Gendlins besonderes Interesse galt der Frage, warum einige Psychotherapie-Klienten stärker von der psychotherapeutischen Beziehung profitierten als andere. Dabei fand er heraus, dass diejenigen Klienten, die erfolgreich waren und bei denen sich ein Persönlichkeitswandel zeigte, während der Therapiesitzungen auf eine ganz bestimmte Art und Weise in ihren Körper hinein spürten und sich mit einem vagen, unklaren, körperlich gefühlten Erleben beschäftigten. Dieses vage, unklare, körperlich gefühlte Erleben nannte Gendlin „Felt Sense“, etwa übersetzbar mit „gefühlter Sinn“ oder „gefühlte Bedeutung“. Für einen Zuhörer klang das etwa wie folgt:
"Irgendwie geht es mir heute nicht so gut… Ich weiß auch nicht… Irgendwie fühle ich mich so komisch, irgendwie so… Na, wie heißt das… Ich fühle so eine innere Spannung… Nein, eher so ein Reißen… So, als wenn es mich zerreißen würde… So, als wenn ich in zwei Richtungen gerissen würde… Vielleicht hat das was mit der Frage zu tun, ob ich den neuen Job annehmen soll… Ich fühle mich so hin und her gerissen…"