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Schicksal?

Wozu in die Ferne schweifen wo das Gute liegt so nah... wenn Du Dich schon dem Schicksal ergeben willst, dann halte wenigstens still dabei :D (wie soll's Dich denn auch sonst treffen, ?)

:p wirrlicht
 
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Original geschrieben von wirrlicht
Was ist Schicksal?Glaubt Ihr an das Schicksal? Wie wirkt sich das aus? Welche Rolle spielt das in Eurem Leben?

"Schicksal" ist ein Begriff der früher sowohl Postives als auch Negatives enthielt, im Sinne von Fügung, von Gott zugedacht, etwas in das man sich schicken, fügen musste. Es gibt schicksalshafte Ereignisse im Leben, die man als besonders empfindet oder erkennt, dazu muss man nicht unbedingt religiös sein. Ein Unfall, der zur Folge hat, dass man zukünftig nur noch eingeschränkt oder vielleicht gar nicht mehr gehen kann. Man kann schwer erkranken, das empfinden auch viele als schicksalhaft. Selten werden glückliche unverhoffte Ereignisse mit dem Begriff Schicksal belegt, beispielsweise ein Lottogewinn! Das hängt wohl damit zusammen, dass Religion überwiegend keine Rolle mehr spielt. Jedes Leben ist in gewisser Weise Schicksal. Wir können uns in der Regel weder Eltern, noch unser körperliches Aussehen, noch unser Geschlecht aussuchen. Das kann man alles als Zufall bezeichnen, doch dies trifft nach meiner Erfahrung nicht das, was man mit solchen Determinanden meint. Wir sind jedoch auch heute im Unterschied zu mittelalterlichen oder noch weiter zurückliegenden Zeiten, selbstbewusster - wenn auch nicht immer berechtigt - und zuversichtlicher kulturelle und biologische Faktoren verändern zu können, wir verlassen uns auf unseren Erfindungsreichtum, unser Geschick (auch ein Schicksal) um unser Schicksal selbst in die Hand zu nehmen: Jeder ist seines Glückes Schmied. oder wie sonst all die volkstümlichen Aphorismen meinen.

manni :)
 
Original geschrieben von wirrlicht

Wozu in die Ferne schweifen wo das Gute liegt so nah... wenn Du Dich schon dem Schicksal ergeben willst, dann halte wenigstens still dabei :D (wie soll's Dich denn auch sonst treffen, ?)

:p wirrlicht

Genau!
 
Von Bäumen und Spielkarten

@One Eye: Dein Baum-Bild sehe ich noch ein bißchen anders. Du kannst auch den Weg verlassen! Du bist nicht gezwungen, wie eine Laborratte immer zwischen rechts oder links zu entscheiden, Du kannst auch umkehren! Oder vom Baum runterspringen, Dir ein paar Knochen brechen, aber Du hast die Wahl. Das verstehe ich unter Selbstbestimmung! Und wer sagt Dir, daß Du den Baum von unten nach oben kletterst? Liegt nicht der Ausweg unten? (Das geht jetzt ins Thema Traumdeutung rein, wo die Flucht nach oben – über den Kopf – regelmäßig scheitern muß...)

Der zweite wesentliche Aspekt aber: Du trägst Verantwortung für Dein Handeln. Die Konsequenzen hast Du also auf Dich zu nehmen. Das war vielleicht ein Irrglaube bei Christen, die nach Ablaßbrief oder Beichte die Verantwortung auf ihren Gott übertrugen. Inkonsequenz und Denkfaulheit ersetzen m.E. nicht die Religionen. Aber viele Menschen flüchten vor ihrer Verantwortung und damit vor sich selbst. Ich glaube dagegen, daß wir alle einen freien Willen besitzen und daß wir nicht fremdbestimmt sind, außer wir lassen es zu!

@Wirrlicht: Jeder ist seines Glückes Schmied... und ich kann meine Eltern nicht verantwortlich machen für mein Leben, stimmt absolut! Für diese Erkenntnis brauchte ich einige Zeit, liebte es früher auch mit „Schwarzem Humor“ und „Zynismus“ Zuflucht im Selbstmitleid zu finden. (Das soll jetzt keine versteckte Kritik an OneEye sein, ich spreche von meiner Biografie...) Schweres Schicksal? Alles Deutungssache! Ich bin überzeugt davon, ich brauchte genau diese Eltern, dieses soziale Umfeld, usw. (egal, ob wir sie uns ausgesucht haben, was viele spirituellen Lehrer behaupten!), um die Erfahrungen zu sammeln, die für mich wichtig sind. Der Mensch sucht sich seine Widerstände, weil er wachsen will! Und sollte er bequem sein, „hilft“ sein Körper auch mal nach mit einem mehr oder weniger deutlichen Warnzeichen! Die Konsequenz, daß Du aus Deinem Blatt das Beste machen mußt, stimmt. Der Millionärserbe, der GEGEN Langeweile und FÜR mehr Aufmerksamkeit und Liebe seiner vielbeschäftigten Eltern kämpfen muß hat es nicht „besser“ oder „schlechter“, sondern „anders“:

Gut oder schlecht ist im Nachhinein relativ zu sehen! Ich lese gerade mal wieder ein Lieblingsbuch „Candide“... dieser wurde mit Schanden aus dem Paradies vertrieben, vom Militär mißhandelt... und erfährt später: sein Paradies (Schloß) ist zerstört, alle geliebten Menschen tot! Er hat überlebt. Und er hat wichtige Lektionen gelernt. So wie wir alle, die manchmal dem Denkfehler erlagen, das „Schicksal“ würde über unser Leben bestimmen. Den „Rahmen“ kann man materialistisch (Gene) sehen oder eher spiritueller Art (d.h. das „kollektive Unbewußtsein“, das in unseren Träumen erscheint, könnte auch jenseits von Zeit und Raum existieren)

Viele Grüße, Rudhi
 
@rudhi:

eigentlich muß ich Dir zustimmen, will aber nicht. *groll* Weil - wenn ich Dich richtig verstehe - Du darin so eine Art spirituellen Weg oder spirituelle Sichtweise beschreibst. Oder?

Genau an diesem Punkt stolpere ich immer wieder. Ich mag den spirituellen Ansatz nicht, egal wie der sich nennt. Vielleicht verstehe ich's aber auch nur nicht. Was hat das mit diesem kollektiven Unbewußten auf sich? (ist Candide ein Buch, daß auch ein durchschnittlich begabtes Licht verstehen kann? :) )

LG, wirrlicht
 
nochmal @rudhi: och neee - ich muß mein vorangegangenes Posting "stornieren" - hatte Deinen Beitrag zu schlampig gelesen. Sorry :(

Wenn man sagt, man habe eine wichtige Lektion gelernt (das denke ich auch sehr oft) dann müßte doch eigentlich hinterhergefragt werden: WOFÜR wichtig? Eine wichtige Lektion begreifen macht ja eigentlich nur dann Sinn, wenn man sie auch anwenden kann, oder? Wenn aber das Leben aufhört und man wie ich nicht an eine Existenz nach dem Tod glaubt - dann machen manche "Lektionen" vielleicht überhaupt keinen Sinn, oder?


LG, wirrlicht
 
Zuletzt bearbeitet:
Lektionen

Genau genommen, liebes Wirrlicht, machen "Lektionen" nur einen tieferen Sinn, wenn wir von einer (freiwilligen) Wiedergeburt ausgehen. Ansonsten wäre da der Schöpfergott, für den wir einige Aufgaben übernehmen oder die materialistische Vorstellung, wir vererben Gene und vielleicht unsere Nachkommen machen da weiter, wo wir gescheitert sind.

Ich bin heute interessiert an der ersten Theorie. Aber ich suche auch die Wahrheit. Unter anderem bei C.G. Jungs Archetypen (über Träume). Das ist kein Humbug, aber ich löse mich von rein materialistischen Vorstellungen. Vielleicht kehre ich irgendwann dahin zurück, vielleicht bleibe ich auch bei Spirituellen Ideen.

Rudhi


P.S. Candide ODER Der Optimismus ist der wohl lesenswerteste philosophische Roman aller Zeiten. Der Autor Voltaire hatte extreme Schwierigkeiten mit der Kirche deswegen... kann also nicht so schlecht sein! *Grins* Liest Du beim ersten Mal in weniger als 3 Stunden durch!
 
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