hallo louiz,
der beschriebene raum ist eine vorstellung, wie man sich atomkerne vorstellt
man kanns nicht sehen, nicht direkt messen, aber "das ding verhält sich so, als ob es so aussähe" bzw das beobachtbare verhalten steht in gewissem rahmen nicht im krassen widerspruch zum modell
so läufts meiner meinung nach immer, wenns abstrakt und schwer vorstellbar wird
ähnlich ist es ja mit der raumkrümmung
die bildliche vorstellung ist ja, dass ein "gerader" raum gebogen wird
diese biegung können wir uns aber nur als verformung von etwas IM raum vorstellen (z.b. ein gerader stab wird im raum gebogen und sieht nachher anders aus)
d.h. in der vorstellungswelt existiert ein transzendenter gerader raum, dessen struktur mit der des gekrümmten raumes nicht mehr übereinstimmt
in der realen welt existiert aber dieser transzendente raum, von dem sich der gekrümmte raum unterscheiden könnte, nicht mehr
auch fliegt das licht nahe einem gravitätszentrum keine kurve, sondern es fliegt immer geradeaus
nur für uns beobachter scheint es so, als ob es keine kurve machen würde
das anschauliche raumkrümmungsmodell mit der eingedellten plane hilft, geht aber logischerweise an der realität (die wir uns nicht mehr vorstellen können) vorbei
vergleiche strings; diese 1-dimensionalen dinger, die das winzig sind und schwingen...wir können uns nicht einmal etwas 1-dimensionales vorstellen (auch ein dünner faden in unserer vorstellungswelt ist immer 3D)
die singularität ist kein zustand, der physisch beobachtet oder wahrscheinlich ist
die singularität ist die extrapolation der relativitätstheorie über ihren gültigkeitsrahmen hinaus
da diese nicht realistisch ist, hat die rel-theorie dort eine ihrer grenzen, wie schon einstein selbst erkannte
daher gibt es viele neue theorien, die diese singulartität vermeiden und das loch, das die klassische physik dort hinterlässt, stopfen sollen
zu meinst mit "vorstellung der endlichkeit" den horizont
aber ich denke, der horizont ist keine endlichkeit von allem, da hinter dem horizont immer wieder etwas vorausgesetzt wird
wenn eine theorie an ihre grenzen gerät, geht man doch noch immer davon aus, dass hinter diesen grenzen etwas ist, das sich lediglich der beschreibung mit dieser theorie entzieht
also ist die grenze der theorie der horizont (bis hierher können wir sehen), aber dahinter ist noch etwas
also zu erkennen, dass unsere sicht begrenzt ist, heißt für mich noch nicht, sich eine universelle endlichkeit vorstellen zu können
die riemann'sche quantengeometrie hebt auch die logische grenze am urknall auf
zwar existieren auch in ihr raum und zeit, so wie wir sie kennen erst aber jenem, aber das maschennetz existierte auch während und vor dem urknall
in ihr ist der urknall keine schöpfung aus dem nichts, sondern eine art umstülpung
das ist zwar schön für diesen urknall, weil sich die ursachenkette über ihn hinausstreckt, aber trotzdem ist das generelle paradoxon nicht gelöst
mit der existenz deiner singularität:
sie ist für uns dann existenz, wenn sie irgendeine auswirkung für uns hat
ein schwarzes loch sieht man nicht, aber die auswirkung der gravitation ist vorhanden
ein schwarzes loch, das man nicht sieht, das man nicht messen kann und keinerlei auswirkung hat...existiert es ?
wir können weder sagen, es existiere, noch dessen existenz ausschließen
denn beide sachverhalte würden sich mit unseren beobachtungen decken
vielleicht ist alles voll mit dem zeugs...da wir aber keinerlei auswirkung spüren, könnte es genausogut das dings überhaupt nicht geben
also können wir keine aussage über dessen existenz treffen
ein ähnliches problem mit der zeit:
um für uns existent zu sein, muss etwas auch in der zeit existieren
analysiere nur diese aussage: "hugo lebte 0 stunden/jahre/sekunden"
existiert(e) hugo physisch ? jeder mensch oder auch nur jeder dings, das wir als existent betrachten, hat auswirkungen in raum und zeit
über die existenz von weiterem zu sinnieren ist rein spekulativ
auch ich kann mir milliarden big-bangs und big-crunches hintereinander vorstellen
aber auch eine vielzahl an zeitlich hintereinander gereihter universen
löst nicht das problem der endlichkeit/unendlichkeit
lg,
Muzmuz