www.gute-saat.de Dies sprach Jesus, und danach sagt er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, ist eingeschlafen; aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken. Da sprachen die Jünger zu ihm: Herr, wenn er eingeschlafen ist, wird er geheilt werden. Jesus aber hatte von seinem Tod gesprochen; sie aber meinten, er rede von der Ruhe des Schlafes. Dann nun sagte ihnen Jesus geradeheraus: Lazarus ist gestorben; und ich bin froh um euretwillen, dass ich nicht dort war, damit ihr glaubt; aber lasst uns zu ihm gehen! Da sprach Thomas, der Zwilling genannt wird, zu den Mitjüngern: Lasst auch uns gehen, dass wir mit ihm sterben!
Johannes 11,11–16
Gedanken zum Johannes-Evangelium
Der Herr hatte gleichnishaft über den Lebenswandel im Licht Gottes gesprochen. Jetzt benutzt Er wieder die Bildersprache: Lazarus schläft und soll aufgeweckt werden. Wie so oft beschränkt sich die Sicht der Jünger auf das Sichtbare und Natürliche. Doch der Herr hat Größeres vor, als den Tod durch Heilung zu verhindern: Er will zeigen, dass Er der Sieger über den Tod ist.
Jetzt erfahren wir, dass die Krankheit und der Tod des Lazarus nicht nur eingetreten sind „um der Herrlichkeit Gottes willen, damit der Sohn Gottes durch sie verherrlicht werde“ (V. 4), sondern auch um der Jünger willen. Ihr Glaube soll dadurch gestärkt werden, dass sie die Auferstehungsmacht Jesu kennenlernen, bevor Er selbst am Kreuz stirbt und wieder aufersteht. - Auch heute lässt Gott Not in einer christlichen Familie nicht nur zum Segen der direkten Angehörigen zu, sondern auch zum Segen der Mitgläubigen (vgl. Römer 8,28).
Der Jünger Thomas ist verzweifelt. Er hat nur den Tod vor Augen, obwohl der Herr von der Auferstehung gesprochen hat. Allerdings zeigen seine Worte, dass Thomas sich trotz der dunklen Aussichten an Christus klammert. In seiner Liebe möchte Thomas lieber mit Ihm sterben als ohne Ihn leben. Es könnte sein, dass wir mehr Verständnis haben als Thomas - und doch weniger Liebe haben als er.