Es geht wirklich vollkommen an der Realität vorbei, Walter. Ich wundere mich, dass ich mich als Nichtgläubige immer wieder bei solchen Themen engagiere. Aber vermutlich ist das die Angst, es mal meinen Kindern erklären zu müssen, ohne sie zu beeinflussen. Aber ist das möglich? Wir liessen sie zwar taufen, sie sollen später selber entscheiden, an was oder wen sie glauben wollen, aber beeinflusst werden sie durch unsere Meinung trotzdem, das lässt sich nicht vermeiden. Nur römisch-katholisch sollten sie nicht werden...
Am 21.3./22:30 schrieb ich in "Politik allgemein/San Francisco: Gleiches Recht für alle! (auch für Schwule)" über die christ-katholische Kirche, die nun die Homosexuellen (aber auch die Seniorinnen und Senioren) in ihren Gotteshäusern heiraten lässt. Ein paar Tage später heiratete in dieser Kirche ein ehemaliger röm.-katholischer Pfarrer eine geschiedene Frau. Seine Kirche (also der Papst) verstiess ihn (vermutlich aus nächsten Liebe), die Christkatholiken nahmen ihn nicht nur auf, sie gaben ihm seinen Glauben zurück. Nach dem so absolut unpäpstlichen Motto: auf Bewährtes setzen und für Neues immer offen sein.
Zum besseren Verständnis: die eher unbekannten Christ- oder Altkatholiken sind keine Sekte. Es ist eine überall anerkannte Kirche. Es handelt sich um eine "kleine" Gemeinschaft von ursprünglich Römischkatholiken, die die neuen Dogmen (Unfehlbarkeitserklärung + Jurisdiktionsprimat) des Papstes (1870) nach dem Vorbild der Kirche von Utrecht, die schon die unbefleckte Empfängnis Marias ablehnte, nicht akzeptierten und sich verselbständigten, um die Tradition des Widerstandes gegen eine Zentralmacht des Papstes fortzuführen. Nicht die Unfehlbarkeit des Glaubens, nicht die Sittenfragen als Dogma und auch nicht die ultimative Machtfülle leiten diese Kirche, sondern Eigenverantwortung, Freiheit und Gleichberechtigung (auch in der Kirche!). Das Oberhaupt ist ein Bischof, die Pfarrer sind mit den evangelischen vergleichbar. Wenn sie mit den Gläubigern über alltägliche Probleme reden, kennen sie diese Probleme auch, denn sie sind grösstenteils verheiratet, haben Kinder...
Jeder soll sein Leben so gestalten dürfen, wie er es für richtig hält. Dazu gehört auch die Glaubensfreiheit. Wenn der Glauben (und auch der Papst) Copkilla Trost und Mut spendet, ist das voll in Ordnung, aber kein Papst soll durch seine Macht (und die hat er!) den Menschen Dinge vorschreiben, von denen er eigentlich gar keine Ahnung hat, haben darf. Wie grausam so ein Glauben ist (von den Heiligen Kriegen usw. mal abgesehen), beweist doch schon diese Kirche an sich. Wie viele aussereheliche Kinder der röm.-katholischen Kirche ernährt Vatikan (und somit natürlich auch der röm.-kath. Steuerzahler)? Die Zahlen werden immer wieder verlangt, publiziert werden sie nie. Was nicht sein darf (Kinder im Zölibat),existiert auch nicht.
Und wenn Homosexualität eine Krankheit ist, warum heilt der Papst nicht wenigstens seine Kranken? Die Pädophilen könnte er auch gleich mitheilen statt segnen usw.
Nein, Copkilla, so ein Vorbild möchte ich nicht! Meine Oma ist mir das bessere Vorbild.