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Toxische Weiblichkeit als Gegenpol

Warum wollt ihr eigentlich das Rad noch vor dem Sozialismus zurückdrehen? Hat euch diese Gleichstellung nicht gepasst? Sind euch eure Frauen zu aufmüpfig geworden?
Die Frauen waren nicht aufmüpfig, sie waren gleichberechtigt, und zwar auf eine sehr angenehme Weise. Und ich schreibe durchaus positiv über diese damalige Gleichberechtigung. Das war überhaupt das einzig positive in der DDR.
 
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SEXMISSION
ein polnischer Spielfilm aus der Zeit des Kalten Krieges

die sozialistische Frauenrepublik lebt um Untergrund

die beiden Männer, die hier aus Versehen hineingeraten sind, sollen umgewandelt werden

darauf fliehen die beiden Männer an die Oberfläche


Beschreibung bei amazon

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts stellen sich Max und Albert für ein dreijähriges Tiefschlafexperiment zur Verfügung. Als die beiden tiefgekühlten Männer wieder erwachen, finden sie sich in einer merkwürdigen unterirdischen Stadt wieder. Sie erfahren, dass man das Jahr 2044 schreibt, dass also inzwischen über 50 Jahre vergangen sind. Die Erde ist verseucht und unbewohnbar geworden, und Männer existieren nicht mehr. Es gibt ausschließlich Frauen, die es gelernt haben, ohne Männer zu leben und sich auch ohne sie fortzupflanzen. In dem Frauenstaat gelten Männer nicht nur als überflüssig, sondern auch als Urheber allen Übels. In einer Gerichtsverhandlung werden Max und Albert deshalb dazu verurteilt, durch eine Operation in Frauen umgewandelt zu werden. Doch in letzter Minute gelingt ihnen zusammen mit der schönen Lamia die Flucht.
Nochmal zum Film "Sexmission": Interessant ist auch, daß die Chef-Emanze, wie zum Schluß herauskam, ein Mann war. Und nur damit er sich nicht in der diktatorischen Weiber-Welt als Mann enttarne, er umso drastischer feministisch agierte.
 
Und Höcke sagt, wir wollen wieder die traditionelle deutsche Familie, was so viel heißt: Frauen gehören zurück an den Herd, also hoch lebe der geistige Stillstand.
Weshalb glaubst du eigentlich, daß wir strammen Rechten frauenfeindlich sein müßten? Etwa weil wir als stramme Rechte alle Kriterien des stramm-Rechts-seins, die ihr euch für uns zurechtgelegt habt, erfüllen müssen, so daß wir stets und ständig gefälligst "Frauen an den Herd" zu brüllen haben? Hast du vielleicht Angst vor gleichberechtigten Frauen in der rechten Szene? Außerdem erfülle ich noch ein weiteres von euch erfundenes Kriterium des stramm-Rechts-seins nicht: ich habe nämlich keine Glatze (du jedoch sehr wohl).
Apollo war übrigens blond!!!
 
Interessant. Endlich höre ich dazu auch einmal die Sicht eines Mannes. Also spielen mehr psychologische Faktoren eine Rolle. Aber warum spielen bei Männern Dominanz und Macht so eine große Rolle? Bringt man euch das bei? Oder ist das noch tiefer verwurzelt?

Auch dazu müßtest du evtl. mal die holde Weiblichkeit befragen - wenn du dich in der BDSM-Szene umhören würdest, würde sich dir über kurz oder lang erschließen, daß "dominante Männer" sehr begehrt sind (und zum Kummer vieler "submissiver/devoter" Frauen in der Unterzahl.)

Das ist ein kulturelles Phänomen, welches sich in Subkulturen (hier BDSM) bzw. in "Gegenpositionen" wie bei deinem Vorschlag deutlich zeigt. Ich halte es für ein ungeeignetes Mittel, so für mehr Ausgewogenheit/Gerechtigkeit zu sorgen, obwohl ich in Teilbereichen durchaus deiner Auffassung bin.

Es ist richtig, obwohl die Emanzipation der Frauen bei weitem noch nicht abgeschlossen ist, scheint im Moment zumindest in unseren verwöhnten Breitengraden das Pendel zu Ungunsten der Männer auszuschlagen. Das zeigt sich in Verunsicherung, z.T. auch Aggressionen und damit der Verunglimpfung dieser "Emanzen" ebenso wie z.B. der Bildung von Gruppierungen wie Incels, der Rückkehr zu "traditionellen" Werten und ähnlichem Bullshit mehr.

Nur: das Ding einfach "umzudrehen" und zu sagen: na bitte, es gibt auch "toxische" (ziemlich blöder Begriff, finde ich, aber das mag an meiner Abneigung gegen neuere Begriffe generell liegen) Frauen! würde das eigentliche Problem ja nicht lösen, ne? Denn wenn es um eine Überbrückung von Gräben, eine Annäherung von männlichen wie weiblichen Tugenden und ein besseres Miteinander gehen soll, ist es sinnlos, dieses typische Endlos-Spiel weiterzuspielen, das da lautet: "Die haben aber doch zuerst mit dem Schäufelchen geworfen!"

Was'n Murks, ne?

Ich würde übrigens auch lieber mit Männern arbeiten, ich bin eine dieser "Zicken-Chefinnen", die immer wieder mit den weiblichen Mitarbeiterinnen zusammenrauscht. Rate mal, warum. 😁

War es @Giacomo_S weiter vorne (?) der beschrieben hat, daß Frauen weniger Netzwerke bilden und insgesamt weniger talentiert darin sind als Männer, sich zusammenzuschließen, obwohl sie doch das "soziale Geschlecht" sind?

Darüber nachzudenken würde sich lohnen, finde ich. Weitaus mehr jedenfalls als quasi stellvertretend für die Männer eine sprachliche Begrifflichkeit zu konstruieren, die ich in Bezug auf Männer schon beknackt finde (Psychosprech nenne ich das, das ist geschlechtsneutral und dort tut's keinem weh).
 
War es @Giacomo_S weiter vorne (?) der beschrieben hat, daß Frauen weniger Netzwerke bilden und insgesamt weniger talentiert darin sind als Männer, sich zusammenzuschließen, obwohl sie doch das "soziale Geschlecht" sind?

Frauen, als das "soziale Geschlecht" versuchen, immerzu Harmonien aufrecht zu erhalten, was im Grunde nicht verkehrt ist. Oft versäumen sie es aber, klar zu sagen was sie wollen, stattdessen erwarten sie, man könne ihre Gedanken lesen und sind dann sauer, wenn das nicht funktioniert.
Madonna sagte einmal (sinngemäß zitiert): Manche Menschen trauen sich nicht zu sagen, was sie wollen. Dann bekommen sie aber auch nicht, was sie wollen.

Es gibt kein Leben ohne Konflikte. Männer fetzen sich, und brüllen umeinander, aber dann einigen sie sich. Und die ganze heisse Luft ist schnell vergessen, schon nach kurzer Zeit erinnern sie sich nicht einmal mehr, warum sie sich überhaupt gestritten haben. Oder was gesagt wurde.
Frauen wollen immer eine Art Harmonie, notieren sich aber ganz genau in ihrem inneren Notizbuch, was da wann und wie gesagt wurde. Das fressen sie dann in sich hinein, und Monate später, wenn keiner mehr damit rechnet: Da tischen sie es dann wieder auf.

In meinem Leben habe ich mich einmal von einer Frau aus genau diesen Gründen getrennt, und das, obwohl ich sie ziemlich geliebt habe. Die war dann nach einer gewissen Zeit der lebende Vorwurf, eine aktive Zitatesammlung meiner Selbst und Situationen, an die ich mich gar nicht mehr erinnern konnte, zumal deshalb auch nicht, weil diese im beiderseitigen Vollrausch um 3 Uhr morgens in irgendeiner Kneipe passiert sind.
Vielleicht hatte ich Fehler gemacht, und ich war auch bereit diese einzusehen und darüber zu reden.
Dazu gehört aber auch, dass die andere auch einmal einlenkt, denn in einer zwischenmenschlichen Beziehung sind es auch immer zwei, bei denen etwas unrund läuft.

Die besagte Dame ist aber Null von ihrer Position abgewichen, ich selbst war der einzig wahre Schuft auf diesem Planeten und sie der einzig wahre Engel. Da muss ich dann feststellen: Da ist dann keine Einigung möglich, jetzt nicht und in Zukunft nicht, und dann ist es sinnlos, es weiter zu versuchen. Die Alternative wäre gewesen, dass ich mich zu dem Pantoffelhelden mache, der immer alles schluckt, damit es seinem Schatzi ja nur gut geht. Und wenn sie dann mal generös ist, dann darf er sie auch mal vögeln.

Es gibt nicht wenige Männer, die sich zu solchen Wichten degardieren lassen ... aber nicht mit mir. So wichtig ist mir der blöde Sex dann auch nicht.
 
Die besagte Dame ist aber Null von ihrer Position abgewichen, ich selbst war der einzig wahre Schuft auf diesem Planeten und sie der einzig wahre Engel. Da muss ich dann feststellen: Da ist dann keine Einigung möglich, jetzt nicht und in Zukunft nicht, und dann ist es sinnlos, es weiter zu versuchen. Die Alternative wäre gewesen, dass ich mich zu dem Pantoffelhelden mache, der immer alles schluckt, damit es seinem Schatzi ja nur gut geht. Und wenn sie dann mal generös ist, dann darf er sie auch mal vögeln.

Eine Alternative hätte auch sein können zu sagen: "Darüber diskutiere ich jetzt nicht weiter, überleg dir ob du mit mir oder gegen mich leben willst, danach sehen wir weiter". Sowas in der Art.

Mangelnde Konfliktfähigkeit sehe ich allerdings nicht geschlechtsspezifisch, meinem Herzallerliebsten mußte ich auch erstmal das Streiten beibringen. War Schwerstarbeit, aber hin und wieder fliegen jetzt bei uns auch mal die Fetzen, bevor wir dann Tränen vergießend uns in den Armen liegen und anschließend überlegen, welcher Whisky dem Anlaß angemessen wäre. :bier:
 
Madonna sagte einmal (sinngemäß zitiert): Manche Menschen trauen sich nicht zu sagen, was sie wollen. Dann bekommen sie aber auch nicht, was sie wollen.
Ein guter Spruch!
Es gibt kein Leben ohne Konflikte. Männer fetzen sich, und brüllen umeinander, aber dann einigen sie sich. Und die ganze heisse Luft ist schnell vergessen, schon nach kurzer Zeit erinnern sie sich nicht einmal mehr, warum sie sich überhaupt gestritten haben. Oder was gesagt wurde.
Und das schätze ich an euch sehr! Ihr kommt gleich zum Punkt.
In meinem Leben habe ich mich einmal von einer Frau aus genau diesen Gründen getrennt, und das, obwohl ich sie ziemlich geliebt habe. Die war dann nach einer gewissen Zeit der lebende Vorwurf, eine aktive Zitatesammlung meiner Selbst und Situationen, an die ich mich gar nicht mehr erinnern konnte, zumal deshalb auch nicht, weil diese im beiderseitigen Vollrausch um 3 Uhr morgens in irgendeiner Kneipe passiert sind.
Vielleicht hatte ich Fehler gemacht, und ich war auch bereit diese einzusehen und darüber zu reden.
Dazu gehört aber auch, dass die andere auch einmal einlenkt, denn in einer zwischenmenschlichen Beziehung sind es auch immer zwei, bei denen etwas unrund läuft.

Die besagte Dame ist aber Null von ihrer Position abgewichen, ich selbst war der einzig wahre Schuft auf diesem Planeten und sie der einzig wahre Engel. Da muss ich dann feststellen: Da ist dann keine Einigung möglich, jetzt nicht und in Zukunft nicht, und dann ist es sinnlos, es weiter zu versuchen. Die Alternative wäre gewesen, dass ich mich zu dem Pantoffelhelden mache, der immer alles schluckt, damit es seinem Schatzi ja nur gut geht. Und wenn sie dann mal generös ist, dann darf er sie auch mal vögeln.

Es gibt nicht wenige Männer, die sich zu solchen Wichten degardieren lassen ... aber nicht mit mir. So wichtig ist mir der blöde Sex dann auch nicht.
Damit hast du wirklich Rückgrat bewiesen! Hut ab! :)
 
Damit hast du wirklich Rückgrat bewiesen! Hut ab! :)

Ach was, Rückgrat ...
Damals war seit einiger Zeit das Buch "Warum Männer nicht zuhören und Frauen nicht einparken können" erschienen. Ein Bestseller, der aber auch schon seinerzeit als größtenteils widerlegt galt.
Das Buch, herausgegeben von zwei Vortragsreisenden, einem Mann und einer Frau, bedient klassische Klischees wie Männer und Frauen denn wären und versucht sie mit der humanen Evolution zu begründen. Das hat sich alles, im Positiven wie im Negativen, als falsch herausgestellt. Nicht nur die Behauptungen über das angeblich männliche und weibliche Verhalten, sondern auch die Annahmen über die Vergangenheit des Menschen als Jäger & Sammler haben sich in ihrer Ausschließlichkeit als falsch erwiesen oder wurden zumindest relativiert.

Allerdings verhielt sich meine damalige Freundin wie in diesem Buch Frauen beschrieben werden.
Hätte ich es eher gelesen, dann hätte ich manche Dinge vielleicht anders gemacht ... aber später, da ist man bekanntlich immer schlauer.
Genauso hätte ich mich auch in anderen Situationen vielleicht anders verhalten, wenn ich bestimmte Dinge gewusst hätte ... oder vielleicht auch nicht.
Im Wesentlichen verstehe ich mich selbst als toleranten, umgänglichen und auch verständnisvollen Menschen, was aber nicht heisst, es gäbe keine zwischenmenschlichen Dinge, mit denen ich nicht gut umgehen kann.

Denn später - ein paar Monate, nachdem wir uns bereits getrennt hatten - war ich mit meiner Ex, auf Bitten ihrer älteren Schwester in eine Aktion involviert, in der ich die schwerste Entscheidung meines Lebens habe treffen müssen. Da ging es um eine Entscheidung im Zusammenhang mit psychischer Krankheit und Psychose, eine Entscheidung, die man nur in die Kategorien "falsch", "mehr falsch", "ganz falsch" oder "anders falsch" einordnen konnte.
Schließlich habe ich nach meinem Gewissen und meiner Verantwortung entschieden ... und ich brauchte eine schnelle Entscheidung, jetzt und sofort, denn es stand nach meiner Einschätzung ihre Gesundheit und ihr Leben auf dem Spiel. Diese Entscheidung hatte allerdings auch schwere soziale Folgen für sie.

Unsere gemeinsamen Freunde (eher: Bekannte) teilten sich danach, mir gegenüber, in zwei Gruppen: Für die Einen hatte ich nachvollziehbar, richtig, mutig und verantwortungsvoll gehandelt. Für die anderen war ich ein bürgerlicher Spießer, Machtmensch oder bestenfalls ein hilfloses Arschloch.
Meine Ex hat mir das sowieso alles nie verziehen.
Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass ich kaum allein der Akteur in dieser Aktion gewesen bin und mutmaßlich genau dasselbe auch ohne mich dabei heraus gekommen wäre, nur eben mit großen Risiken und zeitlicher Verzögerung.
Danach war alles anders: Die Einen sprachen kein Wort mehr mit mir, die anderen klopften mir auf die Schulter.

In gewisser Weise war es mir schon immer ziemlich egal, was die Leute von mir halten oder nicht. Dennoch hat der Vorfall, er liegt Jahre zurück, mein Leben und die Sicht auf die Menschen verändert. Es ist kein Egoismus, nach seinem eigenen Gusto zu leben und seine eigenen Ziele und Werte zu vertreten, und wenn, dann ein gesunder. Vielmehr ist es nur konsequent, und ich beabsichtige nicht, mich an andere anzupassen, nur weil sie es gerne so hätten. Es gibt Menschen, die das für arrogant oder, je nach Sichtweise, für anarchistisch halten. Das ist mir jedoch egal, und es geht die Leute nichts an. Denn schließlich mische ich mich auch nicht in ihre Angelegenheiten und sabotiere sie nicht.

Es fällt mir zunehmend schwerer, an Gesprächen ohne Inhalt teilzunehmen. Man muss nicht immer über hochphilosophische Fragestellungen reden, aber hohles Geschwätz wird für mich immer unerträglicher. Ich beobachte immer mehr Situationen, in denen Menschen reden um des Redens willen, aber das was sie sagen, das ist für mich entweder unerträglicher Müll oder schlicht unverständlich.
Ich bin mir bis jetzt nicht wirklich klar darüber geworden, ob dies eine Zeiterscheinung ist, irgendwie eine Art Folge dieses ganzes Internet-Kommunikationsmülls ... oder ob ich mich selbst einfach verändert habe, durch gewachsene Lebenserfahrung, durch Alterung.

Grundsätzlich habe ich kein Problem, mich mit mir selbst zu beschäftigen und ich fühle mich auch nicht vereinsamt oder gar einsam.
Eher beobachte ich, dass andere Menschen sich nicht mit sich selbst beschäftigen können und irgendwelchen hirnlosen Müll reden, nur um irgendwie die Zeit tot zu schlagen. Dafür gehen sie dann mir auf die Nerven, nur damit ich sie bespaße ...
Frauen UND Männer, wobei ich den Eindruck habe: Einfach nur quatschen um des Quatschens willen: Das können viele Frauen um Einiges besser als Männer.

Tatsächlich habe ich, während meiner Jobsuche letzten Jahres, nach einem Probearbeitstag (allerdings auch aus anderen Gründen) eine Stelle abgelehnt, weil ich bereits an diesem einen Tag feststellte: Da ist da so eine Brigade, die, den ganzen Tag, immer dieselben, hirnlosen Sprüche in den Raum werfen, völlig sinnlos, nur um überhaupt etwas zu sagen.
Damit komme ich nicht klar.
Für mich ist das ein kommunikativer Albtraum.

Meine damalige Freundin war auch so ein Kaliber.
Nach ihrer Arbeit berichtete sie mir in endloser Form, was ihr da mit wem wie passiert war ... dagegen ist grundsätzlich nichts zu sagen, nur hat sie sich nicht die geringste Mühe gegeben, ob ich diesem Vortrag inhaltlich würde folgen können. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Es gibt auch Männer, die einem solche Stories erzählen. Es handelt sich um Geschichten, die im Kopf des Erzählenden inhaltlich konsistent sind und da auch aufgehen.
Der Zuhörer versteht die Geschichten aber nicht, weil logisch wichtige Aspekte ausgelassen werden oder unklar dargestellt werden, und sei es, weil mehrere Personen mit "und da hat der dann" oder "der andere wollte dann" berichtet werden. Der oder die Erzählende hat die Bilder und Personen im Kopf, die dem Zuhörer leider aber fehlen.

Das bedeutet dann aber auch: Der oder die Erzählende versucht gar nicht erst, sich in das Verständnis des Zuhöhrers hinein zu versetzen. Der Zuhöhrer ist komplett austauschbar, genauso gut könnte man eine Schaufensterpuppe an seine Stelle setzen. Es mag unhöflich sein oder arrogant, aber solche Menschen mag ich an sich nicht mehr um mich haben. Denn es gibt dann genug andere Dinge, mit denen ich mich beschäftigen mag.









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Ach was, Rückgrat ...
Damals war seit einiger Zeit das Buch "Warum Männer nicht zuhören und Frauen nicht einparken können" erschienen. Ein Bestseller, der aber auch schon seinerzeit als größtenteils widerlegt galt.
Das Buch, herausgegeben von zwei Vortragsreisenden, einem Mann und einer Frau, bedient klassische Klischees wie Männer und Frauen denn wären und versucht sie mit der humanen Evolution zu begründen. Das hat sich alles, im Positiven wie im Negativen, als falsch herausgestellt. Nicht nur die Behauptungen über das angeblich männliche und weibliche Verhalten, sondern auch die Annahmen über die Vergangenheit des Menschen als Jäger & Sammler haben sich in ihrer Ausschließlichkeit als falsch erwiesen oder wurden zumindest relativiert.

Allerdings verhielt sich meine damalige Freundin wie in diesem Buch Frauen beschrieben werden.
Hätte ich es eher gelesen, dann hätte ich manche Dinge vielleicht anders gemacht ... aber später, da ist man bekanntlich immer schlauer.
Genauso hätte ich mich auch in anderen Situationen vielleicht anders verhalten, wenn ich bestimmte Dinge gewusst hätte ... oder vielleicht auch nicht.
Im Wesentlichen verstehe ich mich selbst als toleranten, umgänglichen und auch verständnisvollen Menschen, was aber nicht heisst, es gäbe keine zwischenmenschlichen Dinge, mit denen ich nicht gut umgehen kann.

Denn später - ein paar Monate, nachdem wir uns bereits getrennt hatten - war ich mit meiner Ex, auf Bitten ihrer älteren Schwester in eine Aktion involviert, in der ich die schwerste Entscheidung meines Lebens habe treffen müssen. Da ging es um eine Entscheidung im Zusammenhang mit psychischer Krankheit und Psychose, eine Entscheidung, die man nur in die Kategorien "falsch", "mehr falsch", "ganz falsch" oder "anders falsch" einordnen konnte.
Schließlich habe ich nach meinem Gewissen und meiner Verantwortung entschieden ... und ich brauchte eine schnelle Entscheidung, jetzt und sofort, denn es stand nach meiner Einschätzung ihre Gesundheit und ihr Leben auf dem Spiel. Diese Entscheidung hatte allerdings auch schwere soziale Folgen für sie.

Unsere gemeinsamen Freunde (eher: Bekannte) teilten sich danach, mir gegenüber, in zwei Gruppen: Für die Einen hatte ich nachvollziehbar, richtig, mutig und verantwortungsvoll gehandelt. Für die anderen war ich ein bürgerlicher Spießer, Machtmensch oder bestenfalls ein hilfloses Arschloch.
Meine Ex hat mir das sowieso alles nie verziehen.
Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass ich kaum allein der Akteur in dieser Aktion gewesen bin und mutmaßlich genau dasselbe auch ohne mich dabei heraus gekommen wäre, nur eben mit großen Risiken und zeitlicher Verzögerung.
Danach war alles anders: Die Einen sprachen kein Wort mehr mit mir, die anderen klopften mir auf die Schulter.

In gewisser Weise war es mir schon immer ziemlich egal, was die Leute von mir halten oder nicht. Dennoch hat der Vorfall, er liegt Jahre zurück, mein Leben und die Sicht auf die Menschen verändert. Es ist kein Egoismus, nach seinem eigenen Gusto zu leben und seine eigenen Ziele und Werte zu vertreten, und wenn, dann ein gesunder. Vielmehr ist es nur konsequent, und ich beabsichtige nicht, mich an andere anzupassen, nur weil sie es gerne so hätten. Es gibt Menschen, die das für arrogant oder, je nach Sichtweise, für anarchistisch halten. Das ist mir jedoch egal, und es geht die Leute nichts an. Denn schließlich mische ich mich auch nicht in ihre Angelegenheiten und sabotiere sie nicht.

Es fällt mir zunehmend schwerer, an Gesprächen ohne Inhalt teilzunehmen. Man muss nicht immer über hochphilosophische Fragestellungen reden, aber hohles Geschwätz wird für mich immer unerträglicher. Ich beobachte immer mehr Situationen, in denen Menschen reden um des Redens willen, aber das was sie sagen, das ist für mich entweder unerträglicher Müll oder schlicht unverständlich.
Ich bin mir bis jetzt nicht wirklich klar darüber geworden, ob dies eine Zeiterscheinung ist, irgendwie eine Art Folge dieses ganzes Internet-Kommunikationsmülls ... oder ob ich mich selbst einfach verändert habe, durch gewachsene Lebenserfahrung, durch Alterung.

Grundsätzlich habe ich kein Problem, mich mit mir selbst zu beschäftigen und ich fühle mich auch nicht vereinsamt oder gar einsam.
Eher beobachte ich, dass andere Menschen sich nicht mit sich selbst beschäftigen können und irgendwelchen hirnlosen Müll reden, nur um irgendwie die Zeit tot zu schlagen. Dafür gehen sie dann mir auf die Nerven, nur damit ich sie bespaße ...
Frauen UND Männer, wobei ich den Eindruck habe: Einfach nur quatschen um des Quatschens willen: Das können viele Frauen um Einiges besser als Männer.

Tatsächlich habe ich, während meiner Jobsuche letzten Jahres, nach einem Probearbeitstag (allerdings auch aus anderen Gründen) eine Stelle abgelehnt, weil ich bereits an diesem einen Tag feststellte: Da ist da so eine Brigade, die, den ganzen Tag, immer dieselben, hirnlosen Sprüche in den Raum werfen, völlig sinnlos, nur um überhaupt etwas zu sagen.
Damit komme ich nicht klar.
Für mich ist das ein kommunikativer Albtraum.

Meine damalige Freundin war auch so ein Kaliber.
Nach ihrer Arbeit berichtete sie mir in endloser Form, was ihr da mit wem wie passiert war ... dagegen ist grundsätzlich nichts zu sagen, nur hat sie sich nicht die geringste Mühe gegeben, ob ich diesem Vortrag inhaltlich würde folgen können. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Es gibt auch Männer, die einem solche Stories erzählen. Es handelt sich um Geschichten, die im Kopf des Erzählenden inhaltlich konsistent sind und da auch aufgehen.
Der Zuhörer versteht die Geschichten aber nicht, weil logisch wichtige Aspekte ausgelassen werden oder unklar dargestellt werden, und sei es, weil mehrere Personen mit "und da hat der dann" oder "der andere wollte dann" berichtet werden. Der oder die Erzählende hat die Bilder und Personen im Kopf, die dem Zuhörer leider aber fehlen.

Das bedeutet dann aber auch: Der oder die Erzählende versucht gar nicht erst, sich in das Verständnis des Zuhöhrers hinein zu versetzen. Der Zuhöhrer ist komplett austauschbar, genauso gut könnte man eine Schaufensterpuppe an seine Stelle setzen. Es mag unhöflich sein oder arrogant, aber solche Menschen mag ich an sich nicht mehr um mich haben. Denn es gibt dann genug andere Dinge, mit denen ich mich beschäftigen mag.









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Danke für deine Geschichte und deine Gedanken!

Ich weiß nicht, wie alt du bist, aber ich denke, wenn du schon einmal an dem Punkt angekommen bist, an dem du sagst, dass du dich nur auf dich selbst verlässt und deine eigenen Ziele und Werte vertrittst, bist du geistig - und wahrscheinlich auch altersmäßig - schon sehr weit. Ich denke auch, dass es richtig ist, am besten das zu tun, was man selbst für richtig hält, bin aber - denke ich - noch nicht an dem Punkt angekommen, wo ich das so einfach für mich umsetzen kann. Das mag vielleicht auch an meinem Alter liegen. Manchmal denke ich, dass der Vorteil eines höheren Alters darin besteht, dass man gefestigt ist und man sich sehr gut auf sich selbst verlassen kann - und eben nicht immer nur darauf achtet, was andere von einem erwarten. Ich denke, dass das in jungen Jahren großteils schwierig ist. Ausnahmen gibt es natürlich immer.

Zum Thema Quatschen um des Quatschens willen: Ja, ich denke auch, dass das Frauen besser können. Ich zähle aber eher nicht dazu. Ob das Internet etwas damit zu tun hat, dass das häufiger geworden ist, weiß ich nicht. In unserer Gesellschaft ist Small Talk einfach eine Höflichkeitsform - selbst, wenn man nichts zu sagen hat. Warum das so ist, weiß ich nicht. In deinen Konstellationen scheint das aber nichts mit Höflichkeit zu tun zu haben. Ich denke, da geht es eher um das sprichwörtliche "Auskotzen". Die beste Sache ist das auch nicht. Aber vieles in unserer Gesellschaft läuft nicht rund. Ich lebe trotzdem in ihr!
 
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