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Terrorismus - die diffuse Bedrohung und dessen Konsequenzen

AW: Terrorismus - die diffuse Bedrohung und dessen Konsequenzen

Zitat von Robin:
Scheinbar siehst du dich sehr gerne in einer singulären Rolle.

Es wäre mir sehr viel lieber, wenn mir hier jemand zustimmt...

was nicht ist, kann ja noch werden, spätestens beim ersten größern coup der Terroristen in D oder Ö.

Um der hier schon einmal gestellten Frage, ob ich mir denn dies wünsche, um recht zubehalten,

kann ich nur entgegenhalten:
selbst ich unterstelle den grünen "Atomgegnern" nicht den wunsch, in D sollte mal ein Atomkraftwerks GAU pasieren,

obwohl dieser Wunsch sehr viel weniger Chancen hätte....

ich sehe jetzt erst mal wieder zu den Amis rein,
aber auch andere europäische user dort (aus UK, Ireland, Slovenia, Polen.. )bewahren mich vor dem depressiven Gefühl , das mich hier beschleicht.

Aufmunterung bedürfende Grüße von Claus
:schritt:
 
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AW: Terrorismus - die diffuse Bedrohung und dessen Konsequenzen

Es wäre mir sehr viel lieber, wenn mir hier jemand zustimmt...
Aufmunterung bedürfende Grüße von Claus
:schritt:
Lieber claus, so singulär bist Du gar nicht in diesem Forum. Und im Übrigen: Everybodys darling is everybodys Rindviech.
Aufmunterung gebe ich Dir gern und problemlos vermag ich den meisten Deiner Thesen in diesem Thread zuzustimmen. - Dazu unten.
Was ein Rechtsstaat ist? Für die BRD ist das höchstrichterlich definiert und läßt keinen großen Spielraum für Interpretationen. Soll ich die Kriterien hier aufzählen? Aber das gehört nicht zum Thema. Und nach diesen sind die BRD ein Rechtsstaat wie die USA und die EU-Staaten; aber das heißt doch nicht, daß nicht auch mal gegen rechtsstaatliche Grundsätze verstoßen wird! Das ist doch das uralte Dilemman von Verfassungsnorm und Verfassungswirklichkeit, wenn man so will: Folge menschlicher Unzulänglichkeit.

@miriam
Danke für Deine wohlwollende Nachsicht. Ich werde den Admin bitten - unter Verweis auf diesen Thread - den meinen zu löschen.
Du probierst eine elegante Definition des Terrorismus, um den Begriff "Krieg" vermeiden zu können; sie ist würdig eines Doktorandenseminars. Aber der von uns beiden geschätzte Heribert Münkler sieht die Terroaranschläge als "asymmetrischen Krieg" (von ihm stammt der Begriff), also als Krieg.
Im Übrigen vernebeln wir die Fakten: Wir nennen - um der Peinlichkeit zu entgehen, uns zur Kriegsführung zu bekennen (da hat die PDS ausnahmsweise mal recht) - solche Kriegsführungsaufträge "Friedenserzwingung" oder "robustes Mandat".
Nach dem nine-eleven wurde zum ersten Mal in der Geschichte der NATO der Verteidigungsfall ausgerufen. Die USA galten als gewaltsam angegriffen und forderten zurecht Beistand von den Verbündeten, der ihnen auch mit Billigung der SPD-Regierung gewährt wurde. Und so verteidigen jetzt Bundeswehrsoldaten die Freiheit der BRD am Hindukusch -natürlich sind sie nicht im Krieg (Achtung: Ironie). Sie kämpfen nur und töten notfalls.

@Gaius
Ich wundere mich selbst, daß ich Dir partiell zuzustimmen vermag; aber was Du zu Guantanamo gesagt hast, gefiel mir. Mir einer Einschränkung: Zurecht legen wir an die USA einen strengeren Maßstab als an diktatorische Staaten ohne Rechtsstaatgarantien. Doch dieser plumpe Antiamerikanismus, gar noch personalisiert auf Bush, ist auch mir zuwider. Das sind Reaktionen wie im Kalten Krieg. Als 1980 die Sowjets in Afghanistan einmarschierten, gaben weder die Medien noch die Massen einen Laut der Empörung von sich. Da rollten ja keine Sherman-Panzer, also gab's nichts zu protestieren.

Lilith51
Noch ein Nachtrag: Beim nochmaligen Lesen Deines Beitrages kommt mir der Gedanke - vielleicht, ja hoffentlich irre ich - Du hast so eine Vorstellung von Generälen, die sitzen da und brüten, wo sie irgendwie einen Krieg führen können. In allen demokratischen Staaten ist das Militär strikt der gewählten zivilen Gewalt unterworfen. Kein General kann einen Krieg beginnen ohne Willen der politischen Führung. Und Du irrst, wenn Du meinst, es seien eben nur ein paar Politiker, die ihn wollen. Nach dem Anschlag auf das WTC wäre jeder, aber auch jeder US-Präsident von der öffentlichen Meinung erbarmungslos aus dem Amt gejagt worden, wenn die USA nicht mit aller Härte auf diesen Angriff reagiert hätten.
Oder - ist das Deine Meinung - hätte George W. Bush danach an Bin Laden funken sollen: Ach, sei so nett, mach das nicht wieder. Wir können uns ja mal in Ruhe über alles unterhalten.

Grüße an alle Diskutanten
Ziesemann
 
AW: Terrorismus - die diffuse Bedrohung und dessen Konsequenzen

Doch dieser plumpe Antiamerikanismus, gar noch personalisiert auf Bush, ist auch mir zuwider. Das sind Reaktionen wie im Kalten Krieg. Als 1980 die Sowjets in Afghanistan einmarschierten, gaben weder die Medien noch die Massen einen Laut der Empörung von sich. Da rollten ja keine Sherman-Panzer, also gab's nichts zu protestieren.
Ziesemann

Lieber Ziesemann,

gerade die Personalisierung auf eine Person dürfte wohl ein Indiz dafür sein, daß es sich nicht um "plumpen Amerikanismus" handelt. Ich glaube kaum, daß all diejenigen, die sich gegen die Politik Bush´s wenden, auch automatisch zuvor gegen Bill Clinton gewandt haben.

Dein Vergleich, in dem Du ausgerechnet in dem Zusammenhang den Einmarsch der Sowjets in Afganistan nennst, erinnert mich - bei allem Respekt - weit mehr an die Argumentation während des Kalten Krieges. Jeder, der Mißstände in den USA oder in der (alten) Bundesrepublik anprangerte, wurde gern mit den Worten "Geh doch nach drüben, wenn dir hier nicht paßt!" bedacht. Afganistan war auch damals schon immer ein gern verwendetes Gegenargument, wenn irgendjemand mit der Politik der USA nicht einverstanden war.

Übrigens erlaube ich daran zu erinnern, daß der Einmarsch der Russen in Afganistan sehr wohl eine Welle der Empörung - zu Recht im übrigen - auslöste und nahezu alle Länder des Westens die Olympiade 1980 mit einem Boykott belegten.

Als die Russen schon auf dem Abzug waren, entstand dann - etwas spät - noch das politisch fortbildende Meisterwerk "RAMBO III" (spielt in Afganistan, Rambo an der Seite von Bin Laden und Co :kuss1: gegen die seinerzeit bösen Russen:teufel2: ). Ach verzeih, möglicherweise bin ich jetzt doch etwas antiamerikanisch, wenn ich auch noch deren kulturelle Hochleistungen durch den Kakao ziehe.

Viele liebe Grüße
Zwetsche
 
AW: Terrorismus - die diffuse Bedrohung und dessen Konsequenzen

Nach dem Anschlag auf das WTC wäre jeder, aber auch jeder US-Präsident von der öffentlichen Meinung erbarmungslos aus dem Amt gejagt worden, wenn die USA nicht mit aller Härte auf diesen Angriff reagiert hätten.

wieder zurück im "alten Europa" möchte ich Ziesemann für diese Vorlage danken und mal daran erinnern, daß Präsident Jimmy Carter mit Schimpf und Schande aus dem Amt geschieden ist, weil er es nicht vermocht hat, das von dem Mullahregime in Iran (1980 ?) als Geiseln genommene Botschaftspersonal zu befreien. Nachdem die Revolutionswächter zwei amerikanische Hubschrauber abschießen konnten, hat er den Rückzug angetreten.
Danach ist seine Popularität ins bodenlose gesunken.

Bush an seiner Stelle hätte tabula rasa gemacht, wir hätten heute keinen Iran, der die zivilisierte Welt mit Atombomben bedroht.

meint Claus
 
AW: Terrorismus - die diffuse Bedrohung und dessen Konsequenzen

wieder zurück im "alten Europa" möchte ich Ziesemann für diese Vorlage danken und mal daran erinnern, daß Präsident Jimmy Carter mit Schimpf und Schande aus dem Amt geschieden ist, weil er es nicht vermocht hat, das von dem Mullahregime in Iran (1980 ?) als Geiseln genommene Botschaftspersonal zu befreien. Nachdem die Revolutionswächter zwei amerikanische Hubschrauber abschießen konnten, hat er den Rückzug angetreten.
Danach ist seine Popularität ins bodenlose gesunken.

Bush an seiner Stelle hätte tabula rasa gemacht, wir hätten heute keinen Iran, der die zivilisierte Welt mit Atombomben bedroht.

meint Claus

Hi Claus,

zu Deinem Beitrag fällt mir ein netter Abend mit Volker Pispers vergangenen Dezember ein:

Vielleicht sollte man sich in Erinnerung rufen, daß Präsident Mossadeque durch die vom CIA geleitete Aktion "Ajax" gestürzt und dieser durch den Amerikafreundlichen Schah ersetzt wurde. Dieser war ganz und gar kein Menschenfreund und nicht zuletzt das bereitete dem Ayatolla den Boden. Dieser Zustand hält bis heute an.

Aber tabula rasa folgte doch, was willst Du denn:
Die Amerikaner fanden - u.a. unter Vermittlung eines gewissen Herrn Rumsfeld einen netten und aufstrebenden jungen Mann, gar nicht religös und wirklich loyal. Und da der Iran nette Ölreserven hatte, kam man auch gleich schnell ins Geschäft. Wie hieß der nette Mann gleich? Ach ja, Hussein oder so ähnlich und der wohnte im Irak.

Dummerweise wehrten sich diese blöden Perser und es folgte ein jahrelanger Krieg, schon damals als Golf-Krieg bezeichnet.

Aber tabula rasa ging weiter. Während sich nämlich die Kameltreiber im Golfkrieg gegenseitig abschlachteten, mußte ja noch dies lästige Problem mit den Sowjets in Afganistan erledigt werden. Und da Sylvester Stallone damals noch als Boxer arbeitete, mußte man schon jemand anders finden. Und da war wieder ein netter junger aufstrebender Mann, diesmal so ein Ex-Säufer aus Saudi-Arabien, wie hieß der doch gleich: Ach ja Bin Laden oder so ähnlich. Auch mit dem kamen die Amis schnell ins Geschäft und dem mußten sie nicht mal Öl versprechen. Mit ihm kamen auch lauter '"Freiheitskämpfer" (so die damalige US-Bezeichnung der netten Leute) nach Afganistan, alles Freunde von Bin Laden. Und die haben ganze Arbeit geleistet, haben die blöden Russen einfach aus dem Land gejagt und dabei schon mal geprobt, wie so ein asymetrischer Krieg geht.

Und plötzlich bumm, war der kalte Krieg zu Ende und den Amis war einfach ein Feind weggebrochen, einfach so und ohne zu fragen.

Und die Amerikaner verloren ihr Interesse an Hussein und auch an Afganistan. Aber dort ging das Leben fröhlich weiter, auch ohne Russen und auch ohne Golfkrieg. Und weil die Amis so nett zu ihm waren, wollte sich der Hussein sein Öl jetzt bei den Kuwaitis holen, aber das fanden die Amerikaner nun gar nicht so toll. Um um den Kuwaitis die Demokratie zurückzubringen (die fragten sich später - Hä? Wasn das?), jagten sie Hussein, der auf einmal schlimmer als einst Hitler war, wieder aus dem Land.

Dummerweise blieben sie ein wenig zu lang zu verlängerten Ferien in Saudi Arabien und das wieder störte diesen anderen netten jungen Mann, denn die Amerikaner fast vergessen hatten und...

Nun ja, das mit tabula rasa ist so eine Sache. Also ich habe jedenfalls aufgehört, die vielen Toten aus dem Irak täglich mitzuzählen, ist echt lästig. Dabei sah doch kurz nach dem Krieg alles so schön aus, in Bomberjacke auf dem Flugzeugträger, irgendwo vor der amerikanischen Küste. Aber wer hätte auch damit rechnen können?

Gruß
Zwetsche
 
Antwort an Zwetche

Du machst mich schmunzeln.
Noch nie habe ich eine so kurzweilige, rasante und bunte Minifassung einer geschichtlichen Entwicklung gelesen, die in wenigen Zeilen den Bogen spannt vom Schah von Persien mit seiner schönen Soraya, die leider ein bevölkerungspolitischer Blindgänger war, über Sylvester Stallone, die Afghanen, die gegen die Sowjets kämpften bis hin zu dem Öl, das die Amis in beliebiger Menge kaufen könnten, aber bei dem sie nicht wollen, daß man ihnen diese Möglichkeit abschneidet.
Es erinnert mich an eine schöne story eines Jesuitenpaters, der mir bei der Vorbeifahrt des ICE in Fulda erzählte: Wenn die Tochter des Grafen X hier im Jahre 1516 nicht so hübsch gewesen wäre, würde Hitler nicht zur Macht gekommen sein, weil schön unilateral sich zwangsläufig eine stringente Entwicklung anbahnte. Aber da Jesuiten nicht dumm sind, glaubte er selbst nicht daran.
Lieber Zwetsche, Das durchzieht die gesamte Geschichte:
1. Der Feind meines Feindes ist mein Freund
2. Staaten haben keine dauernden Freunde sondern nur dauernde Interessen.
3. Die Gegner von heute sind die Freunde von morgen und vice versa.
Was Du den USA vorwirfst, kannst Du deshalb jedem anderen Staat auch vorhalten.
Aber originell ist das schon, was und wie Du das sagst. Sachlich aber stimme ich Claus zu.
Nichtsdestowenigertrotz habe ich keine Probleme, Dir freundliche Grüße zu senden.
Ziesemann
 
AW: Terrorismus - die diffuse Bedrohung und dessen Konsequenzen

naja, zwetsche, du hast nun versucht die geschichte recht lustig zu erzählen, aber sie hat ja schon einen sooo langenBart...

Hast du nicht eine Idee, wie man den vietnamkrieg auch noch dem Onkel Bush anhängen könnte?

kann leider nicht darüber lachen,
weil die gegenwärtige Bedrohung gar nicht lustig ist.

Selbst der größenwahnsinnige nordkoreanische diktator ist in seinem Wahn noch berechenbar,
und er droht nicht mit dem ausradieren eines anderen Landes,

Aber der Iraner, der schlägt zu, wenn Allah im flüstert, die Zeit sei gekommen
fürchtet Claus
 
AW: Terrorismus - die diffuse Bedrohung und dessen Konsequenzen

Danke Zwetsche!
Wie schnell doch die Zeit vergeht. Da könnte man doch glatt drauf vergessen, dass da vorher, damals, vor dem Terrorismus, auch schon allerhand auf der Welt geschehen ist.

@Ziesemann:
Lilith51
Noch ein Nachtrag: Beim nochmaligen Lesen Deines Beitrages kommt mir der Gedanke - vielleicht, ja hoffentlich irre ich - Du hast so eine Vorstellung von Generälen, die sitzen da und brüten, wo sie irgendwie einen Krieg führen können. In allen demokratischen Staaten ist das Militär strikt der gewählten zivilen Gewalt unterworfen. Kein General kann einen Krieg beginnen ohne Willen der politischen Führung. Und Du irrst, wenn Du meinst, es seien eben nur ein paar Politiker, die ihn wollen. Nach dem Anschlag auf das WTC wäre jeder, aber auch jeder US-Präsident von der öffentlichen Meinung erbarmungslos aus dem Amt gejagt worden, wenn die USA nicht mit aller Härte auf diesen Angriff reagiert hätten.
Oder - ist das Deine Meinung - hätte George W. Bush danach an Bin Laden funken sollen: Ach, sei so nett, mach das nicht wieder. Wir können uns ja mal in Ruhe über alles unterhalten.

Grüße an alle Diskutanten
Ziesemann

Zwetsche hat ja einen schönen Überblick geliefert, womit sich die Militärs beschäftigen. Ich habe nicht den Eindruck, dass sie lang brüten mussten, sie kommen ja kaum nach mit der Planung ihrer Aufträge. Die Auftraggeber sind wohl die Profiteure, die sich aus der Weltpolitik raushalten, weil sie ja überall mitschneiden wollen. Für die politischen Entscheidungen gibts ja die diversen Regierungen.
Ich habe mir die Berichte über New Orleans angeschaut, ein Jahr nach Katrina. Da hat man ja fast den Eindruck, dass es irgendwie lästig ist, dass es Naturkatastrophen gibt, wo gutes Geld verbraten werden muss, um den Leuten wieder ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Nur widerwillig fließen die zugesagten Gelder, nur widerwillig zahlen Versicherungen, Menschen, denen vorher schon der unterste Platz gerade noch gestattet wird, müssen jetzt streiten, damit sie wenigstens ein Dach über dem Kopf haben.

Dieser kaltschnäuzige Umgang mit Menschen, mit den eigenen Bürgern genauso wie mit den Menschen in den Ländern, wo die eigenen Interessen eben gewaltsam durchgesetzt werden, wird nicht einmal mehr wirklich verschleiert, sondern einfach durchgezogen.
Und alle, die sich davor fürchten, auch zu den Opfern einer solchen Politik zu gehören, kuschen brav und biedern sich an, damit sie nicht mit der gleichen eiskalten Brutalität erpresst und bedroht werden.

Und das alles im Namen der Demokratie, die wie ein zahnloser Tiger hilflos den Raubrittern die gewünschten Gesetze hinterherschmeißt, damit sie vor sich selbst den Schein wahren kann, doch noch mitreden und mitentscheiden zu dürfen. Strikte demokratische Strukturen, als ob das etwas aussagen würde. Die verwaschenen und verbogenen Erklärungen von UNO, Weltsicherheitskonferenz und ähnlichen Gremien singen davon ein Lied.

Die Beispiele, die du anführst, um mir zu erklären, welche innenpolitische Notwendigkeit der Kampf gegen den Terror für Bush war, der klingt ja fast wie eine Gute-Nacht-Geschichte für kleine Kinder. Ja, es ist schon ein wichtiges Argument, dass Bush von der Angst, sonst seine Macht wieder einzubüßen, in den Kampf getrieben wurde. Ich breche in Tränen aus, der arme Bush wäre nicht mehr gewählt worden, oh Gott, wie schrecklich. Vorher hat er noch schnell alle Verwandten von Bin Laden nach Hause fliegen lassen, dann hat er sofort den Heiligen Krieg gegen die Terroristen ausgerufen. Gott selbst hat ihn ja dazu aufgefordert.

Entschuldige Ziesemann. Bei diesem Thema brechen bei mir die inneren Dämme. Ich kann nicht über die politischen Bröcklein nachdenken, die uns als wichtige Entscheidungen präsentiert werden. Die sollen uns doch nur davon ablenken, dass die wirklichen Entscheidungen aus rein wirtschaftlichen Interessen getroffen werden. Wenn wir uns noch lang Sand in die Augen streuen lassen, brechen auch die letzten demokratischen Strukturen weg und wir schauen durch die Finger.

Es ist auch nicht nötig, mich zu bedauern, weil ich das alles nicht richtig sehe und schon gar nicht verstehe. Ich schaue lieber auf die Ergebnisse, die wir ja schon vor Augen haben, als auf die Geschichten, die wir als Erklärungen serviert bekommen.

:blume1:
lilith

Inzwischen habe ich deinen letzten Beitrag, die Antwort an Zwetsche, gelesen. Das passt ja gut zu meiner Antwort.
Meine Meinung von der derzeit herrschenden Politik bezieht sich auch nicht nur auf die USA, obwohl ich sie natürlich als leuchtendes Beispiel betrachte.

@Claus:
Aber der Iraner, der schlägt zu, wenn Allah im flüstert, die Zeit sei gekommen
Ist "der Iraner" dann ein Terrorist oder nennt man das dann Krieg? :haare:
 
AW: Antwort an Zwetche

Lieber Zwetsche, Das durchzieht die gesamte Geschichte:
1. Der Feind meines Feindes ist mein Freund
2. Staaten haben keine dauernden Freunde sondern nur dauernde Interessen.
3. Die Gegner von heute sind die Freunde von morgen und vice versa.
Was Du den USA vorwirfst, kannst Du deshalb jedem anderen Staat auch vorhalten.
Aber originell ist das schon, was und wie Du das sagst. Sachlich aber stimme ich Claus zu.
Nichtsdestowenigertrotz habe ich keine Probleme, Dir freundliche Grüße zu senden.
Ziesemann

Ziesemann, ich muss schon sagen, die Präzision deiner Argumentation ist in diesem Thread erstaunlich schwach. Wo du in anderen Threads penibelst auf Argumente eingehst, weichst du hier mit Allgemeinheiten aus.
Und dann solche Plumpheiten wie Antiamerikanismus hervorzuholen, wenn man ein wenig differenzieren will.
Ich erinnere daran, dass das hier ein Denkforum ist. Es geht nicht darum, den Ernst der Lage zu erkennen und zu handeln. Was sollen wir den tun? Rausgehen, unseren Nachbarn Achemd verprügeln, bis er gesteht, dass er Terrorist ist?
IN einem solchen Forum sollte man wirklich versuchen auf Argumente einzugehen und nicht ständig Meinungen als Fakten ausgeben usw.
Claus raunt hier ständig von schlimmen Dingen, die geschehen werden. Na und? Werden wir sie ändern, wenn wir jetzt ganz doll alles glauben, was Bush und Blair so anstellen? Wenn wir hier kernig reden, ändert sich dann etwas?

Ich möchte an die RAF erinnern. Was hätte es gebracht, wenn die Bundesregierung der RAF den "Krieg" erklärt hätte? Und umgekehrt, weil sie der RAF nicht den Krieg erklärt hat, hattet ihr den Eindruck, dass sie sehr laviert ist? Hatte ich aber bei der Unnachgiebigkeit bei der Schleyerentführung und dem Einsatz in Mogadischu nicht den Eindruck.
Letztendlich hat die BRD die Terroristen in die Knie gezwungen. Claus hätte natürlich noch gerne ein paar Todesurteile gesehen, aber ansonsten kann man doch nicht viel meckern.
Das ist eben das, was ich mir von den USA wünsche: Den Terrorismus mit aller Härte und unter Einhaltung rechtsstaatlicher Prinzipien bekämpfen, weiter nichts.
Übrigens hat hier glaube ich gar keiner gemeckert, dass die USA nach 9/11 in Afghanistan einmarschiert sind. Und selbst beim Irakkrieg maße ich mir kein endgültiges Urteil an. Aber in einem Denkforum wäre ich erfreut über Tiefe statt über Flachheit ubnd Pauschalisierung.

Und dass man einfach fragen könnte: Haltet ihr es z.B. möglich, dass Blair und Bush so eine Sache wie die angeblich geplanten Anschläge mit Flüssigsprengstoff wenn nicht gefaked, so doch bewusst überspitzt und lanciert hat, um Wählerstimmen zu gewinnen?
Nach der historischen Zusammenfassung einiger ähm Ungereimtheiten in der amerikanischen Politik, die übrigens meines Wissens gut belegt sind, warum soll man das nicht für möglich halten? Oder wird mit Phrasen wie "Die Gegner von heute sind die Feinde von morgen" abgespeist. Ja, was soll das denn?

Also wenn es euch weiter bringt,hier markige Sprüche zu klopfen, dann macht das. ich ziehe auch morgen wieder meine Schuhe, die die Farben der amerikanischen Flagge haben samt eingenähten Sternen (kein Witz!) an, träume von meinen USA-Urlauben, vom amerikanischen Traum und versuche dennoch alles differenziert uzu sehen :blume1:
 
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Nachtrag zu Zwetsche

Lieber Ziesemann,

gerade die Personalisierung auf eine Person dürfte wohl ein Indiz dafür sein, daß es sich nicht um "plumpen Amerikanismus" handelt. Ich glaube kaum, daß all diejenigen, die sich gegen die Politik Bush´s wenden, auch automatisch zuvor gegen Bill Clinton gewandt haben.
Gut, Bush ist weder besonders intelligent noch originell; mag schon sein, daß er unter anderen Umständen Hausierer für Bibelverkäufe geworden wäre; aber man verkennt
a) Die Gesetzmäßigkeiten eines Imperiums, dem die USA unterliegen, unabhängig vom jeweiligen Amtsinhaber und
b) die US-Verfassung. Ohne Zustimmung des mächtigen Senats kann der Präsident nicht viel ausrichten.
So berechtigt die Kritik an Bush-Irakpolitik sein mag, die Fokussierung auf eine Person geht fehl. Egal, wer der nächste US-Präsident wird (veilleicht sogar eine Frau), fundamental wird sich an der Außenpolitik nichts ändern, schon gar nicht werden die states eine pazifistische Nation.
Übrigens erlaube ich daran zu erinnern, daß der Einmarsch der Russen in Afganistan sehr wohl eine Welle der Empörung - zu Recht im übrigen - auslöste und nahezu alle Länder des Westens die Olympiade 1980 mit einem Boykott belegten.


Viele liebe Grüße
Zwetsche
Das ist nur teilweise richtig. Die Proteste hielten sich in Grenzen, Demos gab es nirgends.
Dem Boykott der Olympischen Spiele durch die USA schlossen sich - soweit ich das nachträglich feststellen konnte - nur einige westliche Staaten an, darunter mit zähneknirschender Solidarität die BRD unter Kanzler H. Schmidt.
Beste Grüße zurück - Ziesemann
 
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