AW: Sommerolympiade 20008 und Chinas Politik
Kein Wunder.
Free Corsica auf hakenkreuzverzierter Trikolore, das war dann schon geeignet, einen Dialogwilligen in ungeeignete Laune zu versetzen. Wird's Dir da so übel, daß Du mit "den Chinesen" nicht mehr reden magst...
Hättest Du meinen Beitrag 57 @ xcrypto gelesen, hättest Du evtl. auf diese Art Anmache verzichtet; oder gehört sie in Deinen 'Kanon der Freundschaft erhaltenden Massnahmen'? Pardon, die Sache hat sich erledigt, mein Unmut längst gelegt.
...oder müßte man nicht gerade dann den "Dialog" verstärken: sprich: in China bekannt machen, wofür die rechtsdrehende Swastika aus europäischer Sicht steht und dort ein für allemal verbieten, dieses Symbol mit der (Volks-? Räte-? demokratischen? Republik Frankreich in Verbindung zu bringen?
Also der VR China die europäische Sichtweise aufzwingen?
Wozu den Chinesen unsere Sichtweise aufzwingen wollen und unnötig Energie verschwenden? Ausserdem diskreditieren sie sich damit selbst. Statt Zwang und Verbot, lieber Thorsten, habe ich eine andere Idee:
Dokumentarisch verwendete Swastiken sind nicht verboten und dürfen auch anders als hinduistisch-indische Glücksbringer gezeigt werden. Ich verwende in diesem Fall eine extra von mir geschaffene -grins, sehr grosszügige Auslegung des Verbotes. Würden die Chinesen nämlich etwas von der europäischen Geschichte verstehen, hätten sie nicht nur aus Rücksicht auf die Opfer des Führerstaates darauf verzichtet: aus meiner (historischen) Sicht vergleichen sie -vermutlich ungewollt oder aber etwas einfältig- ganz eindeutig Korsika mit Tibet (und es ist, was die Geschichte angeht, absolut vergleichbar! Keine Angst, ich werde Dich/Euch jetzt nicht auch noch mit der Geschichte unserer Insel langweilen).
Einfältig deshalb, weil es einem 'Geständnis' nahe kommt und man gerade hier mit dem Dialog beginnen müsste und anhand 'Korsika' die Autonomien einem wirklichen Vergleich unterziehen.
Frankreichs Regierung müsste an dieser Stelle eingestehen, dass die Gewährung einer noch grösseren Autonomie (Verfechter, die Sozialisten, damals unter Lionel Jospin) an den Bedenken der konservativen Gaullisten (Jacques Chirac), ähnliche Forderungen würden auch seitens Elsass, Bretagne oder auch Provence gestellt, gescheitert ist. Allerdings könnte die Regierung wieder anführen, dass sich eine knappe Mehrheit von ca. 51% der Korsen zwei Jahre später gegen den 'Prozess von Matignon' ausgesprochen hat etc. etc.
(Meine Meinung, falls sie Dich interessiert: die Bildung weiterer Kleinstaaten in der EU-Gemeinschaft erachte ich als wenig sinnvoll, aber die zentralistische Sprachpolitik Paris', die nicht nur der korsischen Sprache beinahe zum Verhängnis wurde, war kurzsichtig. Mit Verboten Einheit erzielen zu wollen, wann hat so was mal funktioniert? Daher begrüsse ich, dass Korsisch wieder unterrichtet und gelehrt werden darf.)
Statt den Dialog zu suchen...
Hat sich Sarkozy eigentlich in irgendeiner Weise dazu geäußert?
...schickte der Präsident Christian Poncelet, um bei Hu Jiantao die Künste der französischen Diplomatie vorzuführen. Andere folgten oder werden noch folgen, die wirtschaftliche Zusammenarbeit und 'Partnerschaft' darf durch nichts gefährdet werden... und bei den Demonstranten zeigte er ein anderes Gesicht.
Wir -grins haben ihn gewählt, also verdienen wir auch keinen anderen.
(Warst nicht Du auch voller Zuversicht, dass er für uns das Beste sei? So wird es auch stimmen
.)
Als Geste der Versöhnung, die man so voll akzeptieren muss, war lediglich die Entschuldigung des Präsidenten bei der Rollstuhl-Sportlerin, die, bzw. ihre Fackel in Paris angegriffen wurde.
Sie bekam auch eine Einladung, den Präsidenten und seine Gattin im Élysée zu besuchen. Sollte sie der Einladung Folge leisten, werden wir davon bestimmt tagelang leben
.