Gysi
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Und ich spreche von der Religion überhaupt. Wer sich in seinem Lebensraum völlig (religions)konform verhält, der spürt auch seine Ketten nicht. Ich rede nicht nur von den Taliban. Ich bin nicht sonderlich religiös aufgewachsen, durchschnittlich. Nicht bei Osama Bin Laden, den Baptisten oder den Wiedereweckten, nein, in Meinerzhagen/Sauerland bei meinen religionskonformen Eltern unter den religionserzieherischen Fittichen des guten Menschen Herrn Pastor Ernst Kreutz. Ich war nie ein richtiger Gläubiger. Aber das Spannungsverhältnis zwischen logischem Denken und Religion, das ich auszuhalten hatte, hatte mir viele schlimme Gefühle bereitet, die ich mit einem Schlag überwand, als ich ein überzeugter Atheist werden konnte!Ich spreche von Sekten oder totalitären Religionsregiemen à la Taliban.
Freie als die ungebildeteren, das ist richtig. Denn für den Kampf gegen die Religion brauchst du ein intellektuelles Besteck. Aber das mit der Freiheit ist eine ziemliche Verhöhnung, aber ich weiß, dass du das tatsächlich glaubst, was du da schreibst. Religion (mit entspechendem religionskonformem Umfeld) missbraucht die psychischen Dispositionen der Kinder! Dieser Missbrauch ist nicht mal eben durch ein paar kluge Überlegungen überwunden. Die meisten, und oft auch Hochgebildete, überwinden diesen Missbrauch nie.Einem wissenschaftlich-gebildeten Menschen in unseren Breiten steht es hingegen vollkommen frei, welchen Weg er wählt.
Du meinst, wenn er seinen Glauben nicht ableben kann? Wer mit der Religion ehrlich brechen kann, ist frei! Eine Beziehung zu einer Religion ist eine dem Geist und der Seele abträgliche Beziehung, und in unserer Gesellschaft, die eine von FREIEN Menschen ist (naja... sein soll), spürt man das immer mehr - denn diese Beziehung ist eine mit absolutistischer Struktur.Das ein Mensch psychisch daran kaputt geht, dass er seinen Glauben ablegt kann vorkommen- es gibt auch Leute die an zerbrechenden Beziehungen kaputt gehen.
Da hast du etewas grundsätzlich falsch verstanden, Sunnyboy. => Der Gläubige leidet unter seinem Glauben. Der sensible Zweifler merkt das besonders. Der Atheist ist FREI! Glücklich und frei! Ich weiß, wovon ich rede!Und auf eine Diskussion über eine höhere Ethik lasse ich mich gar nicht ein. Menschen, die von sich glauben, sie hätten eine höhere Ethik sind sehr anfällig dafür, sich über andere zu stellen und auf sie herabzublicken.[/QUOTE]Na, das kennt man ja von unseren religiösen Kampfgenossen um eine bessere Welt... Ich habe nicht behauptet, dass ich eine höhere Ethik habe, sondern dass die Menschen der Neuzeit in der absoluten Mehrheit eine höhere Ethik haben als in der Frühantike, als die ersten monotheistischen Religionen enstanden, eine höhere auch als Jesus, der schon eine höhere hatte als die Brüder und Schwestern zu Zeiten Vadder Abrahams. Und wir haben selbst eine höhere als die Menschen noch vor 100 Jahren! Die Ethik entwickelt sich aus den menschlichen Gesellschaften heraus, und es ist äußerst schädlich, die Menschen so zu erziehen, dass sie ethisch zu Salzsäuren erstarren. Du lässt dich nicht auf ethische Diskussionen ein, na, du bist mir wirklich einer... Dann lass es eben bleiben. Aber warum schreibst du dann all diese Beiträge, wenn du zu den wichtigen Teilen mit mir gar nicht reden willst? Erinnert mich an die Arroganz der Theologen, die mit Richard Dawkins munter und seltsam selbstbewusst über die Evolutionsbiologie plauderten, aber ihn naserümpfend die theologische Kompetenz absprachen, wenn diese Diskussion in die Theologie reinreichte...Doch ein Großteil der Menschen überwinden diese Konflikte wieder- wenn es so viele Atheisten gibt, wie Dawkins behauptet, und die alle so kaputt sind wie du behauptest
Gysi