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Politik nur was für "Gebildete" ?

Denny123

New Member
Registriert
29. Juni 2008
Beiträge
16
Findet ihr auch, dass die meisten politisch Interessierten Leute sich als gebildet sehen oder vielleicht sogar wirklich gebildet sind? Ist Politik also nur was für Gebildete ?

Viele Leute hegen ja einen Groll gegen Politiker, weil sie doch so viel Kohle absahnen und kaum was vernünftiges leisten. Aber sobald es mal daran geht, selbst politisch aktiv zu werden, heißt es : " Nee, dafür interessiere ich mich nicht, und das können doch die anderen machen ".

Vielleicht halte ich mich zu sehr an Stereotypen fest, aber ich würde gerne eure Meinung über diese Frage hören.
 
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AW: Politik nur was für "Gebildete" ?

Politik ist für jeden zugänglich, nur der "gebildete"/eingeweihte wird sie verstehen.
Allerdings glaube ich das die Politik durch Medien ziemlich
in den Dreck gezogen wird.
Schlechte Neuigkeiten sorgen für Schlagzeilen und gute werden so nebenbei erwähnt... das Interesse an guten Neuigkeiten ist auch halb so gross wie
an schlechte :)
 
AW: Politik nur was für "Gebildete" ?

Findet ihr auch, dass die meisten politisch Interessierten Leute sich als gebildet sehen oder vielleicht sogar wirklich gebildet sind?
Ist Politik also nur was für Gebildete ?


Hallo Denny

Warum sollte Politik nur was für gebildete sein?

Ich bin der Meinung das jeder, mehr oder weiniger, in der Lage ist sich politisch zu betätigen. Es muß ja nicht gleich die große Staatspolitik sein. Denn auch da haben ja die meisten eher mal klein z. B. auf der kommunalen Ebene angefangen.

Aber sobald es mal daran geht, selbst politisch aktiv zu werden, heißt es : " Nee, dafür interessiere ich mich nicht, und das können doch die anderen machen ".


Und genau das ist der größte Fehler den ein freiheitsliebender Mensch machen kann. Dinge die ihn sehr wohl etwas angehen anderen zu überlassen und sich nicht dafür zu interessieren.
Dem alten römischen Rechtsgrundsatz folgend, demnach schweigen ja Zustimmung bedeutet, halte ich es für die Pflicht eines jeden Bürgers sich für den politischen Alltag zu interessieren und da wo es geht sich nach seinem Können auch in die politische Diskussion einzumischen.

Ist natürlich auch mal unbequem weil man dann ja selber zumindest mal nachdenken und möglicherweise auch mal aktiv werden muß.
Da ist es natürlich um einiges einfacher am Stammtisch über "die da oben" zu schimpfen.

Will jetzt aber hier keinen so langen Aufsatz schreiben :reden: und es kurz und knapp halten.

Nein, es wäre falsch die politische Betätigung einem Kreis von Menschen vorzubehalten die über eine bestimmte Bildung bzw ein bestimmtes Bildungsniveau verfügen!

Schönen Gruß
Phelim Brady
 
AW: Politik nur was für "Gebildete" ?

Hi, denny 123

Ich kann Dir Deine Frage sicher nicht beantworten, will aber einen möglichen Aspekt anreißen, der zumindest bezweifeln lässt, dass das Interesse für Politik nur an Gebildeten zu finden sei.

Als Kind in einer hochpolitischen Familie - einer, die massiv gegen Hitlerdeutschland war, der Weimarer Republik und den Idealen der Demokratie verpflichtet, die einige blutjunge Geschwister meiner Eltern im Krieg lassen musste, auch KZ-opfer zu verzeichnen hat, bekam ich als Kind so viel mit, dass ich mein Leben lang Anteil am politischen Geschehen nahm/ nehme - - und wenn auch im Alter vor allem nur auf dem Informationssektor -
Und traurig darüber bin, dass Ideen ( egal aus welchem Farbeck sie kommen) durch das notwendige Procedere des Handlungskompromiss` immer an Strahlekraft verlieren.
 
AW: Politik nur was für "Gebildete" ?

Hai Denny.

Ich denk schon, dass Politik was für Gebildete ist, denn man kann doch nur auf Politiker hoffen und von ihnen enttäuscht sein, wenn man dazu (aus-)gebildet wurde, sein Lebensglück aus der Hand anderer zu futtern. Wenn man (als gewählter) daran glaubt, zu wissen, was für andere gut ist. Wer schlecht ausgebildet ist, wird möglicherweise in Politikern Menschen sehen, die die eigenen Interessen vertreten (Wahl und Wiederwahl, Geld, Ansehen und Macht) oder auch die von anderen, denen sie sich verpflichtet fühlen (Abhängigleiten, Erwartung von Vorteilen usw.) man „wählt“ doch eigentlich jemanden, der es für einen richten soll. Oder? So blöd können doch nur (wir?) Gebildete sein, oder? Man akzeptiert damit doch eine „höhere Macht“, ähnlich wie die sog. religiösen Menschen oder man empfindet sich für eine solche, ähnlich der heiligen Predigerin.

Warum glaubst du, sei Politik ein Mittel, um schön zu leben?
Warum glaubst du, Politik sei etwas für kluge, frische, engagierte und aktive Menschen?
Warum glaubst du, die die das nicht so sehen, machen sich’s leicht und haben keinerlei lebensfördernde Interessen?
Das ist mir nicht ganz klar.

Liebe Grüße
Bernd
 
Zwischenruf ... an Bernd

Aus Deinem Post an Denny erkenne ich, dass jemand, der so grundsätzlich gegen real politisches Leben, das Interesse daran argumentiert, auch gebildet sein muss !!!!
 
AW: Politik nur was für "Gebildete" ?

Du versuchst grad deinen Beruf zu retten hmm?
Ich finde reale Politik so sinnvoll wie reale Kopfschmerzen.
Realität ist es. Aber es muss nicht gesund sein. Es ist Interessensdurchsetzung. Der eine will billige willige Arbeiter, der andere will mehr Lohn/maximalen Profit, der nächste will ein Heiliger werden, ein anderer will Kampfveganer sein oder GänseblümchenmeditationserfinderInnen.

Marianne, mit dir werd ich irgendwann noch mal zum eigentlichen Kern vorstoßen müssen , nein, zum Problem der Identifikation werden wir nie kommen, aber wir werden uns die Frage stellen müssen, ob die gegenwärtigen Erzieher Intelligenz erzeugen oder verhindern. Uns beide unterscheidet hier sicher nicht, dass wir die gängigen Gedanken dazu wiederholen können. Ich kann das natürlich auch. Sondern, dass Krokodile vielleicht einfach manchmal weniger zu verlieren haben und manchmal keine Fressfeinde haben. Angst haben sie ebenso wie du.

*dir einen neuen Apfelwein hinschieb, auch wenner kein Siedre ist, sondern eher „Kondensati"*
Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Politik nur was für "Gebildete" ?

Du versuchst grad deinen Beruf zu retten hmm?
Ich finde reale Politik so sinnvoll wie reale Kopfschmerzen.
Realität ist es. Aber es muss nicht gesund sein. Es ist Interessensdurchsetzung. Der eine will billige willige Arbeiter, der andere will mehr Lohn/maximalen Profit, der nächste will ein Heiliger werden, ein anderer will Kampfveganer sein oder GänseblümchenmeditationserfinderInnen.

Marianne, mit dir werd ich irgendwann noch mal zum eigentlichen Kern vorstoßen müssen , nein, zum Problem der Identifikation werden wir nie kommen, aber wir werden uns die Frage stellen müssen, ob die gegenwärtigen Erzieher Intelligenz erzeugen oder verhindern. Uns beide unterscheidet hier sicher nicht, dass wir die gängigen Gedanken dazu wiederholen können. Ich kann das natürlich auch. Sondern, dass Krokodile vielleicht einfach manchmal weniger zu verlieren haben und manchmal keine Fressfeinde haben. Angst haben sie ebenso wie du.

*dir einen neuen Apfelwein hinschieb, auch wenner kein Siedre ist, sondern eher „Kondensati"*
Bernd

Hallo Bernd!
Auch ich glaube, dass viele politiker mehr auf die durchsetzung eigener interessen und den interessen ihrer lobby schauen als auf die probleme der bevölkerung. Aber was wäre denn, wenn wir unsere volksvertreter abschaffen? mir fällt als antwort nur der anarchismus, das recht des stärkeren, ein (abgesehen von veralterten und ebenso unbrauchbaren systemen wie z.b. einer Monarchie.)
so betrachtet können wir glücklich sein, in unserem system zu leben.
ach übrigens: auch reale kopfschmerzen sind sinnvoll. hättest du nicht die fähigkeit, schmerzen zu empfinden, könntest du einen köpfler auf die strasse machen, ohne was unangenehmes zu spüren, würdest es vermutlich toll finden und das ganze beim nächsten mal aus dem zweiten stock machen, und dann wärst du tot.
l.g.
 
AW: Politik nur was für "Gebildete" ?

Politik ist was für intelligente Menschen
Politik bedeutet Macht
und wer Macht in die Hand nehmen will, ohne über sie bescheid zu wissen,
ist dumm

Ich glaube aufgrund deiner Frage hast du die Demokratie falsch verstanden.
Es geht nicht darum das alle mitentscheiden, es geht darum das alle mitentscheiden können.
 
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AW: Politik nur was für "Gebildete" ?

Findet ihr auch, dass die meisten politisch Interessierten Leute sich als gebildet sehen oder vielleicht sogar wirklich gebildet sind?

Stimmt schon, aber dass heisst mE nicht, das Politisches Interesse nur "etwas für gebildete Menschen ist" sondern eben nur (bzw. hauptsächlich) bei solchen vorkommt.
Ich kenne genug Leute in meinem Alter (20) die sich nicht mit Politik beschäftigen - aus Gründen wie "Die sind doch eh alle Scheisse" oder "Was bringt es denn wenn ich wählen gehe - ist doch eh nur eine Stimme von ein paar Millionen" natürlich auch weil "es uncool ist" und sich "nur Ideoten mit sowas beschäftigen".

Genau diese Leute sind es dann auch, die sich über Dinge wie die Erhöhung der Mehrwertsteuer beschweren und das obwohl diese im Wahlkampf ja zur genüge Thematisiert wurde.

Mein Fazit ist also, das auch weniger gebildete Menschen durchaus ein Interesse an Politik haben dürfen, sie aber aufgrund ihres geringen Intellekts dieses nicht tun.


Was die Politiker angeht so sollten diese mE möglichst gebildet sein, aber glücklicher Weise habe ich als Wähler ja einen gewissen Einfluss darauf, wer "da oben" mitmischen darf und wer nicht.
 
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