• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Unendlichkeit

Hallo MUZMUZ

Grundlagen-Wissenschaften haben einen Gegenstand
und den erforschen sie,
SPEKULATIV,
mit Hilfe von Theorien

es gibt angewandte Wissenschaften,
die brauchen Experimente und Fakten,
pfeifen dafür auf den Gegenstand

der humanismus beschäftigt sich mit ganz anderen bedeutungen des individuums; nämlich solche, die der wissenschaft nicht direkt zugänglich und schon gar nicht quantifizierbar sind

der Humanismus wäre demnach eine Grundlagenwissenschaft

daher: philosophien dürfen in der tat wissenschaftliche fakten außer acht lassen, da philosophien selbst nicht wissenschaften sind

fast richtig,
Philosophie ist keine angewandte Wissenschaft
 
Werbung:
hallo scilla,

grundlagenwissenschaften und angewandte wissenschaften unterscheiden sich weniger in der art als im ziel

die grundlagenwissenschaft ist sozusagen das fundament der angewandten wissenschaft
salopp würde ich sagen: der grundlagenwissenschaft geht es um das wissen, erkennen, verstehen und stellt die anwendung des wissens hinten an
angewandte wissenschaften bauen auf dem fundament der grundlagen auf und entwickeln eher zielgerichtet

z.b. ein forscher spielt mit mikrowellen herum, versucht dessen natur und interaktion mit der umwelt zu verstehen (grundlagenwissenschaft)
während dessen kommt er drauf, dass sich essbares zeugs erhitzt, wenn es mit mikrowellen bestrahlt wird
dann forscht er herum, wie er die effizienz der erhitzung durch mikrowellen steigern kann (angewandte wissenschaft)

ganz kurz beschrieben in den schlagworten forschung und entwicklung
forschung ---> grundlagen
entwicklung --> angewandt

philosophien wie humanismus drehen sich nicht um wissen, weil sie keine fakten behandeln
philosophien drehen sich um ansichten
ob ein mensch mehr wert ist als ein stein kann objektiv nicht festgestellt werden, daher ist diese frage der wissenschaft auch nicht zugänglich; wohl aber den philosophien

lg,
Muzmuz
 
Hallo Muzmuz

Was ist Geographie?
da geht es darum die Erdoberfläche (Gegenstand) zu beschreiben

man könnte Fakten miteinander vergleichen (Statistik)
aber das würde kaum nutzen
denn jeder Raumausschnitt ist einzigartig

man überlegt sich statt dessen eine Theorie,
die erklärt,
warum der konkrete Raumauschnitt
tendenziell eine Ebene, ein Verdichtungsraum, eine Wüste etc. ist

jede Theorie hat selbstverständlich ihre Schwächen,
aber wenn sich ein Geograph auf der Erde bewegt,
dann fallen ihm ständig die Theorien ein,
die konkret vor einem liegenden Ausprägungen im Raum beschreiben

wenn die Philosophie keine Wissenschaft sein sollte,
dann ist auch die Geographie keine Wissenschaft
 
hallo scilla,

wenn an geographie streng nimmt (aufzeichnung bzw beschreibung der erde), dann ist sie insofern eine wissenschaft, indem sie fakten sammelt und beschreibt
im zuge geographischer arbeit sammelt man wissen bzw macht fakten zugänglich

eine geographische aussage wie "westlich von portugal liegt der atlantik" ist objektiv richtig und kann objektiv geprüft werden (außer man verfängt sich in philosophischen fragen wie "kann man etwas objektiv wissen" oder "kann man etwas überhaupt gesichert überprüfen", etc...)

eine rein philosophische aussage wie "ein mensch ist mehr wert als ein tier" hat keine wissenschaftlichen fakten als hintergrund; es ist eine meinung
falls jemand eine andere meinung hat, kann ich ihm zwar widersprechen, wenn ich eine andere meinung habe, aber diese meinung beruht nicht auf wissenschaftlichen fakten
insofern ist die aussage weder richtig noch falsch

da aber auch wissenschaft auf philosophischen beinen steht, kann man jede wissenschaftliche aussage philosophisch hinterfragen, anzweifeln bzw anderer meinung sein (das meinte ich vorhin mit "verfangen in philosophischen fragen")

lg,
Muzmuz
 
Hilberts Hotel

Patrice schrieb:
Ohne irgendwelche Kenntnisse, weder physikalische, noch mathematische, muss ich zugeben, dass mir bei der Vorstellung von etwas Unendlichem mulmig zu mute wird.

Die merkwürdigen Eigenschaften des Unendlichen werden m.M. nach sehr schön durch folgendes Gedankenexperiment des Mathematikers David Hilbert (1862-1943) veranschaulicht (entnommen aus [1]).


Hilberts Hotel hat den Vorzug, unendlich viele Zimmer zu haben.

Eines Tages kommt ein neuer Gast an und muss zu seiner Enttäuschung erfahren, dass trotz der unendlichen Grösse des Hotels alle Zimmer belegt sind. Hilbert, der Empfangschef, denkt eine Weile nach und versichert dem Neuankömmling schliesslich, er werde ein freies Zimmer finden. Er bittet alle schon anwesenden Gäste, in das nächste Zimmer zu ziehen, so dass der Gast in Zimmer 1 in Zimmer 2 umzieht, der Gast in Zimmer 2 in Zimmer 3 und so weiter. Alle, die schon im Hotel waren, haben weiterhin ein Zimmer, und der neue Gast kann ins leere Zimmer 1 einziehen.

Am Abend darauf muss Hilbert mit einem viel grösseren Problem fertig werden. Das Hotel ist immer noch voll, als ein unendlich grosser Bus mit unendlich vielen neuen Gästen vorfährt. Hilbert bewahrt ruhig Blut und reibt sich die Hände bei dem Gedanken an unendlich viele Hotelrechnungen. Er bittet alle schon einquartierten Gäste, in das Zimmer umzuziehen, dessen Nummer doppelt so gross ist wie die ihres gegenwärtigen Zimmers. Der Gast in Zimmer 1 zieht also in Zimmer 2, der Gast in Zimmer 2 in Zimmer 4 und so weiter. Alle Hotelgäste haben auch weiterhin Zimmer, und doch sind unendlich viele Zimmer – all jene mit ungeraden Nummern – für die neuen Gäste frei geworden.


Da wird einem tatsächlich "mulmig", nicht wahr?

Gruss
Hartmut

[1] Simon Singh: Fermats letzter Satz
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Muzmuz

die Aussagen der Geographie sind schlecht experimentell nachprüfbar,
weil der Raumauschnitt einzigartig ist

welche Autobahntrasse ist die beste?

wenn sich die Politik für dieses oder jene Variante entschieden hat,
ist es zu spät

der Geograph kann vielleicht sagen,
daß man es wohl hätte besser machen können,
wenn man ihn vorher gefragt hätte,
aber es gibt kein Beweis
 
mathematische Unendlichkeit

was ich mit mathematischer Unendlichkeit verbinde,
sind die beiden Begriffe

abzählbar und überabzählbar

es gibt abzählbar viele rationale Zahlen,
denn jede dieser Zahlen lässt sich durch einen Bruch darstellen,
der wiederum räumlich so angeordnet werden kann,
daß sichergestellt ist,
daß man keine rationale Zahl vergessen hat

reelle Zahlen sind überabzählbar,
weil obiges Verfahren bei ihnen nicht funktioniert

obwohl also rationale Zahlen in unendlicher Stückzahl vorliegen,
gibt es mehr reelle Zahlen
 
philosophische Unendlichkeit

philosophische Unendlichkeit bezieht sich auf Reinheit

louiz30 hat instinktiv das Richtige gesagt

ich bin kein Dualist
und daher habe ich diesen thread verunreinigt

Reinheit
- unendlich
- endlich


Zwischenspeicher Bezugssystem Beweis Zwischenzeit
Vorrat gleich Dilemma transitiv
Ablage ungleich Lemma abzählbar
 
scilla schrieb:
Hallo Muzmuz

die Aussagen der Geographie sind schlecht experimentell nachprüfbar,
weil der Raumauschnitt einzigartig ist

welche Autobahntrasse ist die beste?

wenn sich die Politik für dieses oder jene Variante entschieden hat,
ist es zu spät

der Geograph kann vielleicht sagen,
daß man es wohl hätte besser machen können,
wenn man ihn vorher gefragt hätte,
aber es gibt kein Beweis

hallo scilla,

wissenschaft ist nicht an ein labor bzw labormäßige experimente gebunden
die aussagen der geographie wurden durch beobachtungen, messungen etc begründet; und diese begründungen sind für den fachkundigen einsehbar, also auch überprüfbar

welche autobahntrasse die beste sei ist nicht nur eine frage der geographie
auch der geologie, politik, umweltschutz, bürgerinitiativen, finanz, blablabla
so eine frage einzig und allein auf geographen abzuschieben ist mMn nicht sinnvoll

nach so gut wie allen politischen entscheidungen sind immer 99% der bevölkerung der meinung, sie hätten es besser machen können, wenn man sie nur gefragt hätte
das betrifft nicht nur geographen/geologen/seismologen, etc...und auch nicht nur die politik

lg,
Muzmuz
 
Werbung:
nach so gut wie allen politischen entscheidungen sind immer 99% der bevölkerung der meinung, sie hätten es besser machen können, wenn man sie nur gefragt hätte

klaro,
aber welche Auswirkungen hätte das auf die Philosophie,
wenn nicht durchdachte Aussagen gleich bedeutsam sein sollten wie durchdachte?

Die Grundlagenforschung folgt der Evolution. Die Geisteswissenschaften erforschen dabei die Materie, die erst durch den Menschen entstanden sind. Die Naturwissenschaften richten ihr Augenmerk auf das Geschehen, wie es sich ohne den Menschen darstellt:

• NW: Urknall, Himmelskörper, Erdaufbau, Kristalle (Moleküle), Minerale (Zellen), Systeme (Organismen)
• GW: Verhalten, Lebensraum, Umweltgeschichte, Technikgeschichte, politische Geschichte, Symbolgeschichte, Kunstgeschichte, Ideengeschichte, Sprache,Sein, Gott
 
Zurück
Oben