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Umkehr der Beweislast?

AW: Umkehr der Beweislast?

Ich kämpfe geradezu in diesem Forum um den Respekt aller Menschen davor, dass jede Aussage über Gott, auch die über seine Inexistenz, und jede Aussage über die Herkunft des Universums, auch die, dass Materie/Energie schon immer gottlos existiert und existieren wird, immer nur Glauben ist, der niemals, in keiner Richtung, bewiesen werden kann.

Dazu bleibt nichts als die persönliche, individuelle Entscheidung.

Die jeder frei treffen darf und aber bei jedem anderen uneingeschränkt zu respektieren hat.

Jede Beweisforderung in jeder Richtung ist da reine Idiotie. Es ist aber auch idiotisch, so einer Forderung nachkommen zu wollen oder überhaupt zu diesen Glaubensfragen nach Wissen zu streben.

Die Evolutionstheorie hingegen ist eine wissenschaftliche Theorie. Die muss niemand glauben. Die kann man mit Beweisen falsifizieren wie jede andere wissenschaftliche Theorie auch. Ist das im Falle der Evolutionstheorie schon jemandem gelungen? Der soll sich melden. Das schau ich mir gern an.

So lange das aber keinem gelingt, würde ich sie akzeptieren. Das ist praktischer. Dass die Evolutionstheorie allerdings irgendetwas über Gott sagt, das ist wiederum reine Idiotie.

lg Frankie


Frankie,

Ich melde mich freiwillig.

Erstmal:

Ist das Leben aus organischen Säuren entstanden, entstand es dann vielmals? Entsteht es immer noch an verschiedenen Orten auf dieser Welt?

Sind wir Lebenwesen also nicht alle grundverwandt, aus einer Quelle stammend?

Zweitens:

Zurückgehend auf den Ursprung dieser Theorie, zu den Finken, die sich auf einer Insel Nischen geschaffen haben sollen, abstammend von nur einer Finkin:

Ein kleiner Babyfink entwickelt einen einige Nanometer dickeren Schnabel, aus dem seine Nachfahren irgendwann Schnäbel entwickeln, mit denen sie harte Kerne knacken können, und sucht sich dazu zielgerecht eine Finkin mit der selben Anlage?

Der kleine Fink aus dem selben Nest dessen Schnabel einen Nanometer länger und feiner ist, um seinen Nachfahren nach vielen Generationen zu ermöglichen Nektar aus Blüten zu schlürfen sucht sich seinerseits eine Finkin mit dementsprechenden Anlagen?

Das ist doch sehr unwahrscheinlich, ja ich möchte behaupten, es ist unmöglich.

Die Evolutionstheorie als Ganzes wirkt auf mich wie ein Papierblattzeichentrick, so wie wir sie als Kinder machten, auf dem oberen Blatt führt ein Männlein seine Axt nach oben, auf dem unteren Blatt führt es sie nach unten. Mittels Bleistift läßt man diese Blätter in rascher Abfolge übereinander ziehen, und das Männlein hackt brav Holz.

Hackt es aber wirklich?

Evoutionstheorie, "verständlich" als Zeitraffer aufbereitet, erscheint mir wie ein hübscher, aber irreführender Zeichentrick.

Wie können diese Lebewesen sich selber so sinnvoll gezüchtet haben?

Kein blauer Wellensittich ist sich seines für uns so offensichtlichen Anderseins bewusst und sucht sich als Partnerin eine blaue Wellensittichfrau, kein Mops wählt bewusst einen Mops als Partner.

Aber Tiere mit nicht einmal sichtbaren Anlagen sollten das tun?
 
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AW: Umkehr der Beweislast?

Ich lese immer nur "Die Bibeltreuen glauben diesen Blödsinn, die Bibeltreuen wollen jene Wahrheit nicht akzeptieren ...

Mit "bibeltreu" meine ich einen Menschen, der jeden Satz in der Bibel als absolut wahr betrachtet, als überprüfbares Wissen.

Für so jemanden ist die ganze Welt rund 5700 Jahre alt.

Ich betrachte so jemanden als verrückt.

Aber: ich betrachte auch jeden Menschen als komplett verrückt, der mithilfe von wissenschaftlichen Methoden eine Beziehung zu Gott aufbauen will.

Der ist so gnadenlos deppert wie jemand, der durch wissenschaftliche Messung eine Beziehung zu einem Partner aufbauen will.

Glauben ist ein Gefühl. Wissen ist kein Gefühl.

lg Frankie
 
AW: Umkehr der Beweislast?

Frankie,

Ich melde mich freiwillig. usw.

Wie ist es möglich, dass sämtliche Atome auf der Welt ganz genau wissen, wo der Erdmittelpunkt ist?

Wie können die das wissen?

Das ist vollkommen unwahrscheinlich.

Ich glaube nicht an die Schwerkraft.

lg Frankie
 
AW: Umkehr der Beweislast?

Der Theist sieht sich auf der sicheren Seite, während der Atheist durch selbst entfachte endlose und für ihn letztendlich höchst unfruchtbare Diskussionen nach einem Beweis für die Richtigkeit seiner Argumente und Thesen sucht.
Atheisten sind weitaus missionarischer veranlagt, als der Durchnitts-Gläubige.

Ich widerspreche. Ich bin Atheist. Ich glaube so fest an die Inexistenz Gottes, wie der Papst an die Existenz Gottes glaubt.

Ich käme niemals auf die irre Idee, ein Argument dafür zu suchen, warum ich etwas glaube, was niemand auf Erden jemals wissen wird.

Zu diesem Thema wird es niemals mehr als glauben geben.

Ich habe mich eben dazu entschieden, das zu glauben. Andere entscheiden anders.

Aber nirgendwo wird da je ein Beweis zu finden sein, und daher gibt es auch keine Beweislast.

lg Frankie
 
AW: Umkehr der Beweislast?

Der Nachteil der Atheisten gegenüber den Deisten ist der, dass sie in der Lage sind, sämtliche Ansichten, die sie bis dato für gesichert gehalten haben, kurzerhand über Bord zu werfen, wenn ein Wissenschaftler den Beweis erbringt, dass die bisherige Theorie falsch war. Ein Deist ist dazu nicht in der Lage. Kann er auch nicht, weil sein Glauben nicht auf Argumenten oder Logik beruhen, sondern eben nur auf Glauben. Man sollte Glauben und Überzeugung nicht verwechseln.

Wie Frankie richtig festgestellt hat (auf vortreffliche ironische Weise!), könnte man auf diese Weise jedes erwiesene Naturgesetz in Frage stellen. Meiner Meinung nach ist das dumm, infantil und kindlich. Glücklicherweise sinkt der Zuspruch für den Glauben in dem Maße wie der Grad der Bildung steigt. Man darf hoffen, dass sich dieses Thema daher in ein paar Generationen erledigt haben wird. Das hätte auch den unschätzbaren Vorteil, dass es dann erheblich friedlicher auf der Welt zuginge.


lg, xcrypto
 
AW: Umkehr der Beweislast?

Wie ist es möglich, dass sämtliche Atome auf der Welt ganz genau wissen, wo der Erdmittelpunkt ist?

Wie können die das wissen?

Das ist vollkommen unwahrscheinlich.

Ich glaube nicht an die Schwerkraft.

lg Frankie

Wie ist es möglich. daß ein paar Milliarden Neuronen wissen, daß du dieses geschrieben hast?

Wie können die das wissen?:)
 
AW: Umkehr der Beweislast?

gutekunsthorst schrieb:
Da widerrede ich Dir und zwar vehement! "Sinnlos": Sag mal, geht's Dir noch gut? Du bist da mittendrin und nicht etwa sinnlos, oder?
Mittendrin - ja, doch. Über den Sinn bin ich mir nicht immer im klaren, es wäre mit der Welt aber auch okay, wenn ich jetzt nicht da wäre? Nun bin ich aber mal da und belästige euch mit meinen Bemerkungen.

Zum Beispiel:
gutekunsthorst schrieb:
Die Frage nach dem Sinn, muss jeder hier alleine für sich empfinden?

Fragen kann man stellen oder beantworten, jedoch nicht "empfinden".

gutekunsthorst schrieb:
Ob es Gott, einen Schöpfer gibt, das ist doch egal, oder?

Wenn man mit dem Schöpfergott ein anbetendes oder ironisches Verhältnis pflegen möchte, muß man zumindest annehmen, daß es ihn gibt.

gutekunsthorst schrieb:
Tatsache ist, ein Jeder hier und sei er einst auf dem Sterbebett, macht dann eine subjektive Erfahrung.

Ich habe von Menschen gehört, deren einzige subjektive Erfahrung der Tod war.

gutekunsthorst schrieb:

Was. Daß sie nach ihrer einzigen subjektiven Erfahrung weiter nichts spekulieren können?

gutekunsthorst schrieb:
Ich spekuliere nicht!
Ich glaube und ich weis!

Ich spekuliere eigentlich auch nicht; ich pflege meine Form des Gebets und bin mir nicht ganz sicher, ob man "ich weiß" nicht doch neuerdings mit "ss" schreibt. Orthographie, o schändliches Menschenwerk!

Zum Schluß:

gutekunsthorst schrieb:
Gott würfelt nicht!

Da wären wir dann mal einig: Gott arbeitet mit kugelförmigen Gebilden. Vielleicht spielt er mit seinen Gläubigen eine Art Snooker: er bringt uns immer wieder in Situationen, aus denen wir kaum heraus zu kommen wissen, und er ist gespannt auf unseren nächsten Stoß.
 
AW: Umkehr der Beweislast?

sartchi schrieb:
Hi Thorsten,

es mag ja sein, dass eine Diskussion über Gott ja oder nein zu nichts führt, aber allemal machen sich darüber mehr Menschen Gedanken, als man annimmt, auch wenn darüber nicht unbedingt in der realen Welt oftmals gesprochen wird.
Und wenn ich dann in der realen Welt versuche, etwas humorvoller über Gott zu sprechen, ist auch sofort einer bereit, mir ins Gesicht zu schlagen ("aufs Maul hauen" hätte doch mehr als gereicht.)

sartchi schrieb:
In den USA WERDEN DARÜBER HEFTIGSTE DEBATTEN GEFÜHRT VOR ALLEM BEZÜGL. DER EVOLUTIONSTHEORIE AUS BESAGTEN GRÜNDEN.

Das muß man den innergesellschaftlichen Debatten der USA doch lassen: sie lassen noch den rückständigsten Schwachsinn, den man sich im 21. Jahrhundert ausdenken kann, als ernstzunehmende Meinungsäußerung zu. Das ist Demokratie, Baby, und nicht die Auswahl und Durchsetzung von Meinungen und Auffassungen nach persönlichem Gutdünken irgendeines Führers oder Herrschers oder sartchis!

Aber jetzt muß ich mich ja in die Ecke stellen:

sartchi schrieb:
Und: wer bist du, dass du dich anmaßt festzustellen, dass die Erschaffung der Welt - damit meinst wohl unser Universum? oder mehr? - sinnlos war.

Also ich nehme nicht an, dass du auf einer so hohen Leiter des Wissens stehst, dass du so etwas beurteilen kannst.
Das ist nur eine Annahme deinerseits. Mehr nicht.

Ja, Frau Lehrerin. Diese Ihre Aussage habe ich nun zu respektieren. Mir bleibt die Annahme - die bloße Annahme - daß Gott die Gesprächsstrategien Ihresgleichen zwecks Unterdrückung des Menschen durch den Menschen geschaffen hat und verbleibe Ihnen eine selbstgedrehte Zigarette anbietend, die Sie verschmähen werden -

:clown3:
 
AW: Umkehr der Beweislast?

Hi Thorsten,

würde ich noch rauchen, ich hätte selbstverständlich eine von dir selbstgedrehte Zigarette dankend angenommen.

mit freundl. Grüßen sartchi
 
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AW: Umkehr der Beweislast?

Soviel plötzliche Einigungsbereitschaft muß mich doch skeptisch stimmen. Trotzdem, in Ermangelung der Zigarette:

:sekt:
 
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