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Sterben und ewiges Leben zwischen Hoffnung und Zweifel

Helmfried

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12. Mai 2021
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926
Teil 1:
Geburt und Tod sind die Eckpunkte des Lebens.
Mein Tod ist das Ende meiner körperlichen Existenz; es ist aber - nach Auffassung vieler Philosophen - nicht das Ende meiner wahren Natur.
Meine wahre Natur liegt - aus dieser Sicht - jenseits des Materiellen und ist reines Bewusstsein.
Diese Betrachtung geht von zwei Grundannahmen aus:

1. Materie und Energie sind nicht der Ausgangspunkt aller Existenz; sie treten erst sekundär in Erscheinung. Sie entspringen der Potentialität des Geistes. Die Bausteine der Materie sind mehr Gestalt als Substanz und vom Wesen her hauptsächlich ein Beziehungsgefüge.
2.Geist ist der Urquell aller Existenzen.
Geist ist das Eine und lässt sich nicht aufspalten.
Es gibt lediglich unterschiedliche Artikulationen des Einen. Das aber ist Differenziertheit ohne Trennung.
Das SELBST, also die wahre Natur des Menschen, ist eine Artikulation des Bewusstseins des Einen.

So gesehen, ist das Leben in der physischen Welt die Selbstverwirklichung des Geistes und der Tod ist die Heimkehr und Rückbesinnung in die geistige Existenz des SEINS.
Der Körper vergeht, der Geist aber bleibt; er verlässt die Form und erfährt eine - in Liebe gebettete - metaphysische Existenz.
Wenn ich diese Zusammenhänge schon zu Lebzeiten erfasse, wird das meine Einstellung zum Leben maßgeblich verändern.
Ich kann dann begreifen, dass ich nicht nur Bewusstsein habe, sondern - in erster Linie - Bewusstsein bin.
Leben und Lebendigkeit ist an Bewusstsein gebunden und nicht an die Materie.
An dieser Stelle möchte ich kurz auf die Begriffe ´Geist´ und ´Bewusstsein´ eingehen. Ich kann, wenn ich so will, beides unterschiedlich definieren, sollte mir aber darüber klar sein, dass ich es gar nicht wirklich trennen kann. Es gibt kein ´Bewusstsein ohne Geist´ und ´Geist ohne Bewusstsein´ genauso wenig.
Nicht gemeint ist hierbei der Verstand des Individuums, das ist eine andere Kategorie.
Bewusstsein existiert einerseits als das ICH-Bewusstsein, als individuelles, an den Körper gebundenes Bewusstsein und darüber hinaus als SELBST, als höheres, nichtlokales Bewusstsein, das mich mit allen und allem verbindet.
Auch wenn ich mich hauptsächlich als etwas Materielles sehen mag, bin ich doch - in erster Linie - von geistiger Natur und somit Eins mit allen Geschöpfen.
Alle Wellen des Ozeans, so unterschiedlich sie auch sein mögen, sind zum Schluss alle das Eine, sie sind das Meer.
Die Wellen mit ihren Schaumkronen sind das, was ich sehe; darunter ist aber das Meer ggf. noch tausende Meter tief.
Wenn ich nicht erkenne, dass alles mit allem verbunden ist, keimt in mir immer wieder die verhängnisvolle Empfindung, isoliert zu sein. Das zieht häufig das unschöne Gefühl der Einsamkeit nach sich.
Ich ziehe eine Grenze und unterscheide: ´Ich und die Welt da draußen´.
Wenn diese Grenze erst einmal gezogen ist, folgen unausweichlich eine ganze Reihe weiterer Grenzziehungen. Jede dieser Grenzen bedeutet Trennung und Trennung birgt Konfliktpotential.
Im “Kleinen” halte ich - so - vielleicht meinen Gartennachbarn auf Distanz; im “Großen” entsteht - durch diese Denkart - die Basis für alle Spannungen und Kriege dieser Welt.
Ich empfinde die Welt und die Menschen (da draußen) als fremd und bedrohlich, fühle mich isoliert und verfalle so in einen verhängnisvollen Egoismus. Egoismus steht der Entfaltung der Liebe und damit meinem Lebenssinn wie ein Prellbock im Wege.
Als Mensch sollte ich mich weniger als ein Einzelteil dieser Welt sehen, stattdessen vielmehr als Teilhabe.
Teil klingt schon recht dinglich; Teilhabe verweist auf meine wahre geistige Natur.
Von vielen Denkern wird gefordert, das ICH schon zu Lebzeiten zu überwinden und in gewissem Sinne sterben zu lassen.
Es geht darum, dass ich die Empfindung des Getrenntseins überwinde und mich und alle anderen Geschöpfe als das Eine begreife.
Zu verstehen, dass ich mehr bin als das Gegenständliche, was ich im Spiegel sehe, ist ein erster Schritt.
Die Fähigkeit, mich in meinem Gegenüber, in einem Baum am Wegesrand oder einem Vogel am Himmel selbst zu erkennen, sind erste Anzeichen von überwundener Trennung.
Es ist der Weg, mir eine Brücke vom menschlichen Alltagsbewusstsein zum höheren Bewusstsein, also vom ICH zum wahren SELBST zu bauen.
Der Geist ist in der Lage, die Bewusstseinsebenen zu verbinden.
Diese potentielle Verbindung besteht unbewusst immer; indem ich sie mir bewusst mache, aktiviere ich sie und erweitere mein geistiges Spektrum immens.
Ich öffne mich, meine bewusste Achtsamkeit erlaubt eine intensivere Wahrnehmung und wachsende Empathie macht den Umgang mit anderen Menschen viel leichter.
Wenn ich mich nur mit dem ICH, also meinem individuellen Bewusstsein identifiziere, verschließt sich mir die Erkenntnis, dass mir mein Gehirn nur eine reduzierte und verklärte Wahrnehmung ermöglicht. So erkenne ich auch nicht, dass mein tatsächliches Potenzial viel größer ist, sehe nicht, dass ich mich verhängnisvoll an die dingliche Realität hänge, anstatt die ganze Wirklichkeit zu erfahren.
Das Wesentliche ist nicht dinglich, nicht greifbar, nicht objektiv, nicht reproduzierbar oder verifizierbar. Der Sinn steckt nicht in einer materiellen Anordnung, er steckt zwischen den Dingen.
Der Sinn eines Gedichtes erschließt sich nicht aus der Anzahl der Strophen, Verse, Worte und Buchstaben, der Sinn ist von ganz anderer Natur, er ist feinstofflich.
Das Leben ist ein biologischer Prozess, der mit dem Tod sein Ende findet. Es wird in diesem Sinne kein Leben nach dem Tode geben.
Die Rückkehr des SELBST in das ´Bewusstsein des Einen´ und somit in die Ewigkeit, ist ein metaphysischer Vorgang.
Ewigkeit gibt es nur in der formlosen Existenz des Geistes.
Alles, was eine Form annimmt, sich materialisiert und an Raum und Zeit gebunden ist, ist zwangsweise endlich.
So macht es Sinn, zwischen Leben und Sein zu unterscheiden.
Zu Lebzeiten bin ich Bewusstsein in einer Form, einem Körper, der mir als Werkzeug dient.
Nach dem Tod des Körpers bin ich wieder reines Bewusstsein und nicht mehr die Person, die ich einmal war.
In dieser Sphäre blicke ich nicht zurück auf das gelebte Leben, in dieser Sphäre bin ich ungeboren und unsterblich.
Die Heimkehr des Selbst ins höhere Bewusstsein (ins Bewusstsein des Einen) vollzieht sich, wie gerade dargestellt, ohne die personalen und mentalen Aspekte meiner körperlichen Existenz.
Mit anderen Worten, da ist nichts mehr, was den konkreten Menschen ausmachte.
Diese Sicht findet man sowohl in den östlichen Lehren als auch bei abendländischen Denkern.
Helmfried
 
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Mit anderen Worten, da ist nichts mehr, was den konkreten Menschen ausmachte.
Ach Helmfried, diese Vision von Dir, die klingt mir hier im 'Abgang deines Abspann' doch viel zu sehr pessimistisch!

Es fehlt die "freie" Sicht mit einem "Natur-Gewicht" - notfalls auch als "Gedicht".

>> "Mit anderen Worten, da ist 'nichts mehr', was den konkreten Menschen in der Vergangenheit 'ausmachte' << - also lebt der konkrete Mensch ewig in der UN-Vergangenheit doch immer wieder in neuen Gewändern, ist aber in Wirklichkeit selbst als König immer wieder der Nacktheit wie im Märchen ausgesetzt....

Aufgespaßt: In der Natur des Wachstums ist 'nichts mehr' mittels der aller ersten beiden Fibonacci-Zahlen als NULL-WEG-TOR (0!) und (1!), welches einen einmaligen Wachstumsstillstand in der Gleichsetzung von 0! = 1! ( 0 x 0 = 1 x 1) ohne einen Dritten Beobachter- 'bedingt'......

Also sind die ersten drei Fibonacci-Zahlen 0,1,1, erst in der weiteren (vierten) Folge zu einer Hälfte raumbildend und zur anderen Hälfte T-Raumbildend, wodurch 'man' sich eine Beziehungsfolge zur jeweiligen Vorgängerzahl und zu einer Folgezahl (zellulär) aufzubauen vermag, bis man wie im Märchen zur Hälfte zu Rübezahl und zur Hälfte zu einer T-Rübe-Zahl in der Verschwommenheit eines Hamilton-Effektes oder eines Bokeh-Effektes gelangt..... Haste etwa kein Bock auf 'Bokeh' ? :D

Bernies Lage in der Sage.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach Helmfried, diese Vision von Dir, die klingt mir hier im 'Abgang deines Abspann' doch viel zu sehr pessimistisch!
Liegt daran, dass ich den Beitrag (wegen Limitüberschreitung) in zwei Teile zerlegen musste.
So war die erste Hälfte mit "Teil 1" überschrieben und die nun folgende mit:

Teil 2:
Die Betrachtungen im Folgenden sind allerdings weitaus spekulativer, was nicht heißen soll, dass die bisherigen Ausführungen von der Wissenschaft abgesegnet wären.
Die vorwiegend materialistisch / naturalistisch geprägte Sichtweise der meisten Wissenschaftler geht immer noch davon aus, dass Bewusstsein im menschlichen Gehirn entsteht und somit nur existieren kann, solange der Mensch lebt.
Tieren spricht man Bewusstsein ab und redet von Instinkt und Pflanzen, die ja kein Gehirn haben, sind demnach zu keiner Wahrnehmung oder Reaktion fähig.
Das alles ist zwar längst widerlegt, bevor aber ein Paradigmenwechsel im wissenschaftlichen Denken zu erwarten ist, wird es wohl eher so sein, dass das neue Wissen schon seit Jahren in den Schulbüchern stehen wird.
Was viele bewegt, ist jedoch eine ganz andere Frage:
Was geschieht mit dem individuellen Bewusstsein des Menschen, mit seiner Seele?
Aus materialistischer Sicht schließt das Ende des Körpers das Ende der Seele ein und beides geht gemeinsam unter.
Kann aber die Information über die Existenz (über das Tun, Denken und Fühlen) eines Menschen - über die Erinnerungen Nahestehender hinaus - endgültig verschwinden?
Ich glaube das nicht.
Es gibt eine große Zahl an gut dokumentierten Nahtod-Erfahrungen, die von erstaunlich vielen Übereinstimmungen gekennzeichnet sind.
Häufig wird in diesen Schilderungen von einem Wiedersehen mit verstorbenen Angehörigen berichtet, was ja auf personale (individuelle) "Überbleibsel" hindeuten würde.
Dazu gibt es im Klassiker von Dr. Raymond A. Moody (geb. 1944) mit dem Titel “Leben nach dem Tod” (Erstveröffentlichung 1975) reichlich Material zu finden.
Moody's Buch ist das Ergebnis einer - bis dahin noch nicht dagewesenen - Forschungsarbeit über 150 Fälle, in denen Menschen, deren Herz nicht mehr schlug, reanimiert und zurückgeholt werden konnten.
Moody ist Arzt, Psychiater und Professor für Philosophie (Uni Greenville, North Carolina)
Es gibt andererseits zahlreiche Berichte über Nachtod-Erfahrungen (nicht zu verwechseln mit den Nahtoderfahrungen).
Das sind Jenseitskontakte mit Verstorbenen. Bei aller Skepsis, die bei diesem Thema vorherrscht, sollte nicht per se verworfen werden, was Menschen dazu berichten.
Auch die EREAMS-Studie von Prof. Dr. Oliver Lazar (Humanmediziner und Informatiker, geb.1974) veröffentlicht in seinem Buch “Jenseits der Materie”, liefert (als weltweit größtes diesbezügliches Forschungsprojekt) umfangreiches Material.
Auch wenn diese Publikation von Skeptikern naturgemäß angezweifelt und attackiert wird, wäre es aus meiner Sicht ein Fehler, diese breit angelegte Studie von vornherein als haltlos abzutun.
Die Frage, die hinter all dem steht, ist doch die Frage, ob es für die Seele (das individuelle Bewusstsein) eine metaphysische personale Seinsform nach dem Tode gibt.
Was bleibt übrig von einem gelebten Leben?
Ich sehe es so,
dass die Information über das Leben eines Individuums, nach dem Ende seiner körperlichen Existenz, Einzug hält in ein Bewusstseinsfeld, in dem alles, was der Mensch jemals tat, dachte und fühlte, gespeichert bleibt.
In der anglo-indischen Theosophie und der Anthroposophie auch als Akasha-Chronik bezeichnet.
Tot ist das alles nur in dem Sinne, dass es abgeschlossen ist und auf die Evolution (aus sich heraus) keinen Einfluss mehr hat.
Kontakte von außen dorthin, halte ich für möglich, da das individuelle Bewusstsein des Verstorbenen (für mich gleichbedeutend mit der Seele) durch Aufmerksamkeit von außen aktiviert werden kann.
In der neuen Physik würde man sagen, es braucht einen “Beobachter”, um eine Reaktion auszulösen. So sind Impulse in und aus diesem Feld vermutlich immer nur reaktiv.
Eine solche “Kommunikation” wird nur einem Medium oder Menschen, in deren Familien besondere Fähigkeiten - seit Generationen - “normal” sind, vorbehalten bleiben.
Ich muss allerdings sagen, dass aus meiner Sicht, die Überlegungen und Spekulationen (der Lebenden) - zu diesem Thema - mit Sicherheit recht naiv sind.
Das insbesondere deshalb, da unsere Möglichkeiten - im Korsett des Körpers - sehr beschränkt sind und das betrifft auch unsere Vorstellungskraft.
Im Zustand der Körperlosigkeit gibt es quasi keine Grenzen mehr. Der Gedanke ist übergangslos Resultat bzw. Wirklichkeit. Der Gedanke an eine Person oder einen Ort bringt mich unmittelbar dorthin, ohne dass ich dort wahrnehmbar werde.
Daraus kann ich schlussfolgern, dass die geistige (formlose) Präsenz, die Intensität und die Ausdehnung betreffend, sich individuell stark unterscheiden wird. Kreativität und Phantasie werden da wohl die ausschlaggebenden Parameter sein. Das, was uns zu Lebzeiten bewegt, entfällt hier völlig. Kein Hunger, kein Durst, kein Sexualtrieb, keine Krankheit, keine Müdigkeit, keine Langweile d. h. nichts geschieht aus einer Notwendigkeit heraus; "Motivation" ist nur eine aus dem Leben mitgebrachte "Neugier" oder geistige Umtriebigkeit. Vielen wird eine Lethargie in der Sorglosigkeit ausreichend Genuss bieten.
Es wird sehr viel davon abhängen, wie viel “Klarheit” ich zu Lebzeiten erlangen konnte. So kann ich alles, was ich als Möglichkeiten schon vor dem Tode als denkbar ansah, ausloten und Schritt für Schritt auf Machbarkeit testen.
Komme ich völlig unvorbereitet in eine mich überfordernde Situation, kann es geschehen, dass ich über eine recht passive “Archiv-Existenz” nicht hinauskomme.
Verbriefte Klarheit über “ob und wie” werde ich wohl zu Lebzeiten nie bekommen, also bleibt es auf alle Fälle spannend.
Helmfried
 
Verbriefte Klarheit über “ob und wie” werde ich wohl zu Lebzeiten nie bekommen,
Eine etwas indiskrete Frage von Glauben (im Ersetzen von Wissen) und Klauben (im Aufsammeln von Wissen) drängt sich mir hierbei spontan auf:

"Wie und ob überhaupt" willst Du Dir Klarheit "mit Brief und Siegel" verschaffen können, wenn nicht über die verbriefte -geheime und gemeine- Logik zu Lebzeiten mittels einfach ausgewogener Ablenkung und einfach einzubringender Zuwendung - nahe zugleich !!??

Die einfache (Doppel-)Lösung liegt doch im tröstlichen Abstecken von unverzerrten und als angemessen erkennbaren Maßstäben über das Verstehen von umkehrbarer und unumkehrbarer Dinge im EINEN (lateinisch: Unum). Aber auch Psalm 23, der die Hälfte von 46 Chronos-Omen zeichensymbolisiert weist unumkehrbar darauf hin....

Wer zu Lebzeiten einmal die verbriefte Klarheit "bekommen hat",
der setzt nie wieder seinen eigenen höchst versöhnlichen Verstand matt.

(von Bernhard Layer, einer von wissenschafts-philosophischem Respekt "neutral" getragenen Erkennungsmöglichkeit mittels Psalm-Esel)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die einfache (Doppel-)Lösung liegt doch im tröstlichen Abstecken von unverzerrten und als angemessen erkennbaren Maßstäben über das Verstehen von umkehrbarer und unumkehrbarer Dinge im EINEN (lateinisch: Unum).
Mein teurer Freund, auf Dich ist einfach immer Verlass und sei es mit Hilfe von Psalm-Eseleien ;)
 
Nach dem Tod des Körpers bin ich wieder reines Bewusstsein und nicht mehr die Person, die ich einmal war.
In dieser Sphäre blicke ich nicht zurück auf das gelebte Leben, in dieser Sphäre bin ich ungeboren und unsterblich.
Die Heimkehr des Selbst ins höhere Bewusstsein (ins Bewusstsein des Einen) vollzieht sich, wie gerade dargestellt, ohne die personalen und mentalen Aspekte meiner körperlichen Existenz.
Als das SELBST in etwas Größeres eingehen und dann mein ICH dabei zu verlieren, scheint für viele nicht sehr verlockend zu sein. Ich könnte auch zu der Auffassung kommen, dass eine metaphysische Existenz ohne Erinnerung an das ICH (das vergangene Leben) bedeutungslos ist, da ich ja eh keine Identität mehr habe (was soll´s also?)
Das aber ist der große Trugschluss.
Aus unzähligen Nahtoderfahrungen wird berichtet, dass Betroffene, vom Erleben in der geistigen Sphäre, derart überwältigt waren, dass sie auf keinen Fall zurück in ihre Identität wollten. Mit der Grenzüberschreitung in die geistige Welt ändert sich alles. Dieses unbeschreibliche Gefühl der Befreiung aus dem Korsett des Körpers, die Erfahrung einer grenzenlosen Liebe und einer nie gekannten Geborgenheit lassen die Frage nach dem ICH, nach der konkreten Identität, ganz schnell in Vergessenheit geraten.
Es kommt bei Nahtoderlebnissen auch immer wieder darauf an, wie weit Betroffene “vorgestoßen” sind.
Diejenigen, die bis zum Erspüren des ˋUniversellen Bewusstseins´ (dem Bewusstsein der All-Einheit) vordrangen, konnten es gar nicht mehr verstehen, dass sie auf ein einzelnes Individuum reduziert sein sollen.
Ich will damit sagen, dass das scheinbare Drama einer verlorenen Identität eine Illusion ist. Es wird zu keiner Zeit als Verlust wahrgenommen. Das ganze Gegenteil ist der Fall. Mit der plötzlichen Rückbesinnung auf meine wahre Natur, fallen alle Beschränkungen, alle mentalen Fehlbildungen, aller Irrglaube von mir ab. Wenn aber Bewusstsein meine wahre Natur ist, dann bin ich mit allem Geist eine Einheit.
Ich bin wieder in die Potentialität des Geistes (und somit in die Evolution) integriert. So gesehen, kommen - mit dem Tod - die Dinge wieder in Ordnung; der Kreis schließt sich.
Alles was mit dem ICH eines Verstorbenen zu tun hat, befindet sich im ewigen “Archiv” und ist m. E. wie im ˋTeil 2ˋ beschrieben ggf. kontaktierbar.
Das ist aber ein Nebenschauplatz, das ist abgeschlossen. Das Wesentliche, das nach "vorne" offene ist die Rückkehr des SELBST in Bewusstsein des Einen.
LG * Helmfried
 
Nach dem Tod meiner Mutter hatte ich 14 Tage später frühmorgens ein prägendes Erlebnis. Habe die kurze "Berührung" anschließend in ein Gedicht gefasst. Bin nun der Überzeugung, dass der körperliche Tod nicht das Ende ist. Sehe ihn nun als Fragmentierung dessen was vielleicht Seele ist. Bereit, neues Leben zu begleiten/befruchten/ oder was auch immer ...

Splitter



Ein Hauch, nur zart

streifte meinen Geist

im Halbschlaf - doch so Intensiv

ein Glockenschlag dagegen leis!

er weckt´ mich auf

es war, als ob sie rief



Aus welcher Sphäre

kam der Ruf,

der mich zwar nicht erschreckte-

doch keine Botschaft wohnt´ ihm inne

kein Flehen, Freude nur,

Erstaunen in mir weckte



Erkennen war´s sofort

auch ohne Ton

auf einer höh´ren Ebene

Noch immer hallts fremdartig nach-

war nicht von dieser Welt

spielt´s eine Rolle, dass – ich war ihr Sohn?



Kein Himmel kann´s gewesen sein,

kein Ort in menschlich Denken

dort bist du Ein- und Alles

Nicht und Doch - ein Splitter voll Erinnerung

doch kein Bewusstsein trübt ihn ein

kein Schmerz mehr je, nur Liebe wollt´ er schenken



Gewissheit hab ich nun - der Tod ist nicht das Ende

der Leib hinfort – verbrannt

doch die Essenz des Seins, transformiert zu unirdischen Splittern, Geist

auch schlicht benannt als Seele –

entfleuchte körperlichen Gittern

gibt dir die Hoffnung, dieses Werden wird auch Deins



Nun weiß ich, es oft hinterfragt, geschuldet Gewissens Hinterlist

dass feuchter Tränen Fehlen

kein Grund zur Sorge birgt, nur

fern von Leid - unschuldige Bestätigung fürs Glauben an die Liebe ist.

Trauer, sinnlos in hinterbliebnes Leben ragt,

soll Dir nur deine Zuversicht stehlen
 
Der Körper vergeht, der Geist aber bleibt;
Ich mein aber: Körper und Geist sind EINS. Verändert sich der Körper, so verändert sich auch der Geist, und dies geschieh unaufhörlich. Ganz nach dem Philosoph Heraklit "Alles fließt" und NICHTS bleibt an Stelle, denn Erinnerungen werden vergessen und neue werden entstehen, diese formen den ständig veränderten Geist. Ich merke nicht dass bei mir irgendetwas bleibt, also glaube ich nicht an einem gleichbleibenden Geist.
 
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Naja, etwas "Stammwürze" bleibt bis zum Tod. Was danach passiert, will ich gar nicht wissen? :engel1:
 
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