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...sein eigenes Leben...

AW: ...sein eigenes Leben...

Wenn ich etwas geschenkt bekomme gehört es dann nicht mir?
Man kann es mir nehmen, man kann es, und ich selbst auch kann es mir schwer machen.
Aber doch gehört es mir.

wenn ich eine sache geschenkt bekomme, dann gehört sie mir, in dem sinne, daß ich darüber verfügen kann wann ich möchte und wie lange ich will. beim leben ist das nicht möglich, denn es kann in der nächsten sekunde vorbei sein und zwar "einfach so". und es wurde mir auch nicht weggenommen, weil der tod ja kein dieb ist. die einzige ausnahme, die mir einfällt, ist ein mord bzw. tödlicher unfall, da wurde einem das leben durch jemand anderen genommen, bei einem mörder sogar mit absicht.
 
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AW: ...sein eigenes Leben...

die größte illussion, die der buddhismus nährt ist die vorstellung aus der leidensspirale aussteigen zu können.

Hast Du es schon probiert, als Voraussetzung für eine Beurteilung, die Sinn macht?


ich kenne einige praktizierende buddhisten, die absurderweise das leid sogar noch verstärken, indem sie sich selbst geißeln, weil sie noch zu stark anhaften, nicht genügend losgelassen haben

Es kann durchaus sein, dass sie den achtgliedrigen Pfad, der ins Nirvana führen soll, nicht richtig gehen.

Ein Glied des achtgliedrigen Pfades lautet: Rechtes Streben...dabei soll man unheilsame Regungen nicht aufkommen lassen bzw, wenn sie aufgekommen sind, sie besiegen. Dabei müssen freilich die Sinnestore bewacht werden durch spezielle Weise des Wahrnehmens, nämlich sich nicht an Einzelheiten bzw das Ganze festklammern.

leid ist fixer bestandteil des lebens, nicht nur weil wir es durch ein zu großes ego erzeugen und die bedürfnis- und triebspirale in gang halten, sondern auch, weil es immer wieder mal passieren kann, dass wir gekränkt, enttäuscht werden, um jemanden trauern müssen oder mit schwerer krankheit, schmerzen, usw. konfrontiert werden.

Im Buddhismus geht es darum, das Leid und damit leidbehaftete Wiedergeburten zu überwinden.

das leben gehört übrigens niemandem, genauso wenig wie der tod. beides bekommen wir geschenkt und ungefragt.

Wenn das Leben niemandem gehört, dann können wir es auch nicht geschenkt bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: ...sein eigenes Leben...

Hast Du es schon probiert?


ich habe mich sehr damit beschäftigt und die leute, die ich kennenlernen durfte, die praktizierende buddhisten sind, haben mich davon überzeugt, dass hier auch nur mit utopien gehandelt wird.

Es kann durchaus sein, dass sie den achtgliedrigen Pfad, der ins Nirvana führen soll, nicht richtig gehen.

ja, weil sie menschen und keine heiligen sind.

Ein Glied des achtgliedrigen Pfades lautet: Rechtes Streben...dabei soll man unheilsame Regungen nicht aufkommen lassen bzw, wenn sie aufgekommen sind, sie besiegen. Dabei müssen freilich die Sinnestore bewacht werden durch spezielle Weise des Wahrnehmens, nämlich sich nicht an Einzelheiten bzw das Ganze festklammern.

ich finde es seltsam, wenn regungen (gefühle) besiegt werden sollen. was ist denn das für ein sieg?

Im Buddhismus geht es darum, das Leid und damit leidbehaftete Wiedergeburten zu überwinden.

ich weiß.

Wenn das Leben niemandem gehört, dann können wir es auch nicht geschenkt bekommen.

es ist die frage, ob ein geschenk immer mit dem materialistischen gedanken des "besitzens" verknüpft sein muß. für mich nicht, denn auch liebe oder freundschaft bekommen wir geschenkt, ohne einen besitzanspruch auf das eine oder andere zu haben.
 
AW: ...sein eigenes Leben...

Es gibt buddhistische Mönche, die angeblich schon ins Nirvana eingegangen sind, bereits zu Lebzeiten.

Manche schaffen es vielleicht nicht, erleuchtet zu werden, bzw bei den einen geht´s schneller und bei anderen dauert´s länger. Die werden halt noch öfters wiedergeboren, nach buddhistischer Lehre.

Es ist auch ein Prozess des Einübens.
 
AW: ...sein eigenes Leben...

Es geht darum, unheilvolle Regungen, welche die Leid zufügen zu besiegen. Das zu erreichen, empfinde ich als erstrebenswert. Es wäre ein Sieg über das Leid.
 
AW: ...sein eigenes Leben...

Es gibt verschiedene Formen der Liebe und der Freundschaft. Manche gehen mit Besitzanspüchen einher.

In gewisserweise sehe ich auch in der Liebe um jemanden selbst willens bzw der Freundschaft um jemd. selbst willen, eine Art des Verfügen könnens, weil ich beiden ein Ende setzen kann, so wie dem Leben.

Ein Geschenk, über das eingeschränkt verfügt werden kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: ...sein eigenes Leben...

es ist die frage, ob ein geschenk immer mit dem materialistischen gedanken des "besitzens" verknüpft sein muß. für mich nicht, denn auch liebe oder freundschaft bekommen wir geschenkt, ohne einen besitzanspruch auf das eine oder andere zu haben.

Mein Leben wurde mir von meinen Eltern geschenkt.
Von vielem Äußeren wird es geprägt. Und doch gehört es mir.
Freundschaft und Liebe sind ein Teil der Einfluss auf mein Leben nimmt. Ich
habe keinen Anspruch darauf, so wenig wie ich Hass oder Feindschaft
immer abwehren kann. Aber auch das verändert mein Leben.
 
AW: ...sein eigenes Leben...

Mein Leben wurde mir von meinen Eltern geschenkt.
Von vielem Äußeren wird es geprägt. Und doch gehört es mir.
Freundschaft und Liebe sind ein Teil der Einfluss auf mein Leben nimmt. Ich
habe keinen Anspruch darauf, so wenig wie ich Hass oder Feindschaft
immer abwehren kann. Aber auch das verändert mein Leben.
Nur von Deinen Eltern? Wenn es Dir allein gehören würde, könnte es außer Dir niemand beenden.

Vielleicht hast Du aber auch eine ganz falsche Vorstellung von dem, was Dein Wesen, Dein Selbst ist, siehe Beitrag 1

Ich zitiere meinen Eingangspost:

Ist nicht die Identifizierung mit einem "ich" und "mein" mit etwas, das an dem, was man eigentlich ist, vorbeigeht? die Identifizierung mit etwas Vergänglichem? was ergriffen und nicht mehr losgelassen wird und zu immer neuer leidbehafteter Existenz führt?
 
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AW: ...sein eigenes Leben...

Es geht darum, unheilvolle Regungen, welche die Leid zufügen zu besiegen. Das zu erreichen, empfinde ich als erstrebenswert. Es wäre ein Sieg über das Leid.

Der Asket macht aus der Tugend eine Not.“ Friedrich Nietzsche :kuss5: Aber warum nur Asketen und keine Asketin? :D Dies bleibt wohl nur den Männern und dem Adelsgeschlecht vorbehalten. "Staatsoberhäupten von gottes Gnaden!" :lachen:
(Beschäftige mich gerade mit Königin Elisabeth und Monarchie - Die vermeintlich Auserwählten!)
 
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