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Richard Dawkins - Der Gotteswahn

AW: Richard Dawkins - Der Gotteswahn

Frankie und Gysi !

So verschiedene Charaktere Gysi und ich auch sind, so muss ich ihn jetzt doch etwas verteidigen; aus einem Gefühl heraus sich zu äußern, muss nichts Schlechtes sein - man sollte sich nur vor direkten Beleidigungen und Bedrohungen abbremsen (dabei nehme ich mich durchaus auch selbst bei der Nase).

Man sollte bei aller Coolness nicht vergessen, dass der Verstand keine Triebfeder menschlichen Handelns, sondern höchstens ein Kontrollorgan ist. Bewegt zu Äußerungen werden wir schon durch unsere Triebe und Gefühle, die meiner Meinung nach (und da bin ich nicht alleine) auch dem Denken vorausgehen, so notwendig es auch ist.

Vielleicht kann man sich bei diesem - von Haus aus durch das Wort Wahnsinn emotionsgeladenen - Thema darauf einigen, dass sowohl die Menschen
die nur Gott lieben​
als auch die,
die gar keinen für denkbar halten,​
eine extreme Haltung haben.

Aus eigener Erfahrung durch Übertreibungen gelitten, versucht zu vermitteln

Zeili
 
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AW: Richard Dawkins - Der Gotteswahn

Wir haben deine Position schon lange mühelos verstanden: du bist aggressiv.

Aber das ist kein Standpunkt, den man vernünftig diskutieren könnte. Das ist Ausdruck einer Emotion. Genauer, Ausdruck von Hilflosigkeit.

Können wir dir irgendwie helfen? :)

lg Frankie

Sprichst du im Majestätsplural, lieber Frankie?
Also mich kannst du aus dem "Wir" gleich einmal draußenlassen.

Aus meiner Sicht stellt sich eure Diskussion so dar:
Gysi ist leidenschaftlich, Frankie bebt vor unterdrückter Aggression.

Du hast dir Gysi gegenüber einen spöttisch-herablassenden Tonfall zugelegt, der bei mir viel aggressiver rüberkommt als Gysis geradeheraus formulierender, sich für eine Herzensangelegenheit einsetzender Stil.

Außerdem ist deine Theorie über deinen eigenen Glauben nichts als eine Illusion. Du würdest gern beschlossen haben, dass du nicht an einen Gott glaubst, doch in so manchen deiner Posts beziehst du dich auf Gott und auf die Bibel in einer Art und Weise, die deine Null-Gott-Glauben-Theorie nicht gerade bestätigt.

Bei mir kommt das ganze sehr widersprüchlich an.
Es macht ja nix, ich seh nur keinen Anlass, der dich auf Gysis leidenschaftlichen Diskussionsstil mit diesem Spott reagieren lässt, so als ob du den Stein der Weisen schon gefunden hättest.

:blume1:
 
AW: Richard Dawkins - Der Gotteswahn

Aber auch nicht an Gott glauben ist immer nur glauben und daher der Forschung und Logik verschlossen (siehe Thread "Gewissheit als Religion").
Der Satz ist ein Widerspruch in sich selbst >> nicht zu glauben und trotzdem glauben ?
Das sehe ich nicht so ; wenn ich nicht an Gott glaube dann muss ich mich nicht zwangslaeufig der Forschung und Logik verschliessen.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Richard Dawkins - Der Gotteswahn

Es kann ja sein, dass ich mich irre - aber diese ganze Diskussion hat überhaupt nichts mehr mit dem Buch von Richard Dawkins zu tun.

Schade, wie immer wenn die Diskussionen nur noch ins Persönliche abdriften, bleiben gute Themen auf der Strecke.
 
AW: Richard Dawkins - Der Gotteswahn

Es kann ja sein, dass ich mich irre - aber diese ganze Diskussion hat überhaupt nichts mehr mit dem Buch von Richard Dawkins zu tun.

Schade, wie immer wenn die Diskussionen nur noch ins Persönliche abdriften, bleiben gute Themen auf der Strecke.

Liebe Miriam!
Kannst es halt auch nicht lassen! :reden:
:kuss1:
 
AW: Richard Dawkins - Der Gotteswahn

Der Satz ist ein Widerspruch in sich selbst >> nicht zu glauben und trotzdem glauben ?
Das sehe ich nicht so ; wenn ich nicht an Gott glaube dann muss ich mich nicht zwangslaeufig der Forschung und Logik verschliessen.

Ich habe es missverständlich formuliert.

Also: ich kann glauben, dass es viele Götter gibt, dass es wenige gibt, oder einen oder gar keinen.

Das ist aber alles "glauben", denn "wissen" kann ich nur, was ich messen kann.

Aber wenn Gott das Universum geschaffen hat und uns außerdem vielleicht ein Ewiges Leben nach dem Tod ermöglichen wird, dann kann ich Gott nur außerhalb des Universums messen.

Da ich es aber niemals schaffen werde, ein Messgerät aus dem Universum rauszuschmuggeln und seine Messergebnisse dann wieder hereinzuschmuggeln, ist Gott der Messung verschlossen. Und daher der Forschung.

Deshalb ist alles, was sich auf etwas außerhalb des Universums bezieht, immer nur Glauben, selbst wenn es der Glaube ist, dass dort draußen NICHTS ist. Das werde ich nämlich niemals messen. Höchstens, wenn ich Gott (oder dem Nichts) nach meinem Tod gegenüberstehe, aber diese Erkenntnis kann ich dann trotzdem nicht ins lebendige Universum zurückmelden.

Daher: alles nur Glaube. Nicht dem Wissen zugänglich.

Das ist der Gedankengang. :)

lg Frankie
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Richard Dawkins - Der Gotteswahn

Hallo Gysi,

ebenfalls was literarisches zu diesem Thema.

"Dann kam, so scheint`s ein schlauer weiser Mann,
der erste, der die Götterfurcht erfand ...
Er spann ein Märchen, eine kluge Lehre,
die Wahrheit unter Lügen fein verbarg;
erzählte von dem Wohnsitz grimmiger Götter
im kreisenden Gewölb, wo Donner brüllt
und Blitze fürchterlich das Auge blenden ...
Und so umkreist die Menschen er mit Furcht,
umgibt mit Göttern sie in herer Wohnung,
entmutigt und bezaubert sie mit Sprüchen -
und Ungesetzlichkeit wich Ordnung und Gesetz."


Von Kritias, einem Verwandten Platons mit schlechtem Ruf.

LG
v
Himmelblau
 
AW: Richard Dawkins - Der Gotteswahn

Nachtrag:

Dieser Kritias war zwar link aber nicht dumm.
"die Wahrheit unter Lügen fein verbarg"
- eine Religion würde keinen Zuspruch erhalten, wenn sie nicht einen Funken Wahrheit beinhaltete.
Auch der Zweck der Religion wurde klar erfasst:
Um Ordnung zu schaffen.

Nun ist die Menschheit so weit gereift,
dass sie die Menschenrechte aus sich heraus geschaffen hat.
Religionen sind ab diesem Zeitpunkt mehr ein Störfaktor, als ein Nutzen.
Aber ist die komplette Verleugnung nicht auch eine Notlüge?
Oder eine Notwendigkeit, so wie bei der griechischen Mythologie, wonach der Vorgott getötet werden mußte?
Haben wir unser Erbe schon angetreten?

LG
v
Himmelblau
 
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Aber ist die komplette Verleugnung nicht auch eine Notlüge?
Was ist "Verleugnung"? Vertuschung? Was ist "Religion"? Dass eine Philosophie, die den Zweifel tabuisiert, den Erkenntnisweg blockiert, ist bestimmt keine "Notlüge". Und Religion blockert den Erkenntnisweg. Das sieht man ja schon hier bei allen, die aufschreien und den wüst beschimpfen, der nur mal ein paar Wahrheiten sagt! Die Gläubigen sind das nicht gewohnt. Sie sind darauf trainiert, sich einen emotionalen Sprengstoffgürtel um den Bauch zu schnallen - den der "Verletzbarkeit der religiösen Gefühle"... Wer will schon sowas anrühren, der keine Ärger haben will.
Oder eine Notwendigkeit, so wie bei der griechischen Mythologie, wonach der Vorgott getötet werden mußte? Haben wir unser Erbe schon angetreten?
Der Gott feiert fröhliche Urständ, obwohl sein Kronprinz schon längst das Erbe angetreten hat: die Wissenschaft.
 
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