Von Bäumen und Spielkarten
@One Eye: Dein Baum-Bild sehe ich noch ein bißchen anders. Du kannst auch den Weg verlassen! Du bist nicht gezwungen, wie eine Laborratte immer zwischen rechts oder links zu entscheiden, Du kannst auch umkehren! Oder vom Baum runterspringen, Dir ein paar Knochen brechen, aber Du hast die Wahl. Das verstehe ich unter Selbstbestimmung! Und wer sagt Dir, daß Du den Baum von unten nach oben kletterst? Liegt nicht der Ausweg unten? (Das geht jetzt ins Thema Traumdeutung rein, wo die Flucht nach oben – über den Kopf – regelmäßig scheitern muß...)
Der zweite wesentliche Aspekt aber: Du trägst Verantwortung für Dein Handeln. Die Konsequenzen hast Du also auf Dich zu nehmen. Das war vielleicht ein Irrglaube bei Christen, die nach Ablaßbrief oder Beichte die Verantwortung auf ihren Gott übertrugen. Inkonsequenz und Denkfaulheit ersetzen m.E. nicht die Religionen. Aber viele Menschen flüchten vor ihrer Verantwortung und damit vor sich selbst. Ich glaube dagegen, daß wir alle einen freien Willen besitzen und daß wir nicht fremdbestimmt sind, außer wir lassen es zu!
@Wirrlicht: Jeder ist seines Glückes Schmied... und ich kann meine Eltern nicht verantwortlich machen für mein Leben, stimmt absolut! Für diese Erkenntnis brauchte ich einige Zeit, liebte es früher auch mit „Schwarzem Humor“ und „Zynismus“ Zuflucht im Selbstmitleid zu finden. (Das soll jetzt keine versteckte Kritik an OneEye sein, ich spreche von meiner Biografie...) Schweres Schicksal? Alles Deutungssache! Ich bin überzeugt davon, ich brauchte genau diese Eltern, dieses soziale Umfeld, usw. (egal, ob wir sie uns ausgesucht haben, was viele spirituellen Lehrer behaupten!), um die Erfahrungen zu sammeln, die für mich wichtig sind. Der Mensch sucht sich seine Widerstände, weil er wachsen will! Und sollte er bequem sein, „hilft“ sein Körper auch mal nach mit einem mehr oder weniger deutlichen Warnzeichen! Die Konsequenz, daß Du aus Deinem Blatt das Beste machen mußt, stimmt. Der Millionärserbe, der GEGEN Langeweile und FÜR mehr Aufmerksamkeit und Liebe seiner vielbeschäftigten Eltern kämpfen muß hat es nicht „besser“ oder „schlechter“, sondern „anders“:
Gut oder schlecht ist im Nachhinein relativ zu sehen! Ich lese gerade mal wieder ein Lieblingsbuch „Candide“... dieser wurde mit Schanden aus dem Paradies vertrieben, vom Militär mißhandelt... und erfährt später: sein Paradies (Schloß) ist zerstört, alle geliebten Menschen tot! Er hat überlebt. Und er hat wichtige Lektionen gelernt. So wie wir alle, die manchmal dem Denkfehler erlagen, das „Schicksal“ würde über unser Leben bestimmen. Den „Rahmen“ kann man materialistisch (Gene) sehen oder eher spiritueller Art (d.h. das „kollektive Unbewußtsein“, das in unseren Träumen erscheint, könnte auch jenseits von Zeit und Raum existieren)
Viele Grüße, Rudhi