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Unendlichkeit

hallo,

ich meinte damit, dass es nicht nur eine frage der geographie ist, wo eine autobahntrasse am besten platziert wäre

natürlich kann ein geologe dann, wenn eine autobahn durch ein erdbeben zerstört wird, sagen "na, hättets nur etwas mehr auf mich gehört...."
aber ebenso nach vielen unfällen durch wildwechsel kann der ortansäßige jäger das selbe sagen

das hat nichts damit zu tun, wie sehr eine aussage durchdacht ist
politik zu machen ist eine ewige kompromissfindung
millionen verschiedene meinungen möglichst gut unter einen hut zu bringen und die möglichst beste entscheidung zu treffen
welchen meinungen man wieviel gewicht zuspricht, ist eine schwierige entscheidung
nachher ist man immer klüger, und stellt sich eine heutige entscheidung durch morgige ereignisse als "falsch" heraus, kriechen die besserwisser aus allen ecken
stellt sich jedoch eine entscheidung im nachhinein als richtig heraus, kommt niemand und sagt "ich hätte mich damals falsch entschieden !"

aber ich denke, das hat nicht mehr viel damit zu tun, ob geographie eine wissenschaft ist oder nicht....

lg,
Muzmuz
 
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Noch mal zur Unendlichkeit oder: "Hallo, Mister Gott, hier spricht Anna!"

Wie wäre es mit der These, dass jedes Ende die Existenz der Unendlichkeit beweist? Denn jedes Ende ist gleichzeitig ein neuer Anfang, ganz automatisch, überall, von irgendetwas. Schon komisch, einerseits denken wir, verstehen wir nur in Grenzen, will sagen, wir können uns alles nur als begrenzt vorstellen - und gleichzeitig gehen wir davon aus, dass es hinter jedem Ende wieder etwas gibt (das Wurstbeispiel,.......). Und so ist es ja auch, jedes Ende ist gleichzeitig der Anfang von irgendetwas. Damit wäre dann alles unendlich. Auch bezogen auf das Beispiel Weltall. Meinetwegen gibt es einen Rand, irgendwo, aber es dehnt sich aus, wächst, wohin?! Dahinter wäre also wieder etwas. Und dahinter. Und dahinter.

Unendlichkeit- bezogen auf die Zeit:
= Für immer, ewig. Gibt es das?
Das Gegenteil von ewig lautet NIE. Ein NIE gibt es auf jeden Fall. Und auch ein NIE impliziert die Unendlichkeit.
Wir werden NIE als Menschen, wie wir jetzt sind, ohne Wasser und Brot überleben. Wir werden als solch ein Mensch nie in der Lage sein, ohne Hilfsmittel zu fliegen. Ich werde nie ein Mann sein (bitte keine OP - Beispiele, ihr wisst, was ich meine), eine Tanne wird nie eine Kastanie, etc.
Daraus entwickelt sich die Frage, ob es a) für alles einen Gegensatz oder ein Pendant gibt und b) ob für diesen Gegensatz oder für dieses Pendant dann die gleichen Bedingungen gelten - sprich:
NIE gibt es- und es ist unendlich. FÜR IMMER wäre das Gegenteil von Nie, mit dem kleinen Unterschied, dass man bezogen auf ein EWIG nur Behauptungen aufstellen kann, es lässt sich eben weil es ewig ist, nicht beweisen. Kann man also mit der Beweiskraft des NIE gleichzeitig die Existenz eines "für immer's"
beweisen? Das NIE ist unendlich, es gibt also eine zeitliche Unendlichkeit.
Und wenn man nun auf die a) Frage mit ja antwortet und auf die b) Frage ebenso, lautet die Antwort ja.

Was genau kann man sich eigentlich als unendlich vorstellen?
Wir waren bei Raum und Zeit. Was noch?
Gefühle, sprich Glück, Liebe, Hass, Leid, Schmerz,...?
Schönheit?
In dem Moment, in dem wir diese Gefühle haben, scheinen sie uns unendlich intensiv zu sein, Momente der Unendlichkeit.
Schönheit liegt im Auge des Betrachters - sie kann überwältigend sein, für den subjektiven Betrachter unendlich erscheinen.
Abstrakte Unendlichkeit?

Sind da nun auch die Zahlen anzusiedeln? Abstrakte Unendlichkeit?
"Der alte Hase" - ach nein, Scilla, Entschuldigung - erwähnte die beiden Gegensätze abzählbar und überabzählbar. Ich denke, da fehlt noch ein unendlich...
es gibt Dinge, die kann ich abzählen. Es gibt Dinge, die sind nicht abzählbar, was in meinem subjektiven Verständnis einem "überabzählbar" gleichkommt.
Darunter fallen dann beispielsweise die Sandkörner dieser Welt. Sie sind begrenzt vorhanden, doch niemand wird sie je zählen können.
Doch die Anzahl ist begrenzt. Auch wenn die Existenz von etwas, das unendlich vorhanden ist, nicht ausreichend, vielleicht NIE ausreichend (unendlich, unendlich) bewiesen werden kann, so muss man darin (nicht abzählbar - unendlich) doch einen Unterschied sehen.

Zur Vorstellung der Unendlichkeit an sich - ja, irgendwie unheimlich.
Vielleicht gehen wir daher immer von Grenzen, Enden aus. Doch wie gesagt...

:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht liegt eines der Probleme menschlichen Denkens darin, dass wir uns an der eigentlichen Idee der Materie festhalten und letztlich immer nach etwas “greifbaren” suchen. Materie ist aber letztlich nichts anderes als eine Form der Energie und diese kann in vielen unterschiedlichen Formen existent sein. Materie ist zudem eine temporäre Erscheinung und kann ihre Form verändern.

Sehen wir Raum und Zeit als Produkt von Materie an, dann ist es schwer sich etwas ohne Raum und Zeit vorzustellen. Versuchen wir aber unsere Vorstellungswelt mehr auf die universelle Energie zu konzentrieren, dann sind Raum und Zeit nicht mehr wichtig.
 
hallo pocoloco,

deinen ansatz sehe ich schon in meiner anführung des wurstbeispiels
man kann das wurstende nur erkennen, indem man dahinter blickt und feststellt, dass hinter dem ende keine wurst mehr ist
also kann etwas nur dann ein ende haben, wenn es hinter dem ende noch etwas anderes gibt, in dem das beendete zeugs nicht mehr ist

ein "ende", hinter dem absolut nichts mehr ist, kann nicht mehr erkannt werden
paradoxiert sich also das "ende von allem" von selbst ? :)

lg,
Muzmuz
 
Muzmuz, bist du dir da so sicher mit der Wurst? Am Ende der Wurst kommt keine Wurst mehr, aber ich sehe das Ende der Wurst .... danach wird es Rabenschwarz ... keine Wurst ... aber vielleicht was anderes ... oder auch nichts mehr ...???
 
hallo louiz,

anschaulich:
wenn du eine schwarze wand hast aus der eine wurst rausschaut und du nicht hinter oder durch die wand siehst, kannst du auch nicht sagen, ob das ende des sichtbaren wurstteils auch das ende der wurst ist
erst wenn du hinter das wurstende blicken kannst, kannst du es als ende erkennen :)

lg,
Muzmuz
 
ja schon, aber wo im Universum soll denn die schwarze Wand sein? Ich sehe doch selbst dann das Ende der Wurst, wenn danach nichts mehr kommt. Nach Einstein schafft die Materie (hier die Wurst) den Raum, ergo geht der Raum zumindest bis zum Ende der Wurst und ist bis dahin auch zu sehen. Gehst du einen Schritt hinter die Wurst, dann schaffst du mit deiner Materie neuen Raum und das Ende des Raums liegt hinter dir.

Oder siehst du das anders?
 
hei louiz,

du schreibst schon wieder, dass materie den raum erschafft
meinst du, dass raum erst durch materie erschaffen wird, oder dass die existenz von materie einer von mehreren wegen ist, raum zu erschaffen ?
falls ersteres: wir würdest du die inflation erklären wollen ?
trägt "materie" eine raumblase um sich, innerhalb der sie existiert ?
wie groß wäre diese raumblase ?

aber nichts desto trotz:
beim raum sehen wir keine barriere (außer, man will den ereignishorizont als solchen hernehmen)
mit dem raum ist es so wie mit einer wurst, die bis zum horizont reicht
ob sie dahinter weiter geht oder nicht, können wir nicht messen

vielleicht schaut es für mehrdimensionale wesen anders aus und sehen unseren 3D-raum als begrenzte blase
aber das ist für uns so wie für den zweidimensionalen wurm die kugeloberfläche...er sieht kein ende, keinen anfang, und doch gibt es enden (nämlich in anderen dimensionen, die aber für den inneren beobachter unzugänglich sind)

jedoch eine grenze in einer zugänglichen dimension könnte für uns zumindest in irgendeiner art im ansatz ersichtlich sein: nämlich die erschaffung des raumes beim urknall; also die endlichkeit des raumes in der dimension zeit
aber ein volles verständnis bleibt uns insofern untersagt, da man nahezu reflexartigt fragt: was war vorher ? (man will also hinters bzw vors ende bzw anfang blicken, um die begrenzung festzustellen
aber für uns ist diese grenze von unserer seite aus vielleicht erahnbar, aber hinter diese grenze könnenw ir nicht blicken
denn wir müssten auf einen zeitpunkt vor der erschaffung des raumes und auch der zeit blicken, aber dor gibts keinen punkt, also auch nichts zu blicken

schwer für unsere vorstellungskraft, aber ich habe ja schon geschrieben:
sowohl eine "transzendente" endlichkeit wie unendlichkeit sind für uns nicht begreifbar

lg,
Muzmuz
 
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Ich gehe nicht davon aus, dass Raum eine eigene Größe ist, da der Raum selbst ja dann irgendwie Materie sein müsste. So gesehen: ja, ich gehe davon aus, dass Materie den Raum und die Zeit schafft und denke, dass dies auch im Sinne Einsteins ist.

Meinst du mit Inflation die Singularität? Wenn ja ist das einfach: die Materie zieht sich zu einem Punkt zusammen und damit gibt es weder Raum noch Zeit.

Verstehst du, wie ich das meine?

PS: Viel Spaß beim Eröffnungsspiel der WM!!
 
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