• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Werbung:
AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Wer darin Christus dient, der ist Gott wohlgefällig und bei den Menschen geachtet.

Kann ich Christus dienen (was immer auch damit gemeint ist) ohne bei den Menschen (was immer damit gemeint ist) geachtet zu sein .... oder kann ich bei den Meschen geachtet sein, ohne diesen Christus zu dienen?
ODER ... kann ich ich auch bei den Menschen geachtet (wozu auch immer) sein, ohne Christus (kenn diesen Typen nicht einmal).
 
AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Klarstellung ... ich hab ihn gerade kennengelernt, dieses Nudlaug hat mir gerade mein Bier ausgesoffen. Aber ich habs ihm verziehen, denn er ist ja auch nur ein ... Mensch?
 
AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen


:ironie: Hopfen und Malz wären nur dann verloren, wenn Eurofighter kein :bier: trinken würde ....:lachen::lachen::lachen:

Bier assoziiert für mich seit Kindheit schon Spelunken und unterklassigen, billigen Wirts- und Saufhäuser ohne jeden Niveau. D.h. Ein Billiggesöff für Unterstandslose... :)

So was trinke ich nicht.
 
AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Damit ist allerdings noch lange nicht dem widersprochen, dass das Christentum alles in allem falsch liegt sondern dass Gott mit der Freiheit des Menschen es ernst meint und der Mensch hat immer die Möglichkeit aus dem Besten das Schlechteste zu machen und aus dem Schlechtesten das Beste zu machen. Diese Fährigkeit wird dann Wandlung genannt.

Nicht im Allem, aber zu 95% im Meisten.... :):):)
 
AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Teil 8:

7. Der Umgang mit der historischen Wahrheit

Von Herbert Schnädelbach​

Oben war von der besonderen Bedeutung des Matthäusevangeliums für den christlichen Antijudaismus die Rede; es ist überdies ein bemerkenswertes Beispiel für den Umgang der frühen Christenheit mit der historischen Wahrheit, denn der Bericht von der Selbstverwünschung der Juden ist ja nicht die einzige strategische Erfindung, die sich im Neuen Testament findet. Unter den Evangelien tut sich dabei das Matthäusevangelium besonders hervor; ihm ist fast jedes Mittel recht, den Judengenossen Jesus als den wahren Messias vor Augen zu stellen. Zu diesem Zweck wird das Alte Testament geplündert, und was sich dort in irgendeiner Weise als messianische Verheißung auffassen lässt, wird dann in der Biografie Jesu als erfüllt behauptet - nach dem Schema: "Auf daß erfüllet werde die Schrift ...". So wurde Jesus wegen Micha 5, 1 in Bethlehem geboren, wegen 4. Mose 24, 17 musste da ein Stern aufgehen, wegen Psalm 72, 10 und 15 und Jesaja 60, 6 mussten die Weisen aus dem Morgenland kommen, und wegen Hosea 11, 1 musste die Heilige Familie nach Ägypten geflohen sein. Jeremia 31, 15 ist die Raison d'Être des Bethlemitischen Kindermordes - eines unfassbaren Ereignisses, dessen sich nach zwei Generationen die Zeitgenossen bestimmt noch erinnert hätten, handelte es sich dabei nicht um eine dreiste Fiktion. Dass der sterbende Jesus Worte des Alten Testaments zitiert habe, könnte wahr sein, aber dass in seiner Sterbestunde der Vorhang im Tempel zerrissen sei, die Erde gebebt habe und Tote den Lebenden erschienen seien (Matthäus 27, 51 ff.), dafür gäbe es ganz sicher unabhängige Zeugen, wäre dies nicht auch eine Legende. Das Ganze verliert dort aber endgültig seine Unschuld: "... sondern der Kriegsknechte einer öffnete seine Seite mit einem Speer, und alsbald ging Blut und Wasser heraus. Und der das gesehen hat, der hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr; und dieser weiß, daß er die Wahrheit sagt, auf daß ihr glaubet" (Johannes 19, 34 f.). Hier wird absichtlich und zweckrational gelogen: Es wird etwas berichtet als eine weitere Erfüllung alttestamentlicher Verheißungen mit der ausdrücklichen Beteuerung der Wahrheit, die im Fall der schlichten Wahrheit entbehrlich wäre.
Bestimmte Neutestamentler werfen einem an dieser Stelle Naivität und unhistorisches Denken vor; wir sollen also so unnaiv sein zu glauben, die Evangelisten hätten eben ein naives Verhältnis zur historischen Wahrheit gehabt. Darauf sei es ihnen gar nicht angekommen, sondern sie hätten überlieferte Jesusworte aufgenommen und daran Wundergeschichten angelagert - und Wunder seien damals nichts Besonderes gewesen; was hätten sie denn sonst predigen sollen als Worte des Alten Testaments? Nun, gerade das Lukasevangelium bemüht sich um eine Lokalisierung des Jesus-Geschehens in der profanen Geschichte, und es widerspricht der Lehre von der Fleischwerdung Gottes, das Fleischgewordene in lauter Fiktionen aufzulösen. Jesus muss darum eine historische Figur gewesen sein, und denen, die über ihn berichteten, war der Unterschied zwischen Wahrheit und Lüge bekannt. Wie konnten sie dann glauben, historische Unwahrheiten taugten besonders zur Verbreitung der christlichen Wahrheit.
Der strategische Umgang mit der historischen Wahrheit um einer höheren Wahrheit willen ist ein Erbübel des verfassten Christentums. Da haben die Evangelisten Tatsachen erfunden, und bis in unsere Tage war es Christen streng verboten, sie auch nur zu bezweifeln. Die Geschichte der rationalen Bibelkritik seit der frühen Neuzeit zeigt, wie das starre Festhalten an den biblischen Tatsachenwahrheiten die Glaubwürdigkeit der christlichen Botschaft insgesamt beschädigte. Noch heute versuchen die Amtskirchen, die theologische Aufklärung des Kirchenvolkes zu verhindern. Das ist sogar verständlich, denn was bleibt vom "Kern" des Christentums übrig, wenn man seine fiktiven Schalen entfernt? Was bleibt von der Auferstehung, wenn man das leere Grab auf sich beruhen lässt? Paulus sagt: "Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. Wir würden aber auch erfunden als falsche Zeugen Gottes, daß wir wider Gott gezeugt hätten, er hätte Christum nicht auferweckt ..." (1. Korinther 15, 14 f.). Predigt und Glaube dürfen aber nicht vergeblich und das Zeugnis darf nicht falsch gewesen sein, also war das Grab leer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.... Eine Geschichte;

Vor langer Zeit lebten in Babylon zwei weise Männer: Schmuel, ein berühmter jüdischer Gelehrter, der die ganze Tora kannte, und Awlet, ein weiser Heide, der anhand der Sterne die Zukunft sah. Er wusste, was am nächsten Tag, in der folgenden Woche und sogar im kommenden Jahr geschehen würde.

Eines Tages saßen die beiden an einer Straße bei einem See. Während sie sich unterhielten, ging eine Gruppe von Arbeitern zum See. Sie wollten das Schilf mähen, das im flachen Wasser und am Ufer wuchs, um es an Städter zu verkaufen, die daraus Flöten schnitzten, Matten webten und Körbe flochten. Awlet zeigte auf einen der Männer und sagte: „Siehst du den? Er wird nicht lebend fortgehen. Ich habe in den Sternen gesehen, dass er tödlich verunglücken wird.“

„Wenn er Jude ist“, erwiderte Schmuel, „wird er in Frieden nach Hause gehen. Er wird zu G–tt beten oder eine andere Mizwa erfüllen, und der G–tt Israels wird ihn vor Unglück schützen.“

Inzwischen hatten die Arbeiter den See erreicht und begannen zu mähen. Sie arbeiteten mehrere Stunden. Als sie müde und hungrig waren, machten sie im Schatten eines Baumes eine Pause. Nun hatten diese Männer einen wundervollen Brauch: Sie legten alle Speisen in einen Korb und teilten sie gleichmäßig. Jeder bekam eine gleich große Portion, denn niemand sollte hungrig bleiben oder die anderen beneiden.

An diesem Tag bemerkte der Mann, auf den Awlet gezeigt hatte, dass ein anderer traurig war — sein Beutel war leer, denn er hatte kein Geld, um Brot zu kaufen, und es wäre für ihn peinlich gewesen, die andere um Essen zu bitten. Der Mann wollte seinem Freund helfen. Also nahm er den Korb und sagte: „Heute sammle ich das Brot ein und verteile es.“ Die anderen waren einverstanden, und er ging zu jedem von ihnen und sammelte das Brot ein. Als er zu dem Armen kam, der nichts hatte, legte er seinen eigenen Anteil in den Korb und tat so, als stamme er von dem Armen. Dann teilte er die Portionen gleichmäßig auf, nahm aber für sich nur ein sehr kleines Bisschen, so dass die anderen genug hatten. Niemand merkte, dass der Arme nichts gegeben hatte. Als sie gegessen hatten, arbeiteten sie weiter. Am Abend schnürten sie das Schilf zu Bündeln und trugen es auf dem Rücken in die Stadt.

Schmuel und Awlet waren an die Straße zurückgekehrt, um die Männer auf dem Heimweg zu beobachten und festzustellen, ob der Mann fehlte, auf den Awlet hingewiesen hatte. Aber die Gruppe, die am Morgen aus der Stadt gekommen war, schien vollzählig, wohlauf und glücklich zu sein. Awlets Voraussage war nicht eingetroffen! Der Sterndeuter war überrascht. Hatte er einen Fehler begangen? Er ging zu dem Arbeiter und sagte: „Bitte zeig mir das Schilf, das du heute geschnitten hast.“

Der verdutzte Mann setzte sein Bündel ab und öffnete es. Awlet untersuchte das Gras und entdeckte eine Giftschlange, die der Arbeiter offenbar versehentlich getötet und in seinen Beutel gesteckt hatte. Triumphierend wandte Awlet sich an Schmuel und sagte: „Siehst du, meine Vorhersage war richtig. Hätte diese Schlange den Mann gebissen, wäre er nicht am Leben geblieben. Aber ich verstehe nicht, warum sein Leben verschont wurde.“

Schmuel fragte den Arbeiter: „Hast du heute etwas Besonderes getan. Denke nach!“ Der Mann erzählte ihm, wie er das Brot geteilt hatte, um seinen Freund aus einer peinlichen Lage zu befreien.

„Du hast eine Mizwa der Tora erfüllt: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, sagte Schmuel. „Darum hat G–tt dich vor dem Tod bewahrt.
 
Zurück
Oben