Regime die Puste ausging.
Es gibt schon einen prinzipiellen Unterschied zum Weg der DDR und dem, was wir in der freien Gesellschaft vorfinden.
Der Punkt ist, dass die Schrottmeinungen bei uns im offenen Konflikt schon unterlegen waren - und deswegen als Schrottmeinungen tituliert werden. Selbst wissenschaftlich eindeutig belegte Ergebnisse werden von diversen gestalten geleugnet (als Extrembeispiel hier dient denkmals mRNA-Gentherapietodesspritze
). Aber, Ergebnisse von offenen Diskursen haben für frenilshtar, denkmal und dergleichen keine Relevanz, sie ziehen trotz vernichtender Niederlage dennoch unbeirrt wie Sieger durch die Straßen und grölen ihren Hass in die Gegend in der Hoffnung andere labile Menschen damit ködern zu können. Und -leider- haben sie damit auch bei manchen Erfolg. Ich meine auch, dass sie selbst auf diesem Weg in diese düstere und destruktive Parallelwelt abgeglitten sind.
Es ist also vielmehr so wie der Umgang mit Drogen. Klar, ein Verbot mag Drogen für manche nur umso attraktiver machen. Aber wohin ein freier Zugang führt hat man ja gesehen - und auf Grund dessen den Umgang damit sehr stark reglementiert.
Kurz: der vernünftige Mensch ändert seine Meinung, wenn er eines besseren belehrt wird. denkmal, frenilshtar und dergleichen reagieren jedoch mit einem "Jetzt erst recht!".
Ich gebe dir recht, Cancel-Culture ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Aber, sie ist eine plausible Reaktion auf die Umstände. Die Informationsflut und der aktuelle grassierende Missbrauch der Meinungsfreiheit ist ein neuartiges Bedrohungsszenario. Womöglich wird mit der Zeit ein besserer Weg gefunden, um mit Desinformationskampagnen vom Schlage Kickl, fenilshtar, denkmal und co wirksam umzugehen. Aber es mag seine Zeit brauchen. Wenn du schon bessere, gangbare und wirksame Wege kennst, dann nur raus damit !
p.s.: Weiß jetzt nicht, ob man das zur Cancel-Culture dazurechnen kann, aber höchst lächerlich finde ich die Aufregung um des Ministers Formulierung "schwangere Personen" anstatt "schwangere Frauen". Die Empörten wollten glaubhaft machen, dass sie sich diskriminiert fühlten, denn es gäbe ja nur schangere Frauen, und sie dann nicht als Frauen sondern "Personen" zu bezeichnen, ja sowas Unerhörtes !
Aber sie selbst sind es, die diskriminieren. Denn, es gibt Personen mit biologisch weiblichem Geschlecht -sie also durchaus schwanger sein können-, deren sexuelle Identität aber nichtbinär ist. Und diese dennoch als "Frauen" zu bezeichnen oder sie von der Überlegung auszuschließen, ist wahrhaft diskriminierend.
Also: auch hierbei sind die Wehleidigen genau die, die das tun, was sie anderen zu unrecht vorwerfen. So wie frenilshtar, denkmal und co hier.