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...sein eigenes Leben...

AW: ...sein eigenes Leben...

Mein Leben wurde mir von meinen Eltern geschenkt.
Von vielem Äußeren wird es geprägt. Und doch gehört es mir.
Freundschaft und Liebe sind ein Teil der Einfluss auf mein Leben nimmt. Ich
habe keinen Anspruch darauf, so wenig wie ich Hass oder Feindschaft
immer abwehren kann. Aber auch das verändert mein Leben.

ja.
aber was hat das mit meinem posting zu tun, wo ich darüber schrieb, dass wir das leben nicht besitzen?:confused:
 
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AW: ...sein eigenes Leben...

Es geht darum, unheilvolle Regungen, welche die Leid zufügen zu besiegen. Das zu erreichen, empfinde ich als erstrebenswert. Es wäre ein Sieg über das Leid.

da definierst du leid sehr eingeschränkt auf einen punkt, aber es gibt noch viele weitere ursachen für elend und leid, auf die wir genau null einfluß haben, weil es nicht in unserer macht liegt. wenn du jemanden liebst und du dann nur zuschauen kannst, wenn diese geliebte person erkrankt und dahinsiecht, die letzten lebensjahre ein grausames siechtum, am rande des nicht-oder-doch-existierens voller sinnloser schmerzen, dann wirst du jede menge leid erfahren (vorausgesetzt du bist zur empathie fähig) und zwar unabhängig von deiner inneren einstellung.

und mir ist bei praktizierenden buddhisten eben aufgefallen, dass sie dann genau mit diesem fakt hadern und sich noch zusätzlich belasten, weil sie noch dermaßen leidensfähig sind und nicht loslassen können, aber ich sehe es nicht als teil des menschlichen aus den zwischenmenschlichen beziehungen emotional zu entkommen. wer das anstrebt sollte in der tat mönch oder einsiedler werden, dann kann es gelingen, für mich ist das jedoch weder ein reiches, noch ein gelebtes leben, ich bin allerdings auch keine heilige. :D
 
AW: ...sein eigenes Leben...

da definierst du leid sehr eingeschränkt auf einen punkt, aber es gibt noch viele weitere ursachen für elend und leid, auf die wir genau null einfluß haben, weil es nicht in unserer macht liegt. wenn du jemanden liebst und du dann nur zuschauen kannst, wenn diese geliebte person erkrankt und dahinsiecht, die letzten lebensjahre ein grausames siechtum, am rande des nicht-oder-doch-existierens voller sinnloser schmerzen, dann wirst du jede menge leid erfahren (vorausgesetzt du bist zur empathie fähig) und zwar unabhängig von deiner inneren einstellung.

und mir ist bei praktizierenden buddhisten eben aufgefallen, dass sie dann genau mit diesem fakt hadern und sich noch zusätzlich belasten, weil sie noch dermaßen leidensfähig sind und nicht loslassen können, aber ich sehe es nicht als teil des menschlichen aus den zwischenmenschlichen beziehungen emotional zu entkommen. wer das anstrebt sollte in der tat mönch oder einsiedler werden, dann kann es gelingen, für mich ist das jedoch weder ein reiches, noch ein gelebtes leben, ich bin allerdings auch keine heilige. :D

Pass auf in diesem Forum ist alles möglich. :lachen::D;)
 
AW: ...sein eigenes Leben...

da definierst du leid sehr eingeschränkt auf einen punkt, aber es gibt noch viele weitere ursachen für elend und leid, auf die wir genau null einfluß haben, weil es nicht in unserer macht liegt.

Interessanter Punkt. Ich ging bisher davon aus, daß Leid die unvermeidliche Folge einer falschen Anpassung ist, eines Irrtums, einer Täuschung.

Bei Unfällen habe ich mich in der Beurteilung der Sicherheit einer Situation getäuscht. Die Herdplatte war zu heiß, mein Umgang mit dem Werkzeug war zu unkonzentriert, meine Fahrweise zu sorglos ... usw.

Bei Krankheiten habe ich mich in der Beurteilung dessen, was für meinen Körper bekömmlich ist, getäuscht. Zu viel Alkohol, zu viel Sitzen und Essen und Stress und zu wenig frische Luft und Bewegung.

In Beziehungen habe ich mich in der Beurteilung anderer Menschen getäuscht, hatte vielleicht zu viele Erwartungen und Forderungen oder zu wenige, war zu sorglos oder zu mißtrauisch, zu kleinlich oder zu großzügig ...

Meine Erfahrungen ließen mich zu der Annahme kommen, ich müsse nur besser aufpassen, immer schön achtsam sein, mir Mühe geben, auf meinen Verstand und meinen Bauch hören, um unnötiges Leid zu vermeiden. Und nun sagst Du, ich hätte Null Einfluss?! :confused:

Dabei dachte ich, meine Bemühungen hätten sich ausgezahlt. Dann war das also nur Glück? :)
 
AW: ...sein eigenes Leben...

Interessanter Punkt. Ich ging bisher davon aus, daß Leid die unvermeidliche Folge einer falschen Anpassung ist, eines Irrtums, einer Täuschung.

Bei Unfällen habe ich mich in der Beurteilung der Sicherheit einer Situation getäuscht. Die Herdplatte war zu heiß, mein Umgang mit dem Werkzeug war zu unkonzentriert, meine Fahrweise zu sorglos ... usw.

Bei Krankheiten habe ich mich in der Beurteilung dessen, was für meinen Körper bekömmlich ist, getäuscht. Zu viel Alkohol, zu viel Sitzen und Essen und Stress und zu wenig frische Luft und Bewegung.

In Beziehungen habe ich mich in der Beurteilung anderer Menschen getäuscht, hatte vielleicht zu viele Erwartungen und Forderungen oder zu wenige, war zu sorglos oder zu mißtrauisch, zu kleinlich oder zu großzügig ...

Meine Erfahrungen ließen mich zu der Annahme kommen, ich müsse nur besser aufpassen, immer schön achtsam sein, mir Mühe geben, auf meinen Verstand und meinen Bauch hören, um unnötiges Leid zu vermeiden. Und nun sagst Du, ich hätte Null Einfluss?! :confused:

Dabei dachte ich, meine Bemühungen hätten sich ausgezahlt. Dann war das also nur Glück? :)

ich schrieb ja eigentlich vom leid, dass man erfährt, wenn nahestehende personen schwerkrank werden oder durch einen unfall sterben. darauf hat man keinen einfluß, man kann sich nur entscheiden welche haltung man dazu einnimmt und wo man die grenze zieht, um selbst nicht draufzugehen.

ansonsten wäre es schön, könnte jede krankheit oder jeder unfall durch achtsamkeit vermieden werden, so einfach ist es allerdings auch nicht, da wir ja zusätzlich auch äußeren einflüssen (abgasen, radioaktivität, pestiziden, usw.) ausgesetzt sind und natürlich dem genetischen erbe unserer vorfahren.
und wenn du umgebracht wirst, dann hilft dir deine achtsamkeit ebenfalls nichts, aber diese letzte option ist eine der am statistisch unwahrscheinlichsten.
 
AW: ...sein eigenes Leben...

da definierst du leid sehr eingeschränkt auf einen punkt, aber es gibt noch viele weitere ursachen für elend und leid, auf die wir genau null einfluß haben, weil es nicht in unserer macht liegt. wenn du jemanden liebst und du dann nur zuschauen kannst, wenn diese geliebte person erkrankt und dahinsiecht, die letzten lebensjahre ein grausames siechtum, am rande des nicht-oder-doch-existierens voller sinnloser schmerzen, dann wirst du jede menge leid erfahren (vorausgesetzt du bist zur empathie fähig) und zwar unabhängig von deiner inneren einstellung.

und mir ist bei praktizierenden buddhisten eben aufgefallen, dass sie dann genau mit diesem fakt hadern und sich noch zusätzlich belasten, weil sie noch dermaßen leidensfähig sind und nicht loslassen können, aber ich sehe es nicht als teil des menschlichen aus den zwischenmenschlichen beziehungen emotional zu entkommen. wer das anstrebt sollte in der tat mönch oder einsiedler werden, dann kann es gelingen, für mich ist das jedoch weder ein reiches, noch ein gelebtes leben, ich bin allerdings auch keine heilige. :D

Manche Buddhisten haben möglicherweise das zwanghafte Verlangen, etwas zu erreichen, das nicht durch zwanghaftes Bemühen erreicht werden kann, so dass sich ihr Leid erhöht, obwohl sie es eigentlich mindern wollten.

Mein Ansatzpunkt ist der, dass der Geist weiterentwickelt werden kann, dass er beruhigt wird. Dadurch Situationen des Lebens besser zu meistern, auch wenn sie sehr schwierig sind.

Ich möchte lernen, den Geist zu kontrollieren und ihn dadurch weiterzuentwickeln. Dadurch dass der Geist ständig arbeitet, befindet er sich nicht im Hier und Jetzt. Nur ein konzentrierter Geit ermöglicht Erfolg, also versuche ich ihn in einen Zustand der Konzentration zu bringen. Ihn zu beobachten, welche Gedanken er hervorbringt...aber diesen Gedanken nicht blind zu vertrauen, sondern sie einmal anzuschauen und versuchen herauszufinden was der Wirklichkeit entspricht und was nicht. Ich übe, den Geist zu kontrollieren und zu beobachten, wie Gedanken entstehen, positive und negative, durch Achtsamkeit versuchen den Geist zu kontrollieren und sich ihm nicht mehr auszuliefern. Sich zu ärgern, traurig zu sein, Freude zu empfinden, Angst zu haben, von diesen Gedanken lasse ich mich nicht mehr treiben, und versuche so die Kontrrolle zu behalten und glücklicher zu werden. Ich schaue mir die Gefühle an, wie kann ich mit ihnen umgehen und versuche im Hier und Jetzt zu bleiben, da wo sich der Geist normalerweise nicht befindet, aber jetzt kontrolliere ich ja den Geist einigermaßen. Nur im Hier und Jetzt kann ich erleben und dadurch erkennen, wie sich Dinge entwickeln und wozu sie führen, welchen Einfluss sie auf mein Leben haben. Ich möchte so Frieden finden und ihn nach außen ausstrahlen.

Den Ausdruck Leid zu besiegen, war möglicherweise nicht sehr glücklich gewählt, aber vielleicht kannst du jetzt besser einordnen, was ich meine.

Sei gesegnet, etcetera!
 
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