AW: Sex und Respekt
[]
Sehe ich ähnlich.
Nur mit dem Begriff Fassade
mag ich mich nicht anfreunden.
Er impliziert, dass das,
worauf er sich bezieht,
etwas anderes, 'echteres' versteckt.
Und im übrigen 'nur' aufgesetzt ist.
sehe ich anders: es gibt weder falsche fassaden noch rollen
nur fassaden/rollen die wir bewusst oder geplant aufstellen bzw spielen
Um in diesem Bild zu bleiben:
Häuser brauchen Fassaden.
Am meisten solche,
die das Haus harmonisch schützen -
vor so allerlei,
das ansonsten abträglich wäre.
Fassaden nennt man in der architektur die zur öffentlichkeit hin sichtbaren wände des gebäudes welche den inhaber nach außen hin repräsentieren kann.
niemand würde eine Wand zum innenhof als fassade bezeichnen. ihre spezifische natur ist also nicht physikalisch sondern sozial bedingt. egal wie und aus welchen motiven wir an ihr werkeln: sie wird immer fassade bleiben - unabhängig ob sie gleich den anderen wänden oder exklusiv gestaltet ist. sie wie die anderen wände unauffälig zu gestalten ist ein möglicher stil wie alle anderen auch.
So richtig weit
komme ich mit dem Bild nicht.
Ich sehe nicht Fassaden,
sondern Rollen,
die Menschen einnehmen.
Und das Problem eben darin:
Menschen nehmen Rollen ein
(weil sie dafür prädestiniert sind,
genau das zu tun);
und Menschen werden von den Rollen,
die sie einnehmen, eingenommen.
Beides passiert ständig,
weil's nun mal wesentlicher Aspekt
von Lebensmanifestation ist.
Die fassade ist nicht die rolle obwohl sie oft rollengemäss gestaltet wird:
im bild: ein haus kann diverse funktionen/rollen haben- postamt, wohnhaus, kneipe, schmiede, wache, villa, bordell, pissoir, ..... meist macht es sinn die fassade entsprechend zu gestalten mal ist es von der funktion her unausweichlich(lagerhaus mit lagerrampe)
Ich hab in meinem Dasein
schon mehr Rollen gespielt,
als ich überschauen kann.
Jede so, wie ich es vermochte -
als lebenszugewandtes,
aber auch reflexionsfähiges Individuum.
Beispielsweise trenne ich
recht strikt zwischen
Berufs- und Privatleben.
Weil es sonst kein Privatleben gäbe.
Und das würde mich umbringen.
ja - wir alle führen diverse rollen, parallel und nacheinander aus, große und kleine, bewußt und unbewusst, freiwillig und gezwungen, lustvoll und leidvoll..
manchmal hinter einer extra fassade und oft auch hinter der gleichen.
Das Bewußtsein um Rollen
bedeutet in logischer Konsequenz
Bewußtsein um Verantwortung.
Für so allerhand und -fuß.
man sollte immer wissen welche rolle angesagt ist
nützlich wäre auch hin und wieder zu reflektieren ob man sie so belassen sollte......
Der Begriff 'Projektion'
ist viel zu kurzsichtig für das,
was zwischen Menschen passiert,
die zugleich einzigartiges Individuum
wie kommunikationsverdonnertes Teil
viel größeren Gefüges sind.
Das wäre nun die andere- passive- position - also nicht die gestaltende aktive welche die rollen spielt und fassaden gestaltet sondern die welche die Rollen und Fassaden betrachtet. Jedes Bild welches wir sehen ist von seiner natur her "unvollständig" . ein spielendes kind mag einen holzklotz in der hand halten - in "wirklichkeit" dh auf das kind wirkend ist es je nach phantasie des kindes eine feuerwehr- oder panzermodell.. desgleichen mit stoffresten "böse" oder "liebe" puppen. der mitspieler wird zum räuber, gnadenlosen rächer oder zum waldschrat - je nachdem was die kinder spielen, verarbeiten oder ausleben müssen - die spiele der ausgewachsenen kinder sind sicherlich viel komplexer aber in ihrer natur nicht anders.
Aber das eigentliche Thema
war 'Sex und Respekt', nicht wahr?
Vielleicht fällt mir ja dazu
auch noch was ein.
Schönen Abend noch!
Oder ist schon Nacht?
schon wieder mittag ^^