ähnlich hat es h.bergson beschrieben, bewegliche dauer und intuition,
weiss allerdings nicht, ob ich da die zusammenhänge verstanden habe.
hoffe, liege jetzt nicht voll daneben:
Es gibt nach Bergson zwei Methoden, einen Gegenstand zu erkennen: die analytische und die intuitive. Jene ist die Methode der Wissenschaft. Sie sucht den Gegenstand, dem sie sich gegenüberstellt, begrifflich zu erfassen; aber sie bleibt immer außerhalb des Gegenstandes und beim Relativen stehen. Anders die Methode der Metaphysik: die Intuition, durch die ich mich unmittelbar und mit einem Schlage in den Gegenstand hinein versetze und somit ein Absolutes erfasse. Mindestens eine Realität erfaßt jeder Mensch intuitiv: das eigene Ich, in dem er seine Dauer in der Zeit unmittelbar erlebt. Denn, obgleich die Zustände fortwährend wechseln, dauert dennoch die Vergangenheit in der Gegenwart fort. So führt die Intuition zu der »beweglichen Dauer« als dem wahren Wesen der Gegenstände. Im Gegensatz zur begrifflich-kausalen Zergliederung der Wissenschaft, welche die statische Beschaffenheit des räumlichen Nebeneinander untersucht, richtet sich die Intuition auf das lebendige dynamische Werden. Das Psychische hat nichts mit den Raumbegriffen des Physischen zu tun; denn die wahre, innerlich erlebte Dauer kennt weder ein Auseinander noch ein Vor und Nach. Das rein Subjektive ist unausdrückbar. Daher handeln wir auch frei, wenn wir unser ganzes Ich konzentrieren. Meistens freilich leben wir mehr für die äußere, räumliche Welt, lassen uns treiben, anstatt selbst zu treiben.