Helmfried
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- 12. Mai 2021
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Teil 1:
Geburt und Tod sind die Eckpunkte des Lebens.
Mein Tod ist das Ende meiner körperlichen Existenz; es ist aber - nach Auffassung vieler Philosophen - nicht das Ende meiner wahren Natur.
Meine wahre Natur liegt - aus dieser Sicht - jenseits des Materiellen und ist reines Bewusstsein.
Diese Betrachtung geht von zwei Grundannahmen aus:
1. Materie und Energie sind nicht der Ausgangspunkt aller Existenz; sie treten erst sekundär in Erscheinung. Sie entspringen der Potentialität des Geistes. Die Bausteine der Materie sind mehr Gestalt als Substanz und vom Wesen her hauptsächlich ein Beziehungsgefüge.
2.Geist ist der Urquell aller Existenzen.
Geist ist das Eine und lässt sich nicht aufspalten.
Es gibt lediglich unterschiedliche Artikulationen des Einen. Das aber ist Differenziertheit ohne Trennung.
Das SELBST, also die wahre Natur des Menschen, ist eine Artikulation des Bewusstseins des Einen.
So gesehen, ist das Leben in der physischen Welt die Selbstverwirklichung des Geistes und der Tod ist die Heimkehr und Rückbesinnung in die geistige Existenz des SEINS.
Der Körper vergeht, der Geist aber bleibt; er verlässt die Form und erfährt eine - in Liebe gebettete - metaphysische Existenz.
Wenn ich diese Zusammenhänge schon zu Lebzeiten erfasse, wird das meine Einstellung zum Leben maßgeblich verändern.
Ich kann dann begreifen, dass ich nicht nur Bewusstsein habe, sondern - in erster Linie - Bewusstsein bin.
Leben und Lebendigkeit ist an Bewusstsein gebunden und nicht an die Materie.
An dieser Stelle möchte ich kurz auf die Begriffe ´Geist´ und ´Bewusstsein´ eingehen. Ich kann, wenn ich so will, beides unterschiedlich definieren, sollte mir aber darüber klar sein, dass ich es gar nicht wirklich trennen kann. Es gibt kein ´Bewusstsein ohne Geist´ und ´Geist ohne Bewusstsein´ genauso wenig.
Nicht gemeint ist hierbei der Verstand des Individuums, das ist eine andere Kategorie.
Bewusstsein existiert einerseits als das ICH-Bewusstsein, als individuelles, an den Körper gebundenes Bewusstsein und darüber hinaus als SELBST, als höheres, nichtlokales Bewusstsein, das mich mit allen und allem verbindet.
Auch wenn ich mich hauptsächlich als etwas Materielles sehen mag, bin ich doch - in erster Linie - von geistiger Natur und somit Eins mit allen Geschöpfen.
Alle Wellen des Ozeans, so unterschiedlich sie auch sein mögen, sind zum Schluss alle das Eine, sie sind das Meer.
Die Wellen mit ihren Schaumkronen sind das, was ich sehe; darunter ist aber das Meer ggf. noch tausende Meter tief.
Wenn ich nicht erkenne, dass alles mit allem verbunden ist, keimt in mir immer wieder die verhängnisvolle Empfindung, isoliert zu sein. Das zieht häufig das unschöne Gefühl der Einsamkeit nach sich.
Ich ziehe eine Grenze und unterscheide: ´Ich und die Welt da draußen´.
Wenn diese Grenze erst einmal gezogen ist, folgen unausweichlich eine ganze Reihe weiterer Grenzziehungen. Jede dieser Grenzen bedeutet Trennung und Trennung birgt Konfliktpotential.
Im “Kleinen” halte ich - so - vielleicht meinen Gartennachbarn auf Distanz; im “Großen” entsteht - durch diese Denkart - die Basis für alle Spannungen und Kriege dieser Welt.
Ich empfinde die Welt und die Menschen (da draußen) als fremd und bedrohlich, fühle mich isoliert und verfalle so in einen verhängnisvollen Egoismus. Egoismus steht der Entfaltung der Liebe und damit meinem Lebenssinn wie ein Prellbock im Wege.
Als Mensch sollte ich mich weniger als ein Einzelteil dieser Welt sehen, stattdessen vielmehr als Teilhabe.
Teil klingt schon recht dinglich; Teilhabe verweist auf meine wahre geistige Natur.
Von vielen Denkern wird gefordert, das ICH schon zu Lebzeiten zu überwinden und in gewissem Sinne sterben zu lassen.
Es geht darum, dass ich die Empfindung des Getrenntseins überwinde und mich und alle anderen Geschöpfe als das Eine begreife.
Zu verstehen, dass ich mehr bin als das Gegenständliche, was ich im Spiegel sehe, ist ein erster Schritt.
Die Fähigkeit, mich in meinem Gegenüber, in einem Baum am Wegesrand oder einem Vogel am Himmel selbst zu erkennen, sind erste Anzeichen von überwundener Trennung.
Es ist der Weg, mir eine Brücke vom menschlichen Alltagsbewusstsein zum höheren Bewusstsein, also vom ICH zum wahren SELBST zu bauen.
Der Geist ist in der Lage, die Bewusstseinsebenen zu verbinden.
Diese potentielle Verbindung besteht unbewusst immer; indem ich sie mir bewusst mache, aktiviere ich sie und erweitere mein geistiges Spektrum immens.
Ich öffne mich, meine bewusste Achtsamkeit erlaubt eine intensivere Wahrnehmung und wachsende Empathie macht den Umgang mit anderen Menschen viel leichter.
Wenn ich mich nur mit dem ICH, also meinem individuellen Bewusstsein identifiziere, verschließt sich mir die Erkenntnis, dass mir mein Gehirn nur eine reduzierte und verklärte Wahrnehmung ermöglicht. So erkenne ich auch nicht, dass mein tatsächliches Potenzial viel größer ist, sehe nicht, dass ich mich verhängnisvoll an die dingliche Realität hänge, anstatt die ganze Wirklichkeit zu erfahren.
Das Wesentliche ist nicht dinglich, nicht greifbar, nicht objektiv, nicht reproduzierbar oder verifizierbar. Der Sinn steckt nicht in einer materiellen Anordnung, er steckt zwischen den Dingen.
Der Sinn eines Gedichtes erschließt sich nicht aus der Anzahl der Strophen, Verse, Worte und Buchstaben, der Sinn ist von ganz anderer Natur, er ist feinstofflich.
Das Leben ist ein biologischer Prozess, der mit dem Tod sein Ende findet. Es wird in diesem Sinne kein Leben nach dem Tode geben.
Die Rückkehr des SELBST in das ´Bewusstsein des Einen´ und somit in die Ewigkeit, ist ein metaphysischer Vorgang.
Ewigkeit gibt es nur in der formlosen Existenz des Geistes.
Alles, was eine Form annimmt, sich materialisiert und an Raum und Zeit gebunden ist, ist zwangsweise endlich.
So macht es Sinn, zwischen Leben und Sein zu unterscheiden.
Zu Lebzeiten bin ich Bewusstsein in einer Form, einem Körper, der mir als Werkzeug dient.
Nach dem Tod des Körpers bin ich wieder reines Bewusstsein und nicht mehr die Person, die ich einmal war.
In dieser Sphäre blicke ich nicht zurück auf das gelebte Leben, in dieser Sphäre bin ich ungeboren und unsterblich.
Die Heimkehr des Selbst ins höhere Bewusstsein (ins Bewusstsein des Einen) vollzieht sich, wie gerade dargestellt, ohne die personalen und mentalen Aspekte meiner körperlichen Existenz.
Mit anderen Worten, da ist nichts mehr, was den konkreten Menschen ausmachte.
Diese Sicht findet man sowohl in den östlichen Lehren als auch bei abendländischen Denkern.
Helmfried
Geburt und Tod sind die Eckpunkte des Lebens.
Mein Tod ist das Ende meiner körperlichen Existenz; es ist aber - nach Auffassung vieler Philosophen - nicht das Ende meiner wahren Natur.
Meine wahre Natur liegt - aus dieser Sicht - jenseits des Materiellen und ist reines Bewusstsein.
Diese Betrachtung geht von zwei Grundannahmen aus:
1. Materie und Energie sind nicht der Ausgangspunkt aller Existenz; sie treten erst sekundär in Erscheinung. Sie entspringen der Potentialität des Geistes. Die Bausteine der Materie sind mehr Gestalt als Substanz und vom Wesen her hauptsächlich ein Beziehungsgefüge.
2.Geist ist der Urquell aller Existenzen.
Geist ist das Eine und lässt sich nicht aufspalten.
Es gibt lediglich unterschiedliche Artikulationen des Einen. Das aber ist Differenziertheit ohne Trennung.
Das SELBST, also die wahre Natur des Menschen, ist eine Artikulation des Bewusstseins des Einen.
So gesehen, ist das Leben in der physischen Welt die Selbstverwirklichung des Geistes und der Tod ist die Heimkehr und Rückbesinnung in die geistige Existenz des SEINS.
Der Körper vergeht, der Geist aber bleibt; er verlässt die Form und erfährt eine - in Liebe gebettete - metaphysische Existenz.
Wenn ich diese Zusammenhänge schon zu Lebzeiten erfasse, wird das meine Einstellung zum Leben maßgeblich verändern.
Ich kann dann begreifen, dass ich nicht nur Bewusstsein habe, sondern - in erster Linie - Bewusstsein bin.
Leben und Lebendigkeit ist an Bewusstsein gebunden und nicht an die Materie.
An dieser Stelle möchte ich kurz auf die Begriffe ´Geist´ und ´Bewusstsein´ eingehen. Ich kann, wenn ich so will, beides unterschiedlich definieren, sollte mir aber darüber klar sein, dass ich es gar nicht wirklich trennen kann. Es gibt kein ´Bewusstsein ohne Geist´ und ´Geist ohne Bewusstsein´ genauso wenig.
Nicht gemeint ist hierbei der Verstand des Individuums, das ist eine andere Kategorie.
Bewusstsein existiert einerseits als das ICH-Bewusstsein, als individuelles, an den Körper gebundenes Bewusstsein und darüber hinaus als SELBST, als höheres, nichtlokales Bewusstsein, das mich mit allen und allem verbindet.
Auch wenn ich mich hauptsächlich als etwas Materielles sehen mag, bin ich doch - in erster Linie - von geistiger Natur und somit Eins mit allen Geschöpfen.
Alle Wellen des Ozeans, so unterschiedlich sie auch sein mögen, sind zum Schluss alle das Eine, sie sind das Meer.
Die Wellen mit ihren Schaumkronen sind das, was ich sehe; darunter ist aber das Meer ggf. noch tausende Meter tief.
Wenn ich nicht erkenne, dass alles mit allem verbunden ist, keimt in mir immer wieder die verhängnisvolle Empfindung, isoliert zu sein. Das zieht häufig das unschöne Gefühl der Einsamkeit nach sich.
Ich ziehe eine Grenze und unterscheide: ´Ich und die Welt da draußen´.
Wenn diese Grenze erst einmal gezogen ist, folgen unausweichlich eine ganze Reihe weiterer Grenzziehungen. Jede dieser Grenzen bedeutet Trennung und Trennung birgt Konfliktpotential.
Im “Kleinen” halte ich - so - vielleicht meinen Gartennachbarn auf Distanz; im “Großen” entsteht - durch diese Denkart - die Basis für alle Spannungen und Kriege dieser Welt.
Ich empfinde die Welt und die Menschen (da draußen) als fremd und bedrohlich, fühle mich isoliert und verfalle so in einen verhängnisvollen Egoismus. Egoismus steht der Entfaltung der Liebe und damit meinem Lebenssinn wie ein Prellbock im Wege.
Als Mensch sollte ich mich weniger als ein Einzelteil dieser Welt sehen, stattdessen vielmehr als Teilhabe.
Teil klingt schon recht dinglich; Teilhabe verweist auf meine wahre geistige Natur.
Von vielen Denkern wird gefordert, das ICH schon zu Lebzeiten zu überwinden und in gewissem Sinne sterben zu lassen.
Es geht darum, dass ich die Empfindung des Getrenntseins überwinde und mich und alle anderen Geschöpfe als das Eine begreife.
Zu verstehen, dass ich mehr bin als das Gegenständliche, was ich im Spiegel sehe, ist ein erster Schritt.
Die Fähigkeit, mich in meinem Gegenüber, in einem Baum am Wegesrand oder einem Vogel am Himmel selbst zu erkennen, sind erste Anzeichen von überwundener Trennung.
Es ist der Weg, mir eine Brücke vom menschlichen Alltagsbewusstsein zum höheren Bewusstsein, also vom ICH zum wahren SELBST zu bauen.
Der Geist ist in der Lage, die Bewusstseinsebenen zu verbinden.
Diese potentielle Verbindung besteht unbewusst immer; indem ich sie mir bewusst mache, aktiviere ich sie und erweitere mein geistiges Spektrum immens.
Ich öffne mich, meine bewusste Achtsamkeit erlaubt eine intensivere Wahrnehmung und wachsende Empathie macht den Umgang mit anderen Menschen viel leichter.
Wenn ich mich nur mit dem ICH, also meinem individuellen Bewusstsein identifiziere, verschließt sich mir die Erkenntnis, dass mir mein Gehirn nur eine reduzierte und verklärte Wahrnehmung ermöglicht. So erkenne ich auch nicht, dass mein tatsächliches Potenzial viel größer ist, sehe nicht, dass ich mich verhängnisvoll an die dingliche Realität hänge, anstatt die ganze Wirklichkeit zu erfahren.
Das Wesentliche ist nicht dinglich, nicht greifbar, nicht objektiv, nicht reproduzierbar oder verifizierbar. Der Sinn steckt nicht in einer materiellen Anordnung, er steckt zwischen den Dingen.
Der Sinn eines Gedichtes erschließt sich nicht aus der Anzahl der Strophen, Verse, Worte und Buchstaben, der Sinn ist von ganz anderer Natur, er ist feinstofflich.
Das Leben ist ein biologischer Prozess, der mit dem Tod sein Ende findet. Es wird in diesem Sinne kein Leben nach dem Tode geben.
Die Rückkehr des SELBST in das ´Bewusstsein des Einen´ und somit in die Ewigkeit, ist ein metaphysischer Vorgang.
Ewigkeit gibt es nur in der formlosen Existenz des Geistes.
Alles, was eine Form annimmt, sich materialisiert und an Raum und Zeit gebunden ist, ist zwangsweise endlich.
So macht es Sinn, zwischen Leben und Sein zu unterscheiden.
Zu Lebzeiten bin ich Bewusstsein in einer Form, einem Körper, der mir als Werkzeug dient.
Nach dem Tod des Körpers bin ich wieder reines Bewusstsein und nicht mehr die Person, die ich einmal war.
In dieser Sphäre blicke ich nicht zurück auf das gelebte Leben, in dieser Sphäre bin ich ungeboren und unsterblich.
Die Heimkehr des Selbst ins höhere Bewusstsein (ins Bewusstsein des Einen) vollzieht sich, wie gerade dargestellt, ohne die personalen und mentalen Aspekte meiner körperlichen Existenz.
Mit anderen Worten, da ist nichts mehr, was den konkreten Menschen ausmachte.
Diese Sicht findet man sowohl in den östlichen Lehren als auch bei abendländischen Denkern.
Helmfried