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Reichweite und Glaubwürdigkeit von Wissenschaft

Ich habe in dem Buch noch ein wenig geackert, verkürzt, exzerpiert und angewendet - das ist dabei 'rausgekommen:[...]

Also jede Menge Glaubensweisheiten, garantiert wissenschaftlich bewiesen. Es kommt einfach nicht zur Ruhe, das arme Gehirn. Ist der theoretische Denkmüll im Tiefschlaf gerade entsorgt, geht es flugs an die Entgiftung, damit das Hirn nicht einem Emmentaler gleicht.


Meine Frau hatte zu der Frage nach den Gründen, warum ein energiesparendes Gehirn Energie für Esoterik aufwenden sollte, allerdings eine andere -
einfachere - Erklärung: "Ganz einfach - die meiste Energie spart es, wenn es abschaltet!" :D

Das geht aber mit der Meditation viel besser.

Ich muss gestehen, dass du auf mich ziemlich widersprüchlich und etwas verwirrend wirkst! :D

Nur weil ich Ihre Ansätze akzeptiere?
 
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Also jede Menge Glaubensweisheiten, garantiert wissenschaftlich bewiesen. Es kommt einfach nicht zur Ruhe, das arme Gehirn. Ist der theoretische Denkmüll im Tiefschlaf gerade entsorgt, geht es flugs an die Entgiftung, damit das Hirn nicht einem Emmentaler gleicht.
Also wie war das doch gleich gerade noch? -
Ich lehne doch gar nicht alles ab, was Fachwissenschaftler sagen, aber wenn denen die Phantasie wieder einmal durchgeht, ist das doch nicht mein Problem.
Wenn ich die Wahl habe, mich mit Wissenschaft zu beschäftigen oder dagegen zu stänkern, fällt mir die Wahl nicht schwer... :D
 
Ich habe in dem Buch noch ein wenig geackert, verkürzt, exzerpiert und angewendet - das ist dabei 'rausgekommen:

Religiöser Glaube hat viel mit der Vorliebe des Gehirns für Gleichgewicht, der Homöostase, zu tun - definiert als 'die Eigenschaft eines Systems,
das sein inneres Milieu kontrolliert und bevorzugt einen stabilen konstanten Zustand bewahrt'
. Neurowissenschaftliche Forschung hat ergeben,
dass im Gehirn Glaubensreaktionen alle gleich behandelt werden - ob wir an Gott glauben, oder daran dass 2+2=4, ob wir diesem Glauben einen
hohen oder niedrigen Wert beimessen - unser Gehirn will immer das Eine - Stabilität und Konsistenz. Auch wenn es uns nicht klar ist - alles was
wir tun oder denken, ist von diesem Streben beeinflusst.
Es muss nicht schlecht sein, äußere Quellen und Meinungen zu konsultieren - es ist eine energiesparende Strategie, die uns gute Dienste leisten kann,
und es stärkt unsere Affinität zu einer sozialen Gruppe. Die andere Seite der Medaille ist, dass wir dadurch für jede Art von Propaganda anfällig werden.
Diese Akzeptanz unseres Gehirns wird einerseits durch Wiederholung begünstigt - und zwar umso mehr, je öfter sie wiederholt wird, und zwar bei
einem niedrigen [!] Aufmerksamkeitslevel (wenn wir uns darauf konzentrieren, hinterfragen wir leichter); und andererseits durch die cognitive fluency,
die 'Verarbeitungsflüssigkeit', die Neigung des Gehirns, Botschaften zu akzeptieren, die leicht verständlich sind und sich mühelos in bestehende
Schemata einfügen. Positiv ist diese Fähigkeit wichtig um zu lernen, aber kurze, prägnante und sofort verständliche Botschaften können deshalb so
überzeugend sein, weil wir sie schneller verarbeiten und uns vertraut machen, als wir sie überprüfen können. Auch das geht größtenteils auf die
Tendenz des Gehirns zurück, mit seinen Ressourcen sparsam umzugehen. Es ist weniger anstrengend, vertraute Botschaften zu entziffern und zu
verarbeiten, und ein glückliches Gehirn nimmt nur allzugern diesen weniger beschwerlichen Weg...
Schwierig zu verarbeitende Botschaften haben die umgekehrte Wirkung - wir neigen eher dazu, sie nicht zu glauben. Politiker, die den Wählern so etwas
mitzuteilen versuchten, können ein Lied davon singen. Es fällt uns schwer, an einen komplizierten Sachverhalt zu glauben, wenn wir jeden Tag mit einer
Menge von einfacheren, uns vertrauten Botschaften konfrontiert sind.


Ja klar - es wäre zB ziemlich chaotisch, wenn JEDER Mensch erst nach China reisen müsste, um zu wissen, dass es existiert. Aber der Erste, der 's erfuhr und zuhause berichtete, wurde deshalb ausgelacht - Marco Polo.
Es müssen ganz offensichtlich viele Menschen etwas erfahren und bestätigen, bevor es die meisten dann auch glauben - jedenfalls wenn es sich um etwas handelt, das weit weg ist.
Da fällt mir natürlich der Spruch mit den Fliegen ein - aber der ist eigentlich blödsinnig - Menschen schauen danach, was ihre Artgenossen tun.
Ursprünglich vernünftigerweise, denn als es in Urzeiten ums Überleben ging, war das eine Strategie, die normalerweise das Überleben garantierte (was der Andere verträgt, vertrage ich wahrscheinlich auch) und es waren ja sogar welche bereit, als Vorkoster zu fungieren, wenn es darum ging, neue Nahrungsquellen zu erschließen. Hab ich mal gelesen, weiß leider nicht mehr wo.


Und esoterische 'Wahrheiten' werden subjektiv immer plausibler, je komplizierter
die Erklärungen der Fachwissenschaftler werden...


Gesunder Instinkt! :D
Die Natur baut auf einfachen Regeln auf, die zu hoher Komplexizität führen, nicht aber zu Kompliziertheit.
Nur der Mensch macht es sich kompliziert - und zwar umso mehr, je weiter er sich von der Natur entfernt und am kompliziertesten wird es, wenn man lügt und die Lüge aufrecht halten will. :lachen:


Meine Frau hatte zu der Frage nach den Gründen, warum ein energiesparendes Gehirn Energie für Esoterik aufwenden sollte, allerdings eine andere -
einfachere - Erklärung: "Ganz einfach - die meiste Energie spart es, wenn es abschaltet!" :D


Gute Erklärung - aber eher für Meditation! :D
 
Nee, weil du dich zu knapp äußerst und deshalb nicht klar wird, was du eigentlich meinst.
Das Problem kenne ich, neige selbst dazu! :D

Deswegen ist es auch nicht mein Problem, denn der Ansatz, "alle 3 gemeinsam" zu verwenden, ist doch allerbeste rkK-Tradition, (fast) immer ein guter Ansatz und sich forschend per geistige Fühler auf Neues einzulassen nicht minder.

Warum sollte ich das übermäßig kritisieren? Es gibt berechtigte philosophische Standpunkte, die ich einfach tolerieren muß, selbst wenn sie mir nicht gefallen Natürlich und selbstverständlich wünsche ich den strenggläubigen Katholiken, daß sich die brüchige Trinität von Körper, Seele und Geist sich wirklich nur auf den Menschen u.a. Tiere beschränkt.
 
Deswegen ist es auch nicht mein Problem, denn der Ansatz, "alle 3 gemeinsam" zu verwenden, ist doch allerbeste rkK-Tradition, (fast) immer ein guter Ansatz und sich forschend per geistige Fühler auf Neues einzulassen nicht minder.


Da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen, dass du die hl Dreifaltigkeit zugrunde legst! :D
Die Einheit in der Dreiheit ist aber ein uraltes Konzept, das man bereits in den Veden findet.
Brahma, Wishnu und Shiva, der Erschaffer, der Erhalter und der Zerstörer, alles Aspekte von Atman oder Brahman.
Aber auch unser Verständnis von Zeit ist eine Dreiheit - Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft und spiegelte sich zB in den nordischen Mythen bei den Nornen Urd, Verdandi und Skuld.
Es müsste aber mE einsichtig sein, dass alles miteinander verbunden ist und gemeinsam wirkt - ist ja schon auf der physischen Ebene so, zB arbeiten im Körper die Organe gemeinsam, arbeitsteilig.
Man stelle sich vor, die Nieren, das Herz und die Leber eines Organismus hätten keine Verbindung zum Rest des Körpers!


Warum sollte ich das übermäßig kritisieren? Es gibt berechtigte philosophische Standpunkte, die ich einfach tolerieren muß, selbst wenn sie mir nicht gefallen Natürlich und selbstverständlich wünsche ich den strenggläubigen Katholiken, daß sich die brüchige Trinität von Körper, Seele und Geist sich wirklich nur auf den Menschen u.a. Tiere beschränkt.


Na, dann ertrage mal.... :rolleyes:
 
Mir auch nicht, deswegen ich in der Regel kein Autoritätsargument ( argumentum ad verecundiam) akzeptiere.
Das sei Dir unbenommen - einem Fachmann auf seinem Fachgebiet zu glauben ist natürlich nicht logisch stringent,
nur - ein 'Beschuldigungsargument' (argumentum ad criminationem :D) ohne jede Grundlage noch viel weniger...
 
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Welche Beweislast :verwirrt1

Es geht ja eben nicht um logische Stringenz, sondern um (Deine und meine) Meinung - ich meine
dass es vernünftig ist einem Fachwissenschaftler einen gewissen Vertrauensvorschuss entgegenzubringen,
Du meinst nicht nur, ein Misstrauensvorschuss wäre angebrachter - das könnte ich gern so stehenlassen;
Du machst sie schlecht ohne Begründung - außer dass sie Deiner Meinung nach pauschal phantasieren...
Hast Du dafür irgendeinen Anhaltspunkt? :rolleyes:
 
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