Ich habe es bisher so erlebt, dass kaum ein Gläubiger von einem Atheisten einen Beweis für die Nichtexistenz Gottes fordert, denn eher ist das Gegenteil der Fall.
Während der Theist in der Regel nicht mit Anderen (Atheisten) über Glaubensfragen diskutiert - es sei denn, er gehört zu den missionarisch veranlagten Fundamentalisten -, scheinen Atheisten geradezu nach Gelegenheiten zu lechzen, mit Gläubigen über religöse Fragen zu diskutieren, und ihnen pseudo hieb- und stichfeste Argumente zu liefern, die eine Existenz Gottes infrage stellen sollen.
So wenig, wie der Theist Beweise für die Existenz Gottes liefern kann, so wenig kann es der Atheist für eine Nichtexistenz.
Wer heutzutage noch zu seinem Glauben steht, kommt bieder, unkritisch und naiv rüber, während sich Atheisten gerne mit der Aura des Kritischen, Denkenden und Intellektuellen schmücken.
Ich kann nicht sagen, wie das Verhältnis Theisten vs. Atheisten weltweit ist, wobei ich zu den Theisten auch die Gläubigen anderer Religionen zähle, nur, dass die Theisten, egal welcher Richtung, in der Überzahl sind, scheint mir doch nah an der Realität.
Das mag auch der Grund dafür sein, dass Atheisten sehr viel häufiger die Kontroverse mit Theisten suchen, als es umgekehrt der Fall ist.
Niemand - egal, welcher Richtung er angehört -, kann dem Anderen irgendwann irgendwas beweisen.
Nur scheinen sich die Atheisten mit dieser Tatsache schlechter abzufinden, weil ihnen das bißschen Trost oder Hoffnung abgeht, das religiöse Menschen u.U. empfinden.
Nein, es besteht keine Umkehr der Beweislast.
Der Theist sieht sich auf der sicheren Seite, während der Atheist durch selbst entfachte endlose und für ihn letztendlich höchst unfruchtbare Diskussionen nach einem Beweis für die Richtigkeit seiner Argumente und Thesen sucht.
Atheisten sind weitaus missionarischer veranlagt, als der Durchnitts-Gläubige.
Also nochmal: Keine Umkehr der Beweislast!!!
Der, der sich in Sicherheit wähnt, will und muss nichts beweisen. Beweisen will und muss sich der, der im Endeffekt gar nicht merkt, dass es den reinen Atheismus gar nicht gibt, weil alle Atheisten eigentlich Agnostiker sind, was sie natürlich nie zugeben würden.
Und deshalb sind sie es, die den Druck der Beweislast extrem spüren und aufgrunddessen permanent nach Bestätigung suchen.
Heureka