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Selbsttötung - Bürgerrecht?

AW: Selbsttötung - Bürgerrecht?

ich kann nicht hellsehen, also glaub ich das natürlich
(wobei ich schon mal einen mofaunfall der freundin eines arbeitskollegen eine nacht vorher vorausgeträumt hab, da gabs aber nur nen blechschaden :D )

Vielleicht kannst Du ja hell(er) sehen.
Dann glaubst Du also, chaotischen Zu- und Unfällen hilflos ausgeliefert zu sein?
 
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AW: Selbsttötung - Bürgerrecht?

ich tu mein möglichstes, dass ich das nicht bin.
z.b. indem ich möglichst vorausschauend durchs leben geh.

es gibt allerdings auch blöde situationen, von denen man jeden tag in der zeitung lesen kann.

falls alles gut geht und kein unfall passiert oder ne blöde krankheit einen ereilt,
wird man aber in der regel aber auch irgendwann mal alt und alte leute werden oft sehr krank.

ich würd daher eine hilflosigkeit auch nicht definitiv ausschließen können.

weiß mans, ob man ein gechilltes und reibungsloses lebensende erlebt?
 
AW: Selbsttötung - Bürgerrecht?

... bspw. finden viele selbsttötungen aus ner depression, ner psychose oder anderen krisen heraus statt. da ists schon wichtig einzugreifen, weil das einfach psychische ausnahmezustände sind, in der ein mensch tatsächlich nicht mehr wirklich zurechnungsfähig ...


Aber das gilt doch nicht für die chronisch Depressiven? Dürften die sich lebensrestelang nich umbringen, nur weil sie depressiv sind? Und Nichtdepressive dürften es? Was soll das? Man muß schon in den sauren Apfel der Freiheit beißen; sauer kann auch lecker sein (ich hatte jahrelang einen Milchkefirpilz).
 
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AW: Selbsttötung - Bürgerrecht?

ein mensch, der bei sinnen ist und wirklich nen selbstmord beabsichtigt plant das in der regel längere zeit (hat mir ein fachmensch jedenfalls erzählt). es gibt vor dem eigentlichen akt sogar ne längere phase in der er noch unschlüssig ist und genau dann auch stark beeinflussbar, also auch offen für botschaften, die gegen seinen selbstmord sprechen. wenn diese phase allerdings überschritten ist,


Man kann ja auch eine Selbsttötung beabsichtigen, erst einmal theoretisch, und dann, wenn es angezeigt ist, vielleicht ein wenig besser vorbereitet in die Konsequenz gehen. Ich glaube an das Vorhandensein von Selbstmördern in spe.

Ich möchte mit diesem Gerede über Selbstmord keinesfalls diesen verherrlichen. Mir geht es eigentlich nur darum, daß jeder Mensch ein Menschenrecht haben sollte, sich auch zu töten. Das meint ja nicht, daß jeder Mensch das (praktische) Recht auf eine Eierhandgranate oder eine 44er Magnum mit einer Patrone haben soll.
 
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AW: Selbsttötung - Bürgerrecht?

wenn du, svensgar, den entschluss aus trauer fassen würdest, wärs schade, zumal die interessanten threads und deine melancholische art dich zu zeigen hier auch nicht mehr gegeben wären (v.a. auch die briefe und -trotzdem- die bilder). wär schon super, wenn du hier noch ne weile am start bleibst und erst nach ein paar jahrzehnten deinem wunsch gemäß abtreten würdest...

auch wenn das jetzt egoistisch klingt..


Ach, Frau dissidentin,

was schreiben Sie denn da? Nein, ich habe nicht vor, einen Entschluß aus Trauer zu fassen; dafür ist zu wenig Liebe in meinem Leben.
Ich wundere mich, daß Sie mir eine melancholische Art zutrauen. Ich habe das nie so romantisch sehen können.
Ich glaube nicht, daß ich am Leben bleiben möchte, damit es super wäre, noch eine Weile am Start und nicht voran zu bleiben.

Nein, es klang nicht egoistisch, Sie haben ja erzählt, daß Sie verheiratet sind, oder so ähnlich. Da kann es - für mich - nicht egoistisch klingen, weil ich für Sie nie die Bedeutung haben könnte, die ich mir wünschte. (Wissen Sie, ich gehe immer vom Extremen aus.)
 
AW: Selbsttötung - Bürgerrecht?

welche todesarten schwebten dir eigentlich vor?
also wie würdest du dich umbringen wollen wenns dann so weit ist?


Gute Nacht, Frau dissidentin.

Sie meinen Sterbearten?
Ich habe keinerlei Plan, nichts zuhause gelagert, keine Schlaftabletten, und keine Badewanne voll mit Lauge, die einen menschlichen Körper völlig auflösen soll.
Und als Planloser bietet sich mir das an, wofür man nicht große Pläne braucht: in den Grand Canyon springen, Luft anhalten, mit dem Auto gegen eine 700jährige Eiche fahren, sich mit einer Motorsäge das eigene Herz heraussägen, nichts mehr essen ... Nein, ich habe keinen Plan. Ich warte den Moment ab, wenn meine Aussichten zu hoffnungslos sind, ich mich jedoch noch selbst richten kann. So bilde ich es mir ein.

Wie ich mich umbringen möchte?
Mir würde es gefallen, wenn man nichts von meinem toten Körper fände. Einfach weg sein. Man könnte ja ein Selbstmörder-Set für Menschen wie mich entwickeln, vielleicht eine Art Sarg, gefüllt mit 120 fleischfressenden Ameisen. Da legt man sich rein, schließt von innen den Behälter, trinkt vielleicht noch eine Coke, und wird totgefressen. Ja, Betäubung sollte schon sein, vielleicht ein Gas, ein Betäubungsgas.

... Sie sehen, ich habe einfach keine Ahnung.

Ich danke Ihnen für die versuchte Anteilnahme an meinem Leben. Legen Sie sich neben Ihren Mann und fragen Sie sich, was haben denn Menschen für ein seltsames Leben, und wie fern sind Sie diesen Menschen.

Ja, ich bin verbittert, Folge meines praktischen Alterns und meiner theoretischen Chance auf Befreiung.

Schön für einige, daß Sie hier sind.

Svensgar, viel weniger als Sie denken.
 
AW: Selbsttötung - Bürgerrecht?

Ja, ich bin verbittert, Folge meines praktischen Alterns und meiner theoretischen Chance auf Befreiung.


Hallo Svensgar! :)

Das hört sich für mich jetzt so an, also ob Verbitterung eine unausweichliche Folge des Alterns sei!
Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, denn erstens bin ich selber nicht mehr die Jüngste und nicht verbittert - obwohl ich natürlich auch schon Phasen der Verbitterung durchgemacht hab - und zweitens kenne ich auch genug alte Leute, die alles sind, nur nicht verbittert.
Ich vermute mal, dass es bei dir daran hängt, dass du glaubst, wenn man alt ist, ist man nicht mehr attraktiv, erwünscht, abgeschrieben oder oder....
Ist das so bei dir oder so ähnlich?
Und was die theoretische Chance auf Befreiung betrifft, wie sieht 's mit der Praxis aus? Hast du dich schon mit verschiedenen Methoden befasst, die einem helfen, sich zu befreien?


LG

EarlyBird :)
 
AW: Selbsttötung - Bürgerrecht?

Indirekt hat ein Mensch schon das "Bürgerrecht" zu sterben insofern, als der Staat, zumindest unserer, ihn nach einem Selbstmordversuch nicht bestraft, eher auf ihn aufmerksam wird und ihm Betreuung angedeihen lässt - und sei es ein einmaliges Gespräch mit einem Psychologen.
Direkt zugucken oder gar Hilfestellung leisten kann und darf er nicht, das würde auch Missbrauch Tür und Tor öffnen.
Man denke nur an Beamtenbestechung!
Meine Frage ist eher, ob es ein Menschenrecht auf den Suizid gibt.
Immerhin wird in allen Religionen und weltanschaulichen Disziplinen davor gewarnt.
Da ich an eine Kontinuität des Lebens glaube, würde ich das immer berücksichtigen!
Es gibt ernstzunehmende Berichte verhinderter Selbstmörder, die eine Art Nahtoderfahrung hatten, bevor sie gerettet wurden. Sie alle sagen übereinstimmend, dass es falsch ist, sich vor der abgelaufenen Zeit davonzustehlen, ganz einfach, weil es nichts nützt.
Denn die Probleme bestehen weiterhin, sei es in einer anderen Dimension, sei es im nächsten Leben.
Offenbar kann man nicht weglaufen!
Wenn es gar zu schlimm wird, kann man sich immer sagen: nur heute, diesen einen Tag, kann ich leben, bis ich am Abend einschlafe.
Immerhin bietet der Schlaf eine tägliche Erholungspause von der schrecklichen Situation.
Am nächsten Tag sagt man sich dasselbe.
Ich fälle keineswegs ein Urteil über Menschen, die diesen letzten Schritt gehen wollen oder gegangen sind!
Gunter Sachs' Suizid kann ich jedenfalls voll und ganz nachvollziehen!
 
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AW: Selbsttötung - Bürgerrecht?

Ja, der Schlaf bietet die einzige Erholungspause von der schrecklichen Situation. Aus eigener Erfahrung kann ich behaupten, dass der Schlaf das Einzige ist, was man noch will. Und es sich jeden Tag aufs neue zu sagen, dass man nur diesen Tag noch durchhalten muß, bis zum Abend, bis zum Schlaf. Wie lange ist das durchzuhalten? Wenn es keinen Grund zum Aufstehen gibt, wenn es keinen Grund zum Leben gibt... Nicht nur Alzheimer macht blöd.
 
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