AW: Soll oder muss der Mensch Objektivität anstreben
Hey,
Das Problem in der Kombination des konsequenten Subjektivisten und einem Philosophie-Forum ist, dass der Subjektivist nur von sich selbst alleine sprechen kann (was in der Regel Tratsch und nicht Philosophie ganannt wird). Aber welcher von den Subjektivisten ist schon konsequent, vielmehr wird die subjektive Freiheit soweit in die Weiten der Welterklärung verwendet wie es demjenigen gerade passt.
Der totaler Subjektivist bräuchte seinen Mund gar nicht aufzumachen da das was er sagt doch nur für ihn selbst Geltung hat.
Nur weil die Paradoxie so lustig ist.
Der totale Objektivist aber betrachtet auch seine eigene Subjektivität als gegebenes Objekt im Zusammenspiel mit den anderen Objekten, und als totaler Objektivist eben, existent innerhalb des ultimativen Objektes, dem absoluten Alles.
Also ich behaupte hier ganz frech, dass der Mensch - also alle Menschen - niemals irgendetwas soll oder muss, so lange es nicht einen Welt-Diktator gibt.
Muß bedeutet nunmal nicht alleine Zwang der von Anderen auferlegt wird. Denn in vollkommen korrektem Sprachgebrauch müssen Lebewesen essen obwohl es ihnen niemand anderes befiehlt als ihre eigene Natur.
Ich weiß schon dass du ein ganz bestimmtes MUß gemeint hast. Aber dann solltest du erstens konkretisieren und zweitens mein vorgebrachtes MUß nicht in deinen Kontext pressen.
Aber Objektivität ist aus meiner Sicht trotzdem nur ein sehr begrenztes Werkzeug für einen sehr begrenzen Einsatz: nämlich das Berechnen von einfachen Ereignissen.
Die Sache mit Objektivität und der Berechnung einfacher Ereignisse hast du schon öfter hier vorgebracht, frankie.
Doch betrachte die gängigen Methoden der Wissenschaften, welche sich definitv der Objektivität verpflichten indem sie alles mögliche dazu tun, die Verifikation vom einzelnen Wissenschafter unabhängig zu machen. Etwa die Simulation von Motoren, die Wetterhervorsage, neuronale Netze, ...
Ich weiß natürlich nicht auf welchem wissenschaftlichen Niveau du dich zu befinden meinst um solche Technologien als einfach hinzustellen. Fakt ist jedoch das viele der Berechnungen tatsächlich funktionieren und sowohl komplex als auch (relativ) kompliziert sind.
Gerade die Darstellung von Alleinheit/Ernesto zeigt ja: seine "objektive Wahrheit" ist eine wunderschöne Abstraktion, eine extrem haltbare Vereinfachung der Welt. Aber die Welt in ihrer völligen Unberechenbarkeit, Unüberschaubarkeit und Lebendigkeit ist daraus natürlich vollkommen wegreduziert. Diese Wahrheit Ernestos ist leblos, steril und statisch.
Wenn ich die absolute Wahrheit folgendermaßen formuliere...
"Alles existiert einmal und ist unendlich in allen Dimensionen."
...so handelt es sich nicht um Abstraktion sondern um direkte Reflexion. Das absolute Alles ist mit dieser Aussage in keiner Weise reduziert. Auch schließt es die Lebendigkeit usw. in keiner Weise aus.
Ich verstehe dass dieser Fehlschluß der reduzierenden Abstraktion naheliegt soferne man das Gemeinte nicht erfasst hat, doch bitte ich dich dies nochmals zu überprüfen und mir bitte gebenenfalls zu zeigen wo eine Reduktion stattgefunden haben soll.
Nicht mit seiner objektiven Wahrheit.
Hier wird deutlich dass du das Gemeinte nicht verstanden haben kannst. (Beziehungsweise verstehen wolltest.) Denn vor dem Begriff 'objektive Wahrheit' ist ein Personalpronomen total paradox.
Schön das du die Frage nach dem Sinn des Lebens nebenbei beantwortet hast. Da stimme ich dir auch zu: Der Sinn des Lebens ist leben.
Der Pragmatik halber mag es Sinn machen etwas zu konkretisieren: Der Sinn des Lebens ist Entfaltung. Entfaltung hier als Überbegriff für Wachsen, Lernen, Fortpflanzen, usw.
Alles (=) Liebe, Ernesto ~