AW: Terrorismus - die diffuse Bedrohung und dessen Konsequenzen
Danke Zwetsche!
Wie schnell doch die Zeit vergeht. Da könnte man doch glatt drauf vergessen, dass da vorher, damals, vor dem Terrorismus, auch schon allerhand auf der Welt geschehen ist.
@Ziesemann:
Lilith51
Noch ein Nachtrag: Beim nochmaligen Lesen Deines Beitrages kommt mir der Gedanke - vielleicht, ja hoffentlich irre ich - Du hast so eine Vorstellung von Generälen, die sitzen da und brüten, wo sie irgendwie einen Krieg führen können. In allen demokratischen Staaten ist das Militär strikt der gewählten zivilen Gewalt unterworfen. Kein General kann einen Krieg beginnen ohne Willen der politischen Führung. Und Du irrst, wenn Du meinst, es seien eben nur ein paar Politiker, die ihn wollen. Nach dem Anschlag auf das WTC wäre jeder, aber auch jeder US-Präsident von der öffentlichen Meinung erbarmungslos aus dem Amt gejagt worden, wenn die USA nicht mit aller Härte auf diesen Angriff reagiert hätten.
Oder - ist das Deine Meinung - hätte George W. Bush danach an Bin Laden funken sollen: Ach, sei so nett, mach das nicht wieder. Wir können uns ja mal in Ruhe über alles unterhalten.
Grüße an alle Diskutanten
Ziesemann
Zwetsche hat ja einen schönen Überblick geliefert, womit sich die Militärs beschäftigen. Ich habe nicht den Eindruck, dass sie lang brüten mussten, sie kommen ja kaum nach mit der Planung ihrer Aufträge. Die Auftraggeber sind wohl die Profiteure, die sich aus der Weltpolitik raushalten, weil sie ja überall mitschneiden wollen. Für die politischen Entscheidungen gibts ja die diversen Regierungen.
Ich habe mir die Berichte über New Orleans angeschaut, ein Jahr nach Katrina. Da hat man ja fast den Eindruck, dass es irgendwie lästig ist, dass es Naturkatastrophen gibt, wo gutes Geld verbraten werden muss, um den Leuten wieder ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Nur widerwillig fließen die zugesagten Gelder, nur widerwillig zahlen Versicherungen, Menschen, denen vorher schon der unterste Platz gerade noch gestattet wird, müssen jetzt streiten, damit sie wenigstens ein Dach über dem Kopf haben.
Dieser kaltschnäuzige Umgang mit Menschen, mit den eigenen Bürgern genauso wie mit den Menschen in den Ländern, wo die eigenen Interessen eben gewaltsam durchgesetzt werden, wird nicht einmal mehr wirklich verschleiert, sondern einfach durchgezogen.
Und alle, die sich davor fürchten, auch zu den Opfern einer solchen Politik zu gehören, kuschen brav und biedern sich an, damit sie nicht mit der gleichen eiskalten Brutalität erpresst und bedroht werden.
Und das alles im Namen der Demokratie, die wie ein zahnloser Tiger hilflos den Raubrittern die gewünschten Gesetze hinterherschmeißt, damit sie vor sich selbst den Schein wahren kann, doch noch mitreden und mitentscheiden zu dürfen. Strikte demokratische Strukturen, als ob das etwas aussagen würde. Die verwaschenen und verbogenen Erklärungen von UNO, Weltsicherheitskonferenz und ähnlichen Gremien singen davon ein Lied.
Die Beispiele, die du anführst, um mir zu erklären, welche innenpolitische Notwendigkeit der Kampf gegen den Terror für Bush war, der klingt ja fast wie eine Gute-Nacht-Geschichte für kleine Kinder. Ja, es ist schon ein wichtiges Argument, dass Bush von der Angst, sonst seine Macht wieder einzubüßen, in den Kampf getrieben wurde. Ich breche in Tränen aus, der arme Bush wäre nicht mehr gewählt worden, oh Gott, wie schrecklich. Vorher hat er noch schnell alle Verwandten von Bin Laden nach Hause fliegen lassen, dann hat er sofort den Heiligen Krieg gegen die Terroristen ausgerufen. Gott selbst hat ihn ja dazu aufgefordert.
Entschuldige Ziesemann. Bei diesem Thema brechen bei mir die inneren Dämme. Ich kann nicht über die politischen Bröcklein nachdenken, die uns als wichtige Entscheidungen präsentiert werden. Die sollen uns doch nur davon ablenken, dass die wirklichen Entscheidungen aus rein wirtschaftlichen Interessen getroffen werden. Wenn wir uns noch lang Sand in die Augen streuen lassen, brechen auch die letzten demokratischen Strukturen weg und wir schauen durch die Finger.
Es ist auch nicht nötig, mich zu bedauern, weil ich das alles nicht richtig sehe und schon gar nicht verstehe. Ich schaue lieber auf die Ergebnisse, die wir ja schon vor Augen haben, als auf die Geschichten, die wir als Erklärungen serviert bekommen.
lilith
Inzwischen habe ich deinen letzten Beitrag, die Antwort an Zwetsche, gelesen. Das passt ja gut zu meiner Antwort.
Meine Meinung von der derzeit herrschenden Politik bezieht sich auch nicht nur auf die USA, obwohl ich sie natürlich als leuchtendes Beispiel betrachte.
@Claus:
Aber der Iraner, der schlägt zu, wenn Allah im flüstert, die Zeit sei gekommen
Ist "der Iraner" dann ein Terrorist oder nennt man das dann Krieg?