cannonier
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AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen
Schöne Geschichte, aber das haut dann eh hin .... ich arbeite nichts, denn du arbeitest für mich, um nicht von der Schlange gebissen zu werden .... das ist ok mit mir.Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.... Eine Geschichte;
Vor langer Zeit lebten in Babylon zwei weise Männer: Schmuel, ein berühmter jüdischer Gelehrter, der die ganze Tora kannte, und Awlet, ein weiser Heide, der anhand der Sterne die Zukunft sah. Er wusste, was am nächsten Tag, in der folgenden Woche und sogar im kommenden Jahr geschehen würde.
Eines Tages saßen die beiden an einer Straße bei einem See. Während sie sich unterhielten, ging eine Gruppe von Arbeitern zum See. Sie wollten das Schilf mähen, das im flachen Wasser und am Ufer wuchs, um es an Städter zu verkaufen, die daraus Flöten schnitzten, Matten webten und Körbe flochten. Awlet zeigte auf einen der Männer und sagte: „Siehst du den? Er wird nicht lebend fortgehen. Ich habe in den Sternen gesehen, dass er tödlich verunglücken wird.“
„Wenn er Jude ist“, erwiderte Schmuel, „wird er in Frieden nach Hause gehen. Er wird zu G–tt beten oder eine andere Mizwa erfüllen, und der G–tt Israels wird ihn vor Unglück schützen.“
Inzwischen hatten die Arbeiter den See erreicht und begannen zu mähen. Sie arbeiteten mehrere Stunden. Als sie müde und hungrig waren, machten sie im Schatten eines Baumes eine Pause. Nun hatten diese Männer einen wundervollen Brauch: Sie legten alle Speisen in einen Korb und teilten sie gleichmäßig. Jeder bekam eine gleich große Portion, denn niemand sollte hungrig bleiben oder die anderen beneiden.
An diesem Tag bemerkte der Mann, auf den Awlet gezeigt hatte, dass ein anderer traurig war — sein Beutel war leer, denn er hatte kein Geld, um Brot zu kaufen, und es wäre für ihn peinlich gewesen, die andere um Essen zu bitten. Der Mann wollte seinem Freund helfen. Also nahm er den Korb und sagte: „Heute sammle ich das Brot ein und verteile es.“ Die anderen waren einverstanden, und er ging zu jedem von ihnen und sammelte das Brot ein. Als er zu dem Armen kam, der nichts hatte, legte er seinen eigenen Anteil in den Korb und tat so, als stamme er von dem Armen. Dann teilte er die Portionen gleichmäßig auf, nahm aber für sich nur ein sehr kleines Bisschen, so dass die anderen genug hatten. Niemand merkte, dass der Arme nichts gegeben hatte. Als sie gegessen hatten, arbeiteten sie weiter. Am Abend schnürten sie das Schilf zu Bündeln und trugen es auf dem Rücken in die Stadt.
Schmuel und Awlet waren an die Straße zurückgekehrt, um die Männer auf dem Heimweg zu beobachten und festzustellen, ob der Mann fehlte, auf den Awlet hingewiesen hatte. Aber die Gruppe, die am Morgen aus der Stadt gekommen war, schien vollzählig, wohlauf und glücklich zu sein. Awlets Voraussage war nicht eingetroffen! Der Sterndeuter war überrascht. Hatte er einen Fehler begangen? Er ging zu dem Arbeiter und sagte: „Bitte zeig mir das Schilf, das du heute geschnitten hast.“
Der verdutzte Mann setzte sein Bündel ab und öffnete es. Awlet untersuchte das Gras und entdeckte eine Giftschlange, die der Arbeiter offenbar versehentlich getötet und in seinen Beutel gesteckt hatte. Triumphierend wandte Awlet sich an Schmuel und sagte: „Siehst du, meine Vorhersage war richtig. Hätte diese Schlange den Mann gebissen, wäre er nicht am Leben geblieben. Aber ich verstehe nicht, warum sein Leben verschont wurde.“
Schmuel fragte den Arbeiter: „Hast du heute etwas Besonderes getan. Denke nach!“ Der Mann erzählte ihm, wie er das Brot geteilt hatte, um seinen Freund aus einer peinlichen Lage zu befreien.
„Du hast eine Mizwa der Tora erfüllt: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, sagte Schmuel. „Darum hat G–tt dich vor dem Tod bewahrt.