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Selbstbestimmtes Ende des Lebens

  • Ersteller Ersteller medusa
  • Erstellt am Erstellt am
AW: Selbstbestimmtes Ende des Lebens

Möchte ich bezweifeln, dass die Hinterbliebenen generell am Tod einer Person leiden, viele wollen nur so scheinen. So sicher die Leidenden ins Paradies kommen, so unsicher kommen die Selbstmörder dorthin - sie können ihre Tat ja nicht mehr bereuen.

Nein, denn viele Angehörige und sonstige Nahestehende plagen ein Leben lang Schuldgefühle; ich kenne persönlich ein paar Fälle.

Liebe Grüße

Zeili


Wenn jemand, den ich liebe, nur noch entsetzlich leiden würde und keine Aussicht auf Besserung bestünde, würde ICH den Rest meines Lebens leiden, wenn ich diesem Menschen das Recht auf einen selbstbestimmten Tod verweigern würde!
 
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AW: Selbstbestimmtes Ende des Lebens

wenn jemand freiwillig gehen möchte, habe ich das zu respektieren,
da ich die qual nicht als geschenk betrachte, die viele unzumutbar
erleiden müssen.
sein leben wegwerfen? nein, eher wohl durchdacht und
autonom entschieden sich verabschieden und vorher mit den
seinigen den zeitpunkt und die art wie es geschehen soll
auszutauschen, wenn es gewünscht wird und auf
verständnis trifft sowie das glück hat, einen arzt zu finden, der
diesen wunsch unterstützt
der selbsttod ist keine sünde.
wer dagegen ein schlechtes gewissen formuliert tritt die menschenrechte
mit füssen - das mussten viele frauen, die abtrieben, ihr leben lang erfahren
schrecklich ist es, wenn von den fanatischen gegnern ärtze getötet werden,
um ein embryo schützen zu wollen
was sagen die mörder den trauernden ehefrauen und waisen?
ärzte, die familie hatten und ihr leben lebten, dürfen für ein embryo gemordet werden,
weil gott es so möchte?

elegant?
diese beschreibung nenne ich zynisch
 
AW: Selbstbestimmtes Ende des Lebens

Möchte ich bezweifeln, dass die Hinterbliebenen generell am Tod einer Person leiden, viele wollen nur so scheinen. So sicher die Leidenden ins Paradies kommen, so unsicher kommen die Selbstmörder dorthin - sie können ihre Tat ja nicht mehr bereuen.

Ich ging in meinem Posting natürlich von Hinterbliebenen aus, die tatsächlich jemanden verloren haben, der ihnen nahe und lieb ist, dann werden sie tatsächlich generell leiden, ja, so viel Erfahrung kann ich bereits vorweisen, um das zu behaupten. An dieses Paradies von dem du schreibst, glaube ich nicht, genauso wenig wie an einen strafenden Gott. Wenn das Göttliche für die Liebe steht, dann wird diese Liebe für alle da sein, gerade auch für diejenigen, die vielleicht an unter einem (gefühlten/echten) Mangel an ihr zu Lebzeiten gelitten haben, unabhängig davon wie sie aus dem Leben schieden. Wir befinden uns ja nicht in einem bizarren Wettbewerb und im Paradies gibt es dann die Medaille.

Nein, denn viele Angehörige und sonstige Nahestehende plagen ein Leben lang Schuldgefühle; ich kenne persönlich ein paar Fälle.

Liebe Grüße

Zeili

Schuldgefühle sind kurioserweise oft das, was am Ende eines Lebens für die Hinterbliebenen zurückzubleiben scheint, unabhängig davon, wie der einst Nahestehende verstarb, ob selbst gewählt oder vom Auto überfahren, einer schweren Krankheit getötet...warum das so ist, frage ich mich oft und glaube manchmal, dass sich vielleicht einige vorwerfen, zu jener Zeit, als es diesen Menschen noch gab, zu wenig geliebt zu haben. Oder sie überschätzen die Kraft der Liebe und ihren Einfluss auf den Lauf der Dinge...ich weiß es nicht.

Für mich ist ein Leben ohne Schuldgefühle jedenfalls auch möglich und das obwohl ich keineswegs fehlerfrei bin, aber ich verzeihe mir und versuche ansonsten mein Bestes, das genügt mir, um einigermaßen im Reinen zu sein.
 
AW: Selbstbestimmtes Ende des Lebens

Schuldgefühle sind kurioserweise oft das, was am Ende eines Lebens für die Hinterbliebenen zurückzubleiben scheint, unabhängig davon, wie der einst Nahestehende verstarb, ob selbst gewählt oder vom Auto überfahren, einer schweren Krankheit getötet...warum das so ist, frage ich mich oft und glaube manchmal, dass sich vielleicht einige vorwerfen, zu jener Zeit, als es diesen Menschen noch gab, zu wenig geliebt zu haben. Oder sie überschätzen die Kraft der Liebe und ihren Einfluss auf den Lauf der Dinge...ich weiß es nicht.

Für mich ist ein Leben ohne Schuldgefühle jedenfalls auch möglich und das obwohl ich keineswegs fehlerfrei bin, aber ich verzeihe mir und versuche ansonsten mein Bestes, das genügt mir, um einigermaßen im Reinen zu sein.


Genau! :kuss5:
 
AW: Selbstbestimmtes Ende des Lebens

Selbstverständlich hat jeder Mensch das Recht,
sein Leben durch eigenen Entschluss zu beenden.
Denn er ist der einzige, der es lebt.
Kein anderer kann beurteilen,
was dies in welcher Phase für ihn bedeutet.

Vielleicht gibt es eine göttliche Instanz,
die das grundsätzlich nicht befürwortet.
Ganz sicher aber gibt es keinen Menschen,
der sich zum Sprecher solcher Instanz macht,
ohne damit Blasphemie zu begehen.
Insofern ist scheinheilig,
menschliche Moralität als göttliche Moral auszugeben.

Die Würde des Menschen ist unantastbar -
von der Geburt durch's Leben bis in den Tod.
Auch wenn das in gewissen Situationen
sehr schwer fällt.

Lieben bedeutet nicht,
die eigene (Seelen-)Haut retten,
sondern den anderen bedingungslos
als das freie Wesen zu akzeptieren,
das er per se und unwiderruflich ist.

Wer in solchem Zusammenhang
potentiellen Missbrauch aus der Mottenkiste zerrt,
sollte sich vergegenwärtigen,
dass selbst banale Pressefreiheit
lebensvernichtend missbraucht wird.
Sollte man sie deshalb verbieten?
Da könnt man ja gleich Elternschaft verbieten,
weil sie ganz grundsätzlich
Missbrauch von Schutzbefohlenen begünstigt.

So sehe ich drauf.
Und hab noch nicht einen Moment bereut,
was ich je in diesem Sinne tat.
Die Folgen selbstgetroffener Entscheidung
gehen selbstverständlich
auf's jeweilige Haus aller jeweils Beteiligten.
 
AW: Selbstbestimmtes Ende des Lebens

Es geht doch in erster Linie nicht um die, die zurückbleiben und einen Verlust betrauern. Sicher ist das schrecklich, aber für denjenigen, der sich entschieden hat, aus welchen Gründen auch immer, sein Leben zu beenden, ist es unverhältnismäßig viel schlimmer. Ich behaupte einmal, niemand trifft eine solche Entscheidung leichtfertig und es ist davon auszugehen, dass ein Weiterleben qualvoller wäre, als die Idee, dieser Qual durch den Tod ein Ende zu setzen. Und das, empfinde ich als ganz grausam, denn offenbar gibt es keine Alternative mehr. Insofern ist es selbstverständlich zu respektieren, wenn sich jemand das Leben nimmt.

Selbstmordattentäter handeln aus ganz anderen Motiven. Dabei geht es nicht darum, ein unerträgliches Leid zu beenden, sondern, einem religiösen, fanatischen Ideal oder einem Wahn zu folgen und dafür das eigene Leben zu opfern. Es ist nicht zu vergleichen.
 
AW: Selbstbestimmtes Ende des Lebens

Sollte ich jemals erleben,
mein Leben aktiv beenden zu wollen,
wünsche ich mir jemanden
an meiner Seite,
der mich liebevoll
bis zum letzten Moment respektiert.
Und das in einer Bewusstseinsweite,
die nicht vor Schuld zu Kreuze kriecht.
Müsste mir aber ganz arg dreckig gehen,
um jemandem, der mich liebt,
solch essentiellen Schmerz anzutun.
Weil ich weiß, dass jede Vernunft
gegen diesen machtlos ist.
 
AW: Selbstbestimmtes Ende des Lebens

Das ist eben ein naiver Irrtum; woher willst Du wissen, dass der/die Schenker/in wirklich schenken wollte und nicht nur investieren ? Ich würde sagen, die Mehrheit dessen, was wir bekommen und nicht dafür gearbeitet oder gebeten haben, ist kein Geschenk.

Fehlspekutation würde ich das nennen.....deswegen habe ich ja das Gedicht von Kalil Gibran eingestellt.....
er trifft mit seinen Worten meine Einstellung sehr genau.....

Wenn Du denn Dein Leben als Geschenk betrachtest, dass Du auch würdigen willst, wirst es ja auch nicht wegwerfen.

es geht hier nicht vorrangig um mein Leben......ich denke vor allem an andere Menschen, z.B. u.a. an die Gefangenen im Lager in Guantanamo und viele alte Menschen, die an und in ihrer Einsamkeit und Krankheiten verzweifeln......

Mit der lockeren Freitodphilosophie ermunterst Du aber die Selbstmordattentäter.

Die werden von anderen Menschen ermuntert, die den Wert des Lebens nicht schätzen.......ich schätze LEBEN sehr hoch ein.......aber eben auch die Freiheit des Einzelnen darüber selbst zu bestimmen......

Gibran ist gut und hat sinnvolle Gedichte und mich freut es, dass Du an Deinem Leben festhältst.

das habe ich nicht geschrieben......das hast du herausgelesen oder an dieser Stelle hineininterpretiert......;)

ich halte (mich) an nichts fest......


Jaja, befruchte mich ruhig - geistig. Du darfst ja auch einen Witz erzählen, es gibt dafür sogar zwei eigene threads.

ich bin eher schlecht im Witze erzählen......aber danke schön, daß ich es darf :D

Na, vielleicht hast Du ja einmal das - durchaus menschliche - Glück; ich wusste gar nicht, dass mir bis jetzt noch kein Buchstabendreher passiert ist. Falls das tatsächlich stimmt, muss ich ja glatt wieder einmal versuchen, auf den realen Büchermarkt zu kommen.

Welcome back in den lebensfrohen Gedanken.

ich schätze die Stille der Gedanken......

lg
 
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AW: Selbstbestimmtes Ende des Lebens

Handelte es sich denn um einen Selbstmord oder einen Freitod,:dontknow: :ironie: soll ich im Auftrag von Jean AMÉRY fragen ...:lachen:[/CENTER]

welches Selbst wird ermordet......:dontknow:

was ist das überhaupt und wie kann ich es töten.....:dontknow:

das Wort Freitod finde ich passender.......

ich merke immer wieder, wie der korrekte Gebrauch von Sprache uns zum Nachdenken anregt und uns auch Erfahrungen vermittelt, die andere vor uns schon gemacht haben.....
 
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