Man soll sich keiner Illusion hingeben, allen monotheistischen Religionen ist eine gewisse intolerante Gewaltneigung aus ihrem Absolutheitsanspruch eingeboren, egal ob Juden, Christen, oder Muslimen.
Unter der Kappe von angeblicher Liebe und Toleranz welche sich Juden und Christentum jetzt aufgesetzt haben, grinst bei jeder sich bietenden Gelegenheit, der alte infernalische ja mörderische Hass aller monotheistischer Pfaffen auf alles andersartige hervor, und selbst die übelsten muslimischen Auswüchse welche es ohne Zweifel gibt, haben noch nicht so viele und solch grausige Verbrechen begangen wie unter der Kappe von Christentum, Nächstenliebe und Toleranz begangen wurden.
Dazu wunderbar kluges von Horkheimer Adorno:
Indem der Glaube unweigerlich als Feind oder Freund an das Wissen gefesselt bleibt, perpetuiert er die Trennung im Kampf, sie zu überwinden: sein Fanatismus ist das Mal seiner Unwahrheit, das objektive Zugeständnis, das wer nur glaubt, eben damit nicht mehr glaubt. Das schlechte Gewissen ist seine zweite Natur. Im geheimen Bewusstsein des Mangels, der ihm notwendig anhaftet, des immanenten Widerspruches, die Versöhnung zum Beruf zu machen, liegt der Grund, dass alle Redlichkeit der Gläubigen seit je schon reizbar und gefährlich war.
Nicht als Überspannung sondern als Verwirklichung des Prinzipes des Glaubens selber sind die Greuel von Feuer und Schwert, Gegenreformation und Reformation verübt worden.
Der Glaube offenbart sich stets wieder als vom Schlag der Weltgeschichte, der er gebieten möchte, ja er wird in der Neuzeit zu ihrem bevorzugten Mittel, ihrer besonderen List.
Aus Max Horkheimer Theodor Adorno: Dialektik der Aufklärung