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Stigmatisierung

AW: Stigmatisierung

Ein Thema das mich zur Zeit sehr beschäftigt. Ist die Stigmatisierung psychisch Kranker.
Das Problem hier ist es, dass viele psychisch Kranke selber die Vorurteile, annehmen und somit ein schlechtes Selbstbild bekommen.
Was kann man gegen Stigmatisierung tun?
Bei einem Beinbruch gehen wir mit dem Kranken meiner Meinung nach ganz anders um, als bei einem psychisch Kranken.
Hmm, welche Art "pyschisch Kranke" sind gemeint? :kugel:

Liste der psychischen und Verhaltensstörungen nach ICD-10 :eek:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_psychischen_und_Verhaltensstörungen_nach_ICD-10

BTW: Mich stören "Patienten" die den Lärmpegel anheben - also bspw. sich öffentlich anschreien,
(Handy)Lautsprech-Zwängler, Geräuschwolken von Kopfhörerträgern, Tourette-Syndrom-Ausübende udgl.
 
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AW: Stigmatisierung

In meinem persönlichen Umfeld sehe ich immer mehr Menschen, die psychisch gestört sind, in allen Formen.

Vielleicht das Gesetz der Anziehung. Es ist doch bekannt, daß Adel zu Adel und Geld zu Geld tendiert. Warum sollten sich Stigmatisierte nicht lieber unter ihresgleichen aufhalten?

Der Gutachter
 
AW: Stigmatisierung

Sie können nicht mich meinen?
In meinem persönlichen Umfeld sehe ich immer mehr Menschen, die psychisch gestört sind, in allen Formen. Vielleicht hat das auch mit einer Enttabuisierung zu tun, die es in den letzten Jahren sicher gab und die sich fortsetzt.
Auf der letzten Jahreshauptversammlung meines Kleingartenvereins (so 120 Parzellen) sprach ich mit einer Frau, Mitte 70; wir hatten bis dahin keinen Kontakt. Sie plauderte, und erwähnte nach wenigen Minuten eine Depression, die sie umgehauen hatte; sie sprach wie von einem Bandscheibenvorfall, ohne jede Stigmatisierungsangst, völlig locker.
Es ging mir mit meinem "Beitrag" auch nicht um Weiterhilfe für den Themaeröffner, die ist ja gar nicht gefordert.


das is schön, dass die dame sich öffnet - es gibt aber zig leute, die das geheimhalten, weil sie angst haben, dass ihr arbeitgeber das erfährt und sie als "nicht belastbar" einstuft - eine siebzig jahre alte dame hat das ja nicht mehr so zu befürchten... :)

das andere per pm ;)
 
AW: Stigmatisierung

Wie ich sehe, wird hier mit dem Thema relativ locker umgegangen. Es ist schon gut, denke ich, dass mit dem Thema überhaupt umgegangen wird.

Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass sich die Stigmatisierten selber manchmal die Vorurteile zu eigen machen. Gehen wir mal von einem Fall aus, das Vorurteile bestehen: Depressive sind faul, mit Borderlinern kann man sowieso nichts anfangen, von Schizophrenen gar nicht zu sprechen - Nun bekommt derjenige selber eine dieser Diagnosen. Ja, wie soll er denn gesund werden? Oder ein anderer Fall: Es sind noch keine Vorurteile vorhanden, aber durch die Diagnose bauen sie sich auf, weil mehr darauf geachtet wird, welche Vorurteile in der Gesellschaft bestehen. Das kann für die Gesundung nur kontraproduktiv sein.

Sicher hat sich einiges getan in Sachen Aufklärung über psychische Krankheiten. Das Burn-Out-Syndrom bspw. ist ja in aller Munde. ABER nicht die Depression. So ist zum Beispiel meine subjetive Einschätzung. Beim Burn-Out kann man die Schuld besser dem Arbeitsumfeld und dem sozialen Umfeld geben, aber ist nicht genauso gut eine Depression zu akzeptieren. Anstatt von einem faulen Charakter auszugehen. Und das Problem ist gerade, dass wenn wir schön sortieren und die psychisch Kranken keine Möglichkeit bekommen, sich in die Gesellschaft zu integrieren, meines Erachtens einer Genesung entgegen gewirkt wird.
 
AW: Stigmatisierung

... Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass sich die Stigmatisierten selber manchmal die Vorurteile zu eigen machen.

Ja, das ist das Problem. :jump3:

Vielleicht ist das sogar ein ganz zentrales Problem:
Es gibt offenbar Menschen, die sich Urteile und Diagnosen anderer Menschen zu eigen machen. Wären sie nicht so empfänglich dafür, hätten sie womöglich auch keine sogenannte "Krankheit".
 
AW: Stigmatisierung

Und das Problem ist gerade, dass wenn wir schön sortieren und die psychisch Kranken keine Möglichkeit bekommen, sich in die Gesellschaft zu integrieren, meines Erachtens einer Genesung entgegen gewirkt wird.
Gibt es den "gesunden" Menschen überhaupt?
Was ist denn, wenn gerade DAS das Problem ist und jemand an der Gesellschaft erkrankt ist, in die er sich integrieren soll?
Ich versuche das grade mal zu ergründen ...
Heißt "gesund sein", dem Zeitgeist gemäß zu funktionieren?
 
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AW: Stigmatisierung

es gibt sicherlich keinen wirklich geistig gesunden menschen auf der welt, aber es gibt durchaus krankheiten - eine paranoide psychose is ja bspw. nicht nur ne leichte verschrobenheit, sondern der blickwinkel unterscheidet sich komplett gegenüber einem sogenannten normalen, angelernten und gleichzeitig ist dem psychotiker aber klar, dass das alles nicht so wirklich funktioniert, wie es funktioieren müsste. er hat quasi beide blickwinkel gleichzeitig, wie es ist und wie es normal sein müsste, daher kommt wohl auch der begriff gespalten (denk ich jedenfalls).

der leidensdruck ist in der regel auch sehr hoch, auch wenns möglicherweise auch glückliche phasen zwischendrin gibt.

andere krankheiten kann ich nicht so nachvollziehen...
 
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