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staatliche Unternehmen schaffen Arbeitsplätze

scilla

Well-Known Member
Registriert
19. April 2003
Beiträge
6.923
staatliche Unternehmen schaffen Arbeitsplätze,
wenn sie Gewinn machen

wenn ein Unternehmen trotz Rekordgewinn Arbeitsplätze abbaut,
dann hat die Wirtschaftspolitik eigentlich keine Chance mehr,
die Arbeitslosigkeit zu senken,
es sei denn,
der Staat gründet selbst ein Unternehmen in derselben Sparte

die Aussichten sind rosig:
zum einen machen die Rekordgewinne bei der Konkurrenz mögliche Verluste unwahrscheinlich
zum anderen bedeuten sinkende Arbeitslosenzahlen einen Gewinn für den Finanzminister
 
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staatliche Unternehmen schaffen Arbeitsplätze,
wenn sie Gewinn machen
Und wenn das Wörtchen 'wenn' nicht wär, wärn wir schon alle Millionär.

Einen direkten ursächlichen Zusammenhang zwischen Unternehmensgewinn und Schaffung von Arbeitsplätzen gibt es nicht,
warum sollte das bei staatlichen Unternehmen anders sein als bei privatwirtschaftlichen?

wenn ein Unternehmen trotz Rekordgewinn Arbeitsplätze abbaut,
dann hat die Wirtschaftspolitik eigentlich keine Chance mehr,
die Arbeitslosigkeit zu senken,
es sei denn,
der Staat gründet selbst ein Unternehmen in derselben Sparte
Dann tritt der Staat mit den bereits vorhandenen Unternehmen am Markt in Konkurrenz. Bei weitgehend gesättigten Märkten muß das staatliche Unternehmen effizienter, flexibler und produktiver arbeiten als die etablierten Konkurrenten und vernichtet damit wahrscheinlich im ganzen mehr Arbeitsplätze als es schafft; auf marktwirtschaftlicher Grundlage jedenfalls dürfte ein staatliches Unternehmen so kaum bessere Bedingungen für die Arbeitnehmer herstellen können als die Privatwirtschaft.

Oder es finanziert vorteilhafte Löhne, Gehälter und Sozialabgaben - ein nennenswerter Faktor in der Konkurrenz um qualifizierte Arbeitnehmer - aus Steuerleistungen, die die Allgemeinheit zu leisten hätte. Manche Menschen nennen auch so etwas Umverteilung, andere sprechen von Diebstahl.

die Aussichten sind rosig:
zum einen machen die Rekordgewinne bei der Konkurrenz mögliche Verluste unwahrscheinlich
zum anderen bedeuten sinkende Arbeitslosenzahlen einen Gewinn für den Finanzminister
Warum sollten denn die Gewinne bei der 'Konkurrenz' ewig so hoch bleiben? Zunächst mal müsste das Staatsunternehmen sich am Markt behaupten, im Erfolgsfalle würde es die privatwirtschaftlichen Konkurrenten zu verdrängen suchen. Ein staatliches Unternehmen könnte da bestimmt noch an dem einen oder anderen politischen Schräubchen drehen, was der Privatwirtschaft leider verwehrt bleiben wird.

Fragt sich auch, in welcher Branche der hochverschuldete Staat denn tätig werden und aus welchen Quellen er denn die nötigen Investivmittel nehmen sollte. Aus Schenkungen? Aus Enteignungen? Aus dem weiteren Abbau der sozialen Sicherungssysteme?
 
Hallo Gaius!

Ich sehe in Deiner Argumentation Licht und Schatten


ZUM LICHT

das staatliche Unternehmen ... vernichtet damit wahrscheinlich im ganzen mehr Arbeitsplätze als es schafft

könnte sein!
ist aber schwierig zu messen,
denn der derzeitige Arbeitsplatzabbau,
(den es bekanntlich ohne Mitwirkung staatlicher Unternehmen gibt)
würde dann in die Schuhe der staatlichen Unternehmen geschoben werden

Warum sollten denn die Gewinne bei der 'Konkurrenz' ewig so hoch bleiben?

es wäre mit Sicherheit kontraproduktiv,
wenn DANN die privaten Unternehmen auf einmal Verlust machen würden


ZUM SCHATTEN

Einen direkten ursächlichen Zusammenhang zwischen Unternehmensgewinn und Schaffung von Arbeitsplätzen gibt es nicht,
warum sollte das bei staatlichen Unternehmen anders sein als bei privatwirtschaftlichen?

Vollbeschäftigung ist Ziel des Staates

auf marktwirtschaftlicher Grundlage jedenfalls dürfte ein staatliches Unternehmen so kaum bessere Bedingungen für die Arbeitnehmer herstellen können als die Privatwirtschaft.

Arbeitsplatzsicherheit, darum geht es!
nicht um die Arbeitsbedingungen

Fragt sich auch, in welcher Branche der hochverschuldete Staat denn tätig werden und aus welchen Quellen er denn die nötigen Investivmittel nehmen sollte. Aus Schenkungen? Aus Enteignungen?

oh je!
Exekutive, Judikative, Legislative:
das macht der Staat

in jedem Land gibt es eine Währung
und einen Haushalt

die Branche ergibt sich aus dem Verhalten der privaten Unternehmen

Manche Menschen nennen auch so etwas Umverteilung, andere sprechen von Diebstahl.

das ist saudummes Geschwätz!

sowohl der Empfänger sozialer Leistungen als auch der Abschreiber leben auf Kosten der Allgemeinheit
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo scilla!
Vollbeschäftigung ist Ziel des Staates
Im Grundgesetz steht davon nichts. Der Satz ist entweder eine politische Zielvorgabe oder ein Eintrag ins Lexikon der populären Irrtümer ;)
Exekutive, Judikative, Legislative:
das macht der Staat
Eben! Also könnte die Politik ein "Gesetz zum Erreichen der Vollbeschäftigung durch staatliche Unternehmen" entwerfen und durch die Behörden (den Staat im eigentlichen Sinne) umsetzen lassen.
Fragt sich nur, wie all das zu finanzieren wäre! Wie war doch gleich die aktuelle Haushaltslage des deutschen Staates insgesamt? Ein Defizit von 330% des BIP, Horst Köhler zufolge...

Allerdings besteht die Möglichkeit der Enteignung zum Nutzen des Allgemeinwohls bei entsprechender Entschädigung der vormaligen Eigentümer (GG Art. 14 und 15). Glaube nicht, daß ein solches politisches Vorgehen derzeit auf besonders viel Anklang stoßen würde.

Und: wie sähe es in den von Dir imaginierten Staatsunternehmen eigentlich mit der betrieblichen Mitbestimmung aus?

(PS: das "saudumme Geschwätz" - s.o. - ist nicht auf meinem Mist gewachsen.)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
das Parlament entscheidet,
wie die Haushaltsmittel verteilt werden

das Parlament entscheidet bereits heute darüber,
welche technischen Standards im Hoheitsgebiet gelten

den Sprung zu einer staatlichen Firma,
die einen Standard entwickelt und vertreibt,
ist nicht so groß
 
das Parlament entscheidet,
wie die Haushaltsmittel verteilt werden
Wunschvorstellung #1: Welche Haushaltsmittel? Gütig vom Parlament, daß es NICHT entscheidet, das Haushaltsdefizit pauschal auf Alle umzulegen.

das Parlament entscheidet bereits heute darüber,
welche technischen Standards im Hoheitsgebiet gelten
Wunschvorstellung #2, daß diese Entscheidungen richtig und nicht behindernd wären.

den Sprung zu einer staatlichen Firma,
die einen Standard entwickelt und vertreibt,
ist nicht so groß
Wunschvorstellung #3, daß ein mittelloser, also wirtschaftlich gescheiterter Staat Standards formulieren könne, von denen er nennenswerte Vorteile gegenüber der freien Privatwirtschaft sich erwarten könnte.

Staatlich geregelte Substitutionswirtschaft auf der Scholle mit einer Handvoll staatlich gelenkter Industrien, darauf läuft Deine Idee hinaus.

Ich prognostiziere bei Umsetzung Deiner Ideen vorerst:
Weitere Beschleunigung der Verarmung.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich diskutiere, scilla, mit Dir, die ganze Zeit -
ich habe nur eine grundsätzlich andere wirtschaftliche Auffassung als Du :)

- und habe Dich auch gefragt, wie Deine Ideen sich denn finanzieren ließen.

Dein Verweis auf den Staatshaushalt gilt hier nicht; der Staat hat kein Geld!
Im Gegenteil!
 
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