Benjamin
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- 27. Januar 2005
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Hy Robin!
Ich weiß zwar nicht was dein Problem krundsätzlich war (möglicherweise noch ist), aber was du schreibst erinnert mich an mich selbst.
Hab ich mir doch einmal den Film "die Truemanshow" angesehen (Es geht um einen Menschen der sein Leben lang in einer Welt gelebt hat, die ihm nur vorgespielt wurde, sprich alle seine Mitmenschen waren nur Schauspieler.) Daraufhin habe ich mir viele Gedanken gemacht, so weit bis ich dachte, dass alle meine Mitmenschen auch nur Schauspieler sind. Dieses, mir unheimlich große Angst einflössende Bild, wurde zu meiner festen Überzeugung.
Später kam diese Angst in meiner oben geschilderten Depression auch wieder. Wie schon gesagt, hatte ich damals von Dingen panische Angst, die einer gesunden Psyche absolut nichts ausmachen. Z.B. bekam ich Angst, wenn ich auf einer an und für sich belebten Straße kurz einmal keine Autos und keine Person sah. Ich wusste natürlich, dass ich keine Angst haben brauchte, aber die Angst war einfach da.
Oder überhaupt hatte ich Angst vor jeglicher Verschwörungstheorie. (Alle Menschen sind gegen mich.)
Durch all diese Erfahrungen an mir selbst, habe ich ein viel konkreteres Bild von Depressionen oder überhaupt "Geisteskrankheiten". So kenne ich z.B. auch das Gefühl, dass eine Art innere Stimme (ein innerer Zwang) einem dazu drängt sich umzubringen, man es aber überhaupt nicht will. Es ist schon fast eine "Spaltung" des eigenen Denkens. Eine Seite will das, die eigentliche Seite aber überhaupt nicht.
Meiner Erfahrung nach, sind ALLE diese Krankheiten heilbar. Niemand muss sich mit irgendwelchen Medikamenten ein Leben lang abfinden oder überhaupt mit der Krankheit selbst. JEDER Mensch hat das recht glücklich zu sein. Das ist meiner Meinung nach die eigentliche Gesundheit. Glücklich sein. Da kann man noch so schwer "krank" sein, wichtig ist immer nur, dass man glücklich ist.
Das Problem bei vielen Krankheiten psychischer Art ist, dass das Erlebte so weit weg vom Grund der Krankheit ist. Meinem Psychotherapeuten erzählte ich zur Zeit meiner schweren Depression, dass ich das Gefühl habe, die Wirklichkeit ist nicht wirklich. (Während ich das sagte, zerflossen meine Worte schon in Unwirklichkeit.) Er zog daraus gewisse Dinge, die mir sehr seltsam vorkamen und meiner Meinung nach nichts mit meinem Problem zu tun hatten. So vermiet ich es ihm von meinem Gefühl zu erzählen, dass ich gar nicht mehr ich zu sein scheine und dass ich mich umbringen will, aber in dem Fall ist es nicht mein eigentliches Ich.
Möglicherweise wäre ich gleich in eine Klinik gekommen und heute weiß ich, was ich damals schon vermutete, dass nämlich die heutigen Ärzte wirklich VIEL ZU WENIG wissen über die Psyche des Menschen. Wenn selbst in meinem schwereren Fall keine Medikamente nötig waren, wie kann man sie dann rechtmäßig bei weit aus "kleinerer" Problemen schon so schnell verschreiben?
Das Problem ist ganz einfach, dass Menschen die Symptome falsch verstehen und so auf falsche Ursachen schließen. Fatal ist es dann erst recht, wenn man diese Menschen einliefert und mit Medikamenten vollstopft, dass die nicht mehr wissen wo oben und unten ist.
Bei mir zum Beispiel war das unheimlich starke Gefühl der Unwirklichkeit, eine Folge meiner grenzenlosen Unglücklichkeit und meinem grenzenlosen Desinteresse. Heute weiß ich, dass dieses Gefühl keine Störung meines Geistes ist, sondern die ganz natürliche Reaktion darauf, dass ich Fehler gemacht habe. Depressionen sind nicht da um uns das Leben zu erschweren, sondern um es uns zu erleichtern! Denn sie zeigen uns, dass wir unser Leben falsch leben. In meinem Fall, zu egoistisch.
Man muss hier hinzufügen, dass es Menschen gibt die 100-mal egoistischer sind, als ich es vor meinem Leiden war und dennoch sind die nicht depressiv. Das ist die Schwierigkeit, diese Dinge klar einzuschätzen. Ich wurde nämlich deshalb depressiv, weil meine Aufgabe im Leben ein ganz andere ist.
Gewöhnliche Mediziner würden sich über diese Theorie kaputt lachen. Und genau diese gewöhnlichen Mediziner wären es gewesen, die mich nicht richtig gesund bekommen hätten. Da bin ich mir sicher.
Nun um auf dich zurückzukommen, Robin. Aus meinen Erfahrungen kann ich folgendes Berichten:
Du dürftest ganz ähnlich, wie ich, an einer gewissen Unglücklichkeit gelitten haben (oder noch leiden). Denn Psychosen entstehen immer nur dann.(muss auch keine richtige Psychose sein, kann auch eine weit schwächere Form sein) Es würde mich wundern, wenn es einen Psychiater gibt, der Psychosen wirksam heilen kann.
So können die Ursachen der selben Psychose nämlich völlig verschieden sein, weil Menschen aus ganz verschiedenen Gründen unglücklich sind.
Liebe Rhona!
Ich wünsch dir weiter viel Glück!
Es ist immer hart jemanden zu verlieren. Da fällt mir auch ein, dass es besonders häufig vorkommt, dass Menschen die Welt unwirklich wahrnehmen, wenn sie einen sehr bedeutenden Menschen verlieren. Besonders bei älteren Ehepaaren.
Ich denke, dass du, genauso wie ich, diese Prüfung bekommen hast um etwas ganz Bestimmtes zu lernen. Nicht zufällig, oder weil dir jemand etwas Böses will. Ich weiß, besonders wenn man große Schmerzen hat, fällt es einen schwer zu glauben, dass man aus einer so beschissenen Situation irgendetwas lernen soll.
Aber hey, ich konnte das auch nicht glauben und doch hab ich viel gelernt. Und vor allem bin ich heute VIEL glücklicher auch wenn der Heilungsprozess bei mir noch nicht ganz vorüber ist. Und so wirst auch doch wieder glücklich sein dürfen, denn schließlich haben wir alle das Recht dazu. Es ist praktisch unser Geburtsrecht.
Ich denke, irgendwo ist es gut, dass man über den Tod lieber Mitmenschen trauert. Es ist eine aufrichtige Gestik, seine Liebe zu diesem Menschen auszudrücken. Wie wäre es denn, wenn so ein Mensch stirbt und niemand empfindet dabei etwas?
Nebenbei laufen all meine Überzeugungen darauf hinaus, das es im Grunde gar keinen Tod gibt. Es ist nur ein Wandel, der uns dienen soll uns zu erweitern. Und auch wenn eine Person uns auf so schmerzhafte Art verlässt, bin ich mir sicher, dass es nicht für immer ist.
Kopf hoch!
liebe Grüße
Ben
Ich weiß zwar nicht was dein Problem krundsätzlich war (möglicherweise noch ist), aber was du schreibst erinnert mich an mich selbst.
Hab ich mir doch einmal den Film "die Truemanshow" angesehen (Es geht um einen Menschen der sein Leben lang in einer Welt gelebt hat, die ihm nur vorgespielt wurde, sprich alle seine Mitmenschen waren nur Schauspieler.) Daraufhin habe ich mir viele Gedanken gemacht, so weit bis ich dachte, dass alle meine Mitmenschen auch nur Schauspieler sind. Dieses, mir unheimlich große Angst einflössende Bild, wurde zu meiner festen Überzeugung.
Später kam diese Angst in meiner oben geschilderten Depression auch wieder. Wie schon gesagt, hatte ich damals von Dingen panische Angst, die einer gesunden Psyche absolut nichts ausmachen. Z.B. bekam ich Angst, wenn ich auf einer an und für sich belebten Straße kurz einmal keine Autos und keine Person sah. Ich wusste natürlich, dass ich keine Angst haben brauchte, aber die Angst war einfach da.
Oder überhaupt hatte ich Angst vor jeglicher Verschwörungstheorie. (Alle Menschen sind gegen mich.)
Durch all diese Erfahrungen an mir selbst, habe ich ein viel konkreteres Bild von Depressionen oder überhaupt "Geisteskrankheiten". So kenne ich z.B. auch das Gefühl, dass eine Art innere Stimme (ein innerer Zwang) einem dazu drängt sich umzubringen, man es aber überhaupt nicht will. Es ist schon fast eine "Spaltung" des eigenen Denkens. Eine Seite will das, die eigentliche Seite aber überhaupt nicht.
Meiner Erfahrung nach, sind ALLE diese Krankheiten heilbar. Niemand muss sich mit irgendwelchen Medikamenten ein Leben lang abfinden oder überhaupt mit der Krankheit selbst. JEDER Mensch hat das recht glücklich zu sein. Das ist meiner Meinung nach die eigentliche Gesundheit. Glücklich sein. Da kann man noch so schwer "krank" sein, wichtig ist immer nur, dass man glücklich ist.
Das Problem bei vielen Krankheiten psychischer Art ist, dass das Erlebte so weit weg vom Grund der Krankheit ist. Meinem Psychotherapeuten erzählte ich zur Zeit meiner schweren Depression, dass ich das Gefühl habe, die Wirklichkeit ist nicht wirklich. (Während ich das sagte, zerflossen meine Worte schon in Unwirklichkeit.) Er zog daraus gewisse Dinge, die mir sehr seltsam vorkamen und meiner Meinung nach nichts mit meinem Problem zu tun hatten. So vermiet ich es ihm von meinem Gefühl zu erzählen, dass ich gar nicht mehr ich zu sein scheine und dass ich mich umbringen will, aber in dem Fall ist es nicht mein eigentliches Ich.
Möglicherweise wäre ich gleich in eine Klinik gekommen und heute weiß ich, was ich damals schon vermutete, dass nämlich die heutigen Ärzte wirklich VIEL ZU WENIG wissen über die Psyche des Menschen. Wenn selbst in meinem schwereren Fall keine Medikamente nötig waren, wie kann man sie dann rechtmäßig bei weit aus "kleinerer" Problemen schon so schnell verschreiben?
Das Problem ist ganz einfach, dass Menschen die Symptome falsch verstehen und so auf falsche Ursachen schließen. Fatal ist es dann erst recht, wenn man diese Menschen einliefert und mit Medikamenten vollstopft, dass die nicht mehr wissen wo oben und unten ist.
Bei mir zum Beispiel war das unheimlich starke Gefühl der Unwirklichkeit, eine Folge meiner grenzenlosen Unglücklichkeit und meinem grenzenlosen Desinteresse. Heute weiß ich, dass dieses Gefühl keine Störung meines Geistes ist, sondern die ganz natürliche Reaktion darauf, dass ich Fehler gemacht habe. Depressionen sind nicht da um uns das Leben zu erschweren, sondern um es uns zu erleichtern! Denn sie zeigen uns, dass wir unser Leben falsch leben. In meinem Fall, zu egoistisch.
Man muss hier hinzufügen, dass es Menschen gibt die 100-mal egoistischer sind, als ich es vor meinem Leiden war und dennoch sind die nicht depressiv. Das ist die Schwierigkeit, diese Dinge klar einzuschätzen. Ich wurde nämlich deshalb depressiv, weil meine Aufgabe im Leben ein ganz andere ist.
Gewöhnliche Mediziner würden sich über diese Theorie kaputt lachen. Und genau diese gewöhnlichen Mediziner wären es gewesen, die mich nicht richtig gesund bekommen hätten. Da bin ich mir sicher.
Nun um auf dich zurückzukommen, Robin. Aus meinen Erfahrungen kann ich folgendes Berichten:
Du dürftest ganz ähnlich, wie ich, an einer gewissen Unglücklichkeit gelitten haben (oder noch leiden). Denn Psychosen entstehen immer nur dann.(muss auch keine richtige Psychose sein, kann auch eine weit schwächere Form sein) Es würde mich wundern, wenn es einen Psychiater gibt, der Psychosen wirksam heilen kann.
So können die Ursachen der selben Psychose nämlich völlig verschieden sein, weil Menschen aus ganz verschiedenen Gründen unglücklich sind.
Liebe Rhona!
Ich wünsch dir weiter viel Glück!
Es ist immer hart jemanden zu verlieren. Da fällt mir auch ein, dass es besonders häufig vorkommt, dass Menschen die Welt unwirklich wahrnehmen, wenn sie einen sehr bedeutenden Menschen verlieren. Besonders bei älteren Ehepaaren.
Ich denke, dass du, genauso wie ich, diese Prüfung bekommen hast um etwas ganz Bestimmtes zu lernen. Nicht zufällig, oder weil dir jemand etwas Böses will. Ich weiß, besonders wenn man große Schmerzen hat, fällt es einen schwer zu glauben, dass man aus einer so beschissenen Situation irgendetwas lernen soll.
Aber hey, ich konnte das auch nicht glauben und doch hab ich viel gelernt. Und vor allem bin ich heute VIEL glücklicher auch wenn der Heilungsprozess bei mir noch nicht ganz vorüber ist. Und so wirst auch doch wieder glücklich sein dürfen, denn schließlich haben wir alle das Recht dazu. Es ist praktisch unser Geburtsrecht.
Ich denke, irgendwo ist es gut, dass man über den Tod lieber Mitmenschen trauert. Es ist eine aufrichtige Gestik, seine Liebe zu diesem Menschen auszudrücken. Wie wäre es denn, wenn so ein Mensch stirbt und niemand empfindet dabei etwas?
Nebenbei laufen all meine Überzeugungen darauf hinaus, das es im Grunde gar keinen Tod gibt. Es ist nur ein Wandel, der uns dienen soll uns zu erweitern. Und auch wenn eine Person uns auf so schmerzhafte Art verlässt, bin ich mir sicher, dass es nicht für immer ist.
Kopf hoch!
liebe Grüße
Ben