Verwundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden. Johannes 3,7
Christ werde ich nicht dadurch, dass ich das Böse vermeide oder unterdrücke, diese „Werke des Fleisches“ (wie die Bibel sie nennt): „Hurerei, Unreinheit, Ausschweifung, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zank, Neid“ (Galater 5,19–21). Nein, Christsein heißt nicht: „Du darfst nicht!“, auch wenn viele es meinen. - „Du darfst nicht!“ sagen mir die Zehn Gebote, das Gesetz: Sie zeigen mir indirekt, wie ich bin. Durch sie werden mir nämlich meine bösen Neigungen nur noch deutlicher bewusst. Aber die Zehn Gebote bringen bei mir nichts Gutes hervor, nichts, woran Gott Freude hat.
Das Besondere des Christentums liegt nicht darin, dass das Schlechte im Menschen unterdrückt oder ausgerottet werden soll, sondern dass Neues hervorkommt. Christentum (und ich meine damit etwas, was lebendig und echt ist, nicht ein Bekenntnis, eine Religion oder eine Tradition) ist eben nicht ein Ideal, was ich erreichen muss. Es geht nicht um eine Ethik, die meine schlechten Seiten korrigiert, oder um eine Kraft, die mich verbessert. Nein, ich werde Christ, indem ich neues Leben bekomme - Leben aus Gott!
Wenn Jesus Christus hier sagt: „Ihr müsst von neuem geboren werden“, dann wird damit jede Hoffnung beendet, die etwas von mir erwartet. So wie Unkraut nicht veredelt werden kann, so auch mein natürliches Wesen nicht.
„Ihr müsst von neuem geboren werden“ zeigt aber auch, dass neues Leben möglich und notwendig ist. Es empfängt jeder, der an Jesus, den Sohn Gottes, glaubt. Dieses Leben bringt gute Früchte hervor, an denen Gott seine Freude hat.
Als aber die Güte und die Menschenliebe unseres Heiland-Gottes erschien, errettete er uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Waschung der Wiedergeburt. Titus 3,4–6
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