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Stigmatisierung

AW: Stigmatisierung

Ich kenne mich da wirklich nicht aus, kann nicht beurteilen, inwieweit akute Psychotiker von der als "Norm" bezeichneten Lebbarkeit abweichen, das ist sicher inidviuell unterschiedlich.

kommt halt drauf an, wie ne norm definiert ist. der konflikt mit der gemeinsamen, konstruierten welt ist da, wie sich der äußert hängt wohl davon ab, wie jemand tickt. is also individuell unterschiedlich. ein psychotiker selbst fühlt aber, dass er ganz gewaltig anders als die anderen schwingt. wenn leute ankommen, die erzählen "ich glaub ich bin irgendwie schizzo", dann sag ich immer "du würdest es merken, wenn dus wärst".

falls andere nicht durch irrationales Verhalten gefährdet werden.

ja das stimmt - ich hab schließlich auch ständig ne kettensäge am gürtel hängen und ne handgranate in meiner westentasche... :D

Ich nehme an, dass dazu erstens Zeit und dann auch wirkliches Wissen fehlt.
Auch Fachleute können nur Gelerntes anwenden und/oder ihr eigenes Weltbild einbringen.
Ich glaube schon, dass da eine Art Hilflosigkeit besteht, die dann dazu führt, zu Medikamenten Zuflucht zu nehmen.
Ich habe mal im Krankenhaus erlebt, dass ein an sich harmloser Opi im Bett festgeschnallt werden musste, weil er andauernd ausbüxte.
Er rannte einfach halbnackt überall im Krankenhaus herum und vor allem heraus.
Es fehlte an Personal, ihm eine ständige Begleitperson an die Seite zu stellen, die er gebraucht hätte.

der geld-/zeitfaktor ist das einzige - normalerweise müsste man sagen: "zeit ist nicht geld, sondern zeit ist zeit" (hab ich auf ner postkarte in meiner wohnung stehen).

Ich will dir nicht zu nahe treten - aber hältst du dich für psychotisch?
Wobei ich nicht von Drogenerfahrungen rede ...

ich hatte vor langen, langen jahren mal zwei akute phasen. die erste war tatsächlich durch nen trip ausgelöst (hab ich im lsd-thread ja mal kurz angeschnitten), die zweite -welche einige jahre später stattfand- allerdings nicht - da war ich schon sehr brav. die ist nun aber schon knapp zehn jahre her. die war auch nur ganz kurz, weil ich sie eben aus einem blickwinkel betrachtet hab, der sie entlarvte. ich hab sie dadurch quasi überwunden und inzwischen komm ich nichtmal mehr in die nähe der symptomatik (war ein rein psychologischer effekt) - ohne jegliche medikamente wohlgemerkt ;)


Das mit den Antennen klingt interessant. Wann haben Sie diese Antennen das erste Mal wahrgenommen? Und was könnten sie planen? Der Gutachter

nen hang zur mystik hatte ich schon als kind - aber da hatte ich die antennen nicht wahrgenommen :)
aber wieso planen?
 
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AW: Stigmatisierung

ach quatsch - keller - muss schon immer dabei sein, dann hat man sie wenigstens parat, wenn man sie braucht und brauchen kann man die ja oft ... :cool:
 
AW: Stigmatisierung

wenn leute ankommen, die erzählen "ich glaub ich bin irgendwie schizzo", dann sag ich immer "du würdest es merken, wenn dus wärst".
Wie genau merkt man das?
Du hast den Link einer Krankengeschichte hier reingestellt, die der Betroffene offen schildert.
Was mich dabei etwas irrtiiert, ist, dass er den Beginn seiner ersten Psychose damit gleichsetzt, dass er nach dem Zweck des Universums fragt, nach dem Sinn des Lebens, sich für Multi- und Paralleluniversen interessiert.
Dieses Themengebiet wiederum finde ich gar nicht abseitig, viele Menschen beschäftigen sich damit, ohne damit eine Psychose einzuleiten!
Ich habe festgestellt, dass Menschen immer dann nach dem Sinn und Zweck fragen, wenn es ihnen dreckig geht, das scheint ein Automatismus zu sein.
Weil nun kaum jemand durchs Leben kommt, ohne dass alles immer rund läuft, stellen sich die meisten Menschen diese Fragen irgendwann und ich halte das durchaus für normal oder besser: logisch, weil ich das Wort nicht mag.
Seine Kindheit spart der Betroffene vollkommen aus, IMO könnte die auch Anhaltspunkte liefern!
Aber wie gesagt, ich kenne mich da nicht so aus.
Manche Psychosen scheinen durch eine (temporäre) Fehlschaltung im Gehirn zu entstehen und können dann medikamentös behandelt werden.
Womit natürlich noch nicht die Frage beantwortet ist, wie diese Fehlschaltung entstand - vielleicht ist die ja auch nur ein Symptom?
Da gibt es sicher noch viel zu erforschen!
Eins ist mal sicher. Am Leben oder den Systemen, egal, wo und welchen, verzweifeln und scheitern viele Menschen und das äußert sich u.U. durch eine Psychose?
Wer halbwegs seelisch gesund durch die Jahre kommt, kann sich glücklich schätzen!
ich hatte vor langen, langen jahren mal zwei akute phasen. die erste war tatsächlich durch nen trip ausgelöst (hab ich im lsd-thread ja mal kurz angeschnitten)
Ja, das habe ich schon oft gehört!
Ich habe mich von Drogen (ab und zu mal kiffen ist ja harmlos) immer fern gehalten. Das liegt aber nicht an meinem experimentierunwilligen und "vernünftigen" Charakter, sondern an der Tatsache, das ich sehr früh Mutter wurde und aus Verantwortung vieles nicht machte, dessen Folgen unabsehbar waren.
Zu meinem Glück oder Unglück kann ich nicht beurteilen :) !
...allerdings nicht - da war ich schon sehr brav. die ist nun aber schon knapp zehn jahre her. die war auch nur ganz kurz, weil ich sie eben aus einem blickwinkel betrachtet hab, der sie entlarvte. ich hab sie dadurch quasi überwunden und inzwischen komm ich nichtmal mehr in die nähe der symptomatik (war ein rein psychologischer effekt) - ohne jegliche medikamente wohlgemerkt ;)
Finde ich interessant!
Glaubst du, dass dir das nochmal passieren kann?
 
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AW: Stigmatisierung

Wie genau merkt man das?
Du hast den Link einer Krankengeschichte hier reingestellt, die der Betroffene offen schildert.
Was mich dabei etwas irrtiiert, ist, dass er den Beginn seiner ersten Psychose damit gleichsetzt, dass er nach dem Zweck des Universums fragt, nach dem Sinn des Lebens, sich für Multi- und Paralleluniversen interessiert.

nja, vor meinen beiden akuten phasen hatte ich mich auch in gewisse, abseitige themenspektren reingefilmt - in dem "zeit - eine seltsame dimension-thread" hab ich ja erwähnt, dass ich das thema kurz vorher nochmal aufgeschrieben habe, das war ja weil es mich beschäftigt hat.
und vor meiner zweiten akuten phase hatte ich einen arg abseitigen schriftwechsel mit einem damaligen arbeitskollegen, der im grunde die zweite phase auslöste, der schon in ziemlich strange, weltanschauliche bahnen ging, jedenfalls bei mir. (den hab ich noch komplett, ist ein ganzer ordner in wenigen monaten entstanden, aber hab ihn mir bis heute noch nicht wieder durchgelesen)

in der regel machts nichts aus, sich tiefergehende oder abseitige fragen zu stellen (ich mache ds ja auch nach wie vor auch noch und tat das auch währenddessen), sofern man sich nicht selbst antworten darauf gibt - manches kann einen da schon dazu hinreißen, v.a. wenn sich das eigene erleben damit zu überschneiden oder sogar überdecken scheint.

ich kenne jedoch auch psychotiker, bei welchen das gar nicht der fall war, deren bewusstsein einfach wg. einer normalen lebenskrise / stress oder ähnlichen dingen fristweise gesprengt wurde.


Dieses Themengebiet wiederum finde ich gar nicht abseitig, viele Menschen beschäftigen sich damit, ohne damit eine Psychose einzuleiten!

das hängt wie oben geschrieben aber auch davon ab, inwieweit ihr eigenes erleben sich mit den gedankengängen zu überschneiden scheint. wenn du dir lediglich gedanken drum machst, aber im hier und jetzt mit festen beinen auf dem boden stehst, wird dich das auch nicht so mitreißen.

Ich habe festgestellt, dass Menschen immer dann nach dem Sinn und Zweck fragen, wenn es ihnen dreckig geht, das scheint ein Automatismus zu sein.
Weil nun kaum jemand durchs Leben kommt, ohne dass alles immer rund läuft, stellen sich die meisten Menschen diese Fragen irgendwann und ich halte das durchaus für normal oder besser: logisch, weil ich das Wort nicht mag.
Seine Kindheit spart der Betroffene vollkommen aus, IMO könnte die auch Anhaltspunkte liefern!

würd ich jetzt nicht sagen - mir gehts beispielsweise seit jahren blendend, mein privatleben ist super, ich hab jede menge aufträge, die mich erfüllen und nun auch nen unbefristeten arbeitsvertrag, aber trotzdem nen hang dazu fragen zu stellen, jenseits des rein rationalen weltbilds und vom grunddingens her hab ich das ja auch schon seit meiner pupertät, wenns damals auch noch andere spezielle inhalte waren.

Aber wie gesagt, ich kenne mich da nicht so aus.
Manche Psychosen scheinen durch eine (temporäre) Fehlschaltung im Gehirn zu entstehen und können dann medikamentös behandelt werden.
Womit natürlich noch nicht die Frage beantwortet ist, wie diese Fehlschaltung entstand - vielleicht ist die ja auch nur ein Symptom?
Da gibt es sicher noch viel zu erforschen!

carl gustav jung ging zum beispiel bei beginn seiner laufbahn davon aus, dass für eine schizophrenie unbekannte toxische stoffe den auslöser darstellen, weil er damals schon parallelen zur meskalinrauschwahrnehmung sah, nachdem er dreißig jahre in seinem job tätig war hatte er aber die überzeugung, dass es sich um psychologische ursachen handelt. bis heute ist aber noch nicht geklärt, woher es genau kommt. es gibt verschiedene theorien, es gibt aber auch psychosen in einzelfällen, die auf stoffliche oder eben psychologische ursachen zurückzuführen sind - das phänomen im ganzen ist aber noch nicht geklärt und wirds möglicherweise auch nie.
therapeuten sagen, dass es nur ein symptom ist, daher wird ein psychotiker auch keiner psychoanalyse unterzogen (weil rückfallgefahr da ist). ich halte das für quatsch.

die gesellschaft neigt in allem ein symptom zu sehen - gewalttätige jugendliche sind auch ein sympton, in ihnen wird aber die krankheit selbst gesehen...ursachenforschung war noch nie die stärke von gesellschaftlichen konstrukten...


Eins ist mal sicher. Am Leben oder den Systemen, egal, wo und welchen, verzweifeln und scheitern viele Menschen und das äußert sich u.U. durch eine Psychose?
Wer halbwegs seelisch gesund durch die Jahre kommt, kann sich glücklich schätzen!

das stimmt allerdings :)

Ja, das habe ich schon oft gehört!
Ich habe mich von Drogen (ab und zu mal kiffen ist ja harmlos) immer fern gehalten. Das liegt aber nicht an meinem experimentierunwilligen und "vernünftigen" Charakter, sondern an der Tatsache, das ich sehr früh Mutter wurde und aus Verantwortung vieles nicht machte, dessen Folgen unabsehbar waren.
Zu meinem Glück oder Unglück kann ich nicht beurteilen :) !

Finde ich interessant!
Glaubst du, dass dir das nochmal passieren kann?[/QUOTE]

nein, ich glaub, dass mir das nicht nochmal passieren kann :)
ich bin mir da sogar ziemlich sicher - meine psychose war wirklich eine psychologische sache - eine einstellungssache, wenn man so will...
normalerweise wäre ich ja schon chronisch, weil sich die abstände zwischen den phasen verkürzen müssten, aber ich bin seit zehn jahren fit und komm wie gesagt nichtmal mehr in die nähe der symptomatik.
selbst wenn ich es wollte, gings nicht :D
den grundsätzlichen blickwinkel einnehmen kann ich nun eben auch aus nüchtern-bodenständigem bewusstsein heraus, weil ich nun weiß wie er funktioniert ;)
 
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