• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Werbung:
AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Nie soll mir ein Königreich von Pfaffen ein heiliges Volk sein

Erbitte lebendige Pflanzen zur geistlichen und zur heiligen Partnerschaft,
und für ein wohlwollendes Leben

Gerne stelle ich mein Leben zur Verfügung damit es durch mich wirken kann


:blume2:
 
AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Teil 9:

8. Christentum heute?

Von Herbert Schnädelbach​

Wenn das Christentum einmal seine sieben Geburtsfehler hinter sich gelassen haben sollte, wird von ihm fast nichts übrig geblieben sein; vor allem wird es sich dann kaum noch von einem aufgeklärten Judentum unterscheiden lassen. Was im Christentum etwas taugt, ist ohnehin jüdisch. Jesus war ein frommer und radikaler Jude; wie wäre es, wenn die Christen wieder "jesuanisch" würden? Die Kirchen predigen die Erbsünde ohnehin nur noch in spiritualistischer Verdünnung; da ist zum Judentum, das die angeborene Schwäche des Menschen sehr wohl kennt, kein Unterschied mehr. Die Rechtfertigung durch den Glauben kann man auch ohne den blutigen Rechtshandel Gottes mit sich selbst allein auf der Grundlage des Alten Testaments predigen, denn schon Paulus zitiert immer wieder den Propheten Habakuk: "Der Gerechte wird seines Glaubens leben" (Römer 1, 17). Den Missionsbefehl könnten die Christen abschwächen zur Aufforderung, die Welt im Geiste der Toleranz mit dem eigenen Glauben bekannt zu machen; genau dies haben die jüdischen Gelehrten stets getan. Damit wäre auch der Antijudaismus erledigt. Was die Eschatologie betrifft, so könnten Juden wie Christen es Gott überlassen, was am Jüngsten Tag geschieht; Hoffen ist freilich eine jüdische und eine christliche Tugend. Auch sollte das Christentum von seinen platonisierenden Ausflügen endlich zurückkehren und seine Dualismen ersetzen durch eine Philosophie der einen Welt und des ganzen Menschen, die uns das Judentum vorzeichnet.
Fraglich ist, ob es das Christentum überleben kann, sein Verhältnis zur historischen Wahrheit im modernen Sinne wirklich zu ordnen. Die bloß allegorischen oder gar symbolischen Deutungen der biblischen Berichte haben sich längst als Sackgassen erwiesen. Die Nachgeschichte des Bultmannschen Entmythologisierungsprogrammes zeigt überdies, welche Leere sich auftut, wenn man Kernaussagen des Christentums nur noch "existenziell" interpretiert. Was soll man denn noch glauben, wenn man in der Schriftreligion "Christentum" nichts mehr wörtlich nehmen kann? Adorno meinte einmal, die Bitte um das tägliche Brot mache Sinn in einer bäuerlichen Welt, aber nicht angesichts von Brotfabriken. Wenn in unseren Gesangbüchern Gebete um Regen stehen, machen sie damit nicht den christlichen Gott zu einem heidnischen Wetterdämon? Ein Kirchenlied behauptet: "Es kostet viel, ein Christ zu sein." Das ist wahr, wenn man die unausgesetzten Forderungen und Vorschriften bedenkt, mit denen die Kirchen ihre Glieder traktieren. Aber was wäre der Gewinn, der Mehrwert solcher Kosten? Was kann uns das Christentum versprechen? Nachdem wir uns nicht mehr mit dem "feurigen Pfuhl" Angst machen lassen, wollen wir uns auch nicht auf die ewige Seligkeit vertrösten lassen; ein glückliches Leben in dieser Welt genügt uns. Wie sagt Heine? "... den Himmel überlassen wir den Engeln und den Spatzen."
Ich habe den Eindruck, dass das verfasste Christentum in der modernen Welt sein tatsächliches Ende längst hinter sich hat, aber ohne dies bemerkt zu haben. Kirche als moralische Anstalt und als soziale Veranstaltung - das verdient Respekt und Unterstützung. Die Kirchen sind nicht zufällig leer, denn wer versteht schon die Predigten, Bibel- und Liedertexte? In Wahrheit haben die Kirchen nichts spezifisch Christliches mehr zu sagen. Das Christentum hat unsere Kultur auch positiv geprägt, das ist wahr, wenn auch seine kulturelle Gesamtbilanz insgesamt verheerend ausfällt; seine positiv prägenden Kräfte haben sich erschöpft oder sind übergegangen in die Energien eines profanen Humanismus. Der neuzeitliche Aufklärungsprozess folgte dabei selbst einem christlichen Gebot - dem der Wahrhaftigkeit - und damit einer "zweitausendjährigen Zucht zur Wahrheit, welche am Schlusse sich die Lüge im Glauben an Gott verbietet" (Nietzsche). Erst in seinem Verlöschen könnte sich der Fluch des Christentums doch noch in Segen verwandeln.


Herbert Schnädelbach lehrt als Professor für Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin.​
 
AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Fazit des Fluches des Christentums:

Was im Christentum etwas taugt, ist ohnehin jüdisch.​

Das gilt aber eigentlich für auch für den Islam, Hinduismus, Buddhismus, Atheismus und was halt noch für Ideologien und Religionen gibt. Was dort in Bezug Nächstenliebe oder Positivum irgendwie vorhanden ist, ist ohnehin jüdisch....
:):):)
 
AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Fazit des Fluches des Christentums:

Was im Christentum etwas taugt, ist ohnehin jüdisch.​

Das gilt aber eigentlich für auch für den Islam, Hinduismus, Buddhismus, Atheismus und was halt noch für Ideologien und Religionen gibt. Was dort in Bezug Nächstenliebe oder Positivum irgendwie vorhanden ist, ist ohnehin jüdisch....
:):):)


Na dann!

Ein Hoch auf das Judentum! :sekt:
 
AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Sechs prominente Gäste


Einst besuchte ein großer Zadik (Weiser), der nicht erkannt werden wollte, in einfacher Kleidung eine Stadt. Als er darum bat, im Haus des Bürgermeisters übernachten zu dürfen, lehnte dieser ab, weil er nur prominente Gäste bewirten wollte.

Jahre später, als der Zadik sich zu erkennen gab, besuchte er wieder diese Stadt, und diesmal führ er in einer Kutsche, die sechs Pferde zogen. Die ganze Stadt war auf den Beinen, um den Zadik zu begrüßen, und der Bürgermeister versicherte dem Sekretär des Zadiks, es sei ihm eine Ehre, den Zadik als Gast zu beherbergen. Der Zadik befahl seinem Sekretär: „Nimm die sechs Pferde und bringe sie zum Haus des Bürgermeisters. Ich werde in dem Haus essen, wo ich vor einigen Jahren gegessen habe.“

Der Bürgermeister war sehr erstaunt. Er eilte zum Zadik und bat um eine Erklärung. Der Zadik sagte: „Ich bin schon vor ein paar Jahren hier gewesen und bat um Aufnahme in dein Haus. Seither habe ich mich nicht verändert. Der einzige Unterschied ist, dass ich letztes Mal allein war und dass du nicht von mir beeindruckt warst. Heute komme ich mit sechs Pferden, und du bist beeindruckt. Darum habe ich dir geschickt, was dich beeindruckt. Mögen die Pferde für dieses Wochenende deine Gäste sein!“
 
AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Sechs prominente Gäste


Einst besuchte ein großer Zadik (Weiser), der nicht erkannt werden wollte, in einfacher Kleidung eine Stadt. Als er darum bat, im Haus des Bürgermeisters übernachten zu dürfen, lehnte dieser ab, weil er nur prominente Gäste bewirten wollte.

Jahre später, als der Zadik sich zu erkennen gab, besuchte er wieder diese Stadt, und diesmal führ er in einer Kutsche, die sechs Pferde zogen. Die ganze Stadt war auf den Beinen, um den Zadik zu begrüßen, und der Bürgermeister versicherte dem Sekretär des Zadiks, es sei ihm eine Ehre, den Zadik als Gast zu beherbergen. Der Zadik befahl seinem Sekretär: „Nimm die sechs Pferde und bringe sie zum Haus des Bürgermeisters. Ich werde in dem Haus essen, wo ich vor einigen Jahren gegessen habe.“

Der Bürgermeister war sehr erstaunt. Er eilte zum Zadik und bat um eine Erklärung. Der Zadik sagte: „Ich bin schon vor ein paar Jahren hier gewesen und bat um Aufnahme in dein Haus. Seither habe ich mich nicht verändert. Der einzige Unterschied ist, dass ich letztes Mal allein war und dass du nicht von mir beeindruckt warst. Heute komme ich mit sechs Pferden, und du bist beeindruckt. Darum habe ich dir geschickt, was dich beeindruckt. Mögen die Pferde für dieses Wochenende deine Gäste sein!“

Ja ja, mundus vult decipi ....,:ironie: soll ich im Auftrag von Asterix und Obelix und Miraculix und Idefix mitteilen :lachen::lachen::lachen:
 
Werbung:
AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Sein Zorn währet einen Augenblick und lebenslang seine Gnade. Den Abend lang währet das Weinen, aber des Morgens ist Freude. Psalm 30,6

Gott hat uns nicht dazu bestimmt, dass wir dem Zorn verfallen, sondern dass wir die Rettung erlangen durch unseren Herrn Jesus Christus. 1.Thessalonicher 5,9

Ich danke Gott immer wieder mit grosser Freude, dass er mich vom ewigen Verderben gerettet durch seinen Sohn Jesus Christus http://www.youtube.com/watch?v=QYK3rE3E6Eo&list=FLLfN9ZhZNqiqU-nMvmk7RcA&index=71&feature=plpp_video
 
Zurück
Oben